Papua Neuguinea: Tiere

Inhaltsverzeichnis

Säugetiere

Papua-Neuguinea ist ein unabhängiger Staat im Osten auf der mit einer Fläche von 786.000 km² weltweit zweitgrößten Insel Guinea. Die meisten Säugetiere des Landes gehören zu den Beuteltieren, da zwischen Papua-Neuguinea und Australien früher eine Landverbindung bestand. Trotzdem hat sich hier im Laufe der Zeit vieles etwas anders entwickelt. So leben beispielsweise die Kängurus auf den Bäumen und werden dementsprechend als Baum-Kängurus bezeichnet. Es gibt sechs verschiedene Arten dieser kleinen Beuteltiere. Diese ökologische Nische teilen sie sich mit dem Kuskus, der ebenfalls zu den Beuteltieren gehört. Beide sind aber durch die Abholzung der Regenwälder mittlerweile vom Aussterben bedroht. Zu den Beuteltieren gehören auch Beutelmarder, Possums, nicht zu verwechseln mit den Opossums, Beutelmäuse und Wallabys. Der Ameisenigel ist ein weiteres bemerkenswertes Säugetier.

Langschwanz-Schlafbeutler
Der Langschwanz-Schlafbeutler (Cercartetus caudatus), auch als Neuguinea-Schlafbeutler bezeichnet ist ein kleines Säugetier in der Gattung Schlafbeutler (Cercartetus) in der Familie der Bilchbeutler (Burramyidae) Die Tiere gehören zu den Possums in der Ordnung der Diprotodontia Die Tiere besitzen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 10 und 12 cm, mit einem12 bis 15 cm langen Greifschwanz. Ihr Gewicht beträgt 25 bis 40 g. Das Fell der Tiere ist auf dem Rücken braungrau bis rotbraun, während es auf der Bauchseite hellgrau bis weißlich ist. Um die großen Augen sind die Haare schwarz. Ihre mausartig geformten Ohren sind relativ groß. Der Beutel der Weibchen öffnet sich nach hinten. Der Langschwanz-Schlafbeutler lebt vor allem in Primär- und Sekundärwäldern in Höhen von 1500 bis 3.500 m. Die nachtaktiven Tiere schlafen tagsüber allein oder in kleinen Gruppen in Nestern, die sie z. B. auf in Baumhöhlen, in hohen Gräsern oder Farnen errichtet haben. Die aus Blättern bestehenden Nester haben in der Regel einen Durchmesser von etwa 15 cm. Ihre Nahrung besteht aus Spinnen, Blütengrillen, Käfern, Motten und Schaben. Aber auch Blütennektar, Pollen und Pflanzensäfte stehen auf ihrem Speiseplan. Zu ihren Fressfeinden des gehören Beutelmarder (Dasyurus), Hauskatzen, Eulen und Pythons.

Kurzschnabel-Ameisenigel
Der Kurzschnabel-Ameisenigel (Tachyglossus aculeatus) ist eine eierlegende Säugetierart in der Gattung Tachyglossus in der Familie der Ameisenigel (Tachyglossidae). Die Art besteht aus sechs Unterarten, wobei auf Papua-Neuguinea die Unterart Tachyglossus aculeatus lawesii vorkommt.
Die Tiere besitzen eine Kopf-Rumpflänge von 35 bis 50 cm, bei einem Gewicht von 3 bis 7 kg.
Auffallend sind ihre gelben oder gelb-schwarzen Stacheln am Rücken und an den Flanken, die an die – allerdings nicht mit ihnen verwandten – Igel erinnern, sowie die lange, röhrenartige Schnauze.
Das übrige Fell ist bräunlich gefärbt und kann teilweise die Stacheln bedecken. Im Gegensatz zu anderen Ameisenigeln besitzt er fünf Krallen. Seine Nahrung besteht nahezu ausschließlich aus Ameisen und Termiten, die sie mit ihrer langen, klebrigen Zunge aufnehmen und, da sie über keine Zähne verfügen mit den Hornplatten an der Zunge und am Gaumen zerkleinern.

Ein weiteres bemerkenswertes Säugetier ist der Schnabeligel, der in Höhen von 300 bis 3000 m zu Hause ist. Charakteristisch ist der lange flache Schwanz sowie insbesondere der platte, breite, ledrige und tastempfindliche Schnabel. Die Ohren sind kaum sichtbar und die Pfoten haben zwischen den Grabkrallen zusätzlich noch Schwimmhäute. Der dämmerungsaktive Einzelgänger ernährt sich überwiegend von Würmern, Schnecken, Krebsen und Muscheln. Das Männchen hat an den Hinterläufen Giftdornen, die für den Menschen aber ungefährlich sind. Außergewöhnlich ist, dass die Weibchen zwar Eier legen und diese auch ausbrüten, die geschlüpften Jungen anschließend aber gesäugt werden. Kurz, bevor das Weibchen das Ei legt, bildet es einen Beutel aus, in den das Ei dann wandert und dort ca. 10 Tage ausgebrütet wird. In dem Beutel befinden sich auch die Milchdrüsen, an denen das geschlüpfte Jungtier dann saugt. Der Schnabeligel ist mit dem Schnabeltier verwandt.

