Deutschland: Ärzte

  • Heinrich Ernst Alberg-Schönberg (1865-1921)
    Er gilt als Nestor der deutschen Radiologie. Heinrich Ernst Albers-Schönberg wurde am 21. Januar 1865 in Hamburg geboren, wo er sich als erster in Deutschland
    als Röntgenfacharzt niedergelassen hatte und damit zu den Begründern der Radiologie in Deutschland gehörte.
    Er war infolge eines schweren Strahlenschadens am 4. Juni 1921 in seiner Geburtsstadt Hamburg verstorben, wo er gemeinsam mit seiner sehr viel später verstorbenen Frau Margarethe auf dem Nienstedtener Friedhof seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.
  • Alois Alzheimer (1864-1915)
    Neurologe, Psychiater, Pathologe, die Alzheimer-Krankheit ist nach ihm benannt.
    Alzheimer wurde am 14. Juni 1864 in Marktbreit am Main im unterfränkischen Landkreis Kitzingen in Bayern geboren. Im Jahr 1906 hatte er im Gehirn einer verstorbenen Patientin besondere Auffälligkeien festgestellt, die heuzutage als Alzheimer-Erkrankung bezeichnet werden.
    Seine Habilitation vollendete er in München und erhielt 1912 als Nachfoger von Nachfolge Karl Bonhoeffers eine ordentliche Professur an der Friedrich-Wilhelm-Universität und Direktor der "Königlich Psychiatrischen und Nervenklinik" in Breslau.
    Er war am 19. Dezember 1915 in Breslau, heutzutage in Polen gelegen, verstorben.
    Seine letzte Ruhestätte hatte er 4 Tage nach seinem Tod auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main neben seiner Frau gefunden.
  • Ludwig Aschoff (1866-1942)
    Pathologe. Ashoff wurde am 10. Januar 1866 in Berlin geboren. Er hatte über das Reizleitungssystems des Herzens geforscht, so hatte er 1904 die nach ihm benannten Aschoff-Knötchen im Herzen entdeckt sowie 1906 den AV-Knoten (Aschoff-Tawara-Knoten) beschrieben, der für die Weiterleitung der vom Sinusknoten ausgehenden elektrischen Impulse verantwortlich ist.
    Er war am 24. Juni 1942 in Freiburg im Breisgau verstorben, wo er auf dem dortigen Hauptfriedhof seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.
  • Emil Adolph von Behring (1854-1917)
    Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1901, Entdecker des Diphtherie- und Tetanusantitoxin.
    Von Behring wurde am 15. März 1854 in Hansdorf im heutigen Polen geboren.
    Seinen Doktor hatte er 1878 wurde er an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität gemacht. Nach seiner Approbation als Arzt im Jahr 1880 war er als Truppenarzt in der Provinz Posen tätig. Ein Serum gegen Diphterie konnte er mit seinen Kollegen Paul Ehrlich und Erich Wernicke entwickeln, das Anfang 1894 in Berliner Kliniken, in Leipzig und anderen Städten erfolgreich angewendet wurde. Aufgrund seiner Erfolge wurde er 1895 an die Universität Marburg auf den Lehrstuhl für Hygiene und als Direktor des Hygienischen Instituts berufen. Im Jahr 1901 hatte er den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhalten.
    Er war am 31. März 1917 in Marburg verstorben, wo er im Behring-Mausoleum auf der Elsenhöhe seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.
  • Gottfried Benn (1886-1956)
    Pathologe und Hautarzt sowie Schriftsteller. Benn wurde am 2. Mai 1886 in Putlitz im heutigen Landkreis Prignitz im Bundesland Brandenburg geboren. Sein Abitur hatte er 1903 in Frankfurt/oder abgelegt. Auf Druck seines Vaters begann er zuerst mit dem Studium der evangelischen Theologie in Marburg wechselte aber bald darauf nach Berlin um hier Philologie zu studieren. Da er aber 1905 wegen Faulheit aus der Liste der Studenten gestrichen worden war, konnte er mit dem von ihm stets erwünschten Medizinstudium beginnen. Nach Abschluss seines Studiums wurde er Unterarzt beim Militär und später an der Berliner Charite. Während des Ersten Weltkriegs wurde er als Arzt zum Militär eingezogen, wo er u.a. den Tod von Hingerichteten festzustellen hatte. Er hatte das Militär noch vor Kriegsende verlassen und in Berlin eine Praxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten eröffnet. Den Nationalsozialisten stand er ambivalent gegenüber. Dennoch ging er nach der Schließung seinerPraxis als Oberstabsarzt zur Wehrmacht.
    Nach dem Ende der Naziherrschaft, von denen er ein Schreibverbot erhalten hatte, erlebte Benn einen kometenhaften Aufstieg als Schriftsteller.
    So waren 1949 vier Bücher von ihm erschienen und 1951 hatte er den Georg-Büchner-Preis erhalten 1951 fandAnlässlich seines 67. Geburtstages (1953) wurde ihm durch Bundespräsident Theodor Heuss das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Gottfried Benn war am 7. Juli 1956 in Berlin an den Folgen seines Knochenkrebses verstorben. Seine innere Zerrissenheit verdeutlichr eines seiner bedeutenden Gedichte:

    1. Einsamer nie als im August:
    Erfüllungsstunde – im Gelände
    die roten und die goldenen Brände,
    doch wo ist deiner Gärten Lust?

    2. Die Seen hell, die Himmel weich,
    die Äcker rein und glänzen leise,
    doch wo sind Sieg und Siegsbeweise
    aus dem von dir vertretenen Reich?

    3. Wo alles sich durch Glück beweist
    und tauscht den Blick und tauscht die Ringe
    im Weingeruch, im Rausch der Dinge −:
    dienst du dem Gegenglück, dem Geist.

  • Ernst von Bergmann (1836-1907)
    Er war einer der großen Chirurgen des 19. Jahrhunderts. Er wurde am 16. Dezember 1836 in Riga in Lettland geboren. Er war Professor an der Universität in Dorpat in Estland, in Würzburg und von 1882 bis 1907 an der Carité in Berlin.
    Besondere Verdienste hatte er sich bei der Chururgie des Gehirns sowie bei der aseptischen Wundbehandlung erworben.
    Er war am 25. März 1907 in Wiesbaden verstorben. Seine letzte Ruhestädte hatte er auf dem Alten Friedhof in Potsdam in der Heinrich-Mann-Allee gefunden.
  • August Karl Gustav Bier (1861-1949)
    Chirurg, Anästhesist und Schmerztherapeut
    Bier wurde am 24. November 1861 in Bad Arolsen im heutigen Landkreis Waldeck-Frankenberg geboren. Von 1881 bis 1886 hatte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (heute Humboldt-Universität), der Universität in Leipzig und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Medizin studiert. Im Jahr 1889 hatte er sich in Kiel habilitiert. Nach seiner Assistentenzeit praktizierte er zunächst als Landarzt, um später als Schiffsarzt nach Mittel- und Südamerika gelangte. im Jahr 1898 hatte er durch die Injektion von Kokain in den Wirbelkanal die Spinalanästhesie bei sich und seinem Assistenten durchgeführt. Im Jahr 1899 hatte er einen Ruf an die Königliche Universität zu Greifswald erhalten und wechselte 1903 auf den Lehrstuhl der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. 1907 übernahm er in Berlin Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik.
    Erwähnenswert ist, dass er sich sehr erfolgreich der Forstwirschaft gewidmet hatte. und dafür ein 800 ha großes Gut in der Mark Brandenburg erworben hatte. Er war am 12. März 1949 in Berlin verstorben.
  • Christian Theodor Billroth (1829-1894)
    Einer der bedeutendsten Chirurgen des 19. Jahrhunderts. Er wurde am 26. April 1926 in Bergen auf Rügen geboren.
    Nach ihm sind Magenoperation (Resektionen) als Billroth I und Billroth II bezeichnet. Im Jahr 1860 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Chirurgie in Zürich. Aber nach dem Ersten Weltkrieg wechselte er nach Wien, wo er bereits 1852 und 1853 tätig war. Neben der Chirurgie war er ein begabter Amateur-Pianist und Amateur-Violinist, der mit Johannes Brahms und Eduard Hanslick befreundet war. Billroth war am 6. Februar 1894 im heutigen Opatija auf der Halbinsel Istrien in Kroatien.
