Nepal: Geografie, Landkarte

Das frühere Königreich und die heutige Republik Nepal befindet sich in Asien und erstreckt sich vom 26. bis zum 30. nördlichen Breitengrad und vom 80. bis 88. östlichen Längengrad.

Es umfasst eine Fläche von 147.181 km², wovon etwa 136.800 km² Landfläche sind. Auf den restlichen rund 4.000 km² finden sich Binnengewässer.

Das Land hat etwa 29 Millionen Einwohner, wobei die Zahl sicherlich eine ungefähre Anzahl darstellt. Nepal liegt zwischen den beiden Bevölkerungsreichsten Staaten der Erde: die tibetische Region von China im Norden und Indien im Süden, Osten und Westen.

Fläche und Bodennutzung

Nepal umfasst eine gesamte Fläche von insgesamt 147.181 km². Davon sind etwa 136.800 km² Landfläche, auf den restlichen 4.000 km² finden sich Binnengewässer. Der Staat Nepal erstreckt sich entlang der Südabdachung des Himalajas auf einer Länge von etwa 850 km und einer Breite von etwa 150 bis 250 km. Das Land hat etwa 29 Millionen Einwohner, wobei die Zahl sicherlich eine ungefähre Anzahl darstellt.

Landschaftlich ist das Land in drei Regionen gegliedert, die parallel zueinander von Nordwesten nach Südosten verlaufen.
Im Süden dehnt sich am Rande der Gangesebene das Flachland des Terai aus, das nur bis etwa 100 m hoch liegt.
Nördlich davon erheben sich die Himalaya-Vorgebirge: im Westen die Ausläufer der aus Indien herübereichenden Siwalik-Berge und östlich davon die Mahabharat- und Churia-Gati-Berge mit einer durchschnittlichen Höhe von 2.500 m.
Diese Region wird durchzogen von großen, über 500 bis 1.000 m liegenden Längstälern, unter anderem dem Kathmandu-Tal. Nördlich der Vorgebirge steigt der Hoch-Himalaya mit einer durchschnittlichen Höhe von 4.500 m auf. Sieben der zehn höchsten Berge der Welt - alle über 8.000 m hoch - liegen in Nepal, unter ihnen ist der Mount Everest (Qomolangma Feng), der mit einer Höhe von 8.846 m der höchste Gipfel der Welt und damit natürlich auch von Nepal ist.

