Die Saale

Kurze Übersicht

Die Saale, ist ein 413 km langer Nebenfluss der Elbe, die bei Zell im Fichtelgebirge in Bayern entspringt. Von dort aus fließt sie in nordöstlicher Richtung durch Thüringen und Sachsen-Anhalt, bevor sie bei Barby in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündet.

* Quelle: Bei Zell Fichtelgebirge in Bayern
* Mündung: In die Elbe bei Barby in Sachsen-Anhalt
* Länge gesamt: ca. 413 km

Teilstrecken

Die Saale lässt sich in folgende Teilstrecken unterteilen:

Oberlauf
Von der Quelle bis zur Mündung der Unstrut. Dieser Abschnitt ist geprägt von einer hügeligen Landschaft und kleineren Städten. Hier fließt die Saale durch das Thüringer Schiefergebirge und passiert Städte wie Saalfeld und Rudolstadt.

Mittellauf
Von der Mündung der Unstrut bis zur Mündung der Weißen Elster. Hier fließt die Saale durch eine breitere Tiefebene und passiert größere Städte wie Jena und Halle (Saale).

Unterlauf
Von der Mündung der Weißen Elster bis zur Mündung in die Elbe. Dieser Abschnitt ist geprägt von weiten Auenlandschaften und dem Durchbruchstal durch das östliche Harzvorland.

Inseln in der Saale

Entlang der Saale gibt es einige Inseln, die oft von naturnahen Auenlandschaften geprägt sind. Zu den erwähnenswerten Inseln gehören:

Raabeninsel
Diese Insel liegt im Stadtgebiet von Halle (Saale). Sie ist ein Naturschutzgebiet und u.a. ein wichtiger Lebensraum für Vögel.

Inseln im Bereich der Saale-Elster-Aue
In diesem Bereich gibt es mehrere kleinere Inseln, die oft unbewohnt sind und als Rückzugsorte für Tiere dienen.
Diese Inseln sind oft von naturnahen Auenlandschaften geprägt und tragen zur ökologischen Vielfalt der Saale-Region bei.

Burgen an der Saale

Über 60 Burgen liegen am Flussufer der Saale, die damit eine der burgenreichsten Flüsse in ganz Europa ist. Jedoch ist nur noch ein kleiner Teil der einstigen Burgen noch erhalten bzw. als Ruine sichtbar. Viele Burganlagen sind völlig verfallen und man ahnt ihren Standort nur noch durch alte Mauerreste. Im Folgenden eine Auswahl:

Burg Camburg
Diese Burg ist die Ruine einer Höhenburg in der gleichnamigen Stadt Camburg. Die Burg wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gegründet, aber 1450 fast völlig zerstört. Von der ursprünglichen Burganlage ist nur noch der 37 m hohe Bergfried erhalten geblieben.

Burg Giebichenstein
Die Burg Giebichenstein liegt im Stadtteil Giebichenstein von Halle in Sachsen-Anhalt. Die Burg liegt an der Straße der Romanik. Ihre Anfänge gehen auf das Jahr 900 zurück. Seit 1921 befindet sich auf der Unterburg eine Kunstschule, die als eine der bekanntesten Kunsthochschulen der Welt gilt und jedes Jahr junge Künstler ausbildet.

Burg Greifenstein
Die Burg Greifenstein ist eine Burgruine nahe Bad Blankenburg im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen - am Eingang zum Schwarzatal. Die Burg wurde durch die Schwarzburger Grafen errichtet und 1208 erstmals urkundlich erwähnt
Die hiesige Falknerei bietet interessante Vorführungen mit diversen Greifvögeln.

Kunitzburg
Die Ruine der Kunitzburg liegt am westlichen Ende des Gleißenbergs bei Jena hoch über der Saale. Von der schon früh zerstörten Burg sind nur noch Teile des Wohnbaues und des Bergfrieds erhalten.
Die erste Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahre 1261.

Leuchtenburg
Die Krone des Saaletals, wie die mittelalterliche Burg auch gern bezeichnet wird, wartet mit einem ganzjährig geöffneten Heimatmuseum, einer Reihe sehenswerter Ausstellungen und einer Burggaststätte auf.
Man erreicht die Burg über eine serpentinartige Bergstraße von Kahla aus, der Porzellanstadt nahe Jena. Die Burg wurde im Jahr 1221 erstmalig erwähnt.