  • Hildegard von Bingen (1098-1179)
    Äbtissin und Begründerin eines umfangreichen Werkes über naturheilkundliche Methoden, so hatte sie u.a. die heilende Wirkung von Kräutern, Bäumen, Tieren und Edelsteinen beschrieben.
    Sie wurde 1098 in Bermersheim vor der Höhe, einer heutigen Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz geboren. Ihr ungewöhnlich charismatisches Auftreten hatte sie sehr bekannt gemacht, so hatte sie als erste Nonne öffentlich die Umkehr zu Gott gepredigt. Aus Brief des Kaisers Barbarossa, der im Wiesbadener Riesenkodex überliefert ist, ist der Schluss zu ziehen, dass er sich mit ihr als Beraterin hatte. Von den Katholiken wird sie als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt. Sie war am 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein verstorben.
    Ein Reliquienschrein mit Überresten vonihr befindet sich seit 1641 in der Pfarr- und Wallfahrtskirche des früheren Klosters von Eibingen einem Ortsteil von Rüdesheim im Bundesland Hessen.
  • Günther Blobel (1936-2018)
    Arzt, Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin des Jahres 1999.
    Blobel wurde am 21. Mai 1936 in Waltersdorf in der Woiwodschaft Lebus im heutigen Polen geboren. Seine Familie war Ende Januar 1945 vor der anrückenden Roten Armee aus seiner Heimat Schlesien geflohen.
    Nach Kriegsende konnte er nicht nach Schlesien zurückkehren und die Familie ließe sich daher in Freiberg in Sachsen nieder, wo er 1954 das Abitur ablegte.
    Nach dem Medizinstudium in Frankfurt am Main, München, Kiel, Freiburg im Breisgau
    sowie in Tübingen, war er an die University of Wisconsin in den USA gegangen, wo er seinen Doktor in Medizin gemacht hatte.
    Danach war er an die Rockefeller University in New York gewechselt
    . Im Jahre 1987 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und 1992 wurde er ordentlicher Professor an der Rockefeller University.
    Er hatte sich intensiv mit der molekular-biologischen Grundlagenforschung auf dem Gebiet der menschlichen Zelle befasst.
    Nahezu sein gesamtes Nobel-Preisgeld hatte er für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche sowie für den Bau der Dresdner Synagoge gespendet. Am 19. Juni 2000 wurde Blobel Ehrensenator der Technischen Universität Dresden und am 20. Juni 2000 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Freiberg verliehen Am 21. Mai 2001 wurde Blobel Ehrendoktor (Dr.h.c.) der Technischen Universität Bergakademie Freiberg.
    Blobel war am 18. Februar 2018 in New York City verstorben.
  • Emil Heinrich du Bois-Reymond (1818-1896)
    Physiologe und theoretischer Mediziner. Emil Heinrich du Bois-Reymond wurde am 7. November 1818 in Berlin geboren. 1837 hatte er am Berliner Französischen Gymnasium das Abitur gemacht. Anschließend hatte er in Berlin und Bonn begonnen, Theologie, Philosophie, Mathematik und Geologie zu studieren.
    Im Jahr 1839 hatte er mit einem Medizinstudium begonnen.
    Seinen Doktor hatte er 1843 gemacht und sich 1846 in Berlin habilitiert. Ein Jahr zuvor hatte er gemeinsam mit Ernst Wilhelm von Brücke und Heinrich Wilhelm Dove die Physikalischen Gesellschaft in Berlin gegründet, deren heutiger Sitz das Magnus-Haus in der Straße Am Kupfergraben ist.
    Er war Begründer der experimentellen Elektrophysiologie und Mitbegründer des Faches Physiologie.
    Besondere Bekanntheit erreichte er durch mehrere öffentlichkeitswirksame Vorträge über Wissenschaft, Philosophie und Kultur. 1869 und 1870 sowie 1882 und 1883 war er Rektor der Universität Berlin.
    Er war am 26. Dezember 1896 in seiner Geburtsstadt Berlin verstorben.
  • Bernd Braun (1906-1993)
    Arzt und Chemiker. Erfinder der Dauerverweilkanüle ("Braunüle") zur Durchführung von Infusionen.
    Braun wurde am 1. Juni 1906 in Melsungen in Hessen geboren.
    Nach dem Studium am Institut für Pharmazeutische Chemie an der Philipps-Universität Marburg in Marburg schloss er ein Medizinstudium in Leipzig an. Im Jahr 1937 hatte er Leipzig verlassen und die wissenschaftliche Leitung des väterlichen Unternehmens überommen. Bernd Braun experientierte mit seinen Mitarbeitern daran, die bisher verwendeten starren Kanülen aus Metall und die Infusionsbehälter zu ersetzen. In den 1950er Jahren gelang es ihm, Infusionsgeräte aus Kunststoff zum einmaligen Gebrauch zu entwickelm und darauf die Braunüle, die erheblich preiswerter ist als die früheren Geräte und zudem über mehre Sicherheit und Flexibilität und das unter sterilen Bedingungen verfügt.
    Er war am 31. Dezember 1993 in seiner Geburtsstadt Melsungen verstorben.
  • Carl Bruck (1879-1944)
    Hautarzt. Carl Bruck wurde am 28. Februar 1879 in Glatz in Schlesien im heutigen Polen geboren.
    Carl Bruck war er in Dresden aufgewachsen und hatte in München Medizin studiert und dort 1902 seinen Doktor gemacht . Danach wechselte er an das Institut für Infektionskrankheiten in Berlin, dessen Leiter Robert Koch war.
    Hier hatte er zur Syphilis geforscht. 1909 habilitierte er sich an der Universität Breslau, wurde 1911 zum Professor ernannt und wechselte 1914 an die Dermatologische Klinik des Krankenhauses Altona (heute Hamburg-Altona).
    Gemeinsam mit August von Wassermann und Albert Neisser hatte er einen Test auf den Syphiliserreger entwickelt, die so genannte Wassermann-Reaktion. Zudem war er an der Erforschung der Tuberkulose beteiligt.
    Wegen der nationalsozialistischen Rassengesetze war er 1935 gezwungen worden, seine Stelle in Hamburg-Altona aufzugeben. Um der bevorstehenden Deportation in ein Konzentrationslager zu entgehen, hatte er sich am 12. Juni 1944 in Hamburg gemeinsam mit seiner Frau das Leben genommen
  • Gustav Peter Bucky (1880-1963)
    Arzt und Erfinder u.a. des nach ihm benannten Bucky-Tisches und der Bucky-Blende in der Röntgendiagnostik.
    Gustav Peter Bucky wurde am 3. September 1880 in Leipzig geboren. Hier hatte er 1901 sein Abitur gemacht.
    Anschließend studierte er an der Universität Genf zunächst Physik, wechselte jedoch bereit 1902 an die Universität Leipzig, um Medizin zu studieren. Das Studium hatte er 1906 erfolgreich abgeschlossen.
    Rund zwei Jahre später hatte er eine Anstellung am Röntgen-Zentralinstitut des Rudolf-Virchow-Krankenhauses in Berlin bekommen, aber er machte sich ein sich 1910 als Spezialarzt für Röntgenologie selbständig.
    1923 war Bucky in die USA ausgewandert, wo er 1929 amerikanischer Staatsbürger wurde.
    Hier war er bis 1930 in diversen New Yorker Kliniken tätig, widmete sich jedoch nebenbei in seinem Privatinstitut wissenschaftlichen Fragestellungen.
    1930 war er dann nach Berlin zurückgekehrt, wo er die Leitung des Röntgeninstituts am Rudolf-Virchow-Krankenhaus übernommen hatte. 1933 war er nach New York zurückgegangen.
    Besonderes Ansehen hatte Bucky durch die Erfindung der Bucky-Blende bekommen, eines Streustrahlenrasters, das die schädliche Streustrahlung ausfiltert und zudem die Abbildungsschärfe des Röntgenbildes erheblich erhöht.
    Weitere wissenschaftliche Beiträge befassten sich mit dem Bucky-Tisch, der Dosimetrie, dem Strahlenschutz, sowie der automatischen Belichtungsmessung bei Röntgenapparaten.
