Arizona Korallenotter, Sonora Korallenotter, Micruroides euryxanthus

Allgemeines

Die Schlange wird korrekterweise als Sonora Korallenotter bezeichnet, aber umgangssprachlich meist als Arizona Korallenotter. Weiterhin wird die Schlange als Otter bezeichnet, obwohl sie eine Natter ist. Diese Unstimmigkeiten hängen damit zusammen, dass viele Schlange bei ihrer Entdeckung einen Namen erhalten haben, der bei einer späteren korrekten Katalogisierung erhalten blieb, obwohl er nicht mehr korrekt war.
Diese Schlange ist eine der kleinsten Korallenschlangen. Es kommt aber wegen ihrer Lebensweise und ihres relativ kleinen Mauls nur selten zu Bissunfällen mit dieser Schlange, obwohl sie über ein relativ starkes Gift verfügt.

Systematische Einteilung

Familie Giftnattern (Elapidae)
Gattung Korallenotter (Micruroides)
Art (Micruroides euryxanthus)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Sonaren Corall Snake
  • Französisch: Loutre de corail d'Arizona

Aussehen, Verhalten

Die Arizona Korallenotter bzw. Sonora Korallenotter ist eine der kleinsten aus der Gattung der Korallenschlangen. Sie besitzt nur eine Länge von 40 cm bis ca. 55 cm - selten mehr. Ihre Färbung besteht aus einer Reihe von Ringen in den Farben rot, weiß oder gelb und schwarz. Ihr schwarzer Kopf ist klein und nicht vom Körper abgesetzt. Ihr Körper ist schlank mit glatten Schuppen.
Die Schlange hält sich überwiegend unterhalb der Erd-Oberfäche auf, sodass eine Begegnung mit ihr eher selten ist. Interessanterweise richten sie bei einer drohenden Gefahr ihren Schwanz auf und bewegt ihn hin und her, während sie ihren Kopf unter ihrem aufgerollten Körper verbergen. Sie legt zur Fortpflanzung nur 1 bis 3 Eier. Das Tier ist nachtaktiv und ernährt sich von von kleinen Schlangen, wie der Texas-Blindschleiche oder der Halsbandnatter. Auch Skinks gehören zu ihrer Nahrung.

Vorkommen

Diese kleine Korallenschlange kommt in einem relativ kleinen Teil des Südwestens der USA und im Nordwesten von Mexiko vor, und zwar in:
Arizona
im Südwesten von Neumexiko
im mexikanischen Bundesstaat Sonora
im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa

Sie lebt in trockenen Biotopen wie Wüsten, Halbwüsten, Savannen und gerne auch in ausgetrockneten Flussbetten. Ihr Bestand gilt als relativ selten.

Vermeidung eines Bisses

Aufgrund der Lebensweise des Tieres sind feste und hohe Schuhe ein recht guter Schutz gegen einen Biss durch diese Schlange.

Art des Giftes

Bei dem Gift der Schlange handelt es sich um ein das Nervensystem schädigendes Gift (Neurotoxin)

Folgen eines Bisses

Die Zeitdauer vom Biss bis zu den ersten Symptomen reicht von 0,5 bis 15 h. Um das Gebiet der Bissstelle, also lokal, treten meist nur leichtere Schwellungen und auch stärkere Schmerzen auf. Auch von Sensibilitätsstörungen, wie Kribbeln, einem tauben Gefühl (Parästhesien) wird berichtet. Die Lähmungserscheinungen beginnen meist nach etwa 2-6 h mit einer Augenlidlähmung (Ptosis). Im weiteren Verlauf kommt es zur Benommenheit, Ver-wirrung, euphorischen Zuständen, zu Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, bei Kindern auch zu Krampfanfällen. Übelkeit, Erbrechen, starker Speichelfluss (Salivation), Bauchschmerz sind die möglichen weiteren Folgen eines Bisses.

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt kein speziell gegen das Gift dieser Schlange wirkendes Antiserum (monovalent), daher muss auf Antiseren, die auch gegen die Gifte anderer Korallenschlangen wirksam sind, ausgewichen werden. Mit nicht immer guten Erfolgen.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre zeigen
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften u.ä. und nicht als Alkohol, Cola oder Kaffee
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen

Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes wird nach einem Biss dieser Schlange empfohlen.

Prognose

Ohne ärztliche fachgerechte Hilfe ist nicht mit dem Tod zu rechnen. Zumindest keine tödlichen Bissunfälle mit dieser Schlange bekannt

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen. Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen. Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie hier >>>