  • Wald
    Rund 30% des Landes sind bewaldetes Gebiet. Im Terai-Flachland finden sich ausgedehnte tropische Hartholz- und Bambuswälder und Sümpfe, die Tigern, Leoparden, Affen, Elefanten und weiteren Tieren einen Lebensraum bieten. An tiefer gelegenen Hängen wachsen Mischwälder mit Laub abwerfenden und immergrünen Bäumen wie Eichen, Ahorn, Magnolien, Kiefern und Rhododendron. In den höher gelegenen Lagen weicht der Mischwald dann Tannenwäldern und Unterholz. Jenseits der bei 3.600 m Höhe liegenden Baumgrenze findet sich nur spärlich alpine Vegetation. Dort, im Hoch-Himalaya, werden Yak-Herden während der kurzen Sommermonate von ihren Hirten auf die Hochalmen geführt.
  • Steppe
    An Teilen der Grenze zu Tibet erstreckt sich über 400 Kilometer - vom Ganesh Himal bis in den Nordwesten des Landes - die nordhimalayische Trockenzone, deren zerklüftete Öde an die Hochebene von Tibet erinnert. Wegen ihrer lebensfeindlichen Bedingungen ist die Region spärlich besiedelt, nur in den Flussniederungen wird Ackerbau betrieben.
  • Äcker und Felder
    Rund 38% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt. Im Terai-Flachland wird das Land besonders für den kommerziellen Anbau von Reis, Weizen, Zuckerrohr, Jute und Tabak kultiviert. In den höher gelegenen Bergregionen hat die Landwirtschaft eine alte Kulturlandschaft geschaffen. Die Menschen bauen Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln und Hirse in den Tälern und an den dicht terrassierten Berghängen an.
  • Gebirge
    Dem Ruf des Landes entsprechend ist Nepal ein extrem gebirgiges Land. Rund 64% der Fläche liegen über 1.000 Meter hoch, wiederum 28% davon liegen über 3.000 Meter und 10% sogar über 5.000 m Höhe. Diese letztgenannten Regionen sind von permanentem Schnee bedeckt. Den nördlichen Abschluss der unmittelbar an Indien angrenzenden Tiefebene Terai bilden die Shiwaliks oder Churia-Berge. Dieser sich durch das ganze Land erstreckende Streifen ist aufgrund seiner Bodenbeschaffenheit landwirtschaftlich nicht nutzbar und entsprechend dünn besiedelt. Unkontrollierte Abholzungen haben zudem zu starker Bodenerosion geführt, und die durch den Monsun ins Terai abfließenden Wassermassen haben schon so manche Überschwemmungskatastrophe ausgelöst. Nördlich der Shiwaliks erstreckt sich die Mahabharat-Kette mit Gipfeln zwischen 2.000 und 3.000 Metern Höhe. Bei diesem Höhenzug handelt es sich um altes nepalesisches Siedlungsgebiet. Da die Flusstäler eng und zum Siedeln ungeeignet waren, ließ sich die Bevölkerung an den Talhängen nieder und schuf Terrassenförmiges Ackerland.
  • Bergland und Täler um Kathmandu
    Nördlich der Mahabharat-Kette schließt sich das Bergland an, das die Täler von Kathmandu und Pokhara umschließt. Üppige Niederschläge und das gemäßigte Klima machen diese Region zum Hauptansiedlungsgebiet. Mittlerweile leidet die Region unter Überbevölkerung, Bodenerosion und Bodenauszehrung. Der Ackerbau erfolgt auf Terrassenfluchten, die den Bergen in mühseliger Arbeit abgerungen wurden. Nassreis wird bis in eine Höhe von 2.000 m angebaut, Mais bis zu 2.500 m und Weizen gar bis in eine Höhe von 2.800 m.
    Himalayamassiv Aus dem Bergland heraus erhebt sich das Himalayamassiv, dessen Gipfel mit ewigem Schnee bedeckt sind. Himalaya bedeutet aus dem Sanskrit übersetzt "Ort des Schnees". Innerhalb der Bergkette befindet sich der höchste Berg der Welt, der Mount Everest. Als Siedlungsgebiet spielt diese Region allerdings kaum eine Rolle. Die Siedlungsgrenze liegt bei etwa 2.500 m, einige Sommersiedlungen sind bis in 4400 m Höhe angelegt.
    Vom Ganesh Himal bis in den Nordwesten des Landes erstreckt sich die 400 km lange nordhimalayische Trockenzone, die mit ihrer zerklüftete Öde an die tibetanischen Hochebenen erinnert. Die Region ist wegen ihrer lebensfeindlichen Bedingungen nur spärlich besiedelt.

Landesgrenzen

Nepal besitzt mit folgenden zwei Staaten eine gemeinsame Grenze.

China (Tibet) mit einer Länge von 1.236 km
Indien mit einer Länge von 1.690 km.

Geografische Länge und Breite

Nepal erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 26° bis 30° nördliche Breite
Δλ = von rund 080° bis 088° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Nepal gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit ohne Sommerzeit der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δ t (MEZ) = + 4 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Kathmandu

Kathmandu liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 28°.

Sofern die Sonne, bzw. ihr Bildpunkt, am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Kathmandu Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

28° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 85,5°

Mit 85,5° besitzt die Sonne somit in Kathmandu den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge, Achttausender

Mount Everest
Der höchste Berg des Landes - und zudem der Welt - ist der Mount Everest mit einer Höhe von 8.846 m. Er liegt im Norden des Landes an der Grenze zu China. Der Berg wurde am 29. Mai 1953 von Sir Edmund Hillary aus Neuseeland und dem einheimischen Sherpa Tensing erstmals bestiegen. Interessant ist, dass China die Höhe des Berges bisher mit 8.844,3 m angab. Erst im April 2010 akzeptierte China die "nepalesische" Höhenangabe von 8.848 m.
Reinhold Messmer (geb. 1944) und Peter Haberle (geb. 1942) hatten den Gipfel des Berges am 8. Mai 1978 das erste Mal ohne zusätzlichen Sauerstoff erreicht. Bis Anfang 2022 hatten rund 8.500 Bergsteiger den Gipfel erreicht und über 300 Menschen waren am Berg ums Leben gekommen