    Er war am 19. Februar 1963 in New York verstorben.
  • Henri Chaoul (1887-1964)
    Radiologe und Strahlentherapeut, dessen wissenschaftliches Leben eng mit dem des Chirurgen Sauerbruch verbunden war.
    Henri Chaoul wurde am 14. Dezember 1887 in Dair al-Qamar im Libanon geboren.
    Nach Abschluss seiner Schulzeit hatte er in Beirut ein Medizinstudium an der dortigen französischen Universität begonnen und erfolgreich beendet. Danach war zuerst in Paris und ab 1912 als Radiologe in Kairo tätig.
    Später wurde er Assistent von Professor Ferdinand Sauerbruch und baute ab 1915 unter dessen Leitung die Röntgenabteilung am Universitätsspital Zürich auf und ging danach mit Sauerbruch 1919 an die Universitätsklinik in München, wo er als Oberarzt am Chirurgisch-Klinischen Institut unter Sauerbruch das dortige Radiologische Institut geleitet hatte.
    Hier hatte er sich habilitiert und war ab 1924 zunächst als Privatdozent und ein Jahr später als außerordentlicher Professor tätig. Auch nach Berlin war Chaoul im April 1928 Sauerbruch gefolgt, wo an dem Chirurgischen Institut der Charité die Radiologische Abteilung geleitet hatte.
    Hier wurde er Ende April 1939 ordentlicher Professor für Röntgenologie und Strahlenheilkunde.
    Chaoul hatte 1931 u.a. die Nah- und Kontaktbestrahlung in der Strahlentherapie entwickelt.
    Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war er nach Alexandria in Ägypten gegangen, wo er die Röntgenabteilung des King Fuad I Hospitals geleitet hatte.
    Er war am1. Juni 1964 in Beirut im Libanon verstorben.
  • Hans-Gerhard Creutzfeldt (1885-1965)
    Neurologe. Er hatte als erster die nach ihm benannt Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beschrieben, eine Erkrankung des Gehirns, die der BSE sehr ähnlich ist. Creutzfeldt wurde am 2. Juni 1885 in Hamburg geboren.
    Er hatte von 1903 bis 1908 Medizin an den Universitäten von Jena, Rostock und Kiel studiert.
    In Kiel hatte er 1909 seinen Doktor gemacht. Danach war er als Schiffsarzt tätig, hatte sich aber 1912 dazu entschieden, in der Hirnforschung einzusteigen. Für diese Tätigkeit war er im St. Georg Krankenhaus in Hamburg, im Neurologischen Institut in Frankfurt am Main, an den psychiatrisch-neurologischen Kliniken von Breslau, Kiel und Berlin sowie an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie in München tätig gewesen.
    Im Ersten Weltkrieg war Creutzfeldt - mit Unterbrechungen - als Marinestabsarzt eingesetzt.
    Nach dem Krieg hatte er sich in Kiel habilitiert und war als erster Assistenzarzt an der dortigen Psychiatrischen und Nervenklinik tätig. Hier in Kiel wurde die Neuropathologie zu seinem wissenschaftlichen Schwerpunkt.
    1924 wechselte er als Erster Oberassistenzarzt an die Berliner Charité. 1925 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und 1938 hatte er einen Ruf auf den Kieler Lehrstuhl für Neurologie und Psychiatrie erhalten, was mit der Leitung der dortigen Nervenklinik verbunden war.
    Die Beschreibung einer bisdahin unbekannten Krankheit veröffentlichte Creutzfeldt 1920 in der medizinischen Weltliteratur, kurz vor dem Hamburger Neurologen Alfons Maria Jakob.
    1922 wurde für die Erkrankung die Bezeichnung Creutzfeldt-Jakob-Krankheit eingeführt.
    Während des "Dritten Reiches" war er als ärztlicher Beisitzer am Erbgesundheitsobergericht Berlin eingesetzt und damit an Entscheidungen über Zwangssterilisierungen beteiligt.
    Nach dem Krieg Nach Kriegsende war er sechs Monate lang Rektor der Universität Kiel, bis er von den Briten seines Amtes enthoben worden war, seinenLehrstuhl hatte er jedoch behalten.
    Nach seiner Emeritierung 1953 war Creutzfeldt nach München gegangen, wo er eine zeitlang mit einem Forschungsauftrag der Max-Planck-Gesellschaft beschäftigt war.
    Er war am 30. Dezember 1965 in München verstorben.
  • Ferdinand Julius Crohn (1828-1898)
    Arzt und Bakteriologe, er arbeitete u.a. auf dem Gebiet des Milzbranderregers, er war außerdem ein führender Bakteriologe seiner Zeit.
  • Adalbert Czerny (1863-1941)
    Arzt und Pädiater, Gründer der internatonalen Pädiatrieschule an der Charité, einer der großen der Kinderheilkundler.
  • Helen Deutsch (1884-1982)
    Ärztin, Psychoanalytikerin.
  • Gerhard Johannes Paul Domgk (1895-1964)
    Pathologe, Bakteriologe, er führte die Sulfonamide in die Infektiologie ein.
  • Paul Ehrlich (1854-1915)
    Begründer der experimentellen Medizin und der modernen Chemotherapie.
  • Dorothea Christiana Eixleben (1715-1762)
    erste Doktorin der Medizin in Deutschland
  • Werner Otto Theodor Forßmann (1904-1979)
    Erfinder des Herzkatheters und Nobelpreisträger von 1956. Werner Theodor Otto Forßmann wurde am 29. August 1904 in Berlin geboren. Sein Abitur hatte er in Berlin gemacht, wo er 1922 begonnen hatte Medizin zu studieren, das er 1928 erfolgreich abgeschlossen hatte.
    Danach hatte er eine Anstellung am Universitätsklinikum erhalten. Nach seiner Promotion 1929 wechselte er an als Chirurg an eine in Privathand befindliche Frauenklinik in Berlin. Da ihn die dortige Arbeit missfallen hatte bekam er über persönliche Beziehungen eine Stelle als Assistenzarzt in Eberswalde in Brandenburg – an dem heutigen Werner-Forßmann-Krankenhausin. Hier hatte er 1929 an sich selbst durch eine durch ein Röntgenbild dokumentierte Rechtsherzkatheterisierung durchgeführt und einige Jahre danach hatte er bewiesen, dass man dabei Kontrastmittel anwenden konnte.
    Umso erstaunlicher war es, dass seine Veröffentlichung in der "Klinischen Wochenschrift“ bei den Kardiologen kaum auf Interesse, ja sogar auf heftige Kritik gestoßen war.
    Anschließend war er zu Sauerbruch an die Charite gegangen, dem seine Selbstversuche jedoch bis dahin unbekannt waren und ihm erst durch einen Brief des Arztes Ernst Unger (1875-1938) bekannt gemacht wurden.
    Die Berliner Boulevardpresse hatte in dieser Zeit darüber groß aufgemacht berichtet. Das hatte Ferdinand Sauerbruch (1875-1951 so sehr geärgert, dass er ihn mit dem Kommentar entlassen hatte:
    „Mit solchen Kunststücken habilitiert man sich in einem Zirkus und nicht an einer anständigen deutschen Klinik.“
    Wegen der Ablehnung durch die etablierten Ärzte, hatte er sich wieder der klassischen Chirurgie sowie der Urologie zugewandt.
    Während des Zweiten Weltkriegs hatte er als Sanitätsoffizier in der Wehrmacht gedient und war in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten, wurde aber 1945 wieder entlassen.
    Nach dem Krieg hatte er mit seiner Frau erst als Chirurg und danach als Urologe in Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz gearbeitet. Erst 1956 hatte er zusammen mit André Frédéric Cournand und Dickinson Woodruff Richards den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhalten.
    Zwei Jahre später war er bis zu seiner Pensionierung 1969 als Chefarzt der Chirurgie am Evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf tätig.
    Forßmann war am 1. Juni 1979 in Schopfheim im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg in an einem Herzinfarkt verstorben.
  • Carl Fritz Wilhelm Förster (1872-1946)
    Generaloberarzt und der letzte Leibarzt Kaiser Wilhelm II. Er verordnete Wilhelm II. (), in seinem Exil in Doorn/Niederlande, zur Ertüchtigung Holz zu hacken.
