Zoologischer Garten Berlin

Beschreibung des Zoos
Der Zoo Berlin besitzt gemeinsam mit dem Berliner Tiergarten in Friedrichsfelde - im Ostteil der Stadt gelegen - die größte Sammlung an Zootieren weltweit. Er umfasst eine Fläche von 35 ha.
Die Anfänge dieses ältesten deutschen Zoos lagen auf der in der Unterhavel liegenden Pfaueninsel. Hier hatte der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) seine Sommerresidenz und zu seinem Vergnügen ein Vogelhaus, eine Bärengrube, Gehege für Kängeruhs, Lamas, Hirsche und Wassebüffel angelegt. An wenigen Tagen stand die Sammlung auch den Berlinern zur Besichtigung frei.

Sein Nachfolger König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) interessierte sich kaum für die Tiere, sodass er den Plänen von Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné oder Alexander von Humboldt für die Errichtung eines richtigen Zoos keinen Widerstand entgegensetzte und seine Tiere dem "Zoo" zur Verfügung stellte. Der Standort des neu zu gründenden Zoos lag am Rande des Tiergartens in einem Teil der königlichen Fasanerie - damals außerhalb der Stadt befindlich. Am 1. August 1844 wurde der Zoo eröffnet, der damit der erste und älteste Zoologische Garten in Deutschland wurde. Bereits ab 1845 wurde der Zoo als Aktiengesellschaft geführt. Fast ein viertel Jahrhundert lang wurde der Zoo von den Berlinern wegen seiner Lage außerhalb der Stadtgrenzen nur sehr zögerlich angenommen.
Die Situation änderte sich erst, als im Jahr 1869 mit Heinrich Bodinus der erste hauptamtliche Zoodirektor sein Amt antrat. Unter seiner Leitung wurde 1871 das Antilopenhaus - das mit vier Minaretten geschmückt war - eröffnet. Einige Monate nach der Eröffnung gab das Haus den Rahmen für ein Treffen des deutschen Kaisers Wilhelm I., mit Kaiser Franz-Joseph von Österreich-Ungarn und dem russischen Zar Alexander II. ab.

Es folgten das Elefantenhaus im indischem Stil, das ägyptische Straußenhaus, das japanische Stelzvogelhaus, die im arabischen Stil gestalteten Häuser für Einhufer sowie das noch heute bewunderte Elefantentor.
Eine große Blüte auch bei der Anzahl der gehaltenen Tiere erlebte der Zoo unter dem folgenden Direktor Ludwig Heck, der 1888 sein Amt antrat. Einen großen Sprung machte der Zoo dann wieder im Jahr 1913, als ds neue Aquarium eingweiht wurde. Den mit dem Aufbau des Aquariums betrauten Oskar Heinroth bezeichnete Konrad Lorenz sogar als seinen Lehrmeister. Woran man erkennen kann, welche Koryphäen für die Leitung des Zoos gefunden worden waren.

Infolge des I. Weltkriegs (1914-1918) und der Weltwirtschaftskrise 1929 kam es auch für den Zoo zu erheblichen Einschränkungen, von denen sich der Zoo aber bald erholen konnte.

Aufgrund der Vorbildfunktion des Tierparks Hagenbeck in Hamburg fanden unter der Leitung des Direktors Lutz Heck - der dieses Amt von 1932 bis 1945 innehatte - erhebliche Veränderungen in der Haltung der Tiere und damit der Gehege statt. Die früheren mehr prunkvollen Anlagen wurden durch natürlich erscheinende Freianlagen ersetzt. So entstanden Robben- und Pinguinfelsen, ein Pavianfelsen, eine Löwensteppe und ein Bergtierfelsen. Aus Afrika, Finnland oder Kanada kamen seltene Tiere in den Zoo.