Name Höhe Lage Erstbesteigung Erstbesteiger
Kangchenjunga
(Kantsch)
8.586 m Nepal/Indien 25. Mai 1955 George Band und Joe Brown (GB)
Lhotse 8.516 m Nepal/China 18. Mai 1956 Fritz Luchsinger und Ernst Reiss (Schweiz)
Makalu 8.463 m Nepal/China 15. bis17.Mai1955 J.Couzy, L.Terray, J.Franco, G.Magnone,
J.Bouvier, S.Coupé, P.Leroux, A.Vialatte
und G.Norbu (Frankreich)
Cho Oyu 8.201 m Nepal 19.Oktober 1954 Herbert Tichy, Sepp Jöchler (Österreich)
und Sirdar Pasang Dawa Lama
Dhaulagiri 8.167 m Nepal 13. Mai1960 Kurt Diemberger, Peter Diener, Ernst Forrer,
Albin Schelbert (Österreich)
und die Sherpas Nawang Dorje
und Nyima Dorje (Nepal)
Manaslu 8.163 m Nepal 9. Mai 1956 Toshio Imanishi, Kiishiro Kato, Minoru Higeta und Sherpa Gyalazen Norbu(Nepal)
Annapurna I 8.091 m Nepal 3. Juni 1950 Maurice Herzog und Louis Lachenal (Frankreich)

Weitere hohe Berge in Nepal sind beispielsweise :

Annapurna II
Der Der Annapurna II ist mit einer Höhe von 7.937 m der zweithöchste Berg im Annapurna Himal im Himalaja. Der höchste Gipfel dieses Massivs ist der 8.091 m hohe Annapurna I.

Annapurna III
Der Annapurna III ist mit einer Höhe von 7.582 m der dritthöchstehöchste Berg im Annapurna Himal im Himalaja. Der höchste Gipfel dieses Massivs ist der 8.091 m hohe Annapurna I.

Gangchempo
Der 6.387 m hohe Gangchempo liegt im Langtang-Nationalpark im Zentral-Himalaya in der nepalesischen Verwaltungszone Bagmati. Der Gangchempo wurde erst im Jahr 1990 von nepalesischen Bergsteigern über den Südwestgrat zum ersten Mal bestiegen.

Flüsse

Kali Gandaki
Der Kali Gandaki ist ein rechter Nebenfluss bzw. Quellfluss des Gandak und hat eine Länge von 350 km. Er entspringt im Norden der Provinz Gandaki in Nepal. Die Provinz ist eine der insgesamt sieben Provinzen des Landes.

Gandak
Der Gandak ist ein linker Nebenfluss der Ganges. Er besitzt eine Länge von ca. 400 km. Er entsteht aus dem Zusammenfluss von Kali Gandaki und Trishuli

Koshi
Der Koshi (Kosi) besitzt eine Länge von 300 km. Der Fluss entspringt im Himalaya von Nepal und mündet im indischen Bundesstaat Bihar in den Ganges.

Karnali
Der ca.300 km lange Karnali entsteht aus dem Zusammenfluss der beiden Quellflüsse Humla Karnali und Mugu Karnali. Der Hauptquellfluss der beiden ist der Humla Karnali, der im tibetischen Hochland in Tibet westlich des Rakshastal-Sees entspringt,

Seen

Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen.

Rara-See
Der größte See des Landes ist der Rara-See, der sich im Westen des Landes befindet und eine Fläche von rund 9,8 km² umfasst.

Phewa
Der Phewa-See im Pokhara Distrikt umfasst eine Fläche von etwa 5 km² und ist damit der zweitgrößte See des Landes

Phoksundo
Der Phoksundo im Dolpa Distrikt umfasst eine Fläche von rund 4,95 km²

Rupatal
Der Rupatal im Pokhara Distrikt umfasst eine Fläche von rund 1,35 km²

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