  • James Fraenkel (1859-1935)
    Fraenkel gilt als einer der Begründer der modernen Psychotherapie.
    Er wurde am 21. März 1859 als Sohn des Rabbiners Daniel Fraenkel in Rybnik (Oberschlesien) in Polen geboren.
    Nach seinem Medizinstudium ging er nach Berlin und hatte hier mit seinem Kollegen Albert Oliven im Jahr 1890 die private Heil- und Pflegeanstalt „Berolinum“ für Gemüts- und Nervenkranke eröffnet.
    Er war am 7. Juni 1935 in Berlin versorben und wurde anschließend auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee im Bezirk Berlin-Pankow beigesetzt.
  • Käte Frankenthal (1889-1976)
    Ärztin, Jüdin und Sozialistin, eine der hervorragenden "Stadtärzte(innen)" in Berlin
  • Erich Fromm (1900-1980)
    Sohn eines jüdischen Weinhändlers in Frankfurt/Main, Psychoanalytiker. Vertreter der Neo-Psychoanalyse. Seine Werke: "Furcht der Freiheit", "Psychoanalyse und Ethik", "Kunst des Liebens", "Haben oder Sein"
  • Hermann Gocht (1869-1938)
    einer der Wegbereiter der modernen Orthopädie
  • Fréderic Guilleaume Ernst Albert von Graefe (1828-1870)
    Begründer des eigenständigen Faches "Augenheilkunde" in Deutschland.
  • Wilhelm Griesinger (1817-1868)
    einer der Begründer und Vorreiter der Sozialpsychiatrie und einer der Vorläufer der Tiefenpsychologie.
  • Andreas Roland Grintzig (1939-1985)
    Internist, Kardiologe, einer der Wegbereiter der Ballondilatation an den Herzkranzgefäßen.
  • Emil Grunmach (1849-1919)
    Arzt, Radiologe, einer der Wegbereiter der Radiologie.
  • Alfred Gütgemann (1907-1985)
    Alfred Gütgemann wurde am 14. Dezember 1907 in Bonn-Mehlem geboren. Von 1954 bis 1977 war er Direktor und Lehrstuhlinhaber der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums in Bonn.
    Sein Abitur hatte er in Bonn gemacht und anschließend hier Medizin studiert, wo er 1934 seinen Doktor gemacht hatte und sich 1941 habilitiert hatte.
    1942 und 1943 hatte er ein Wehrmachtslazarett in Smolensk zur Behandlung von Knochen- und Gelenkverletzungen geleitet. Nach dem Krieg wurde er in Bonn zum apl. Professor ernannt und 1954 Direktor der Klinik.
    Der Geschäftsführer von Goruma war seinerzeit als junger Medizinphysiker und Akademischer Oberrat an der Klinik tätig, hier ein Bericht:
    "„In den Abendstunden des 18. Juni 1969 war in der Chirurgischen Universitätsklinik Bonn - nach Feststellung des Hirntods - die Leber eines 31-jährigen Mannes entnommen worden. Zur gleichen Zeit erfolgte im benachbarten Op-Saal die Entnahme der verkrebsten Leber des 30-jährigen Empfängers – ein Student - dem daraufhin das gesunde Organ implantiert wurde.
    Erst am nächsten Morgen konnte das Ärzteteam unter der Leitung von Prof. Alfred Gütgemann den Eingriff erfolgreich abschließen. Der transplantierte Student überlebte danach noch 7 Monate, was zuvor noch nicht gelungen war.
    Der Tod war durch eine damals nicht beherrschbare Abstoßungsreaktion eingetreten.“
    Interessant ist, dass an der Klinik Menschen mit Leberproblemen an Pavianlebern angeschlossen wurden,
    um die Leber zu entlasten und Zeit zur Regeneration zu geben. Die Paviane wurden in einem klinikeigenen Tierstall gehalten. Gütgemann, dem Ramm viel zu verdanken hatte, war am 17. Januar 1985 in Bonn verstorben.
  • Martin Gumpert (1897-1955)
    Arzt und Schriftsteller. Gumbert wurde am 13. November 1897 in Berlin geboren.
    Er hatte die Alterswissenschaft (Geriatrie) in das Blickfeld der Öffentlichkeit geführt.
    Als Jude sah er in Deutschland keine sichere Zukunft für sich und war daher 1936 in die USA emigriert.
  • Hier war er am 18. April 1955 in Nw York verstorben.
  • Julius Hackethal (1921-1997)
    Arzt, alternativer Krebstherapeut, Hackethal galt als einer der streitbarsten Ärzte Deutschlands.
    Er wurde am 6. November 1921 in Reinholterode im heutigen Landkreis Eichsfeld im Bundesland Thüringen geboren.
    Grotesk war seine Auseinandersetzung im Jahr 1963, als er dem Klinikchef der Chirurgie Gerd Hegemann in Erlangen 138 schwere Kunstfehler vorwarf, von denen mehr als die Hälfte tödlich ausgegangen seien.
    Alle Vorwürfe hatten sich als später als haltlos erwiesen. Die Auseinandersetzungenhatte zu seiner Entlassung geführt.
    Zuvor hatte er sich sogar bewaffnet - zum Selbstschutz wie er behauptet hatte.
    In einem Spiegel-Interview hatte er erklärt, dass Krebs als Erkrankung besiegt sei
    und er sich daher anderen Forschungsinhalten zugewendet hätte.
    Ironischerweise war er er am 17. Oktober 1997 in Bernau am Chiemsee an der Krankheit, die er stets als das "Haustier" bezeichnete und die erst durch eine Behandlung zum "Raubtier" würde, dem Prostatakrebs, verstorben.
  • Ernst Haeckel (1834-1919)
    Arzt, Professor für vergleichende Anatomie, Zoologe und Philosoph, machte die Arbeiten Charles Darwins in Deutschland bekannt und erweiterte sie zu einer Abstammungslehre des Menschen; gilt heute auch als Wegbereiter der Eugenik und der Rassenhygiene; viele seiner Aussagen wurden später von Nazi-Ideologen übernommen und als Begründung für Rassismus und "Sozial-Darwinismus" herangezogen.
  • Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843)
    Chirurg, und Begründer der modernen Homöopathie. Sein Motto lautete: "Gleiches mit Gleichem bekämpfen". Hahnemann wurde am 10. April in Meißen in Sachsen geboren Nach seinem Schulabschluss,hatter 1775 in Leipzig begonnen, Medizin zu studieren, 1777 wechselte er für ein Dreivierteljahr an die Wiener Universität.
    Nach seinem Examen war er als Arzt, Chemiker, Übersetzer und Schriftsteller in einer Reihe norddeutscher Städte mit mäßigem Erfolg unterwegs. Seine ständigen Wechsel seines Aufenthltsortes führte er fort, als er
    1789 mit Frau und den mittlerweile drei Kindern nach Lockwitz, später nach Leipzig zog Dort übersetzte er 1790 die zweibändige Arzneimittellehre des Schotten William Cullen, eines damals sehr bekannten Mediziners und Lehrers von John Brown, dem Begründer des Brownianismus.
    Im Jahre 1791 wurde Hahnemann in die renommierte „Churfürstlich Mayntzische Academie nützlicher Wissenschaften“ zu Erfurt aufgenommen und wurde 1793 Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt.
    1792 war ermal wieder umgezogen - diesmal nach Gotha. Weitere Stationen seines unsteten Lebens waren Molschleben, Göttingen, Pyrmont (1794), Wolfenbüttel, Braunschweig (1795) und Königslutter, wo er von 1796 bis 1799 gelebt hatte.
    1811 zog Hahnemann nach Leipzig um.
    Dort gelang es ihm 1812 mit einem wissenschaftlichen Werk über den Gebrauch der Nieswurz
    die Venia legendi (Lehrbefugnis) an der Universität zu erlangen.
    Damit wurde Hahnemann wurde er zum Begründer der heilkundlichen Richtung der Homöopathie, dabei geriet er in heftige Streitereien mit anderen Ärzten und Wissenschaftlern.