Reptilien

Krokodile, Warane
In den Süßwasserflüssen und Seen kann man auf das 3,50 m große Neuguineakrokodil treffen. Etwas länger ist allerdings das Leistenkrokodil, das das größte lebende Krokodil ist, wobei das längste je gemessene Tier eine Länge von 6,2 m aufwies. Es lebt in Küstengewässern, Mangrovensümpfen sowie an Flussmündungen und ist relativ weit verbreitet. Zu seinem Verbreitungsgebiet gehören u. a. die Küsten von Thailand, Sri Lanka, Indien, Burma sowie Kambodscha, die Philippinnen, die Bismarckinseln, Australien und die Salomonen. Seit dem Ende der 70er Jahren ist dieses Krokodil geschützt.

Warane sind keine Seltenheit, häufiger trifft man auf den Papua- und Smaragdwaran, aber auch Komodo-Echsen sind vertreten.

Schlangen (nicht giftig)
Schlangen sind in Papua-Neuguinea keine Seltenheit, und es gibt sowohl giftige wie auch harmlose Schlangen. Zu den nichtgiftigen gehören die leuchtend grüne Smaragdpython sowie die Grüne Baumpython.

Gifttiere

Eine der giftigsten Schlangen weltweit ist der hiesige Inlandtaipan.
Auch Papua-Königsbraunschlange und Todesotter sind ebenfalls stark giftig.

Sehr hübsch anzusehen, aber deswegen nicht weniger gefährlich, ist der Große Blauring-Krake. Namensgebend sind die leuchtend blauen Ringe, die auf der gelblichen Grundfärbung erscheinen und oftmals eine Warnung an Angreifer darstellen. Die Kraken sollten daher besser nicht geärgert werden, da ihr Speichel aufgrund eines Nervengiftes hochgiftig ist und zur Lähmung der Muskulatur führt. Beim Menschen führt die Lähmung der Atemmuskulatur meist zum Tod.
Der Große Blauring-Krake hat etwa 7 cm langen Fangarme, hält sich an Korallenriffen auf und sollte möglichst gemieden werden.

Gefährlich sind auch die Kegelschnecken, besonders die Conus-Arten. Sie schießen winzige Giftpfeile ab, die auch beim Menschen in die Haut eindringen können. Die Folgen davon sind Schwellungen, starke lokale Schmerzen, Erbrechen, Lähmungserscheinungen und im schlimmsten Fall sogar Herzversagen. Die Kegelschnecken leben überwiegend im Schlamm und auf Sandbänken und ernähren sich von Würmern, Mollusken und anderen marinen Organismen. Man kann sie gut an ihrem netzartig gemusterten Gehäuse erkennen.

Von den im Meer lebenden Skorpionsfischen sind nicht alle Arten gefährlich.
Meist sind diese Fische nur schwer zu entdecken, da sie sich hervorragend tarnen können. Man sollte sich daher vorsehen, denn zahlreiche Arten haben giftige Stacheln oder Giftdrüsen. Die Symptome sind anschließend, neben starken Schmerzen, auch Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen und lokale Nekrosen. Es sind jedoch keine Todesfälle bekannt.

Australische Todesotter
Die Australische Todesotter (Acanthophis antarcticus) ist eine sehr giftige Schlange in der Gattung der Todesottern Acanthophis in der Familie der Giftnattern (Elapidae). Von dieser Schlangen art gibt es folgende drei Unterarten: Acanthophis antarcticus antarcticus, Acanthophis antarcticus cliffrosswelingtoni sowie Acanthophis antarcticus schistos. Diese Todesotternart besitzt eine Länge von nur ca. 0,5 m bis ca. 0,9 m wobei sie kaum länger als maximal 1 m wird. Sie gehört damit zu den eher kleineren Schlangen. Die Farbe der Schlange variiert zwischen rot über grau bis hin zu einer braunen Färbung mit Querbändern, die dunkler als die Grundfärbung sind. Ihr Kopf ist vipernartig dreieckig geformt und deutlich vom Rumpf abgesetzt. Die Schlange gilt als nicht sehr aggressiv. Aber bei einer Annäherung flüchtet sie nicht, sondern verbleibt in ihrem meist gut getarnten Versteck und vertraut auf ihre Tarnung. Sollte man sie daher nicht bemerken und ihr zu nahe kommen oder gar auf sie treten, dann beißt sie schnell zu. Ihre Nahrung sind in der Hauptsache kleine Nagetiere wie Ratten und Mäuse, aber hin und wieder auch Echsen und Vögel. Dabei lockt sie Futtertiere mit Hilfe von Schwanzbewegungen an. Die Schlange ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie gehört zu den lebendgebärenden Schlangen und bringt pro Wurf bis zu 20 Junge zur Welt. Ihr Gift ist nach dem Gift des Taipans und der Tigerotter eines der stärksten Schlangengifte, die bei Schlangen in Australien vorkommen. Der Hauptanteil ist ein Nervengift (Neurotoxin), es befinden sich aber auch das Gewebe zerstörende (Proteasen) und die Blutgerinnung hemmende Anteile in dem Gift. Die LD50 des Gifts beträgt 0,4 mg. Die LD50 gibt an, welche Menge (in mg = Milligramm) dieses Giftes pro kg der verwendeten Versuchsmäuse erforderlich sind, damit die Hälfte (50%) der Tiere an der Giftwirkung versterben. Es gibt jedoch mit dem polyvalenten Serum “Death adder Antive-nom“, das gegen das Gift aller Todesottern wirksam ist, ein Gegengift. Man findet die Schlange außer in Papua-Neuguinea noch in Australien (New South Wales, Northern Territory, Queensland, South Australia, Victoria und Western Australia)

