Albanien: Feiertage, Landessitten

Kurzübersicht

Albanien ist ein typischer Balkanstaat. Das Land grenzt im Norden an Montenegro und den Kosovo, im Osten an Nordmazedonien und im Süden an Griechenland. Der Staat ist eine demokratisch verfasste parlamentarische Republik und ist Mitglied der Vereinten Nationen (UNO), der NATO, der OSZE und des Europarates.

Die Albaner stellen mit 83% der Einwohner die größte Volksgruppe des Landes, etwa 100.000 der Einwohner sind Griechen.

Seit 2014 ist das Land Beitrittskandidat der Europäischen Union (EU). Das Land umfasst eine Fläche von 28.748 km², bei rund 2,9 Millionen Einwohnern. Etwa 57% sind Moslems und 17% sind Christen, etwa 14% der Bevölkerung gaben keine Auskunft, 5,5% waren Gläubige, die sich aber keiner Glaubensgemeinschaft zugehörig fühlen und 2,5 % sind ungläubig.

Die Hauptstadt und zudem einwohnerreichste Stadt des Landes ist Tirana mit etwa 418.500 Einwohnern. Trotz erheblicher Fortschritte ist das Land leider immer noch eines der ärmsten Länder in Europa. Mit einer Länge von 282 km ist der Drin der längste Fluss des Landes.

In Albanien gibt es 14 Nationalparks, die etwa 7% des Staatsgebiets bedecken, sowie die Meeresschutzzone Karaburun-Sazan. Die größten dieser Parks sind der 346 km² große Nationalpark Hotova-Dangell, der 340 km² große Nationalpark Shebenik-Jablanica und der 292 km² große Nationalpark Dajti.

Der höchste Berg des Landes ist der 2.764 m hohe Korab an der Grenze von Albanien zu Nordmazedonien. Leider findet man auf dem Weg zum Gipfel immer noch Minen, sodass eine Besteigung ohne ortskundige Führung oder abseits der gekennzeichneten Wegen gefährlich sein kann.

Feiertage

Es gibt eine Reihe von Feiertagen, die kein festes Datum besitzen, sondern sich nach der Lage des Osterfestes richten. Das Osterfest liegt dabei auf dem ersten Sonntag, der auf den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt. Aschermittwoch, der Beginn der Fastenzeit, die am Karsamstag endet, liegt 46 Tage vor Karsamstag. Das Datum für Pfingsten ist 50 Tage nach Ostern. Das Fronleichnamfest wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Allerheiligen wird bei den orthodoxen Christen am ersten Sonntag nach Pfingsten begangen, bei den katholischen Christen liegt der Termin jedoch fest auf dem 1. November. Am 31. Oktober wird bei den Protestanten der Reformationstag begangen. An diesem Tag findet auch das Halloweenfest statt.

Da die islamischen Feiertage nach dem Mondzyklus und die orthodoxen nach dem julianischen Kalender bestimmt werden - bei uns gilt der gregorianische Kalender - fallen diese Feiertage jedes Jahr bei uns auf ein anderes Datum. Ein wichtiges Beispiel dafür ist der islamische Fastenmonat Ramadan, der jedes Jahr zu einer anderen Zeit beginnt und endet. Mit dem Ramadan wird an die Übergabe von Teilen des Korans durch Gott (Allah) an den Propheten Mohammed (570-632) gedacht. Mohammed wurde in Mekka geboren und war in Medina im heutigen Saudi-Arabien verstorben.

Datum Feiertag
01.01./02.01. Neujahrfeiertage
ändert sich jährlich Islamisches Opferfest
ändert sich jährlich Ashoura (die Schiiten gedenken des Prophetenenkels Hussein.)
März/April

Ostermontag

März/April

Orthodoxer Ostermontag

01. Mai

Tag der Arbeit

05. Juli

Unabhängigkeitstag

(ändert sich jährlich)

Beginn des islamischen Fastenmonats (Ramadan)

(ändert sich jährlich)

Ende des Ramadans

29. November

Tag der Befreiung

25. Dezember

Weihnachten

Anmerkungen
Da die islamischen Feiertage nach dem Mondzyklus und die orthodoxen nach dem julianischen Kalender bestimmt werden, fallen diese jedes Jahr auf ein anderes Datum.