    Und weiter ging es 1821 als Herzoglicher Leibarzt nach Köthen, wo ihm Herzog Friedrich Ferdinand von Anhalt-Köthen das Recht auf Verfertigung eigener Arzneien und Selbstdispensierung garantiert hatte und 1822 wurde er sogar zum Hofrat ernannt. Hier in Köthen verblieb er bis 1835.
    Seine letzte Lebensstation war anschleßend Paris, wo er zwischen 1835 und 1843 als hochangeseher Arzt tätig war und beispielsweise 1837 den berühmten italienischen Geiger Niccolò Paganini (1782-1840) behandelt hatte. .
    Er war am 2. Juli 1843 hier in Paris verstorben.
    Hinweis
    Intensive Forschungen der letzten Jahre haben ziemlich eindeutig ergeben, das die Behandlung mit bestimmten homöopatischen Mitten - wie z.B. mit esxtemen Verdünnungen oder mit Globuli - auf einem Placeboeffekt beruhen.
    Aber wer heilt hat Recht!!
  • Carl Hann (1832-1899)
    Arzt, Kieferchirurg. Er war einer der Ersten, der bei seiner Chirurgie von Kiefer- und Gesichtsverletzungen auch ästetische Gesichtspunkte berücksichtigt hatte.
  • Johann Otto Leonhard Heubner (1843-1926)
    Internist und Kinderarzt. Er war einer der Pioniere der Kinderheilkunde. Heubner wurde am 21. Januar 1843 in Mühltroff im Vogtland in Sachsen geboren.
    Nach dem Abitur hatte er 1861 begonnen Medizin an der Universität Leipzig auf, das er 1866 erfolgreich abgeschlossen hatte. Im Jahr 1873 war er zum außerordentlichen Professor für Innere Medizin an der Leipziger Universität berufen worden. Heubner hatte sehr früh die Notwendigkeit einer eigenen pädiatrischen Disziplin erkannt, aber die Leipziger Universität hatte sich geweigert, für einen Lehrstuhl für Kinderheilkunde einzurichten. Daher wechselte er an die Berliner Charité, wo er am 14. April 1894 als außerordentlicher Professor die Leitung der Kinderklinik übernahm und bereits am 11. Dezember 1894 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1913 hatte zahlreiche hygienische Missstände abstellen können, was zu einem starken Rückgang der Säuglingssterblichkeit an seiner Klinik geführt hatte.
    Er war am 17. Oktober 1926 in Loschwitz, einem heutigen Stadtteil von Dresden, infolge eines Schlaganfalls verstorben.
  • Rachel Hirsch (1870-1953)
    Ärztin und Internistin. Sie war die erste Frau, die in Preußen Professorin für Medizin wurde.
    Rachel Hirsch wurde am 15. September 1870 in Frankfurt/Main geboren.
    Nach dem Abitur 1885 hatte sie begonnen, in Wiesbaden Pädogogik zu studieren, was sie 1889 erfolgreich abgeschlossen hatte. Danach war sie bis 1898 als Lehrerin tätig.
    Da der Lehrerinnenberuf sie nicht befriedigt hatte, begann sie in Zürich für ein Medizin zu studieren - in Deutschland war das zu dieser Zeit noch nicht möglich. Später hatte sie ihren Studienplatz nach Leipzig und Straßburg verlegt, wo sie im Juli 1903 ihr Staatsexamen abgelegt hatte. Nach ihrer Promotion wurde sie Assistentin an der Berliner Charité, wo sie sie 1908 die Leitung der Poliklinik der II. Medizinischen Klinik der Charité übernehmen konnte.
    Sie hatte u.a. die Durchlässigkeit der Dünndarmschleimhaut für gößere Partikel und die anschließende Ausscheidung mit dem Harn entdeckt. Dieser Prozess wurde ihr zu Ehren Hirsch-Effekt benannt.
    Im Jahr 1913 hatte sie als erste Mediziner in Preußen und als Dritte im deutschen Kaiserreich den Professorentitel erhalten. Eine Dozentur oder gar ein Lehrstuhl blieben ihr jedoch zeitlebens versagt.
    Da sie als Jüdin unter den Nazis massiven Repressalien ausgesetz war, emigrierte sie 1938 nach London.
    Tragisch ist, dass sie ihre letzten Jahre wegen Depressionen, Wahnvorstellungen und Verfolgungsängsten in einer Nervenheilanstalt in London verbracht hatte, wo sie am 6. Oktober 1953 verstorben war.
  • Magnus Hirschfeld (1868-1935)
    Arzt, einer der ersten Sexualwissenschaftler, gilt als Vordenker der Homosexuellen-Bewegung; gründete mit Arthur Kronfeld 1919 das Institut für Sexualwissenschaft als weltweit erste Einrichtung für Sexualforschung in Berlin.
  • Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836)
    Arzt, Wissenschaftler und Reformer. Er gilt als einer der Väter der Naturheilkunde.
    Arzt, Hygieniker und Reformer. Christoph Wilhelm Hufeland wurde am 12. August 1762 in Langensalza im heutigen Landkreis Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen geboren.
    Nach seinem Examen und der Promotion im Jahr 1783 in Göttingen war er in der Praxis seines Vaters in Weimar tätig, die er später übernommen und bis 1801 weiter geführt hatte.
    Mit Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller, Johann Gottfried von Herder und Christoph Martin Wieland hatte er prominente Patienten, die ihm halfen, das Gesundheitswesen zu reformieren. Von 1793 bis 1801 war er an die Universität Jena als Honorarprofessor tätig und bereits 1800 war er zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt worden.
    Von Jena folgte er 1801 einem Ruf an den königlichen Hof in Berlin, wo er als königlicher Leibarzt die königliche Familie von Friedrich Wilhelm III. betreute. Wegen seiner Lebenskraft-Theorie wird er als Vertreter des Vitalismus und zudem als Begründer der Makrobiotik angesehen.
    Der Vitalismus ist die Lehre, wie man unter gegebenen Umweltbedingungen gedeihen und überleben kann. Unter der Makrobiotik versteht man auf asiatischen Traditionen basierende Ernährungs- und Lebensweise, die im Rahmen der New-Age-Bewegung auch in der westlichen Welt zahlreiche Anhänger fand. Ein besonderes Anliegen war ihm die Armenführsorge.
    Es sei erwähnt, dass er 1792 in Weimar das erste Leichenschauhaus Deutschlands gegründet hatte.
    Neben all seinen Tätigkeiten hatte er in Berlin eine Privat-Praxis, in der er arme Menschen kostenlos behandelte.
    Er verstarb am 25. August 1836 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er in einem Ehrengrab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in der Chausseestraße in Berlin-Mitte.
  • James Israel (1848-1926)
    Arzt, Urologe, beeinflusste im erheblichen Maße die Nierenchirurgie
  • Alfons Maria Jakob (1884-1931)
    Neurologe
  • Karl Theodor Jaspers (1883-1969)
    Arzt, Philosoph, er begründete mit dem Begriff "Phänomenanalyse" eine neue Richtung der Psychiatrie; auch bekannt als Kritiker der Nachkriegspolitik in Deutschland; 1966 erschien sein Bestseller "Wohin treibt die Bundesrepublik?"
  • Heinrich Kobner (1838-1904)
    Arzt Hautarzt, Wegbereiter der modernen Dermatologie, Namensgeber des Köbner Phänomens, dass Krankheitsherde bestimmter Hautkrankheiten durch mechanische Reizung entstehen
  • Robert Koch (1843-1910)
    Mediziner und Mikrobiologe. Robert Koch wurde am 11. Dezember 1843 in Clausthal, dem heutigen Clausthal-Zellerfeld im Landkreis Goslar in Niedersachsen geboren.
    Ab 1885 war er Professor und Leiter des Hygiene-Instituts der Charité in Berlin und ab 1891 der Direktor des Königlich Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten, dem heutigen Robert-Koch-Institut.
    Im Jahr 1882 entdeckte er den Tuberkulose-Erreger. 1905 erhielt Koch den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Robert Koch verstarb am am 27. Mai 1910 in Baden-Baden.
