Australienkrokodil, Süßwasserkrokodil

Vorkommen

Die Australienkrokodile bewohnen das Süßwassergebiet des McKinlay-River im Northern Territory in Australien. Außerdem findet man sie in Teilen von Queensland und Western Australia.

Die Tiere werden auch als Johnston-Krokodil bezeichnet.

Sie leben in salzfreien Binnengewässern, obwohl sie sich hin und wieder bis in die Flussmündungen vorwagen, dort aber von den hier beheimateten Salzwasserkrokodilen verjagt werden

Gliederung, Taxonomie

Das Australien- bzw. Süßwasserkrokodil (Crocodylus johnsoni) wird wie folgt gegliedert:

Ordnung Panzerechsen (Crocodilia)
Familie Echte Krokodile (Crocodylidae)
Unterfamilie Crocodylinae
Gattung Krokodile (Crocodylus)
Art Australien- bzw. Johnson- oder Süßwasserkrokodil (Crocodylus johnsoni)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Freshwater Crocodile, Johnstone River Crocodile
  • Französisch:

Aussehen

Das Australiekrokodil ist braun gefärbt, wobei der Bauch hell ist und über große Bauchschilde verfügt. Der Rücken und der Schwanz sind mit schwarzen Streifen versehen.
Die Tiere werden maximal 3 m lang – bei einem Gewicht bis zu 90 kg. Diese Krokodilart hat eine auffallend schmale, spitze Schnauze und sehr scharfe Zähne.

Fortpflanzung

Zur Fortpflanzung graben die Tiere - und das nur während der Trockenzeit um den Juli herum - in Sandbänken an den Flüssen ihres Verbreitungsgebietes ein Nest, das ohne Pflanzenbestandteile angelegt wird.
Da die Eier durch die Sonnenwärme ausgebrütet werden dürfen sie weder zu tief noch zu flach im Sand abgelegt werden.
Wie bei vielen anderen Krokodilarten wird das Geschlecht der Nachkommen durch die Bruttemperatur bestimmt so kommen, bei 31 bis 32°C meist Männchen zur Welt, während bei bei tieferen oder höheren Temperaturen Weibchen entstehen.
Interessant ist, dass durch Rufe der schlupfbereiten Jungen das Muttertier - oder auch ein anderes Weibchen - dazu bewegt wird, die Eier auszugraben. Die Jungen befreien sich dann mit Hilfe eines Eizahnes selber aus der Eischale. Anschließend werden sie von dem Weibchen in ihrem Maul zum Wasser getragen.
Von den Eiern und Jungtieren überleben nur wenige Prozent das erste Jahr, da sie das Opfer von anderen Krokodilen, Waranen, verwilderten Schweinen oder größeren Vögeln.
Einer der Gründe für die hohe Verlustrate ist auch der, dass die Nester von den Tieren nicht gut verteidigt werden.

Beutetiere

Das Australienkrokodil ernährt sich vorwiegendvon Fischen, Krebstieren und Insekten, frisst aber auch Amphibien, andere Reptilien, Wasservögel oder kleinere Säugetiere.
Die schmale und spitze mit vielen Zähnen bewehrte Schnauze ist dabei gut zum Fangen von Fischen geeignet. Wie nahezu alle Krokodile sind sie typische Lauerjäger und schnappt sich die Beute mit einer blitzschnellen seitlichen Bewegung ihres Kopfes.

Feinde, Gefärdung

Mit Ausnahme des Menschen, haben ausgewachsene Australienkrokodile keine natürlichen Fressfeinde zu fürchten. Die kleinen Jungtiere dagegen werden oft zur Beute ihrer ausgewachsenen Artgenossen, sowie von Schildkröten, Waranen, großen Fischen und einigen Wasservogelarten.
Die zur Schädlingsbekämpfung in den 1930er Jahren in Zuckerrohrplantagen eingeführte Aga-Kröte, von der mittlerweile bis zu ca. 10 Millionen Exemplare in Australien leben, bildet wegen ihres Giftes in der Haut für die Süßwasserkrokodile eine große Gefahr.
Da die Kröte keine natürlichen Feinde hat, konnte sie sich ungehindert ausbreiten.
Wegen der wenigen überlebenden Jungtieren, der Agakröten und der früheren Jagd auf die Tiere, war ihr Bestand deutlich zurückgegangen. Seit die Krokodile aber 1971 in Australien unter Naturschutz gestellt wurden, hat sich ihr Bestand deutlich erholt.
Außerdem werden sie seit 1975 durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) geschützt.

CITES
Die "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora" (CITES) heißt im Deutschen "Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freivorkommender Tiere und Pflanzen". Es handelt sich bei dei dem Übereinkommen umt eine internationale Konvention, die einen nachhaltigen, iund streng kontrollierten nternationalen Handel mit den in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen gewährleisten soll.
Die Konvention wird nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973 in Washington, D.C. auch verkürzt als "Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) bezeichnet. Allerdings greift CITES nicht in die Souveränität der Unterzeichnerstaaten ein - die Umsetzung und der Vollzug obliegen jedem Mitgliedstaat selbst.
In Deutschland trat das Abkommen 1976 in Kraft. Für den Vollzug ist hier das Bundesamt für Naturschutz zuständig. An den Grenzen wird die Einhaltung vom Zoll kontrolliert.
Das Sekretariat von CITES hat seinen Sitz in Genf.

Mensch und Australienkrokodil

Australienkrokodile gelten als weniger aggressiv, was sich aber ändern kann, wenn man sie in der Nähe ihres Nestes oder ihrer Brut stört oder sie sich bedroht fühlen. Dann können sie durchaus einen Menschen attackieren und mit ihren rasiermesserscharfen Zähnen gefährliche Verletzungen zufügen.
So warnen lokale Warntafeln in ihrem Verbreitungsgebiert vor der Möglichkeit schwerer Verletzungen, dagen wird auf Hinweisschildern vor den deutlich aggressiveren und erheblich größeren Leisten- bzw. Salzwasserkrokodilen ausdrücklich vor "Lebensgefahr" gewarnt.
Klugerweise hält man sich auch von den Australierkrokodilen fern und badet auf keinem Fall in Gewässern, in denen sie leben.

Besonderheiten

Das Australienkrokodil kann seinen Körper relativ hoch über dem Boden bewegen und ist damit in der Lage, kurze Sprints einzulegen.
Es sei erwähnt, dass die Tiere auf Farmen gezüchtet werden, um sie zu Leder zu verarbeiten und ihr schmackhaftes Fleisch an Restaurants zu verkaufen.