Kulturveranstaltungen

Allgemeines
Die albanische Volkskultur wurde vor allem in den albanischen Gebieten mit einer eher ländlichen armen und nicht sehr gebildeten Bevölkerung gepflegt. Hier legte und legt noch auf Volkstrachten, Volkstänze großen Wert. Dagegen spielen überlieferte Epen wie die Lieder der Grenzkrieger und Balladen wie Konstantin und Doruntina eher von den gebildeten Albanern. Unter der kommunistischen Herrschaft wurde die Volkskultur besonders gepflegt und gefördert und dabei für ideologische Zwecke eingesetzt. Noch heute finden Folklore-Feste im ganzen Land regelmäßig statt. Dabei ist das Nationale Folklorefestival, das nur alle fünf Jahre in der Burg von Gjirokastra ausgetragen wird, ein besonderes Ereignis, das auch auch viele Touristen anzieht. Auch die jährlichen nationalen Festivals für Rhapsoden in Lezha, für Polyphonie in Vlora, für Satz und Volksorchester in Korça, für städtische Lieder in Elbasan und für Volkstänze in Lushnja sind sehenswerte Ereignisse. Organisiert werden diese Festivals vom Nationalen Zentrum für Folklore-Aktivitäten (Qendra Kombëtare e Veprimtarive Folklorike). Leider werden diese ursprünglich von der Bevölkerung ausgehenden Veranstaltungen immer mehr kommerzialisiert oder nur noch für Touristen veranstaltet.

Volksmusik
So gehört die traditionelle albanische Volksmusik bis in die heutige Zeit zu jedem Hochzeits-fest oder Volksfest, wobei die reiche musikalische Tradition von Albanien stark von Region zu Region variiert. Vergleichbar der Sprache gibt es auch bei der Volksmusik starke Unterschiede, so herrscht im Süden eher eine iso-polyphone Musik vor, also eine besondere Art der Polyphonie (Mehrstimmigkeit mit eigenständig geführten Stimmen. Im Norden des Landes herrscht dagegen homophone Musik mit epischen Liedern, Lauten-Musik und so genannten Ausrufs-Liedern vor. Unter Homophonie versteht man mehrere zusammenklingende Stimmen innerhalb eines Musikstücks, die entweder rhythmisch gleich sind oder sich einer Hauptstimme unterordnen.

Die Ausruflieder dienten früher in den Bergen zur Übermittlung von Nachrichten. Die albanische Volksmusik zeichnet sich durch zahlreiche eigene Musikinstrumente aus, so gehört dazu z.B. die Lahuta, eine Schalenhalslaute, sowie verschiedene Langhalslauten wie die zweisaitige Çiftelia, die dreisaitige Sharki und die Saze mit zehn Saiten. Wichtig sind auch diverse Flöten und andere Blasinstrumente. Der Tamburin und Trommeln aus in vielen verschiedenen Materialien und mit verschiedenen Größen dienen als Rhythmusgeber. Aber es wird auch gerne und viel gesungen, wobei sich der Sänger oft selber auf der Lahuta oder einer Laute begleitet. So wurden die iso-polyphonen Gesänge der Tosken im Süden des Landes im Jahr 2005 von der UNESCO ins Welterbe der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.

Tänze
Albanien hat zudem eine reiche Tradition an Tänzen mit diversen Kostümen und Choreographien. Es gibt epische und lyrische Tänze, bei denen die Tänzer auch singen. So finden Einzeltänze, Reihentänze statt, wobei die Rundtänze, bei denen eine beliebige Zahl Tänzer verschiedene Kreise bilden, besonders beeindruckend.

Trachten
Bis in die 1950er Jahre wurden die typischen Volkstrachten auch im Alltag getragen und waren oft ein Zeichen für einen gewissen Wohlstand oder den gesellschaftlichen Status. Heutzutage werden die Trachten in den zahlreichen Kultur-Ensembles des Landes und in Museen gepflegt. Aber in ländlichen Gebieten werden sie immer noch zu Hochzeiten und bei anderen Festen getragen.

Klima

Übersicht
In Albanien herrscht ein subtropisch-mediterranes (Mittelmeerklima) mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 16 °C und einem relativ hohen jährlichen Niederschlag von etwa 1.200 mm. In Tirana sind zwei Sommermonate arid (trocken). In den nördlichen und östlichen Bergregionen sind die Winter hart - auch im Sommer kann es dort recht kühl werden. Im Winter können viele Orte in diesen Gebieten wegen Schnees für Monate von der Außenwelt abgeschnitten werden. Im Süden am Ionischen Meer ist das Klima deutlich milder. In den Küstenregionen sind im Winter die Niederschlagsmengen hoch.[ In Saranda werden beispielsweise jährlich fast 300 Sonnentage verzeichnet.

