Kurzinfos zur Insel

Helgoland liegt in der deutschen Bucht in der Nordsee, rund 60 km nordwestlich von Cuxhaven. Die Insel besteht aus der felsenartigen Hauptinsel und der daneben liegenden Düne und umfasst eine Fläche von rund 1,7 km², wobei rund 1 km² auf die Hauptinsel fallen. Die Insel gehört zum Landkreis Pinneberg in Schleswig-Holstein. Im Jahr 1998 wurde an der höchsten Stelle der Insel (61,3 m über NN) an der Nordspitze ein Gipfelkreuz aus Aluminium aufgestellt.

Die Nebeninsel mit der Bezeichnung Düne befindet sich rund 1 km östlich der Hauptinsel und war bis zu einer schweren Sturmflut in der Silvesternacht 1721 mit Helgoland über einen natürlichen Damm verbunden. Hier befinden sich ein kleiner Flugplatz, ein Campingplatz und ein Bungalowdorf. Außerdem leben hier zahlreiche Seehunde.

Etwas zur Geschichte

1807 besetzten die Engländer die Insel, die seit 1721 zum Herzogtum Schleswig unter der dänischen Krone gehörte. Die Engländer machten die Insel danach zu einer Kolonie.
Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) dichtete hier bei einem Ferienaufenthalt am 26. August 1841 das Lied der Deutschen, die heutige Nationalhymne zu der Melodie von Joseph Haydn aus dem Jahr 1797.

Im Jahr 1890 wurde Helgoland durch den Vertrag zwischen Deutschland und England Preußen zugesprochen. Zur Kaiserzeit und zur Zeit des Dritten Reichs besaß die Insel eine gewisse militärische Bedeutung.

Big Bang
Nach dem Zweiten Weltkrieg - und zwar am 18. April 1947 - zündeten die Briten auf der Insel insgesamt 6.700 Tonnen Sprengstoff, wobei die Hafenanlagen und Küstenschutzmauern der Zivilschutzbunker verschont blieben. Es war die größte konventionelle Sprengung weltweit und ging als Big Bang in die Geschichte ein.
Bis 1952 blieb Helgoland als militärisches Sperrgebiet ein Bombenabwurfplatz der britischen Luftwaffe. Die vertriebenen Helgoländer versuchten über zahlreiche Initiativen eine Rückkehr zu erreichen, anfangs vergeblich.

Den Anlass zu einem Umdenken gaben am 20. Dezember 1950 die beiden Studenten René Leudesdorff und Georg von Hatzfeld sowie der Publizist Hubertus zu Löwenstein aus Heidelberg, als sie auf die Insel fuhren und sie besetzten.
Am 3. Januar 1951 wurden die Besetzer jedoch von den Militärs wieder von der Insel vertrieben.

Aber die Besetzung löste eine breite Bewegung zur Rettung Helgolands aus. Nachdem sogar der Deutsche Bundestag im Januar 1951 einstimmig die Freigabe der Insel eingefordert hatte, übergaben die Briten am 1. März 1952 Helgoland an die Bundesrepublik Deutschland. Daher ist der der 1. März auf Helgoland bis heute ein Feiertag.

Interessanter Hinweis
Der am 20. Mai 1972 in Bochum geborene André Wiersig hatte am 21. August 2021 die 48,5 lange Strecke von St.-Peter-Ording nach Helgoland in 18 h und 14 Min. erfolgreich durchschwommen.

Sehenswürdigkeiten

Die ganze Insel ist bereits eine Sehenswürdigkeit für sich. Darüber hinaus sind zu erwähnen:

Lange Anna
Die Lange Anna ist eine rund 47 m hohe und rund 25.000 Tonnen schwere natürliche Felsnase im äußersten Nordwesten der Insel. Sie besteht aus rotem Buntsandstein und hat eine Grundfläche von rund 180 m². Bis zum 16. Mai 1860 war der Felsen Teil einer Art Brandungstor und durch eine natürliche Felsbrücke mit der Hauptinsel verbunden, an diesem Tag war diese Verbindung eingestürzt. Eine Betonmauer schützt sie heutzutage vor der Brandung.