Moritzburg in Halle
Die Moritzburg in Halle an der Saale wurde im Jahr 1484 im Stil der Spätgotik als spätere Residenz der Magdeburger Erzbischöfe errichtet. Heutzutage befindet sich in der rekonstruierten Burgruine das Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt.

Burg Ranis
Die sehr gut erhaltene Burganlage der Höhenburg Ranis liegt hoch über der gleichnamigen Stadt im Saale-Orla-Kreis in Thüringen - weithin sichtbar auf einem Felsmassiv. Der Bergfried, das Burgverlies im Hungerturm, die Burgküche und die interessanten Ausstellungen sind ein spannendes Erlebnis. Die Anfänge der Burg liegen zwischen 1000 und 1100.

Rudelelsburg
Die Rudelsburg liegt auf einem steilen Muschelkalkfelsen oberhalb der Saale über dem Örtchen Saaleck. Die Burg wurde im Jahr 1171 erstmalig urkundlich erwähnt. Hier verfasste 1826 Franz Kugler (1808-1858) das Volkslied „An der Saale hellem Strande“. Die Rudelsburg wird gastronomisch genutzt. Der Innenbereich der Burg und der Bergfried sind während der Öffnungszeiten der Gaststätte zugänglich. In der Burg befindet sich für Trauungen eine Außenstelle des Standesamts der Stadt Naumburg.

Burg Saaleck
Die Burg Saaleck stammt aus dem Jahr 1200 und war früher eine Anlage der Markgrafen von Meißen. Sie besteht aus der Kernburg mit zwei Bergfrieden sowie einer Vorburg. Der westliche Turm ist bis zur obersten Plattform begehbar. Die Burg liegt nur wenige hundert Meter flussaufwärts von der Rudelsburg entfernt – oberhalb von Saaleck im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Burg Wettin
Die Burg Wettin ist eine Höhenburg in der Stadt Wettin im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Sie war die Stammburg der Wettiner – der Markgrafen, Kurfürsten und Könige von Sachsen. Die Zeit ihrer Entstehung geht auf die Zeit zwischen 900 und 1000 zurück. Sie ist in einem gut erhaltenen Zustand

Schloss Bernburg
Das Schloss Bernburg ist zwar keine Burg, soll aber dennoch hier erwähnt werden, da es oft als Krone Anhalts bezeichnet wird und als das schönste Schloss entlang der Saale gilt.
Die Anlage erhebt sich als Renaissanceschloss auf einem hohen Sandsteinfelsen am östlichen Ufer der Saale über der Stadt Bernburg in Sachsen-Anhalt. Es ist das bis heute vollständig erhaltene Residenz- und Wohnschloss der Fürsten und späteren Herzöge von Anhalt Bernburg.

Städte an der Saale

Die Saale durchfließt auf ihrem Weg bis zur Mündung folgende Städte:
Bernburg in Sachsen-Anhalt
Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt
Hof in Bayern
Jena in Thüringen
Naumburg in Sachsen-Anhalt, mit der Stifterfigur der Uta im Dom
Rudolstadt in Thüringen
Saalfeld in Thüringen

Ökologie

Die Saale ist nicht nur eine wichtige Wasserstraße für die Schifffahrt, sondern auch ein bedeutendes Ökosystem. Entlang ihrer Ufer finden sich zahlreiche Schutzgebiete, die eine vielfältige Flora und Fauna beherbergen. Schutzgebiete tragen dazu bei, die natürliche Schönheit und Vielfalt der Saale-Region zu erhalten.

Naturpark Saale-Unstrut-Triasland
Ein herausragendes Beispiel ist der Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Er erstreckt sich entlang der Saale und Unstrut und umfasst eine Fläche von rund 1.000 Quadratkilometern. Der Naturpark ist bekannt für seine vielfältigen Lebensräume, darunter Trockenrasen, Weinberge, Streuobstwiesen und Auenlandschaften. Hier finden sich seltene Tier- und Pflanzenarten wie die Wildkatze, der Apollofalter und verschiedene Orchideenarten.