    Seine letzte Ruhestätte fand er auf seinen Wunsch hin am 4. Dezember 1910 in seinem Berliner Forschungsinstitut - dem heutigen Robert-Koch Institut in der Straße Nordufer 10 im Wedding - wo ein kleiner Marmorsaal bis heute als Mausoleum dient.
  • Richard Freiherr von Krafft-Ehring (1840-1902)
    Arzt, Psychiater, Sexualwissenschaftler, er wurde vor allem durch die Definition und Erläuterung der Begriffe "Masochismus und Sadismus" bekannt.
  • Arthur Kronfeld (1886-1941)
    Arzt, Sexualwissenschaftler, Mitbegründer des weltweit ersten Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin im Jahr 1919.
  • Bernhard Rudolf Konrad Langenbeck (ab 1864 von Langenbeck) (1810-1887)
    Langenbeck war war einer der großen deutschen Chirurgen. Er wurde am 9. November 1810 in Padingbüttel im damaligen Königreich Hannover geboren.

    Erwar am 29. September 1887 in Wiesbade verstorben.
  • Max Levi-Dorn (1863-1929)
    Arzt, Strahlentherapeut, erster deutscher Röntgenfacharzt, Mitbegründer der Röntgenwissenschaften in Deutschland.
  • Ernst Viktor von Leyden (1832-1910)
    Arzt, Internist, Lungenfachmann und Direktor der ersten Medizinischen Klinik der Welt an der Charité in Berlin
  • Matthias Eugen Oskar Liebreich (1839-1908)
    Arzt, Pharmakologe, er ist u. a. der Entdecker des Lanolins, er betrieb Forschungen der Syphilistherapie, über die Wirkungen des Chlorohydrals, des Formalins, des Strychnins und der Konservierung von Lebensmitteln.
  • Wilhelm Liepmann (1878-1939)
    Arzt, Gynäkologe, Sozialwissenschaftler, er führte das Fach "soziale Gynäkologie" als Teil des deutschen Gesundheitswesens ein.
  • Otto Loewi (1873-1961)
    Arzt und Pharmakologe, betrieb Forschungen über Pharmakologie des Herzens.
  • Josef Mengele (1911-1979)
    Arzt, KZ-Verbrecher; Mengele ist ohne Zweifel einer der perversesten Ärzte und Verbrecher im Arztkittel, die das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Er selektierte u.a. die neu angekommenen Häftlinge im KZ Auschwitz. Leider wurde er nie seiner gerechten Strafe zugeführt, er starb bei einem Badeunfall in Brasilien.
  • Otto Fritz Meyerhof (1884-1951)
    Arzt und Biochemiker, galt als einer der bedeutendsten Biochemiker des 20. Jahrhunderts; erhielt im Jahr 1922 für seine Arbeiten über den Muskelstoffwechsel, den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
  • Theo Morell (1886-1948) Leibarzt von Adolf Hitler. Theodor Gilbert Morell wurde am 22. Juli 1886 in Trais, dem heutigen Münzenberg geboren. Nach seinem Studium war er zwei Jahre lang auf deutschen Hochseeschiffen als Arzt tätig. Am Beginn des Ersten Weltkriegs ging er als Freiwilliger zur Wehrmach. Kurz nach Kriegsende eröffnete er 1918 in Berlin eine Praxis für Urologie und Elektrotherapie. Nach der Machtübernahme der NSDAP im Jahr 1933 wurde er Mitglied der Partei. Zu seinen Patienten gehörte auch Hitlers Leibfotograf Heinrich Hoffmann, der ihm 1936 einen Besuch bei Hitler auf dem Berghof vermittelte. Es gelang ihm mittels einer Kombination von Eukodal, einem Morphiumderivat, und dem Krampflöser Eupaverin dessen Magen-Darm-Beschwerden zu lindern. Das führte dazu, dass er von Hitler zu seinem Leibarzt bestimmt wurde. In dieser Funktion verblieb er bis zum 21. April 1945, als er durch den SS-Arzt Werner Haase ersetzt wurde Zwei Tage später wurde er aus Berlin ausgeflogen und verbrachte danach eine Zeitlang im Krankenhaus in Bad Reichenhall, dort wurde er eine kurze Zeit von den Amerikanern interniert. Er verstarb am 26. Mai 1948 im Kreiskrankenhaus Tegernsee, wo er am 30. Juni 1947 mit Sprach- und Bewegungsstörungen eingeliefert worden war.
  • Albert Ludwig Sigesmund Neisser (1855-1916)
    Arzt und Bakteriologe, er identifizierte u.a. 1880 den Erreger der Gonorrhoe (Neisseria gonorrhoeae).
  • Georg Clemens Perthes (1869-1927)
    Chirurg, Radiologe, gestaltete als Chirurg in wesentlichen Teilen die Entwicklung der radiologischen Diagnostik.
  • Max Josef Pettenkofer (1818-1901)
    Arzt, Hygieniker, einer der Mitförderer einer modernen Hygiene in der Medizin und Umwelt.
    Er plante das erste Hygiene-Institut der Welt in München mit (1879 eröffnet).
  • Rudolf Pichlmayr (1939-1997)
    Arzt und Transplantationschirurg. Er war einer der ersten Ärzte, der eine Leber transplantiert hatte.
    Rudolf Pichlmayr wurde am 16. Mai 1932 in München geboren. Pichlmayr wuchs in München auf und studierte hier an der Ludwig-Maximilians-Universität von 1951 bis 1956 Medizin.
    Danach arbeitete er als Assistenzarzt in der Pathologie und Kinderchirurgie. Anschließend war er 1960 zu Rudolf Zenker an die Chirurgische Klinik der Universität München gegangen.
    Seine hiesige Habilitationsschrift war wegweisend für die Entwicklung früher immunsuppressiver Methoden, um Abwehrreaktionen bei Organtransplantationen zu mindern oder zu verhindern
    So kamen bei der ersten Herztransplantation durch Christiaan Barnard von 1967 die von Pichlmayr entwickelten antilymphozytischen Globuline zum Einsatz.
    1968 war er von München nach Hannover an die dortige Medizinische Hochschule gegangen, wo er 1969 die Leitung der Abteilung für spezielle Chirurgie und Transplantationswesen übernommen hatte.
    Im Jahr 1973 wurde er zum Ordinarius am Lehrstuhl für Abdominal- und Transplantationschirurgie berufen, der unter seiner Leitung eines der weltweit führenden Forschungszentren der Transplantationsmedizin wurde.
    Zahlreiche Operationstechniken wurden hier unter seiner Leitung entwickelt.
    Erwähnenswert ist zudem, dass er zusammen mit seiner Frau Ina die "Stiftung Rehabilitation nach Organtransplantation“ gegründet hatte, die sich für die physische und psychische Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen nach einer Organtransplantation einsetzte. 1990 wurde Pichlmayr zum "Mediziner des Jahres“ gewählt.
    Pichlmayr war am 29. August 1997 während eines Chirurgen-Kongresses am in Acapulco/Mexiko nach einer Herzattacke im Meer ertrunken.
  • Willibald Pschyrembel (1901-1987)
    Arzt und Autor. Pschyrembel hatte zahlreiche Bücher vor allem zur Gynäkologie geschrieben.
    Nahezu unsterblich machte ihn das klinische Wörterbuch "Pschyrembel", das in millionenfacher Auflage immer noch als wichtiges Nachschlagewerk für medizinische Laien und Fachleute gilt
  • Hermann Rieder (1858-1932)
    Internist und Röntgendiagnostiker. Er ist einer der Begründer der Röntgendiagnostik des Magen-Darmtrakts mit Hilfe eines Kontrastmittels.
    Hermann Rieder wurde am 3. Dezember 1858 in Rosenheim in Bayern geboren.
    Sein Medizinstudium hatte er in München, Wien und Heidelberg absolviert und seinen Doktor in Medizin hatte er 1883 in München gemacht.
    Danach war er zunächst als Assistenzarzt im Münchner Krankenhaus links der Isar des Münchner Universitätsklinikums tätig. Hier hatte er sich später für Innere Medizin habilitiert. 1898 wurde Rieder, der mittlerweile mit der Anwendung von ionisierender Gamma-Strahlung in der Medizin geforscht hatte, zum außerordentlichen Professor für physikalische Heilmethoden an der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen.
    Nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen durch Konrad Röntgen am 8. November 1895 in Würzburg, entwickelte Rieder 1904 die radiologische Untersuchung des Magen-Darm-Kanals mit Hilfe von Kontrastmitteln, wobei er einen mit Wismutsalz gemischten "Brei" verwendet hatte, der als Rieder-Mahlzeit bekannt wurde.
    Er war am 27. Oktober 1932 in München verstorben.
  • Ferdinand Sauerbruch (1875-1951)
    Chirurg. Er gilt als einer der bedeutendsten Chirurgen des 20. Jahrhunderts. Große Verdienste erwarb er sich u.a. durch die Entwicklung einer Oberarmprothese - dem so genannten Sauerbruch-Arm. Ernst Ferdinand Sauerbruch wurde 3. Juli 1875 in Barmen im heutigen Wuppertal-Barmen geboren.
    Im Jahr 1895 machte er am Realgymnasium in Elberfeld sein Abitur.
    Anschließend begann er an der Universität Marburg mit seinem Studium. Er wechselte dann an die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, wo er 1901 seine Approbation als Arzt erhielt.
    Danach war er in der Nähe von Erfurt kurz als Landarzt tätig, bekam dann aber eine Stelle als Assistenzarzt am Diakonissenkrankenhaus in Kassel. Noch in demselben Jahr wechselte er an die Chirurgische Abteilung des Erfurter Krankenhauses - wo er 1902 Erster Assistenzarzt wurde.
    Im Jahr 1903 wechselte er - nach einem kurzen Intermezzo im Krankenhaus Berlin-Moabit - an die Chirurgische Universitätsklinik in Breslau. Hier entwickelte er eine Unterdruckkammer, bei der sich der Kopf des Patienten außerhalb der Kammer befand und damit Operationen am offenen Brustkorb möglich wurden.
    Hier in Breslau hatte er sich 1905 habilitiert, wechselte aber kurz danach an das Universitätsklinikum in Greifswald. Im Jahr 1908 wurde er Professor und Oberarzt in Marburg und 1910 Professor und Direktor der chirurgischen Klinik und Poliklinik des Kantonsspitals in Zürich. Er verließ Zürich aber, um ab 1918 bis 1928 an der Universität München als Professor und Direktor tätig zu sein.
    Seinen Berühmtheit erlangte er jedoch größtenteils zwischen 1928 und 1949, als er als Professor und Direktor an der Berliner Charité tätig war.
    Im Jahr 1942 war er zum Generalarzt des Heeres ernannt worden.
    Es sei erwähnt, dass Sauerbruch und sein Sohn Hans zu den wenigen Menschen gehörten zählten, die dem jüdischen Maler Max Liebermann nach dessen Tod 1935 in Berlin die letzte Ehre erwiesen.
    Sauerbruch verstarb am 2. Juli 1951 in Berlin und wurde auf dem Friedhof Wannsee in der Lindenstraße 1-2 in Berlin beigesetzt.
  • Friedrich Gotthard Schettler (1917-1996)
    Internist, Gefäßspezialist, einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Arteriosklerose (Arterienverkalkung); führte das Konzept der Risikofaktoren (Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, Rauchen, Übergewicht) in die Therapie und Vorsorge ein.
  • Carl Ludwig Ernst Schroeder (1838-1887)
    Arzt und Gynäkologe, gilt als einer der Wegbereiter der deutschen Gynäkologie und Geburtshilfe.
  • Albert Schweitzer (1875-1965)
    Arzt, Theologe und Friedensforscher, war in Afrika (Lambaréné) als Arzt tätig und später als Kämpfer für Menschlichkeit und Frieden; Er erhielt im Jahr 1952 den Friedensnobelpreis.
  • Samuel Thomas Soemmerling (1755-1830)
    Arzt, Anatom und Naturforscher. Er hatte bereits im Jahr 1800 die Pockenschutzimpfung eingeführt.
    Soemmerling - ab 1808 Ritter von Soemmerling - wurde am 28. Fanuar 1755 in Torn im heutigen Polen geboren.
    Nach dem Abitur in Thorn hatte er begonnen, in Göttingen Medizin zu studieren, wo er 1778 seinen Doktor der Medizin gemacht hatte.
    Im Jahr 1779 wurde er Professor der Anatomie am Collegium Carolinum in Kassel und war anschließend ab 1784 als Professor in Mainz tätig.
    Drei Jahre säter wurde Soemmerling 1787 vom Kurfürsten und Erzbischof von Mainz Friedrich Karl Joseph von Erthal (1719- 1802) zum Hofrat und Leibarzt ernannt.
    Außerdem wirkte er von 1789 bis 1792 als Dekan der medizinischen Falkultät in Mainz.
    Wegen der Besetzung von Mainz durch Preußen, war er 1795 nach Frankfurt/Main gegangen, wo er eine Praxis betrieben hatte. Hier hatte er gegen den Widerstand zahlreicher Kollegen die Pockenschutzimpfung eingeführt.
    Trotz zahlreicher Angebote verschiedener Universitäten entschloss er sich 1805, einen Ruf an die Bayerische Akademie der Wissenschaften in München anzunehmen.
    Neben der Medizin hatte er sich in München zudem mit der Astronomie, Chemie, Paläontologie, Physik sowie der Philosophie befasst.
    Aus gesundheitlichen Gründen war Soemmerling 1820 nach Frankfurt/Main umgezogen, wo er am 2. März 1830 verstorben und auf dem hiesigen Hauptfriedhof seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.

    Er war am 2. März 1830 in Frankfurt/Main verstorben.
  • Franziska Tiburtius (1843-1927)
    Ene der ersten deutschen Ärztinnen. Franziska Tiburtius wurde am 24. Januar 1843 auf Gut Bisdamitz auf Rügen geboren. Da es in Deutschland für Frauen nicht möglich war, Medizin zu studieren, hatte sie 1871 begonnen, in Zürich zu studieren und dort ihr Examen und den Dr. med. gemacht.
    Gemeinsam mit ihrer Studienkollegin Emilie Lehmus hatte sie in Berlin in der Alten Schönhauser Allee 23 im Juni 1877 die erste Frauen-Praxis in Deutschland eröffnet - es war die "Poliklinik weiblicher Ärzte für Frauen und Kinder"
    Neben ihrer Tätigkeit als Ärztin hatte sie sich gegen das Studierverbot für Frauen in der Medizin eingesetzt.
    Sie war am 5. Mai 1927 in Berlin verstorben.
  • Rudolf Ludwig Karl Virchow (1821-1902)
    Arzt und Politiker. Rudolf Ludwig Karl Virchow wurde am 13. Oktober 1821 in Schivelbein in Pommern geboren.
    Nach Abschluss seines Medizinstudiums machte er 1843 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität - der heutigen Humboldt-Universität - seinen Doktor. Danach war er als Prosektor an der der Berliner Charité tätig.
    Es sei erwähnt, dass er im Jahr 1845 die Leukämie erstmals beschrieben hatte.
    Er gilt unter anderem als Gründer der modernen Pathologie und vertrat eine naturwissenschaftlich und sozial orientierte Medizin und Gesundheitspolitik.
    Als Politiker gehörte er der deutschen Fortschrittspartei an. Er war einer der wichtigsten modernen Mediziner und besonders auf dem Gebiet der Hygiene aktiv - so ging die die Einführung der obligatorischen Trichinenschau in Preußen auf seine Initiative zurück.
    Da er sich 1848 aktiv an der Märzrevolution beteiligt hatte, konnte er nicht mehr als Professor in Berlin bleiben und wechselte an die Universität von Würzburg. Aber bereits 1856 konnte er nach Berlin zurückkehren und den neu geschaffenen Lehrstuhl für Pathologie sowie seine frühere Stellung als Prosektor an der Charité übernehmen.
    Seine Vorstellung, dass Krankheiten auf Störungen der Körperzellen basieren machte ihn weltbekannt. Virchow blieb danach bis zu seinem Tod in Berlin und erweiterte u.a. die vorhandene pathologisch-anatomische Sammlung, die ab 1899 im neu errichteten Pathologischen Museum – dem heutigen Berliner Medizinhistorischen Museum an der Charité – besichtigt werden kann. Rudolf Virchow verstarb am 5. September 1902 in Berlin.
