Saudi Arabien: Tiere

Säugetiere

Weit verbreitet sind die Wildkatzen sowie Kamele.

Weitaus seltener zur Gesicht bekommen wird man die Arabische Oryx-Antilope, den Nubischen Steinbock und Gazellen. Goldschakale, Wüstenfüchse, Streifenhyänen und die etwa 50 cm großen Afghanfüchse, die ebenfalls in Gebirgsregionen zu finden sind, streifen durch Wüsten und Halbwüsten.

Hier kann man gelegentlich auch auf den Karakal treffen. Er gehört zur Familie der Katzen und hat mit seinen zugespitzten und bepinselten Ohren ein luchsähnliches Aussehen, welches ihm den Beinamen "Wüstenluchs" eingebracht hat. Charakteristisch ist die schwarzweiße Gesichtszeichnung sowie die schwarzgefärbte Rückseite der Ohren. Die Fellfarbe variiert zwischen ockergelb und rötlichen Tönen. Verbreitet ist er nicht nur in Wüsten, sondern auch in Halbwüsten, Steppen und Trockenwäldern ganz Afrikas, Arabiens und Westasiens. Die nachtaktive Raubkatze jagt Hasen, Nagetiere, Vögel und Zwergantilopen. Die längeren Hinterbeine machen ihn dabei zu einem kraftvollen Springer, was nicht nur bei der Jagd auf Vögel einen enormen Vorteil darstellt.

Reptilien

Wie auch in anderen sehr warmen Ländern sind auch in Saudi-Arabien Reptilien keine Seltenheit.

Mit Abstand am häufigsten wird man auf Geckos treffen, aber auch Agamen, Warane und Chamäleons sind hier zu Hause.

Ein Vertreter der letzteren Familie ist das Jemenchamäleon. Das tagaktive, 45-60 cm große Tier gehört zu den farbenprächtigeren Exemplaren. Entgegen der allgemeinen Annahme können sich Chamäleons allerdings nicht jeder Unterlage anpassen, sondern sind auf ein bestimmtes Farbspektrum beschränkt, das sich von Art zu Art unterscheidet. Auch hängen die Farbwechsel nicht unbedingt mit der Unterlage zusammen, sondern sind eine Reaktion auf den Gemütszustand des Chamäleons (Temperatur, Angst, Erkrankung etc.) und dienen vor allem der innerartlichen Kommunikation.

Gifttiere

Zahlreiche giftige Schlangenarten verstecken sich hinter Felsspalten und schlängeln sich durch den Wüstensand. So besitzt die etwa 70 cm lange Persische Trughornviper ebenso wie die tag- und nachtaktive Arabische Sandrasselotter ein sehr starkes Gift.

Die Hornviper hat Giftröhrenzähne, die ebenfalls ein sehr wirksames Gift beinhalten.

Andere giftige Lebewesen trifft man im Wasser. Hier leben Steinfische, die man aufgrund ihrer hervorragenden Tarnung nur sehr schwer ausmachen kann. Sie sind übersät mit Stacheln, wobei die Rückenstacheln ein Nervengift enthalten, welches sehr stark giftig ist. Tritt man auf den Fisch, so injiziert sich das Gift in den Körper. Dieses führt zu Nervenlähmungen mit Wasserbildung unter der Haut, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand, zu peripheren Gefäßerweiterungen und häufig zum Atemstillstand. Es gibt mehrere Fälle, wo das Zusammentreffen mit einem Steinfisch einen tödlichen Ausgang genommen hat.

Als Erste Hilfe-Maßnahmen sollte man den Stachel entfernen, die Wunde säubern und anschließend die verletzte Stelle in heißes Wasser tauchen. Diese Methode hat sich bewährt, da es ist schmerzlindernd wirkt und die Ausbreitung des Giftes verhindert bzw. hemmt. In jedem Fall ist aber zusätzlich ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Der ebenfalls zur Familie der Drachenköpfe gehörende Rotfeuerfisch trägt sein Gift in den Flossenstrahlen, besonders in denen der Rückenflosse. Eine Berührung mit diesen Strahlen kann für den Menschen sogar tödlich verlaufen.

Vögel

Einzelne Exemplare des 100-120 cm großen Rötelpelikans konnten in Saudi-Arabien bereits beobachtet werden. Die zahlreichen Greifvögel werden durch Falken, Adler-Eulen, Geier und Bussarde repräsentiert.

Halsbandsittiche fühlen sich in Siedlungen besonders wohl, während Vögel wie der als verletzlich eingestufte Sokotrakormoran, Flamingos und Schnäpper sich mit Vorliebe in Küstennähe aufhalten.

Flamingos bilden eine eigene Familie und sind in Afrika, Westasien und Südfrankreich verbreitet. Gleich erkennbar sind die bis zu 130 cm großen Vögel an ihrem langen und dünnem Hals, an den dünnen Beinen sowie an dem dicken, nach unten gebogenen rosafarbenen Schnabel mit der schwarzgefärbten Spitze. Dieser wird bei der Nahrungssuche als Sieb gebraucht. Auf dem Speiseplan stehen dabei Würmer, Algen und vor allem Kleinkrebse. Die sind es auch, die für das rosafarbene Federkleid der Flamingos verantwortlich sind. Der mit den Krebsen aufgenommene rote Farbstoff wird in den Federn abgespeichert. Schließlich sind die Vögel umso stärker rosa gefärbt, je mehr Krebse sie verspeist haben. Das berühmte einbeinige Stehen dient der Wärmespeicherung, da das eine Bein im warmen Gefieder versteckt wird und somit ein geringerer Wärmeverlust entsteht. Dieses Kunststück ist für die Flamingos (wie auch für Störche) nicht weiter anstrengend.

Insekten, Spinnen

Im Südwesten des Landes ist die Anophelesmücke weit verbreitet. Vor ihr sollte man sich unbedingt durch entsprechende Hautcremes und/oder lange Kleidung schützen, da sie die Überträgerin der Malaria-Parasiten (Plasmodien) ist.

Eine in den Wüstengebieten häufig vorkommende und mit vielen Gerüchten behaftete Spinne ist die zur Familie der Walzenspinnen zählende nachtaktive Kamelspinne. Sie besitzt sehr kräftig ausgeprägte Beißwerkzeuge (Cheliceren), mit denen sie den Panzer von Skorpionen knacken kann. Sie ernährt sich aber auch von Insekten, Eidechsen und selten mal sogar von kleineren Nagetieren. Bei einer Größe von etwa 6 cm erreichen die Beine die erstaunliche Länge von ca. 15 cm, was die Spinne größer wirken lässt, als sie eigentlich ist. Als wechselwarmes Tier kann sie Geschwindigkeiten von bis zu 16 km/h erreichen. Giftig ist die Kamelspinne nicht, ihre Bisse können allerdings noch wochenlang ziemlich schmerzen.

Unterwasserwelt

Eine sehr reiche Unterwasserwelt findet sich in Korallenriffen.

Hier erfreuen u.a. der Gelbklingen-Nasendoktor, Kaiserfische, Muränen, Sternschnecken, Masken-Falterfische und Fahnenbarsche das Taucherherz.

Muräne © goruma (T.Kruse)

Zu den eher ungemütlichen Bewohnern gehören neben den giftigen Steinfischen auch die ebenso gefährlichen Rotfeuerfische.

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