Eine Katastrophe für den Zoo war der II. Weltkrieg. Der größte Teil der Gebäude und Gehege wurden zerstört und von den damals 3.700 Tieren überlebten nur 91 Tiere. Es ist schon ein kleines Wunder, dass es in der durch den Krieg massiv zerstörten Stadt, die auch noch unter der Blockade zu leiden hatte, Menschen gab, die sich an den Wiederaufbau des Zoos machten. Diese verdienstvollen Menschen waren Katharina Heinroth** und Werner Schröder. Unter ihrer Leitung enstand ein neues Elefantenhaus und ein neues Flusspferdhaus. Unter dem Direktoriat von Heinz-Georg Klös - Direktor von 1956 bis 1991 - wurde der Zoo weiter auf- und ausgebaut. Unter seiner Leitung entstanden die Affenhäuser, das Vogelhaus, die Bärenfreianlagen, das Raubtierhaus, der Anbau an das Aquarium. Außerdem konnte er den Zoo um ein 1 ha großes Stück des früheren ehemaligen Diplomatenviertel erweitern.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 besaß Berlin mit dem 1955 eröffneten Tiergarten in Berlin-Friedrichsfelde zwei bedeutende Tiergärten. Es wurde eine enge Kooperation der beiden Tiergärten eingeleitet - und das seit dem 31. Januar 2007 bis zum März 2014 unter dem Direktor Bernhard Blaszkiewitz (geb. 1954) und seit 2014 unter dem Direktor Andreas Knieriem (geb. 1965).

Heutzutage leben rund 17.100 Tiere aus rund 1450 Arten in dem Zoo - darunter rund 1.010 Säugetiere, 1.975 Vögel, 900 Lurchen- und Kriechtiere, sowie 8.190 Wirbellose und 5.030 Fische (auch Riffhaie)

Knut
Der weltbekannte Eisbär Knut wurde durch den Tierpfleger Thomas Dörflein mit der Flasche großgezogen und auch später noch von ihm betreut. Die Handaufzucht war erforderlich geworden, da das Muttertier den kleinen Eisbären nicht angenommen hatte. Knut und sein kurz darauf verstorbener Zwilling war der erste Eisbärennachwuchs des Berliner Zoos seit 30 Jahren. Dörflein war 2008 im Alter von 44 Jahren verstorben. Und am 19. März 2011 gegen 15:00 Uhr fiel Knut vor einigen 100 Zuschauern plötzlich leblos in des Wasserbecken des Eisbärengeheges. Das tote Tier wurde später aus dem Wasser gezogen und obduziert. Knut wurde nur vier Jahre und rund drei Monate alt.

Aquarium
Ausführliche Informationen zum Aquarium des Zoos von Berlin finden Sie bei Goruma unter:
Aquarium Zoo Berlin

**Katharina Heinroth (1897-1989)
Katharina Bertha Charlotte Heinroth wurde am,4. Februar 1897 in Breslau als Katharina Bertha Charlotte Berger geboren. Sie war Zoologin und von 1945 bis 1956 Direktorin des Berliner Zoos. Sie war am 20. Oktober 1989 in Berlin verstorben.

Zoologischer Garten Berlin AG
Hardenbergplatz 8
10787 Berlin
Tel.: 0049 - (0)30 -254 01- 0
Email: info@zoo-berlin.de

Der Zoo Berlin liegt im Zentrum des alten Westberlins in unmittelbar Nähe des nach ihm benannten "Bahnhof Zoologischer Garten"

Öffentliche Verkehrsmittel
U-Bahnlinien U2 und U9 - U-Bahnhof Zoologischer Garten
U-Bahnlinien U1 und U9 - U-Bahnhof Kurfürstendam
S-Bahnlinien S5, S7, S9 und S75 - S-Bahnhof Zoologischer Garten
Es verkehren rund 15 Buslinien zum Bahnhof Zoologischer Garten
Regionalbahnen RE1, RE2, RE10 und Re14 Bahnhof Zoologischer Garten

Mit dem Auto
Es gibt diverse kostenpflichtige Parkmöglichkeiten auf der Straße sowie in den Parkhäusern in der Umgebung desTierparks
Parkhaus in der Nürnberger Straße
Parkhaus in der Budapester Straße

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten
1. April - 31. Oktober: 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Letzter Einlass und Kassenschluss: 17:30 Uhr
1. November - 31. März: 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Letzter Einlass und Kassenschluss: 15:30 Uhr

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