Neuguinea-Todesotter
Die Neuguinea-Todesotter (Acanthophis laevis) ist eine sehr giftige Schlangein der Gattung der Todesottern Acanthophis in der Familie der Giftnattern (Elapidae). Von der Schange gibt es keine Unterarten.Die Schlange ist mit einer maximalen Länge von etwa 70 cm eher klein. Diese Todesotter unterscheidet sich von der Australischen Todesotter durch einen stärker hervortretenden Überau-genschild und weißliche bis cremefarbene Ober- und Unterlippenschilde mit je einem auffallenden meist länglichen, blauschwarzen Fleck aus. Die Bauchseite ist weiß und wird zum Rand hin zunehmend schwarz gefleckt. Das Gift der Schlange ist ein Neurotoxin – also auf die Nerven wirkend. Es gibt jedoch mit dem polyvalenten Serum "Death adder Antivenom“, das gegen das Gift aller Todesottern wirksam ist, ein Gegengift. Die Schlange ist lebendgebärend Die Schlange kommt in Papua Neu- Guinea, und Indonesien (Irian Jaya, Seram, Tanimbar) vor.

Vögel

In Papua-Neuguinea sind die meisten Arten des Paradiesvogels vertreten - nicht umsonst ist er auch auf der Nationalflagge abgebildet. Nichtsdestotrotz ist der farbenfrohe und wunderschöne Vogel mittlerweile vom Aussterben bedroht. Stark verbreitet und allseits bekannt ist der mit dem Paradiesvogel verwandte Laubenvogel, und auch Papua-Hornvögel sind keine Seltenheit.

Sehr selten geworden sind die flugunfähigen, etwa 1,70 m großen Kasuare, eine Unterart des Emu. Man sollte sie besser nicht ärgern, da ein Tritt mit dem Bein lebensgefährlich sein kann. Nicht zuletzt liegt das daran, dass sie an der Innenzehe eine zehn cm lange Kralle haben, die als eine sehr wirkungsvolle Waffe benutzt werden kann.
Endemisch (nur in Papua-Neuguinea vorhanden) ist die bodenlebende Krontaube. Mit einer Größe von etwa 76 cm gehört sie zu den größten Tauben und ist an dem blaugrauen Gefieder und der charakteristischen Haube auf dem Kopf leicht zu erkennen. Trotz der bodenbewohnenden Art baut sie ihr Nest in den Bäumen, wobei das Gelege aus nur einem Ei besteht.

Etwas ungewöhnlich sind die 25 cm großen Vögel mit dem schwarz-orange gefärbten Federkleid, die zur Vogelgattung der Pitohui gehören. Durch ihre Ernährung mit den giftigen Melyridae-Käfern haben sie in ihren Federn, der Haut und sogar in der Muskulatur das Gift gespeichert. Auf diese Weise schützen sie sich vor möglichen Fressfeinden. Entdeckt wurden diese außergewöhnlichen Vögel erst im Jahre 1992.

Insekten, Spinnen

Im Arfak-Gebirge leben die größten Tagfalter der Welt, die Vogelflügler. Dazu gehört auch der Königin-Alexandra-Vogelflügler, der mit beinahe 30 cm Flügelspannweite der größte aller Vogelflügler ist. Diese farbenprächtigen Schmetterlinge sind sehr selten geworden und in ihrem Bestand gefährdet.
Zu den verbreiteten Spinnen gehören die Stachel- sowie die Flechtspinne.
Auch Bienen, Wespen, Fliegen und Ameisen leben hier. Und nicht zu vergessen die zahlreichen Mückenarten.

Für Taucher gibt es rund um Papua-Neuguinea vieles zu entdecken. Hier leben Regenbogenfische, die bis zu 5 m langen Sägefische, Seepferdchen und Oktopusse. An den äußeren Korallenriffen kann man auf Mantas treffen, aber auch Riff- und Hammerhaie und andere Haiarten, verschiedene Rochenarten, Makrelen, Barrakudas und große Thunfischschwärme sind in diesen Gewässern zu Hause. In Kimbe Bay fühlen sich Kröten-, Mandarin- und Skorpionfische besonders wohl. Seekühe, Delphine und Orcas sind hier dagegen eher selten geworden.
In Acht nehmen muss man sich vor Seeschlangen, die fast alle sehr giftig sind, sowie vor den ebenso gefährlichen Kegelschnecken.

Neuen Kommentar hinzufügen