Kurze Übersicht
Die Elbe, einer der bedeutendsten und großen Flüsse Mitteleuropas, entspringt im Riesengebirge in Tschechien, wo sie als Labe bekannt ist. Sie bahnt sich ihren Weg durch Böhmen und Deutschland, vorbei an historischen Städten wie Dresden, Magdeburg und Hamburg. Nach einer beachtlichen Strecke von etwa 1.094 Kilometern mündet sie bei Cuxhaven schließlich in die Nordsee.
* Quelle: Krkonoše-Gebirge, (Riesengebirge) in Tschechien
* Mündung: Nordsee bei Cuxhaven, in Niedersachsen
* Länge gesamt: ca. 1.094 km
* Länge in Deutschland: ca. 727 km
Nebenflüsse, Gliederung
Auf ihrem Weg nimmt die Elbe zahlreiche Nebenflüsse auf, darunter so bedeutende wie die Moldau, Saale und Havel. Diese Flüsse tragen dazu bei, das Einzugsgebiet der Elbe zu vergrößern, welches sich über Teile von Tschechien, Deutschland, Österreich und Polen erstreckt. Die Elbe lässt sich in folgende Teilstrecken einteilen:
Oberelbe
Die Oberelbe ist der naturnahe Abschnitt im Oberlauf des Flusses. Sie zeichnet sich durch Mittelgebirgslandschaften und malerische Täler aus. Hier findet man eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, und die Region ist touristisch sehr beliebt, insbesondere die Sächsische Schweiz mit ihren bizarren Felsformationen.
Mittelelbe
Die Mittelelbe ist geprägt von größeren Städten wie Dresden und Magdeburg. Hier wird die Elbe intensiver landwirtschaftlich genutzt und ist teilweise für die Schifffahrt ausgebaut. In diesem Abschnitt münden auch die bedeutenden Nebenflüsse Saale und Havel in die Elbe. Die Landschaft ist vielfältig und abwechslungsreich.
Unterelbe
Die Unterelbe ist der tidebeeinflusste Mündungsbereich des Flusses. Sie ist breit und tief und dient als wichtige Wasserstraße für die Schifffahrt. Hier liegen bedeutende Hafenstädte wie Hamburg, die der Elbe eine hohe wirtschaftliche Bedeutung verleihen. Die Unterelbe mündet schließlich in die Nordsee.
Außenelbe
Die Außenelbe ist der trichterförmige Mündungstrichter der Elbe, der sich von Cuxhaven aus in Richtung Nordsee erstreckt. Sie bildet den Übergang zwischen dem Süßwasser des Flusses und dem Salzwasser des Meeres und ist somit ein Brackwassergebiet mit einer besonderen Artenvielfalt.
Elbinseln
Die Elbe ist auch bekannt für ihre zahlreichen Inseln. Einige dieser Inseln sind im Laufe der Zeit entstanden, während andere durch menschliche Eingriffe, wie beispielsweise den Bau von Buhnen zur Renaturierung oder Fahrrinnenvertiefung, geformt wurden.
Pillnitzer Elbinsel
Diese Insel liegt in Dresden und ist nach dem Stadtteil Pillnitz benannt. Sie ist etwa 1500 Meter lang und 200 Meter breit. Die Insel ist ein beliebtes Ausflugsziel und beherbergt unter anderem den Schlosspark Pillnitz.
Wörth
Diese Insel liegt in der Oberelbe in Sachsen und ist etwa 1,5 km² groß. Sie ist bekannt für ihre naturnahen Auenlandschaften und ihre vielfältige Tierwelt.
Schweinsand
Diese Insel liegt in der Unterelbe bei Hamburg und ist Teil des Naturschutzgebietes Neßsand. Sie ist ein wichtiger Lebensraum für viele Vogelarten.
Neßsand
Diese Insel liegt ebenfalls in der Unterelbe und ist durch Aufspülungen mit dem Schweinsand verbunden. Sie ist bekannt für ihre Dünenlandschaft und ihre Bedeutung als Vogelzuggebiet.
Wilhelmsburg:
Mit einer Fläche von 35 km² ist Wilhelmsburg die größte Elbinsel und zugleich die größte Flussinsel Europas. Sie liegt in Hamburg und ist ein wichtiger Industriestandort und Wohngebiet.
Hamburger Hafen
Das Gebiet des heutigen Hamburger Hafens bestand ursprünglich aus zahlreichen kleinen Inseln, die im Laufe der Zeit durch Aufschüttungen und Eindeichungen mit dem Festland verbunden wurden. Einige der alten Inselnamen, wie beispielsweise "Brook" oder "Sandtorkai", erinnern noch heute an diese Vergangenheit.
