Seychellen: Geschichte

Entdeckung und Inbesitznahme

Genau weiß man es nicht, aber Vermutungen gehen davon aus, dass die Seychellen schon lange von arabischen Händlern entdeckt worden sind, bevor im Jahre 1502 die Schiffe des portugiesischen Entdeckers Vasco da Gama vor Anker gingen. 1609 gelangte das britische Schiff Ascension zu den Seychellen. Die Mannschaft deckte sich dort mit Proviant ein. Nachdem im Jahre 1742 Bertrand François Mahé de La Bourdonnais, der Gouverneur von Mauritius eine Expedition unter dem Kommando von Kapitän Lazàrd Picault zu den Seychellen gesendet hatte, benannte man die Hauptinsel ihm zu Ehren Mahé. 1756 folgte eine zweite französische Expedition 1756, in deren Folge man die Inselgruppe formell für Frankreich in Besitz nahm. Die Seychellen wurden nach dem damaligen französischen Finanzminister von Ludwig XV. benannt, nach Jean Moreau de Séchelles. Es war aber erst im Jahre 1770, als die Franzosen die Seychellen tatsächlich in Besitz nahmen.

Koloniales Dasein und Besitzerwechsel

Die erste permanente Besiedlung der Seychellen erfolgte im 18. Jahrhundert durch französische Staatsbürger und deren afrikanische Sklaven. Die Seychellen standen zunächst unter französischer Herrschaft.

Als in Europa der Siebenjährige Krieg und in Nordamerika und Asien die so genannten Koalitionskriege tobten, bekämpften sich im Indischen Ozean Britten und Franzosen gegenseitig. Es ging um Mauritius, und die Siedler der französischen Seychellen mussten für diese Zeit ohne große Unterstützung aus dem Mutterland auskommen. Aus dem neuerlichen erbitterten Seekrieg zwischen Frankreich und Großbritannien (1794-1811) gingen die Engländer siegreich und als neue Herren über die Seychellen hervor. Die Inseln kamen zur englischen Kolonie Mauritius. Im Vertrag von Paris 1814 wurde die Übernahme der Inseln durch die Briten besiegelt. Die britische Verwaltung erfolgte von Mauritius aus.

Erst im Jahre 1903 wurden die Seychellen eine eigenständige Kolonie. Im Jahr 1948 wurde eine Volksvertretung eingeführt und 1964 kam es zur Parteigründungen der Seychelles People's United Party sowie der Seychelles Democratic Party.

In der Unabhängigkeit

Der Selbstverwaltung der Seychellen im Jahre 1970 folgte sechs Jahre später am 29.06. 1976 die Unabhängigkeit nach, auch wenn die Inselrepublik im Commonwealth blieb. Die ersten drei Jahre der Unabhängigkeit erlebten die Seychellen als Erste Republik. Aber schon 1979 wurde diese abgeschafft und ein Ein-Parteien-Regime etabliert. Diese Zweite Republik endete mit der (noch heute gültigen) Verfassung des Jahres 1993, welche die Dritte Republik etablierte. Die frühere Einheitspartei Seychelles People´s Progressive Front (SPPF) ist zwar noch Regierungspartei, sieht sich aber einer Opposition gegenüber und in der Verantwortung.

Am 26.12. 2004 wurden auch die Seychellen vom ostasiatischen Tsunami getroffen, dessen Auslöser ein Seebeben vor Indonesien gewesen war. Es kam auf den Inseln zu Zerstörungen an Gebäuden, Häfen, Schiffen, Hotels und Straßen. Der Gesamtschaden belief sich auf etwa 30 Mio. US-Dollar.

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