Kolumbien: Pflanzen

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Bäume

Die Regenwälder, die 51% der Landefläche bedecken, zählen weltweit zu den artenreichsten.
An der karibischen Küste wachsen Mangroven und Kokospalmen, in den Waldgebieten findet man Mahagoni, Zedern, Kiefern, Balsabäume und Guajakbäume. Der Guajakbaum ist ein immergrüner Baum mit eiförmigen und ganzrandigen Blättern. Er kann bis zu 15 m hoch werden.
Der bis zu 25 m hohe Balsabaum gehört zu den Wollbaumgewächsen und liefert ein besonders leichtes und elastisches Holz, welches u.a. beim Schiffsbau eingesetzt wird.
Verbreitet sind die Frailejones, Greiskrautgewächse aus der Familie der Korbblütler, die eine Höhe von bis zu drei Meter erreichen können. Übersetzt bedeutet der Name "Riesenmönche", da diese Pflanzen im Nebel zuweilen wie menschliche Gestalten erscheinen.

Im tropischen Regenwald wächst der Paranussbaum aus der Familie der Topffruchtbaumgewächse, ein Urwaldriese, der über 50 Meter hoch und 500 Jahre alt werden kann. Er wächst sehr langsam, und so kann es bis zu zehn Jahre dauern, bis die ersten Früchte, die Paranüsse, da sind. Die Schale dieser Frucht ist sehr hart, und außer dem Menschen kann nur noch ein Tier diese Schale öffnen, der Aguti, ein Säugetier mit sehr scharfen Zähnen.
Außer in Kolumbien wächst der Paranussbaum auch in den tropischen Regenwäldern von Venezuela, Peru, Bolivien und Brasilien.

Nutzpflanzen

Zu den Nutzpflanzen gehören der Mais, Kochbananen, Reis und Yuka. Aus der Rinde des zehn bis 15 Meter hohen Sapotillbaumes, der auch als Breiapfelbaum oder Kaugummibaum bezeichnet wird, gewinnt man einen Milchsaft, der Chiclegummi enthält. Diese Masse wird erwärmt und mit Zucker und Aromastoffen zu Kaugummi verarbeitet. An dem Baum wachsen auch braune, apfelgroße und wohlschmeckende Beeren, die "Nisperos". Kolumbien gilt nach Brasilien als der größte Kaffeeexporteur der Welt.
Kaffee
wird besonders in Antioquia verstärkt angebaut.