Hummerbuden
Die bunten hölzernen Hummerbuden am Hafen sind die früheren ehemaligen Wohn- und Werkstätten der Fischer. Heutzutage werden sie touristisch genutzt. So findet man hier Restaurants, Cafes oder
Souvenirläden

Aquarium Helgoland
Das Aquarium Helgoland am Nordosthafen diente der Biologischen Anstalt Helgoland als Forschungs-, Lehr- und Schauaquarium. Es ist jedoch wegen erheblicher Baumängel bereits seit 2014 geschlossen und wird seit 2021 abgerissen, um einem modernen Neubau Platz zu machen. Dessen Fertigstellung wird aber erst einige Jahre nach 2021 erfolgen.

Atombombenbunker
In den unteren zwei Stockwerken des Leuchtturms wurde zur Zeit des Ost-Westkonflikts, also des
"Kalten Krieges", ein angeblich atombombensicherer Bunker eingebaut.

Bunkeranlagen
Die ersten Bunkeranlagen auf der Insel wurden bereits 1891 errichtet. Aber die heute noch erhaltenen Bunker stammen aus den Jahren 1941 bis 1943. Die seinerzeit hiesigen rund 4.000 Einwohner hatten hier Schutz, besonders vor dem schweren Bombenangriff vom 18. April 1945. gefunden und überlebt. Britische Bomber hatten an diesem Tag aus etwa 1.000 Flugzeugen rund 7.000 Bomben auf die Insel geworfen. Man kann die Bunkeranlagen, die bis zu einer Tiefe von etwa 20 m in den Fels gehauen wurden, im Rahmen einer Führung auf einer Länge von rund 400 m besichtigen.

Alfred-Wegener-Institut
Das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (Alfred-Wegener-Institut – AWI) - ist ein Forschungsinstitut mit seinem Hauptsitz in in Bremerhaven. Zu dem Aufgaben zählen die Erforschung der Polargebiete und die umgebenen Meere, sowohl der Arktis wie auch der
Antarktis. Zudem gehört zu ihren Aufgaben auch die Nordsee und die deutschen Küstenregionen. Zunehmend rückt in den letzten Jahren das globale Klimageschehen in den Mittelpunkt der Forschungsarbeit. Das Institut wurde 1980 als Stiftung des öffentlichen Rechts gegründet. Anfang 2022 waren an den vier Standorten rund 1.000 Mitarbeiter tätig. Das Institut ist nach dem deutschen Polarforscher und Geowissenschaftler Alfred Wegener (1880-1930) benannt. Außenstellen des Instituts gibt es auf Helgoland, in List (Sylt), in Potsdam, AWIPEV (Station auf Spitzbergen) sowie Neumayer-Station III auf dem Ekström-Schelfeis, Antarktis)

Leuchtturm
Der Leuchtturm Helgoland liegt auf dem Oberland von Helgoland. In unmittelbarer Nähe von ihm steht ein Richtfunkturm. Der Leuchtturm wurde 1952 als Ersatz für de ngegen Ende des Krieges zerstörten alten Leuchtturm in Betrieb genommen. Der Turm mit einer Feuerhöhe von 82 m besitzt das stärkste Leuchtfeuer aller deutschen Leuchtturme, mit einer Nenntragweite von 28 sm (Seemeilen = 51,9 km).
Die Kennung des Leuchtturms ist alle 5 Sekunden ein weißer Blitz. Der Leuchtturm Helgoland wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee betrieben.

Einer der Vorgängertürme war der 1902 von der Königlich-Preußischen Bauverwaltung in Auftrag gegebene gemauerter runde Turm. Er war von 1902 bis 1945 in Betrieb, bis er infolge eines britischen Luftangriff am 18. April 1945 zerstört wurde. Dabei war der Leuchtturmwärter ums Leben gekommen. Seit 1982 wird zudem das kleinere Leuchtfeuer Helgoland-Düne von hier aus ferngesteuert.