Reisezeiten
Die Vorstellungen, was unter einem besonders günstigen Reiseklima zu verstehen ist, hängen von einer Reihe von Faktoren ab. So sehen reine Kulturreisende das Klima sicherlich erheblich anders als Menschen, die beispielsweise einen reinen Badeurlaub verleben wollen. Auch der Gesundheitszustand oder das Alter kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Prinzipiell lässt sich feststellen, dass das Klima in Albanien dem von Mittelitalien ähnelt und dass dort ein typisches Mittelmeerklima herrscht.

Für Sonnenhungrige
Für Menschen, die gerne viel Sonne genießen wollen und denen auch höhere Temperaturen keine Beschwerden bereiten sind die folgenden Jahreszeiten für einen Aufenthalt in dem Land besonders gut geeignet:
der mitteleuropäische Sommer, von Juni bis September, der zeitweise sehr heiß sein kann.

Für Menschen, die ein gemäßigtes Klima bevorzugen
Menschen, die ein gemäßigtes Klima und geringere Temperaturen bevorzugen, sollten für einen Aufenthalt in Albanien besser die folgenden Jahreszeiten nutzen:
Frühsommer, also April bis Juni und Herbst: September und Oktober.

Klimatabelle

In der folgenden Tabelle sind eine Reihe von Klimadaten von Albanien dargestellt. Dabei ist aber zu beachten, dass derartige monatliche Temperaturdurchschnittswerte nur wenig über die aktuellen Temperaturen aussagt. So ist es keine Seltenheit, dass bei mittleren Temperaturen um 25° C an einer Reihe von Tagen Höchstwerte von 35° C oder sogar mehr auftreten können. Die Tabelle liefert daher nur einen allgemeinen Überblick über die klimatischen Bedingungen in dem Land.

Monat mittlere Anzahl an Regentagen mittlere Höchsttemperaturen in (°C) mittlere Minimaltemperaturen in (°C)
Januar 11-12 11-12 um 01
Februar 08-10 12-13 02-03
März 09-11 14-15 04-05
April 09-11 19-20 08-09
Mai 08-10 23-24 12-13
Juni 05-06 28-29 15-16
Juli 03-04 31-32 17-18
August 03-04 31-32 17-18
September 05-06 27-28 14-15
Oktober 10-1 22-23 10-12
November 12-13 16-17 06-08
Dezember 11-12 12-13 02-04

Landessitten

In Albanien begrüßt man sich meist mit einem Handschlag, während sich Männer oft noch traditionell mit den Schläfen berühren. Bei Gesprächsbeginn, auch am Telefon, ist es üblich, sich erst einmal nach den Angehörigen und deren Wohlergehen zu erkundigen. Bei Einladungen sind kleine Gastgeschenke gerne gesehen, allerdings sollten diese nicht offen und laut kommentiert abgegeben werden, sondern eher diskret und nebenbei. Blumen sind da-gegen als Mitbringsel nicht üblich. Da Gesten in Albanien oft eine andere Bedeutung als bei uns haben, sollten sie, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, nicht verwendet werden. Es ist immer sehr willkommen, wenn man versucht, ein wenig Albanisch zu sprechen und seien es nur ein paar Begrüßungs- und Dankesworte.

Im Land herrscht keine besondere Kleiderordnung, von besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Beerdigungen einmal abgesehen. So tragen die Frauen der Familie bei Beerdigungen schwarze Kleidung, dazu werden Familienangehörige und Freunde der Familie geladen. Es werden Kaffee und Wasser, sowie Schnaps für die Männer serviert. Männer und Frauen sitzen bei der Trauerfeier im Haus des Toten in getrennten Räumen. Im "normalen“ Alltag ist man in Albanien, wie in Westeuropa auch, eher leger gekleidet, so sind beispielsweise Shorts auch in den Städten durchaus üblich. Es ist natürlich für Besucher empfehlenswert, sich den örtlichen Kleidergewohnheiten jeweils anzupassen. In Restaurants und Cafés ist es üblich, und aufgrund der geringen Gehälter wird es auch erwartet, ein Trinkgeld zu geben.