Innere Mongolei

Allgemeine Informationen

Die Innere Mongolei ist - neben Guangxi, Ningxia, Xinjiang und Tibet - eine der 5 Autonomen Gebiete der Volksrepublik China. Das Autonome Gebiet der Inneren Mongolei umfasst eine Fläche von 1.218.698 km² - bei rund 25 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt ist Hohhot mit rund 2,9 Mio. Einwohnern. Die "Innere Mongolei" darf nicht mit der Mongolei - einem souveränen Staat verwechselt werden. Sie grenzt im Norden über eine Länge von 4.200 km an Russland und die unabhängige Mongolei, mit der sie nicht verwechselt werden darf.

Der größte Teil des Gebiets der Inneren Mongolei liegt auf einer Hochebene mit einer Höhe über 1.000 m und ist damit die nach dem Hochland von Tibet die zweithöchste Hochebene Chinas. Im Nordosten befindet sich das waldreiche Große Hinggan-Gebirge, das eine Höhe von 1.000 bis 2.000 m erreicht. Weiter westlich schließt sich das etwa 1.000 m hohe Hulun-Buir-Plateau an - mit seinen ausgedehnten Grassteppen. Südöstlich des bis zu 2.035 m hohen Großen Hinggan-Gebirges liegt die Songliao-Ebene. Zwischen dem Yin-Gebirge (Yinshan) und dem Gelben Fluss liegt die von mehreren Flüssen und zahlreichen Bewässerungskanälen durchzogene Hetao-Ebene, die als "Kornkammer entlang der Großen Mauer“ gilt. Südlich des Gelben Flusses erstreckt sich in einer Höhe von etwa 1.200 m das Ordos-Plateau mit seinen zahlreichen Salzseen. Auf dem Plateau befinden sich zudem die Hobq- und Mu-Us-Wüste.

Die Innere Mongolei ist besonders für ihre Gras- und Wüstenlandschaften sowie für das Erbe von Dschingis Khan (1162-1227) berühmt. Die Provinz ist mit der im Norden angrenzenden Mongolei kulturell und historisch eng verknüpft. Vor rund 800 Jahren, als der berühmte Dschingis Khan mit dem Mongolischen Reich die Herrschaft über das größte Imperium der menschlichen Geschichte hatte, regierte er auch über China. 1271 gründete sein Enkel, Kublai Khan, die chinesische Yuan-Dynastie. Erst 1368 wurde sie durch die Ming-Dynastie gestürzt.

Autonome Gebiete und Sonderverwaltungszonen Chinas
Neben den 22 bzw. 23 Provinzen und den beiden Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao gibt es in China noch die folgenden fünf Autonome Gebiete:

  • Guangxi
  • Innere Mongolei
  • Ningxia
  • Xinjiang
  • Tibet

Regierungsunmittelbare Städte
Eine weitere Besonderheit bilden die folgenden Städte, die direkt der Zentralgewalt unterstellt sind - und nicht einer Provinzregierung:

  • Chongqing
  • Peking
  • Shanghai
  • Tianjin

*Hinweis
Aufgrund der historischen Entwicklung beansprucht die Volksrepublik China Taiwan als 23. Provinz, obwohl der Inselstaat Taiwan bereits längere Zeit ein eigener souveräner Staat ist.

UNESCO-Welterbestätten

In dem Autonomen Gebiet Innere Mongolei befinden sich folgende zwei UNESCO-Welterbestätten:

Ruinen von Shangdu
Die Ruinen von Shangdu (Xanadu), die ehemalige Hauptstadt von Kublai Khan wurden 2012 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben

Daurische Landschaften
Die Daurischen Landschaften erstrecken sich über einen Teil Chinas und sind für ihre ökologische Bedeutung bekannt. Die Daurischen Landschaften wurden 2017 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten eingeschrieben.