Denkmal Hoffmann von Fallersleben
August Heinrich Hoffmann - Hoffmann von Fallersleben – wurde am 2. April 1798 in Fallersleben, im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg geboren. Er war am 19. Januar 1874 in Corvey verstorben Er hatte am 26. August 1841 während eines Aufenthalts auf der damals britischen Badeinsel Helgoland das Lied der Deutschen verfasst, das heutige Deutschlandlied. Am 11. August 1922, während der Weimarer Republik, wurde das Deutschlandlied mit allen drei Strophen auf Veranlassung des sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert zur offiziellen Nationalhymne Deutschlands bestimmt. Nach dem Krieg im Jahr 1952 fand ein offizieller Briefwechsel zwischen Bundespräsident Theodor Heuss statt, der sich zunächst für eine neue deutsche Nationalhymne eingesetzt hatte. Aber Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte entschieden, dass das gesamte Lied der Deutschen die Nationalhymne blieb, zu offiziellen Anlässen jedoch nur die dritte Strophe gesungen werden sollte. Nach der Wiedervereinigung wurde im Jahr 1991 nach einem weiteren Briefwechsel zwischen Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl die dritte Strophe zur Nationalhymne Deutschlands erklärt, die wie folgt lautet:

Einigkeit und Recht und Freiheit
für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand:
Blüh im Glanze dieses Glückes,
blühe, deutsches Vaterland!
Die Melodie stammt von dem Lied „Gott erhalte Franz, den Kaiser“ von Joseph Haydn aus den Jahren 1796/1767

Kirche St.-Michael
Mit dem Bau der katholischen St.-Michael-Kirche auf Helgoland wurde 1970 begonnen und am 27. Juni 1971 wurde die Kirche geweiht. Seit 1995 gehört sie zum Dekanat Itzehoe im seinerzeit neu gegründeten Erzbistum Hamburg, zuvor gehörte die Kirche zum Bistum Osnabrück.

Pinneberg
Der "Pinneberg“ ist mit einer Höhe von 61,3 m über Normalnull die höchste Erhebung der Insel und zudem auch des Landkreises Pinneberg, zu dem die Insel gehört. Daher stammt auch die Bezeichnung auf dem "Gipfelkreuz“

Anreise nach Helgoland

Anreise mit Fähren
Man gelangt mit den Seebäderschiffen von Cuxhaven, Büsum oder Bremerhaven auf die Insel. Dabei gibt es eine Besonderheit, da diese Schiffe, von einigen Ausnahmen abgesehen, vor der Hauptinsel und der Düne ankern und die Besucher auf kleine Boote ausgebootet werden und mit ihnen an Land gelangen. U.a. geht von Cuxhaven auch ein schneller Katamaran nach Helgoland, der jedoch im Hafen direkt anlegt.

Flugzverbindungen
Flugverbindungen von und nach Helgoland gibt es regelmäßig von den Flughäfen Heide/Büsum und Bremerhaven. Auch Rundflüge sind von der Düne aus möglich. Wer eine Maschine für einen Charterflug buchen möchte, kann dies in Emden unter folgender Telefonnummer machen: 04921 – 8992 - 40

Helgoländer Börteboote
Die Helgoländer Börteboote sind ein circa 10 m lange und 3 m breite offene Boote aus massivem Eichenholz mit einem Tiefgang von etwa 1 m.. Die Boote werden zum Personentransport im Sommer („Ausbooten“) zwischen den auf der Helgoländer Reede ankernden Seebäderschiffen und der Landungsbrücke eingesetzt. Das rührt daher, dass während der Sommersaison die Seebäderschiffe (mit Ausnahme der auf der Cuxhaven-Route verkehrenden Helgoland) nicht im Hafen von Helgoland anlegen dürfen. In der Wintersaison dagegen darf das Fährschiff aus Cuxhaven, das dann die einzige regelmäßige Schiffsverbindung zum Festland darstellt, im Südhafen anlegen. Ganzjährig darf zudem der Katamaran Halunder Jet im Hafen anlegen. Bestrebungen, die Börte-Pflicht für Seebäderschiffe abzuschaffen, konnten bisher durch die Helgoländer verhindert werden, da sie mit dem Ausbooten in die Börte-Boote eine wichtige Einnahmequelle besitzen. In den Börtebooten finden bis zu 50 Passagiere während der sehr kurzen Fahrt vom Seebäderschiff zur Insel Platz. Die Boote werden zudem zum Fischen und Hochseeangeln verwendet..

Häfen
Helgoland verfügt mit dem Binnenhafen, dem Südhafen - der sich in den Vorhafen und den eigentlichen Südhafen unterteilt - sowie den Nordosthafen über vier Häfen. Für Sportboote stehen im Südhafen und im Nordosthafen sturmsichere Liegeplätze zur Verfügung. Der Katamaran legt im Südhafen der Insel an.