Heilpflanzen

Zu den Heilpflanzen gehört der Guajakbaum. Aus seinem Kern- und Splintholz wird eine Arznei gegen Gicht und Rheuma gewonnen. Das Guajakholz hat auch eine anregende Wirkung auf Leber- und Nierenfunktionen.
Als Heilmittel gegen Depressionen, Anspannungen, Unausgeglichenheit, Kummer und Sorgen wird ein ätherisches Öl verwendet, welches aus den bitteren, schwarzen Bohnen des Tonkabaumes gewonnen wird.
Der nach Heu riechende Baum gehört zur Familie der Schmetterlingsblütengewächse. Die Kondorliane ist ein Kletterstrauch, der zu den Lianen zählt. Man kennt sie auch unter der Bezeichnung "Geierpflanze" oder "Kondurango".
Sie hat behaarte Triebe sowie stark behaarte, derbe und eiförmige Blätter.
Der Stamm kann einen Durchmesser von zehn Zentimeter haben.
Die Kondorliane ist eine Pflanze, welche die Magensaftsekretion fördert und den Appetit steigert.
Auch die Katzenkralle (Uña de Gato) ist eine Liane, die drei bis neun Zentimeter dick und manchmal bis zu 100 m lang werden kann. Von dem hellroten Holz wird die Borke verwendet, aus der ein Sud zur Stärkung des Immunsystems gekocht wird. Der Sud hilft bei Krankheiten, die durch Pilze, Bakterien oder Mikroben hervorgerufen werden, aber auch bei Verletzungen, Arthritis und Gastritis, da es Schmerzempfindlichkeit der entzündeten Gelenke verringert.
In den Achseln der paarweise angeordneten Blätter befinden sich gekrümmte Halte- oder Kletterorgane, denen die Liane ihren Namen zu verdanken hat.
Die Blüten, die während der Blütezeit anstelle der Dornen wachsen, haben eine weiße bis gelbliche oder orange Färbung und einen zimtartigen Geruch. Von gefällten oder wachsenden Bäumen der Gattung Cinchona wird die Rinde geschält, die man unter der Bezeichnung Chinarinde oder volkstümlich "Fieberrinde" kennt.
Cinchonen sind immergrüne Bäume mit einem tiefgrün gefärbten Laub. Man unterscheidet zwischen der roten und der gelben Rinde, wobei die gelbe einen viel höheren Chiningehalt hat und daher auch als ein Medikament gegen Malaria verwendet wird.
Ansonsten wird die Chinarinde vielseitig verwendet, so z.B. bei Kopfschmerzen, Neuralgien, Bronchitis, Keuchhusten, Grippe, Fieber. Sie fördert auch die Magensaftsekretion, regt die Leberfunktion an und stärkt das Herz.
Den Guarana-Strauch kann man im Grunde auch zu den Heilpflanzen zählen. Es ist eine tropische, bis zu zehn Meter hohe, immergrüne und mehrjährige Kletterpflanze, die allerdings auch als ausladender, niedriger Busch vorkommt. Sie hat große und ledrige Blätter sowie gelbe bis weißliche Blüten.
Aus diesen entwickeln sich später die haselnussgroßen und tiefgelb- rotorangefarbene Kapselfrüchte. Diese platzen bei der Reife auf und geben einen dunkelbraunen Samen frei, aus dem schließlich die Guarana-Paste hergestellt wird.
Dieser Samen gilt als die stärkste natürlich vorkommende Koffeinquelle, da er dreimal soviel Koffein beinhaltet wie die Kaffeebohne. Guarana ist der Hauptbestandteil eines beliebten Getränks, da es in mäßiger Dossierung die Müdigkeit verringert und die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit vorübergehend verbessert.
Durch eine Steigerung der Dosierung wird der Effekt jedoch nicht erhöht, sondert es kann zu Herzflattern, Schweißausbrüchen, Gedankenflucht, Nervosität und Schlaflosigkeit kommen.

Giftpflanzen

Das heimische Einblatt gehört zur Familie der Aronstabgewächse und wird ca. 100 Zentimeter hoch. Auffällig ist seine Blüte, die aus einem weißen Hüllblatt besteht, welches den beigefarbenen Blütenkolben umgibt. Die Giftstoffe bewirken Reizungen auf der Haut wie Brennen oder Entzündungen, bei einer oralen Aufnahme entstehen ähnliche Symptome wie das Anschwellen der Schleimhäute, Magen-Darm-Beschwerden und Krämpfe.
Nicht unbedingt giftig, aber in jedem Fall nicht ungefährlich ist der in etwa 2.000 m Höhe wachsende Kokastrauch.
Mit seiner rötlichen Rinde und den unscheinbaren gelben Blüten gehört er zu den Rotholzgewächsen. Aus den Blättern wird sowohl Koka wie auch Kokain gewonnen. Das Kauen von Kokablättern zusammen mit Pflanzenasche ist stark verbreitet und fördert die Ausdauer. Weiterhin vermindert es den Hunger, hebt die Stimmung, erhöht die Wachheit und unterdrückt Schmerzen.
Andererseits ruft es aber auch Geschwüre im Mund und Magen hervor und verengt die Gefäße der Mundschleimhaut. In der Medizin wird Kokain als schmerzbetäubendes Mittel eingesetzt. Jedoch muss es in immer größeren Mengen eingenommen werden, um seine Wirkung zu entfalten und gilt daher als stark suchterregend.

Weitere Pflanzen

Kolumbien ist das an Orchideen und Palmen reichste Land der Welt.
Der Sapotillbaum stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Auch der Kokastrauch ist nicht heimisch, sondern kommt ursprünglich aus den Anden von Peru.
Frailejones wachsen sehr langsam (weniger als einen Zentimeter pro Jahr) und blühen mit gelben Blüten zwischen November und Dezember.
Über die Halbinsel Guajira erstreckt sich eine trockene und staubige Halbwüste, in der nur Sträucher und verschiedene Kakteenarten gedeihen können.

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