    Seine letzte Ruhestätte fand er in einem Ehrengrab auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.
  • Oskar Vogt (1870-1959)
    Arzt, Neurologe und Hirnforscher, er war einer der bedeutendsten Hirnforscher seiner Zeit und wurde u. a. von der sowjetischen Regierung beauftragt, das Gehirn des am 21. Januar 1924 verstorbenen Wladimir Iljitsch Lenin zu sezieren und zu befunden. Vogt wurde am 6. April in Husum geboren. Nach Abitur und Medizinstudium hatter er 1894 in Jena seinen Doktor in Medizin gemacht.
    Im Jahr 1902 hatte er das Neurobiologische Laboratorium der Universität Berlin gegründet, aus dem 1914 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung hervorgegangen war.
    Er war von 1930 bis 1937 dessen Direktor, bis er wegen seiner positiven Haltung gegenüber Kommunisten und Juden von einem Mitarbeiter denunziert entlassen wurde.
    Er ging mit seiner Frau daraufhin nach Neustadt im Schwarzwald und baute hier das private "Institut für Hirnforschung und allgemeine Biologie" auf, das er bis zu seinem Tod geleitet hatte.
    Er war am 31. Juli 1959 in Freiburg im Breisgau verstorben.
    Franz Volhard (1872-1950)
    Internist, seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Nephrologie (Nierenforschung) und des Bluthochdrucks sind bis heute richtungweisend. Volhard wurde am 2. Mai 1872 in München geboren. Sein Abitur hatte er in Bad Kösen im heutigen Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt gemacht. Sein Medizinstudium hatte er in Bonn begonnen - durch einen Militärdienst unterbrochen - in Halle mit dem Doktortitel 1897 beendet.
    Im Jahr 1901 hatte er sich an der Universität Gießen für die Innere Medizin habilitiert.
    Eine kurze Zeit leitete er die Medizinische Klinik in Halle und war von 1905 bis 1908 Chefarzt am Städtischen Krankenhauses Dortmund Zwischen 1908 bis 1918 war er, mit einer kurzen Unterbrechung 1914 als Marinearzt, Direktor der Städtischen Krankenanstalten in Mannheim.
    Nach Kriegsende war er als Professor für Innere Medizin und Direktor der Medizinischen Klinik an die Universität Halle gegangen. Hier blieb er bis 1927, um danach als Direktor der Medizinischen Klinik an der Universität Frankfurt/Main zu wechseln. Da er sich, trotz seiner Nähe zum NS-Staat als Dekan für jüdische Mitarbeiter eingesetzt hatte, wurde er im Oktober 1938 zwangsweise in den Ruhestand versetzt.
    Während des Krieges hatte er sich in seine Praxis in Frankfurt zurückgezogen, war aber daneben als Berater in diversen Lazaretten tätig.
    Nach dem Krieg hatte ihn die US-Militärregierung wieder in seine alte Stellung als Direktor der Medizinischen Klinik der Universität Frankfurt eingestzt.
    Er war am 24. Mai 1950 in Frankfurt/Main infolge eine Autounfalls um Leben gekommen.
  • August Paul von Wassermann (1866-1925)
    Arzt, Bakteriologe. Bbekannt wurde er vor allem für seine Forschung auf dem Gebiet der Syphilis (Wassermann-Test).
    Wassermann wurde am 21. Februar 1866 in Bamberg geboren.
    Sein Medizinstudium hatte er von 1884 bis 1889 in Erlangen, Wien, München und Straßburg absolviert, wo er 1888 seinen Doktor gemacht hatte. Er absolvierte sein Medizinstudium von 1884 bis 1889 an den Universitäten Erlangen, Wien, München und Straßburg, wo er 1888 promoviert wurde. 1890 war er Volontär nach Berlin gegangen und rund ein Jahr später in das von Robert Koch geleitete Preußische Institut für Infektionskrankheiten ein - das spätere Robert-Koch-Institut für Infektionskrankheiten. Nach seiner Habilitation 1901 war erst Assistenzarzt, dann Oberarzt und später Leitender Arzt der Klinischen Abteilung des Instituts. 1902 war er zum Extraordinarius ernannt worden. Im Jahr 1906 war er Direktor der selbständigen Abteilung für experimentelle Therapie und Serumforschung geworden. Im selben Jahr hatte er zusammen mit Albert Neisser und Carl Bruck die Reaktion zur Serodiagnostik der Syphilis entwickelt, die späte nach ihm bezeichnet wurde. 1913 bis zu seinem Tode war Wassermann Direktor des neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-Instituts für experimentelle Therapie in Berlin-Dahlem.
    Er war am 16. März in Berlin verstorben und hatte seineletzte Ruhestätte auf dem Urnenfriedhof in der Gerichtsstraße 37 in Berlin-Wedding gefunden.
  • Charlotte Wolff (1897-1986)
    Ärztin, Psychologin und Schriftstellerin. Sie wurde am 30. September 1897 in Riesenburg in Westpreußen im heutigen Polen geboren. Ihre Kindheit und Jugend hatte sie vorwiegend in Danzig verbracht
    Im Jahr 1918 ging sie nach Freiburg im Breisgau, um hier Medizin, sowie Psychologie und Philosophie zu studieren.
    In Berlin setzte sie ihr Studium fort, was sie hier 1928 mit dem Doktortitel beenden konnte.
    Schon als Studentin fühlte sie sich zu Frauen hingezogen und bevorzugte entgegen dem Zeitgeschmack saloppe Männerkleidung. Als Jüdin und Lesbe war sie zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt, nicht zuletzt da sie grundlegende Werke zur weiblichen Homosexualität veröffentlicht hatte. Außerdem hatte sie sich in der Frauenheilkunde, in der Schwangerschaftsberatung und Familienplanung engagiert.
    Vor den Nazis war sie im Mai 1933 nach Paris und 1936 nach London geflüchtet, wo sie 1947 die britische Staatsbürgerschaft eralten hatte. Sie war am 12. September 1986 in London verstorben.
  • Otto Heinrich Warburg (1883-1970)
    Arzt, Biochemiker, Physiologe, für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Atmungsfermente erhielt er 1931 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Er wurde am 8. Oktober 1883 in Freiburg im Breisgau geboren.
    Im Jahr 1901 hatte sein Abitur in Berlin abgelegt. Anschließend hatte er Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Chemie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Freibug studiert. Im Jahr 1903 setzte er sein Chemie-Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, der heutigen Humboldt-Universität, fort. 1911 hatte er in Heidelberg seinen Doktor in Medizin gemacht und bereits 1912 konnte er sich im Fach Physiologie in Heidelberg habilitieren. Von 1921 bis 1923 hatte er eine außerordentliche Professur für Physiologie an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin inne. Otto Heinrich Warburg war Gründer und bis 1967 Direktor des 1930 eingerichteten Kaiser-Wilhelm-Instituts für Zellphysiologie in Berlin-Dahlem. Das Institut wurde 1953 zum Max-Planck-Institut für Zellphysiologie. Warburg war am 1. August 1970 im damaligen Westberlin - nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 Berlin - verstorben.
  • Rudolf Zenker (1903-1984)
    Chirurg und bedeutender Herz-Chirurg. Rudolf Zenker wurde am 24. Februar 1903 in München geboren.
    Er war einer der Schüler von Ferdinand Sauerbruch und Martin Kirschner. 1951 hatte er einen Ruf auf den Lehrstul für Chirurgie und als Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik der Philipps-Universität Marburg erhalten. Dort hatte er am 19. Februar 1958 die erste erfolgreiche Herzoperation in Deutschland unter Verwendung einer Herz-Lungen-Maschine durchgeführt.
    Im selben Jahr wechselte er in seine Heimatstadt München auf den Lehrstuhl der Ludwig Maximilian Universität.
    Eine Herztransplantation vom Februar 1969 an einem 36-jährigen, die er hier durchgeführt hatte, endete für den Patienten bereits nach 27 Stunden mit dem Tod. Im Jahr 1973 war er in den Ruhestand (emeritiert) gegangen.
    Er war am 18. Januar 1984 in seiner Geburtsstadt München verstorben.

Neuen Kommentar hinzufügen