Naturschutzgebiet Saale-Elster-Aue
Ein weiteres bedeutendes Schutzgebiet ist das Naturschutzgebiet Saale-Elster-Aue bei Halle. Es umfasst die Auenlandschaften entlang der Saale und Elster und ist ein wichtiger Lebensraum für Wiesenbrüter, Amphibien und Fische. Das Naturschutzgebiet ist auch ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel.

Natura 2000-Gebiete
Entlang der Saale gibt es zudem zahlreiche Natura 2000-Gebiete, die im Rahmen des europäischen Schutzgebietssystems ausgewiesen wurden. Diese Gebiete dienen dem Schutz von Lebensräumen und Arten, die von europäischer Bedeutung sind. Dazu gehören beispielsweise die Saalehänge bei Rothenburg, die für ihre Trockenrasen und Orchideen bekannt sind, oder die Saale-Ilm-Platten bei Bad Kösen, die ein wichtiges Brutgebiet für Wiesenbrüter sind. Die Schutzgebiete an der Saale tragen dazu bei, die Artenvielfalt und die natürliche Schönheit der Flusslandschaft zu erhalten. Sie sind wichtige Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen und bieten den Menschen die Möglichkeit, die Natur zu erleben und sich zu erholen. Gleichzeitig sind sie aber auch Orte der Forschung und Bildung, an denen die Zusammenhänge in den Ökosystemen besser verstanden werden können.

Wirtschaft an der Saale

Die wirtschaftliche Situation entlang der Saale ist vielfältig und durch einen Mix aus traditionellen Industrien, moderner Technologie und einer starken Dienstleistungsbranche geprägt. Industrielle Tradition und Wandel:

Chemische Industrie
Die Region um Halle (Saale) und Bitterfeld-Wolfen hat eine lange Tradition in der chemischen Industrie. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kam es zu einem Strukturwandel, bei dem viele alte Betriebe geschlossen wurden. Heute sind moderne Chemieparks entstanden, die innovative Produkte herstellen.

Maschinenbau
Auch der Maschinenbau ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Saale-Region. Es gibt zahlreiche mittelständische Unternehmen, die spezialisierte Maschinen und Anlagen herstellen.

Lebensmittelindustrie
Die Landwirtschaft spielt in der Region eine Rolle, was die Lebensmittelindustrie begünstigt. Es gibt eine Reihe von Betrieben, die sich auf die Verarbeitung von Agrarprodukten spezialisiert haben.

Logistik
Die zentrale Lage der Saale-Region und die gute Verkehrsanbindung haben zur Ansiedlung von Logistikunternehmen geführt. Der Flughafen Leipzig/Halle ist ein wichtiger Logistikstandort.

Technologie und Forschung
In Jena befindet sich ein Zentrum der optischen Industrie und der Medizintechnik. Halle (Saale) entwickelt sich zu einem Standort für Biotechnologie und Life Sciences. Der Weinbergcampus in Halle ist ein wichtiger Standort für Forschung und Technologie.

Tourismus
Die Saale-Region ist reich an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten. Der Tourismus spielt daher eine wichtige Rolle für die regionale Wirtschaft. Der Naturpark Saale-Unstrut-Triasland ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Saale in der Dichtung

Das wunderbare Volkslied "An der Saale hellem Strande“, das 1826 von Franz Kugler (1808-1858) auf der Rudelsburg verfasst wurde, soll nicht unerwähnt bleiben:

An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn.
Ihre Dächer sind gefallen,
Und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen drüber hin.

Zwar die Ritter sind verschwunden,
Nimmer klingen Speer und Schild;
Doch dem Wandersmann erscheinen
In den altbemoosten Steinen
Oft Gestalten zart und mild.

Droben winken holde Augen,
Freundlich lacht manch rother Mund.
Wandrer schauet in die Ferne,
Schaut in holder Augen Sterne,
Herz ist heiter und gesund.

Und der Wandrer zieht von dannen,
Denn die Trennungsstunde ruft;
Und er singet Abschiedslieder,
Lebewohl tönt ihm hernieder,
Tücher wehen in der Luft.

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