Siamkrokodil

Die Siamkrokodile leben in ihren Verbreitungsgebiet in Süßgewässern wie Flüssen, kleineren Seen und Sümpfen. Es gehört zur Familie der Echten Krokodile und zur Gattung der Krokodile (Crocodylus).
Die Jagd auf die Tiere spielt mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle, umso dramatischer ist mittlerweile die Vernichtung ihrer Lebensräume. Man schätzt die Anzahl der freilebenden Tiere auf unter 5.000 Exemplare

Systematische Einteilung, Taxonomie

Ordnung Panzerechsen (Crocodilia)
Familie Echte Krokodile (Crocodylidae)
Unterfamilie Crocodilinae
Gattung Krokodile (Crocodylus)
Art Siamkrokodil (Crocodylus siamensis)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Siamese crocodile
  • Französisch:

Vorkommen, Lebensweise

Die Siamkrokodile leben in Brunei, Kambodscha. Laos, Malaysia, Myanmar, Thailand und Vietnam sowie mit einer kleinen Population auf einigen indonesischen Inseln wie Borneo und Java

Aussehen, Merkmale

Siamkrokodile erreichen in der Regel eine Länge bis zu 3 m – in seltenen Fällen auch etwa 3,80 m. Dabei erreichen sie ein Gewicht von 250 bis 300 kg.
Die Farbe ihres Rückenpanzers ist überwiegend grau bis graubraun, während die Bauchseite weißlich bis cremefarben ist.
Auf dem Rücken befinden sich große ovale Schuppen.

Generell kann man feststellen, dass ihr Körper deutlich breiter ist als bei anderen Tieren aus der Familie der Echten Krokodile.
Ihre Schnauze ist lang und breit und an der Kehle befinden sich mehrere Reihen von Querschildern. Die Pupillen der Augen sind senkrecht geschlitzt

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Weibchen der Siamkrokodile erreichen ihre Geschlechtsreife mit etwa 10 Jahren, während die Männchen erst mit 15 bis 16 Jahren geschlechtsreif sind. I hre Paarungszeit beginnt mit dem Ende der Regenzeit. Das Weibchen baut kurz vor der Eiablage aus Pflanzenteilen ein Hügelnest mit einer Höhe bis zu 0,5 m und einem Durchmesser von 1 bis 1,50 m. Danach legt das Weibchen zwischen 20 und 50 Eier darein, die etwa die Größe eines Gänseeis besitzen Während der nächsten Wochen beschützt das Weibchen das Gelege besonders vor Waranen und Wildschweinen. Die erforderliche Brutwärme entsteht u.a. beim Verfaulen bzw. Gären der Pflanzenteile. Interessant ist, dass bei einer Bruttemperatur unter 30°C Weibchen entstehen und bei über 34°C Männchen. Dazwischen entwickeln sich statistisch verteilt beide Geschlechter. Nach etwa 80 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die dann eine Größe von etwa 30 cm besitzen. Quiekgeräusche der Jungen veranlassen das Weibchen, das Gelege freizulegen und anschließen die Jungtiere ins Wasser zu tragen. Auch dort beschützt sie die Jungen noch einige Wochen vor Fressfeinden. Die Jungtiere sind deutlich heller gefärbt als erwachsene Krokodile und ähneln den Jungen der Leistenkrokodile.

Beutetiere, Nahrung

Die Jungtiere ernähren sich hauptsächlich von Insekten, kleinen Reptilien und Amphibien sowie von Krabben und kleinen Krebsen.
Erwachsene Siamkrokodile fressen neben Fischen auch andere Reptilien und Amphibien wie z.B. Frösche, sowie Vögel und große Insekten. Aber auch Schildkröten und vor allem zu ihrer Größe passende Säugetiere gehören zu ihren Beutetieren.
Den Säugetieren lauern sie meist im eher flachen Wasser auf und attackieren sie dann während sie trinken. Je nach Größe des Beutetieres benötigen sie danach für eine Reihe von Wochen keine Nahrung mehr.

Feinde, Gefährdung

Siamkrokodile haben keine natürlichen Fressfeinde. Die Jungtiere werden aber die Beute ihrer ausgewachsenen Artgenossen, sowie von Schildkröten, Waranen, großen Fischen und einigen Wasservogelarten. Der einzige Feind ist der Mensch. So wurden bis in die 1970er Jahre die Tiere wegen ihrer Haut, die zu Schuhen, Handschuhen, Gürteln oder Handtaschen verarbeitet wurden, massiv verfolgt und erheblich dezimiert. Das hat sich glücklicherweise durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) von 1975 erheblich verbessert. Aber durch die Vernichtung ihrer Lebensräume sind die Tiere immer noch stark gefährdet. Man schätzt die Anzahl der freilebenden Tiere auf unter 5.000 Exemplare. In der IUCN wird das Siamkrokodil daher als "Critically Endangered“ (vom Aussterben bedroht) gelistet.

CITES
Die "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora" (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freivorkommender Tiere und Pflanzen) ist eine internationale Konvention, die einen nachhaltigen, internationalen Handel mit den in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen gewährleisten soll. Die Konvention wird nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973 in Washington, D.C. auch verkürzt als "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) bezeichnet. Allerdings greift CITES greift nicht in die Souveränität der Unterzeichnerstaaten ein - die Umsetzung und der Vollzug obliegen jedem Mitgliedstaat selbst.
Das Sekretariat von CITES hat seinen Sitz in Genf

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

Mensch und Siamkrokodil

Ein zwei bis drei Meter langes Krokodil bildet auf jeden Fall eine ernste Gefahr für den Menschen - besonders natürlich im Wasser, wo man den Tieren völlig wehr- und hilflos ausgeliefert ist.
Aber auch an den Gewässerrändern besteht die Gefahr, als Beute angesehen zu werden. Besonders sind hier natürlich Kinder und Jugendliche gefährdet.
Durch Unachtsamkeit bzw. Leichtsinn kommtn jedes Jahr nicht wenig Menschen durch Siamkrokodile ums Leben oder erleiden schwere Verletzungen.
Allerdings gibt es keine zuverlässigen Statistiken darüber

Besonderheiten

Auf Krokodilfarmen in Thailand, Vietnam und China wurden Kreuzungen mit dem Leistenkrokodil vorgenommen, die fortpflanzungsfähig sind und eine Reihe von Merkmalen beider Arten aufweisen.
Sie werden in großer Zahl zum Zweck der Hautgewinnung besonders in Thailand und China gezüchtet. In Thailand gibt es ca. 1.000 Krokodilfarmen

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