Allgemeines
Von der Gattung Walterinnesia gibt es die beiden folgenden Arten, von denen wir hier die Schwarze Wüstenotter (Walterinnesia aegyptia) näher beschreiben. Diese Schlangengattung gehört trotz ihres Namens jedoch nicht zur Gattung der "echten Kobras - naja", sondern bildet eine eigene Gattung:
- Walterinnesia aegyptia
- Walterinnesia morgani
Von diesen beiden Schlangenarten gibt es keine Unterarten.
Systematische Einteilung
Familie | Giftnattern (Elapidae) |
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Gattung | Wüstenkobras (Walterinnesia) |
Art | Schwarze Wüstenkobra (Walterinnesia aegyptia) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Black Desert Cobra
- Französisch: Cobra Noire du Désert
Aussehen, Verhalten
Diese Kobraart besitzt eine Länge zwischen 1 m und 1,30 m. Ihre glänzende Grundfärbung ist unifarben dunkelgrau bis schwarz.
Ihr Kopf ist vom Rumpf kaum abgesetzt. Die Körpermitte wird von 21 bis 23 Schuppen umgeben, im Gegensatz zu der östlichen Art Walterinnesia morgani, die 25 bis 27 Reihen aufweist. Die Rückenschuppen sind auf der vorderen Körperhälfte gekielt, dies im Unterschied zur Gattung der echten Kobras (Naja), die durchweg eine glatte Beschuppung aufweist. Die Jungtiere von Walterinnesia aegyptia haben schon beim Schlupf die dunkle Unifärbung der erwachsenen Tiere, während diejenigen der östlichen Art Walterinnesia morgani eine gebänderte Jugendzeichnung aufweisen.
Im Gegensatz zu den meisten Arten der echten Kobras kann diese Schlange keinen Halsschild spreizen.
Die Schwarze Wüstenkobra ist dämmerungs- und nachtaktiv und hat eine teilweise unterirdische Lebensweis. Ihr Sehvermögen ist schwach ausgebildet, ihre Beutetiere, Echsen, Schlangen, Kröten, Kleinsäuger oder Vögel spürt sie mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn auf.
Zur Fortpflanzung legt sie Eier.
Diese Kobra gilt als sind nicht sehr nervös und nicht angriffslustig. Bei einer Bedrohung beginnt das Tier zu zischen und wehrt mit Scheinbissen.
Vorkommen
Diese Schlange kommt in den folgenden Ländern bzw. Teilen davon vor:
Süd-Israel
Nordwest-Saudi Arabien
West-Jordanien
Ägypten (Sinai)
Libanon (fraglich)
Syrien (fraglich)
Das Tier lebt vorwiegend - ihrem Namen entsprechend - in steinigen oder sandigen Trockengebieten, mit nur leichter Vegetation, sie hält vorgend in Nagetierbauten, Felsspalten oder unter Steinen auf
Vermeidung eines Bisses
Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Eventuell mit einem Stock den Boden vorher vorsichtig abklopfen. Beim Laufen ist fest aufzutreten Das Tier sollte nicht gereizt und auf keinen Fall sollte im Falle einer Begegnung versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. gehen.
Art des Giftes
Folgen eines Bisses
Bisse beim Menschen sind aufgrund ihrer nächtlichen und versteckten Lebensweise sowie ihrer geringen Bissbereitschft absolut selten.
Die ersten Beschwerden können bereits nach 15 Minuten hängende Augenlider sowie Sprach- und Schluckbeschwerden sein. Später stellen sich zunehmend Lähmungen, bis hin zum Aussetzen der Atmung ein. Im Bereich der Bissstelle kommt es nur zu geringen lokalen Schmerzen, Schwellungen oder Ödemen. Es besteht nach einem Vollbiss durchaus Lebensgefahr.
Erste Hilfe
Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Bequemlichkeit halber hier nochmals abgedruckt:
- unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
- die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
- sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
- die Schlange identifizieren
- darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre.
- die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften und nicht als Alkohol oder Kaffee.
- alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt.
- sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden.
- das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
Neben diesen allgemeinen Maßnahmen ist bei einem Biss der Schwarzen Wüstenkobra das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes unbedingt bis zur Anspruchnahme professioneller Hilfe erforderlich.
Gegenserum (Antiserum)
Es gibt mehrere polyvalente Antiseren. Im Gegensatz zu den monovalenten Antiseren wirken polyvalente Antiseren gegen eine Reihe von Schlangen - aber mit einer geringeren Wirkung als monovalente.
Die Gabe eines Antiserums ist aber stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden. Daher ist dessen Anwendung stets im Einzelfall genau abzuwägen und sollte nur durch einen erfahrenen Arzt erfolgen. Aber es kann auch reichen, den Gebissenen künstlich zu beatmen.
Prognose
Ohne Behandlung ist möglicherweise mit dem Tod zu rechnen. Spätschäden sind allerdings in der Regel nicht zu erwarten.
Zusammenarbeit
Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:
Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - (0)676 - 3747 807
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at
Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Giftnotruf-Zentralen, die auch vom Ausland aus 24-stündig erreichbar sind, hier >>>
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