Ehemalige Elbinseln
Im Laufe der Geschichte gab es in der Elbe zahlreiche weitere Inseln, die jedoch durch den Ausbau des Flusses und andere Maßnahmen verschwunden sind. Einige dieser ehemaligen Inseln sind heute Teil des Festlandes oder wurden zu größeren Inseln zusammengefasst.
Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Eines der größten und bedeutendsten Schutzgebiete ist das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Es erstreckt sich über eine Fläche von rund 340.000 ha = 3.400 km²und umfasst Teile der Elbe und ihrer Auenlandschaft in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Das Biosphärenreservat hat zum Ziel, die einzigartige Flusslandschaft mit ihrer Vielfalt an Lebensräumen und Arten zu schützen und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung der Region zu fördern.
Sächsische Schweiz
Ein weiteres wichtiges Schutzgebiet ist der Nationalpark Sächsische Schweiz. Er liegt im Elbsandsteingebirge in Sachsen und umfasst eine Fläche von rund 93,5 km². Der Nationalpark ist bekannt für seine bizarren Felsformationen, tiefen Schluchten und dichten Wälder. Er bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, darunter seltene Vogelarten wie den Wanderfalken und den Uhu. Entlang der Elbe gibt es zudem zahlreiche Naturschutzgebiete, die oft kleinere, aber dennoch sehr wertvolle Lebensräume schützen. Dazu gehören beispielsweise die Elbwiesen bei Tangermünde, die eine wichtige Bedeutung für Wiesenbrüter haben, oder die Dünenlandschaft bei Rosslau, die eine einzigartige Flora und Fauna beherbergt.
Die Schutzgebiete entlang der Elbe tragen dazu bei, die Artenvielfalt und die natürliche Schönheit der Flusslandschaft zu erhalten. Sie sind wichtige Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen und bieten den Menschen die Möglichkeit, die Natur zu erleben und sich zu erholen. Gleichzeitig sind sie aber auch Orte der Forschung und Bildung, an denen die Zusammenhänge in den Ökosystemen besser verstanden werden können. Auch besondere bzw. seltene Vögel findet man der Elbe, so beispielsweise den Seeadler, de in der Region fast ausgestorben war. Mittlerweile hat sich der Vogel wieder zu einem charakteristischen Bewohner der Elbeufer entwickelt.
Wirtschaftliche Bedeutung
Die Elbe ist nicht nur ein Fluss, sondern ein Symbol für die Verbindung von Natur, Geschichte und wirtschaftlicher Bedeutung. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der mitteleuropäischen Landschaft und ein Zeugnis für die Fähigkeit des Menschen, positive Veränderungen zu bewirken. Die Elbe hat im Laufe der Geschichte bis heutzutage eine wichtige Rolle für die Entwicklung der anliegenden Regionen gespielt. Sie diente als Transportweg für Güter aller Art und trug zur Entstehung bedeutender Handelsstädte bei.
Im Jahr 2005 betrug der Güterumschlag der Binnenschiffer im Elbgebiet rund 21,5 Millionen Tonnen und im Jahr 2023 waren es lediglich13,3 Millionen Tonnen. Auch heute noch ist die Elbe von großer wirtschaftlicher Bedeutung, insbesondere für die Binnenschifffahrt, und besonders die Seeschifffahrt von und nach Hamburg und den Tourismus. Allerdings stand die Elbe auch vor großen Herausforderungen. In der Vergangenheit war sie stark durch Industrie und Landwirtschaft verschmutzt. Durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen konnte die Wasserqualität jedoch deutlich verbessert werden. Heute gilt die Elbe als ein Beispiel für erfolgreichen Umweltschutz und Renaturierung.
Sagen um die Elbe
Die Sage von der Elbjungfer erzählt von einer Nixe, die in der Elbe lebte und sich den Menschen in Gestalt eines wunderschönen Mädchens zeigte. Ihr Gewand war meist blau und ihr Schmuck bestand aus glitzernden Diamanttropfen. Ein junger Mann verliebte sich in sie, als sie auf dem Markt einkaufte. Auch er gefiel ihr und sie versprach, ihren Vater auf dem Grunde der Elbe nach seinem Einverständnis für ihre Ehe zu fragen. Als Zeichen des Einverständnisses ihres Vaters sollte ein Apfel auf einem Teller aus den Wogen der Elbe emporsteigen. Erschien jedoch ein blutroter Fleck im Wasser, so wäre dies ein Zeichen dafür, dass ihre Brüder sie getötet hatten. Nachdem sie einen letzten zärtlichen Blick aus ihren Augen sandte, sprang sie in die Elbe zurück. Der junge Mann wartete und sah dann.... einen blutroten Fleck.
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