Hinweis
Eine ausführliche Darstellung dieser und aller weiteren UNESCO-Welterbestätten von China finden Sie bei Goruma hier >>>

Verwaltungsgebiete, Städte

Hohhot
Hohhot ist die Hauptstadt des Autonomen Gebietes Innere Mongolei. Das Verwaltungsgebiet der Stadt umfasst eine Gesamtfläche von 17.186 km² bei rund 3,45 Millionen Einwohnern. Die Stadt selber hat rund 2,4 Millionen Einwohner

Baotou
Baotou ist eine bezirksfreie Stadt in der Autonomen Region Innere Mongolei. Die Stadt liegt am Huang He (Gelber Fluss). In der Nähe der Stadt kann man heute noch Reste der Chinesischen Mauer finden. Das Verwaltungsgebiet der Stadt Baotou umfasst eine Fläche von 27.768 km² bei etwa 2,856 Millionen Einwohnern. Die Stadt selber hat rund 2,1 Millionen Einnwohner

Wuhai
Wuhai ist eine bezirksfreie Stadt im Autonomen Gebiet Innere Mongolei. Die Stadt liegt am Huang He.(Gelber Fluss). Die Stadt umfasst eine Fläche von 1.754 km² bei 530.000 Einwohnern

Chifeng
Chifeng (Ulanhad) ist eine bezirksfreie Stadt im Nordosten des Autonomen Gebiets Innere Mongolei. Chifeng ist der Sitz eines römisch-katholischen Bischofs. Die Stadt umfasst ein Verwaltungsgebiet von 90.275 km² bei rund ca. 4,4 Millionen Einwohnern. Die Stadt selber hat rund 1,1 Millionen Einwohner .

Tongliao
Tongliao ist eine bezirksfreie Stadt im Osten des Autonomen Gebietes Innere Mongolei. Das Verwaltungsgebiet der Stadt Tongliao umfasst eine Fläche von 59.535 km² bei ca. 3,2 Millionen Einwohner. Die Stadt selber hat rund 650.000 Einwohner

Ordos
Ordos ist eine bezirksfreie Stadt im Südwesten des Autonomen Gebietes Innere Mongolei. Das Verwaltungsgebiet der Stadt Ordos umfasst eine Fläche von 86.752 km², bei etwa 1,5 Millionen Einwohnern. Die Stadt selber hat rund 672.000 Einwohner

Hulun Buir
Hulun Buir ist eine bezirksfreie Stadt im Autonomen Gebiet Innere Mongolei. Hulun Buir umfasst eine Fläche von 263.953 km², bei rund 2.7 Millionen Einwohnern. Die Stadt selber hat rund 355.000 Einwohner

Bayan Nur
Bayan Nur (Bayannur) ist eine bezirksfreie Stadt im Westen des autonomen Gebiets Innere Mongolei am Gelben Fluss. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 65.140 km² bei 1,6 Millionen Einwohnern. Die Stadt selber hat rund 415.000 Millionen Einwohner. Die Stadt erhielt ihren mongolischen Namen, der „Reich an Seen“ bedeutet, wegen der über Süßwasser-Seen, darunter den 295 km² großen Wulansuhai (Ulan Suhai), der das Zentrum des größten Feuchtgebiets auf dem Gebiet des Gelben Flusses bildet.

Ulanqab
Ulanqab ist eine bezirksfreie Stadt im Zentrum des Autonomen Gebiets Innere Mongolei. Das Verwaltungsgebiet der Stadt Ulanqab umfasst eine Fläche von 54.491 km². bei rund 2.9 Millionen Einwohnern. Die Stadt selber hat rund 395.000 Einwohner

Seen

In der Inneren Mongolei gibt es etwa 4.000 Seen , die wichtigsten sind, der Größe nach geordnet:

Hulun-See
Der 2.315 km² große Hulun-See ist ein Süßwasser-Binnensee im äußersten Nordosten der Inneren Mongolei und der Fläche nach der größte der Inneren Mongolei. im Hulun-Buir-Grasland, auf der Barga-Hochebene. Der See entwässert sich nur bei hohem Wasserpegel in den Fluss Argun.

