Cardamon-Bambusotter, Trimeresurus cardamomensis

Allgemeines

Die Cardamom-Bambusotter (Trimeresurus cardamomensis) gehört zur Familie der Vipern und zur Unterfamilie der Grubenottern. Diese Schlangenart gehört zudem umgangssprachlich zu den grünen Bambusottern.
Die Vertreter dieser Unterfamilie besitzen ein so genanntes Grubenorgan, das sich am Kopf befindet und das Erkennen von Wärmestrahlung z.B. von Beutetieren auch im Dunklen ermöglicht.
Insgesamt gibt es von der Gattung der Bambusotter (Trimerusurus) folgende 50 Arten:

Trimeresurus albolaris Trimeresurus andalasensis Trimeresurus andersonii Trimeresurus barati Trimeresurus borneensis
Trimeresurus brongersmai Trimeresurus brongersmai Trimeresurus cantori Trimeresurus cardamomensis Trimeresurus erythrurus
Trimeresurus fasciatus Trimeresurus flavomaculatus Trimeresurus fucatus Trimeresurus gracilis Trimeresurus gramineus
Trimeresurus gumprechti Trimeresurus gunaleni Trimeresurus hageni Trimeresurus honsonensis Trimeresurus insularis
Trimeresurus kanburiensis Trimeresurus labialis Trimeresurus macrolepis Trimeresurus macrops Trimeresurus malabaricus
Trimeresurus malcolmi Trimeresurus mcgregori Trimeresurus medoensis Trimeresurus mutabilis Trimeresurus nebularis
Trimeresurus phuketensis Trimeresurus popeiorum Trimeresurus puniceus Trimeresurus purpureomaculatus Trimeresurus rubeus
Trimeresurus sabahi Trimeresurus schultzei Trimeresurus septentrionalis Trimeresurus sichuanensis Trimeresurus stejnegeri
Trimeresurus strigatus Trimeresurus sumatranus Trimeresurus tibetanus Trimeresurus toba Trimeresurus trigonocephalus
Trimeresurus truongsonensis Trimeresurus venustus Trimeresurus vogeli Trimeresurus wiroti Trimeresurus yunnanensis

Hinweis
Von der Trimeresurus popeiorum gibt es keine Unterarten.


Hinweis
Folgende Bambusotter-Arten haben eine grüne Färbung und sind in der Regel für Laien nur schwer voneinander zu unterscheiden:

• Trimeresurus albolabris (Weißlippen-Bambusotter)
• Trimeresurus cardamomensis (Cardamom-Bambusotter)
• Trimeresurus gumprechti (Gumprecht's-Bambusotter)
• Trimeresurus hageni (Hagen's-Bambusotter)
• Trimeresurus macrops (Großaugen-Bambusotter)
• Trimeresurus popeiorum (Popes-Bambusotter)
• Trimeresurus fucatus (Siamesische Bambusotter)
• Trimeresurus sumatranus (Sumatra-Bambusotter)
• Trimeresurus vogeli (Vogels-Bambusotter)


Systematische Einteilung

Familie Vipern (Viperidae)
Unterfamilie Grubenottern (Crotalinae)
Gattung Bambusottern (Trimeresurus)
Art Cardamom-Bambusotter (Trimeresurus cardamomensis)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Cardamom Mountains Green Pitviper
  • Französisch:
  • Thailändisch: Ngu khiau hang mei

Aussehen, Verhalten

Die Schlange wurde erst im Jahr 2011 beschrieben und taxonomisch wie hier zu sehen, eingeornet.Die Männchen dieser Schlange erreichen eine Länge bis zu ca. 60 cm - die Weibchen bis zu ca. 80 cm.
Der dreieckige Kopf der Cardamom-Bambusotter setzt sich deutlich vom restlichen Körper ab. Die Grundfarbe der Schlange erscheint je nach Verbreitungsgebiet in verschiedenen hellen oder dunklen Grüntönen mit einem dünnen Weißenstreifen.
Sie bevorzugt feuchte Waldgebiete, wo man sie in Höhen bis zu einem Meter in Sträuchern und Bäumen findet. Das Tier ist nachtaktiv und jagt auf dem Boden.
Die Schlange findet man inselartig stark vertreten, während außerhalb derartige Gebiete kaum welche zu finden sind.
Die Cardamom-Bambusotter ernährt sich von Nagetieren, Echsen, Fröschen und Vögeln.
Erwähnenswert ist, dass das Tier nicht allzu bissig, so berichten Tierfotografen, dass sie die Tiere in der Hand gehalten hatten, ohne gebissen worden zu sein.
Die Weibchen bringen ihre Jungen lebend zur Welt.

Vorkommen

Die Cardamom-Bambusotter kommt in den folgenden Ländern vor:
- Kambodscha
- Thailand

Vermeidung eines Bisses

Wie bei sehr vielen Schlangen ist ein umsichtiges Verhalten absolut erforderlich. absolut tabu sollte es sein, das Tier zu berühre, zu fangen oder gar zu töten.
Auch auf das Urteilsvermögen von Einheimischen sollte man sich nicht verlassen Dawurde so manche Giftschlange als harmlos bezeichnet und die Touristen sogar aufgefordert, sie in die Hand zu nehmen.

Art des Gifts

Das Gift gilt als weniger stark und beinhaltet die Blutgerinnung beeinflussende Anteile (hämotoxisch).
Weiterhin befinden sich das Gewebe (Muskulatur) zerstörende Anteile (Proteasen) in dem Gift.

Folgen eines Bisses

Sofortiger starker Schmerz im Bereich der Bissstelle.
Es kommt danach zu starken Schwellungen und Nekrosen. Außerdem kann es zu Gerinnungsstörungen mit Einblutungen in verschiedene Gewebe bzw. Organe kommen.
Die Wirkungen eines Bisses sind erheblich unangenehmer und folgenreicher als z.B. der Biss einer Kreuzotter.
Gesunde erwachsene Menschen werden einen Biss mit großer Wahrscheinlichkeit überleben. Lebensgefährlich ist ein Biss jedoch bei Allergikern, für die bereits Bienen- oder Wespenstiche lebensbedrohlich werden können.

Gegenserum, Antiserum

Es existiert ein thailändisches polyvalentes Antiserum (Antivenin), das gegen die grünen Bambusottern wirksam ist
Aber es ist nicht so wirksam wie ein monovalentes Antivenin, das speziell gegen das Gift dieser Schlangenart wirksam wäre.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen
  • dafür Sorge tragen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange möglichst identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften und nicht als Alkohol oder Kaffee
  • das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung, da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann
  • auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen.
  • Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen
  • Wegen der Gefahr einer zusätzlichen Tetanusinfektion sollte schon vor dem Reiseantritt ein Tetanusschutz (Impfung) vorhanden sein

Hinweis
Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange nicht empfehlenswert

Prognose nach einem Biss

Die Gefahr an dem Gift nach einem Biss dieser Schlange zu versterben ist - wie bereits erwähnt - bei gesunden erwachsenen Menschen sehr gering.
Wegen der Gewebetoxizität kann es aber zu länger andauernden Schäden durch Nekrosen im Bereich der Bissstelle kommen, die hier und da einer umfangreichen und oft längeren Therapie bedürfen.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit einer sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen.
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine sehr große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen.
Ein Besuch des Zoos bzw. der Schlangenfarm eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen. Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Giftnotruf-Zentralen, die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland, 24-stündig erreichbar sind, finden Sie hier >>>

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