Java Speikobra, Naja sputatrix

Allgemeines

Die Java Speikobra - hier und da auch als Indonesische Speikobra bezeichnet - ist eine "echte Kobra" und kommt auf einer Reihe von indonesischen Inseln - den kleinen Sundainseln - vor. Von dieser Schlangenart gibt es keine Unterarten.
Es gibt die folgenden Arten und Unterarten der Gattung der "echten Kobras". Diese lassen sich in die asiatischen und afrikanischen Kobras unterteilen.
Die asiatischen Kobras, zu denen diese Schlange gehört, sind:

Naja atra Naja kaouthia Naja mandalayensis
Naja miolepis Naja naja
- Naja naja annulifera
Naja oxiana
Naja philippinensis Naja sagittifera Naja samarensis
Naja siamensis Naja senegalensis Naja sputatrix
Naja sumatrana

Systematische Einteilung

Familie Giftnattern (Elapidae)
Gattung Kobra (Naja)
Art Java Speikobra (Naja sputatrix)

Ausländische Bezeichnungen:

  • Englisch: Indonesian Cobra
  • Französisch:

Aussehen, Verhalten

Das Tier besitzt eine Länge bis zu ca. 1,50 m - selten mehr. Die Färbung der Schlange ist in der Regel dunkelgrünlich-braun bis schwarz.. Die Kopfseiten können gelblich bis orange gefärbt sein
Bei Gefahr bildet diese Schlange einen breiten Halsschild.
Sie lebt in der Nähe von Gewässern, im Dschungel, in Reisfeldern, Gärten, Plantagen und sogar in Dörfern und Städten und kommt als Kulturfolger hin und wieder bis in die menschlichen Behausungen. Das Tier lebt sowohl am Boden wie auf Büschen und kommt auch in höheren Lagen vor
Sie ernährt sich von Ratten, Mäusen, Vögeln, Fröschen, Eidechsen und anderen Schlangen. In der Nähe des Menschen frisst sie auch Küken von Enten und Hühnern sowie deren Eier.
Sie ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv - sie jagd aber auch tagsüber.Die Schlange legt zur Fortpflanzung 10 bis ca. 40 Eier, nach einer Entwicklungszeit von 50 bis 60 Tagen schlüpfen daraus dann die Jungtiere, die anfangs 25 bis 30 cm lang sind.

Vorkommen

Die Schlange kommt in Indonesien auf folgenden Inseln vor:

Alor
Bali
Flores
Java
Komodo
Lomblen
Lombok
Lomblen
Sulawesi
Sumbawa

Vermeidung eines Bisses

Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Nicht ohne besondere Vorsicht in Gebüsche, Sträucher o.ä. greifen. Eventuell mit einem Stock diese vorher vorsichtig abklopfen. Beim Laufen ist fest aufzutreten Das Tier sollte nicht gereizt und auf keinen Fall sollte im Falle einer Begegnung versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. gehen und sich über die sehr seltene Begegnung möglicherweise erfreuen. Sofern man sich der Schlange "versehentlich" genähert hat, vorsichtig rückwärts gehend sich entfernen. Ab einer Entfernung von mehr als ca. 1 m besteht keine Gefahr mehr, gebissen zu werden.

Art des Giftes, Gift in den Augen

Das Gift dieser Schlange besitzt sowohl das Nervensystem schädigende Anteile (neurotoxisch) wie auch das Gewebe zerstörende Anteile. Das sind so genannte Proteasen, die zu einer Auflösung des Muskelgewebes führen. Das Gift der Java Speikobra gilt als sehr stark.
Sofern man Gift in die Augen bekommen hat - was bis zu einer Entfernung von ca. 3 m möglich ist, - muss dies sofort ausgewaschen werden. Dazu eignet sich Wasser oder noch besser Milch, die zu einem schnellen Verschwinden des Brennreizes in den Augen führt.

Folgen eines Bisses, Symptome

Relativ schnell tritt ein starker lokaler Schmerz auf; meistens verbunden mit einer Schwellung innerhalb der ersten 2 Stunden, mit einem Maximum nach 24-48 Stunden. Nach ca. 1-2 Tagen färbt sich die Bissumgebung dunkel, es entstehen Blasen und es kommt zum Untergang von Gewebe - und zwar bis zu 1 Woche nach dem Biss, die manchmal sehr tief reichen kann.
Die neurotoxischen Symptome äußern sich in Übelkeit mit Erbrechen, Lähmungserscheinungen, wie tauben Lippen, Zungenschwere, Augenlidlähmungen (Ptosis) sind schon wenige Minuten nach dem Biss möglich. Eine Atemlähmung kann bereits nach ca. 30 Minuten auftreten, oft aber auch erst nach 24 Stunden. Das Allgemeinbefinden verschlechtert sich zusehends, es kommt zu Bauchscherzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Weiterhin treten Benommenheit, Schwindel, Sehstörungen, Schluck- und Sprachstörungen sowie Kopfschmerzen auf. Im weiteren Verlauf können schwere allgemeine Lähmungserscheinungen auftreten, die bei einer Atemlähmung ohne künstliche Beatmung tödlich enden. Auch ein starkes Kälteempfinden wurden beobachtet und auch starker Durst.

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt gegen das Gift dieser Schlange nur ein polyvalentes Antiserum.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser oder Säften und nicht als Alkohol, Cola oder Kaffee
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden
  • das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen

Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes wird nach einem Biss dieser Schlange aufgrund der starken Gewebetoxizität ihres Giftes nicht empfohlen.

Prognose

Ohne eine fachgerechte ärztliche Versorgung, in der Regel unter Einsatz des Antiserums, ist durchaus mit dem Tod, und im Fall des Überlebens aufgrund der Nekrosen mit Folgeerscheinungen zu rechnen. Das können erhebliche Zerstörungen des Gewebes in der Umgebung der Bissstelle sein; im Extremfall kann es sogar zur Amputation der gebissenen Extremität kommen.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Giftnotruf-Zentralen - die auch vom Ausland aus - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie hier >>>

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