Wuliangsuhai
Der 233 km² große Süßwassersee Wuliangsuhai, bildet das Zentrum des größten Feuchtgebiets auf dem Gebiet des Gelben Flusses. Er besitzt eine maximale Tiefe von rund 2,50 m

Daihai
Der See Daihai oder Dai Hai ist ein See im Osten des Kreises Liangcheng in der Inneren Mongolei. Ursprünglich war er ein Salzsee, der sich aber durch Zustrom von Flüssen allmählich zu einem Süßwassersee gewandelt hat.
Er umfasst eine Fläche von 160 km² und weniger als 20 m tief.

Jartai Yanchi
Der 120 km² große Jartai Yanchi oder Jilantai-Salzsee liegt im Westen der Inneren Mongolei. Seine Salzschicht aus Chloridsalz ist bis über 5 m dick.

Baiyinchagan-See
De rund 40 km² große r Baiyinchagan-See ist auch bekannt als "Milchsee". Seine milchige Farbe entsteht durch aufgewirbelte Mineralien wie Calciumcarbonat.
Der See, ist ein künstlich geschaffener See, der bis zu 100 m tief ist. Er entstand durch einen unterirdischen Atomtest im Jahr 1965.

Gebirge

Yinshan-Gebirge
Das Yinshan-Gebirge ist ein ca. 1.200 km langes Gebirge in der Mitte der Inneren Mongolei, das aus verschiedenen Teilgebirgen wie dem Langshan, Wula und Daqing besteht.

Großes Hinggan-Gebirge
Das Große Hinggan-Gebirge erstreckt sich über eine Länge von ca. 1.400 km im Nordosten der Inneren Mongolei. Es ist ein wichtiges Forstwirtschaftsgebiet.

Gobi-Altai Yinshan-Gebirge
Das Gobi-Altai ist eine Bergkette, die das Gobi-Plateau durchzieht und sich mit dem mongolischen Altai überschneidet.

Sehenswürdigkeiten, Feste

Mausoleum von Dschingis Khan
Das Mausoleum des mongolischen Führers Dschingis Khan (1162-1227), befindet sich 130 km von der Stadt Baotou entfernt. Die tatsächliche Grabstätte des mongolischen Führers wurde nie entdeckt, denn Dschingis Khan wollte anonym bestattet werden. Das Mausoleum wurde trotzdem zu seiner Erinnerung errichtet. Das Mausoleum besteht aus drei miteinander verbundenen Hallen, in deren Zentrum eine 5 m hohe Marmorstatue des Khans steht.

Museum der Inneren Mongolei
Das Museum der Inneren Mongolei in Hohhot umfasst rund 44.000 Artefakte zur ethnischen Geschichte der Mongolei - teilweise mit englischen Erklärungen. Hier erfährt man mehr zur historischen Verknüpfung von der Mongolei mit China, aber auch vieles zur neueren Geschichte: etwa über die wirtschaftliche Bedeutung als größte Quelle für Bodenschätze in China sowie über die chinesische Raumfahrt, für die die Innere Mongolei als Landeplatz fungiert.

Naadam-Festival
Beim Naadam-Festival werden die klassischen mongolischen Sportarten Pferderennen, Ringen oder Bogenschießen veranstaltet. Das Fest findet jährlich Ende Juli sowohl in der Inneren Mongolei wie auch in der Mongolei statt

Jurten
In einigen Gras-Steppen findet man luxuriöse Jurte-Städte mit Strom, Bad und Heizung, die hauptsächlich von chinesischen Touristen besucht werden, die aber mit den ursprünglichen Jurten nur noch wenig gemeinsam haben..
Jurten sind das traditionelle Zelt der Nomaden in Zentralasien.

Wüste Gobi
Die Wüste Gobi ist kein einzelnes Gebiet, sondern ein weitläufiges Trockengebiet, das sich über die Innere Mongolei und die Mongolei erstreckt. Sie besteht aus zusammenhängenden, Wüsten- und Halbwüstenlandschaften und nur etwa 5% sind Sanddünen.
Charakteristisch sind die extrem wasserarmen, meist steinigen und seltener sandigen Wüsten in der Inneren Mongolei, sowie die lebensfreundlicheren, weiten Steppen in der Mongolei. Etwa 30% der Mongolei wird von der Wüste Gobi eingenommen.