Yttrium 90, RSO

Das Radionuklid Yttrium 90 (Y 90) besitzt die Ordnungszahl 39 und die Massenzahl 90. Das Radionuklid Y 90 ist ein Betaminusstrahler) und zerfällt mit einer Energie von 2,28 MeV und einer Halbwertszeit von 64,1 Stunden in das stabile Zirkonium 90 mit der Ordnungszahl 40. Yttrium 90 wird in der Nuklearmedizin u.a. zur Behandlung chronischer Schmerzen im Kniegelenk eingesetzt. Die Schmerzbehandlung anderer Gelenke erfolgt mit Rhenium 186. Diese Art der Anwendung zur Schmerztherapie wird als Radiosynoviorthese (RSO) bezeichnet.

Dabei wird unter sterilen Bedingungen das Radiopharmakon in die Gelenkhöhle injiziert (intraartikulär) beispielsweise als Kolloid in NaCl-Lösung, zudem wird ein Kortikoid (z.B. 5 – 20 mg Triamcinolon) verabreicht. Um ein Abfließen des Radiopharmakons aus dem Gelenk zu verhindern, muss es für 48 Stunden mittels einer Bandage oder einer Gipsschiene ruhig gestellt werden. Im Verlauf von 14 Tagen kann das Gelenk dann stufenweise belastet werden. Schwangere dürfen nicht behandelt werden.
Bei der Anwendung am Kniegelenk wird üblicherweise eine Aktivität von 185 MBq verwendet.

Zudem findet es Anwendung in der Tumortherapie und dort bei der Behandlung von nicht operablem Leberkrebs, besonders bei fortgeschrittenen Formen primärer Lebertumoren - wie einem Leberzellkarzinom, einem Cholangiozellulären Carcinom sowie bei Lebermetastasen.

Hinweis
Da Betaminusstrahlen = Elektronen im Gewebe pro 1 MeV nach etwa 0,1 cm = 5 mm nahezu vollständig absorbiert sind, schädigen sie das umgebende Gewebe erheblich weniger als z.B. Gammastrahlung. Beim Abbremsen bzw. der Absorption der Elektronen entsteht jedoch Röntgenbremsstrahlung, die man sich für eine Szintigraphie nutzbar machen kann.

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