Johann Balthasar Neumann wurde am 27. Januar 1687 in Eger geboren. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ging er nach Würzburg, um dort bei Sebald Koch in die Lehre zu gehen.
1711 erhielt er in Würzburg seinen Lehrbrief der “Büchsenmeister, Ernst- und Lustfeuerwerkerey.“ Im darauf folgenden Jahr trat er in die fränkische Kreis-Artillerie ein, da ihm das Ingenieursstudium nur als Militär gestattet war.
1714 trat er in den Dienst des Würzburger Hochstifts. Zwischen 1717 und 1719 erwarb er sich neue Kenntnisse auf dem Gebiet der Festungsbaukunst und schulte sein architektonisches Gespür auf mehreren Reisen durch Europa.
Im Jahr 1719 ernannte ihn Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn zum fürstbischöflichen Baudirektor in Würzburg. 1720 übernahm Neumann die Planung für die Würzburger Residenz, für die er die bedeutendsten Architekten seiner Zeit gewinnen konnte.
1723 wurde er Mitglied der bischöflichen Baukommission, die er schließlich ab 1925 leitete.
Im Jahr 1724 wurde Neumann Major und heiratete im Jahr darauf Maria Eva Engelberta Schild, wodurch er Zugang zu den einflussreichsten Beamten- und Ratsfamilien der Stadt Würzburg erhielt.
1729 avancierte er zum Oberstleutnant und wurde Baudirektor in Bamberg.
1731 erhielt er an der Universität Würzburg einen eigens für ihn eingerichteten Lehrstuhl für Zivil- und Militärbaukunst.
1741 wurde Neumann zum Oberst ernannt und erhielt so den für ihn höchstmöglichen militärischen Rang. Neumanns architektonischer Einfluss reichte bis nach Speyer, Konstanz, Trier und Köln. Neben seiner Tätigkeit als Baudirektor in Würzburg betrieb er als selbständiger Unternehmer erfolgreich im Steigerwald die Schleichacher Glashütte und in Würzburg eine Spiegelschleiferei.
Neben der Würzburger Residenz entwarf er architektonische Kleinode wie die Wallfahrtskirchen in Gößweinstein und Vierzehnheiligen, die Schlösser in Brühl, Bruchsal und Werneck, die Abtei Münsterschwarzach, die Pfarrkirchen St. Paulin in Trier und St. Cäcilia in Heusenstamm sowie die St. Michaelskirche in Hofheim im Ried. In seinen letzten Lebensjahren schuf er unter anderem den Entwurf für das großartige Treppenhaus der Wiener Hofburg sowie die gewaltigen Entwürfe für die Residenzen in Stuttgart, Karlsruhe und Schwetzingen. Balthasar Neumann verstarb am 19. August 1753 in Würzburg.
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