Verkehr auf der Insel
Kfz.- und sogar Fahrradverkehr sind auf der Insel nicht gestattet - ausgenommen davon sind Fahrzeuge des Rettungsdienstes, der Polizei, der Feuerwehr sowie des Zolls.

Flugplatz Helgoland-Düne
Der Flugplatz Helgoland-Düne ist ein Verkehrslandeplatz im Ostteil der Düne, der 1962 (wieder) eröffnet wurde. Der Flugplatz entstand zur Zeit des NS-Regimes zwischen 1938 und 1941, und wurde im Zweiten Weltkrieg hauptsächlich als Not- und Ausweichplatz genutzt. Die drei Landebahnen sind im Vergleich zu anderen Flugplätzen relativ kurz, daher wurde eine Landebahn im Jahr 2005 von 400 m auf 480 m verlängert und am 6. Mai 2006 offiziell in Betrieb genommen. Um den Flugplatz anfliegen zu dürfen, ist eine Flugerfahrung von mindestens100 Stunden erforderlich sowie Erfahrung auf kurzen Runways erforderlich. Ampeln und Hinweisschilderwarnen die durch die Dünen spazierende Fußgänger vor den im Tiefflug landenden Flugzeugen. Derzeit Stand (Anfang 2022) werden Linienflüge von und nach Nordholz-Spieka und Heide-Büsum angeboten sowie hin und wieder zu anderen deutschen Inseln wie Wangerooge.
Düne, 27498 Helgoland
Tel.: 0049 – (0)4725 - 411

Helgoland-Düne

Strandleben ist auf Helgoland so gut wie unmöglich. Aber ganz anders sieht das auf der etwa 1.000 m langen und 700 m breiten Düne mit einer Fläche von rund 13 ha = 130.000 m² aus. Hier findet man zwei weite und weiße Sandstrände, die die Düne geradezu zu einem Badeparadies für Alt und Jung machen. Das türkisfarbene Wasser, die feinen Sandstrände laden zum Sonnen, Baden, Faulenzen oder auch Spielen ein. Dabei ist der Südstrand mit seinem eher ruhigen Wasser familienfreundlich und gilt als Paradies besonders für kleine Kinder. Am Nordstrand dagegen findet man je nach Wetter auch eine höhere Brandung. Die hiesigen Seehunde und Kegelrobbe sind recht neugierig, kennen keine Scheu und sonnen sich tagsüber am Strand, man sollte sich aber dennoch in einem gebührenden Abstand von ihnen halten und sie auf keinen Fall anfassen. Der geringste Abstand sollte dabei 30 m nicht unterschreiten. Ob mit oder Badekleidung hier kann sich jeder wohlfühlen. Man findet hier den Flugplatz Helgoland-Düne, den Dünenhafen sowie den Leuchtturm Helgoland-Düne. Auch einige Unterkünfte und eine DGPS-Station sind hier untergebracht. Der Leuchtturm Helgoland Düne wurde 1936 errichtet. Er kennzeichnet das Fahrwasser zur Reede von Helgoland sowie den zu den Helgoländer Häfen. Für den Betrieb und Unterhalt ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Tönning verantwortlich. Er wird von dem Leuchtturm auf der Hauptinsel ferngesteuert.

Früher war die Düne durch einen natürlichen Wall aus Sand und Kreide mit der Hauptinsel verbunden, doch eine Sturmflut in der Nacht zu Neujahr des Jahres 1721 riss die Düne und die Insel in zwei Teile. Heutzutage gehört die Düne wie die Hauptinsel zum Landkreis Pinneberg. Die Gemeinde Helgoland unterhält zwischen der Hauptinsel Helgoland und der Düne einen Fährverkehr. Die Dünenfähre verkehrt - je nach Wetterlage - von der Landungsbrücke oder aus dem kleinen Nordosthafen. Je nach Jahreszeit verkehrt die Fähre zur halben oder vollen Stunde.

Hinweis
Unter dem DGPS (Differential Global Positioning System = Differentielles Globales Positionierungssystem) versteht man ein Verfahren, das durch das Ausstrahlen von Korrekturdaten die Genauigkeit der GNSS-Navigation steigern können. Die Bezeichnung stammt vom amerikanischen GPS, obwohl auch Signale anderer Satellitennavigationssysteme in das Verfahren einbezogen werden.

Touristeninformation

Kurverwaltung Helgoland
Lung Wai 28
27498 Helgoland
Tel.: 0049 - (0)4725-808 808