Ozeaneum Stralsund

Am 11. Juli 2008 wurde auf der Hafeninsel im Hafen von Stralsund im Bundesland Mecklenburg Vorpommern das neue Ozeaneum in Gegenwart der Bundeskanzlerin Angela Merkel, des Ministerpräsidenten von Mecklenburg Vorpommern - Harald Ringstorff - sowie weiteren Honoratioren feierlich eingeweiht. Das Museum gehört zusammen mit dem Meeresmuseum Stralsund zur "Stiftung Deutsches Meeresmuseum Stralsund (DMM)".
Damit verfügt Stralsund über zwei bedeutende Aquarien.

Das Ozeaneum zeigt die Meeresbewohner der Ost- und Nordsee, des Nordatlantiks und des Polarmeeres, während in dem "alten" Meeresmuseum die Meeresbewohner der Tropen und Subtropen präsentiert werden.

Kurzinfos

Lage Auf der Hafeninsel im Hafen von Stralsund
Grundsteinlegung 15. September 2006 - in Anwesenheit der Bundeskanzlerin Angela Merkel
Eröffnungsdatum 11. Juli 2008 - in Anwesenheit der Bundeskanzlerin Angela Merkel
Architekten Architekturbüro Behnisch und Partner (jetzt Behnisch Architekten)
Fläche 8.700 m²
Anzahl der Aquarien Im Endausbau 39
Größtes Aquarium Schwarmfischbecken mit rund 2,6 Mio. Litern Wasser - bei einer Fläche von 300 m²
Gesamtwassermenge rund 6 Mio. Liter
Anzahl der Tiere 7.000 - die meisten davon Fische

Die Architektur

Der rund 60 Mio. € teure und sowohl futuristisch wie avandgardistisch anmutende Bau wurde nach den Plänen des Stuttgarter Architekturbüros Behnisch und Partner (jetzt Behnisch Architekten) ausgeführt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 15.September 2006, bei der die Bundeskanzlerin ebenfalls anwesend war. Die Außenfassade des Museums wird von bis zu 16 x 3 m großen gewölbten Stahlplatten, die an geblähte Segel erinnern sollen, eingefasst. Sie wurden von einer in Stralsund beherbergten Schiffs-Werft erstellt. Das Stuttgarter Architekturbüro hatte den 2002 ausgelobten Architekturwettbewerb aus rund 400 Mitbewerbern gewonnen. Das von Günter Behnisch im Jahr 1952 gegründete Büro fand seinerzeit mit dem Bau des Olympiastadions in München weltweit große Beachtung und Anerkennung.

Was kann man hier erleben?

Das Museum zeigt auf einer Fläche von rund 8.700 m² im Endausbau in 39 Aquarien rund lebende 7.000 Tiere - die meisten davon Fische. Das Fassungsvermögen aller Aquarien beträgt rund 6 Mio. Liter bzw. 6.000 m³ Wasser. Ein wahres Kleinod ist das 300 m² große und 2,6 Millionen Liter Wasser fassende Schwarmfischbecken, in dem man vor allem Heringe und Makrelen bewundern kann. Das Becken wid von einer 10,5 x 5 m großen und 30 cm dicken Acrylglasscheibe begrenzt. Zur Dekoration des Schwarmfischaquariums dient das Skelett eines 14,10 m langen Pottwals, der im Dezember 1997 vor der dänischen Nordseeinsel Römö gefunden wurde. Ein weiteres Highlight ist das Tunnelaquarium. Es sei erwähnt, dass die Pottwale bis zu 3.000 m tief tauchen können und sich dort vor allem von Tintenfischen ernähren, die sie in der dortigen Dunkelheit über ihre Echolotung erbeuten können.

Die große und helle Eingangshalle verfügt mit einer Länge von 31 m über die längste freitragende Rolltreppe Deutschlands. Aber neben dieser Art von Technik entzücken einen die an der Decke aufgehängten präparierten Skelette echter Wale. Es sind die Skelette eines Finnwals, der im Juli 2005 im Greifwalder Bodden gestrandet war, eines Zwergwals - im Juni 1999 vor Graal-Müritz in der Ostsee im Wasser treibend gefunden und eines Pottwals - gestrandet im Januar 2002 zwischen Büsum und Friedrichskoog.
Und wenn man dann mit Hilfe der Rolltreppen oben angekommen ist, bietet sich ein einmalig schöner Ausblick über den Bodden weit bis nach Rügen - so z.B. auf den Ort "Fährort" auf der Insel.

Und dann taucht man in den ersten Saal des Museums ein - vom hellen Licht in eine von der Farbe Blau dominierte Dunkelheit. Hier findet man vieles zu dem Erlebnisraum Meer rund um den Globus, so über ihre Entstehung, ihre geografische Lage oder ihre Tiefen, über Wind und Wellen, über das Meereswasser mit seinem Salzgehalt oder auch über die Gezeiten, also Ebbe und Flut. Ein Globus im Maßstab 1:10 000.000 lässt die Meere auch dreidimensional erscheinen. Und weiter gehts dann in einen eher in Grün gehaltenen Saal mit zahlreichen Exponaten der Bewohner in und an der Ostsee. Von der Decke hängen die extrem vergrößerten Modelle von Algen - der Nahrungsgrundlage zahlreicher Lebewesen im Meer. Und in einer riesigen Halle hängen die künstlerisch bearbeiteten Exponate einiger Wale von der Decke, darunter mit einer Länge von 23 m der Blauwal oder der fleischfressende Killerwal.
Es sei darauf hingewiesen, dass jedes Jahr bis zu 300.000 Wale und Delfine als "Beifang in den Netzen der Hochseefischer hängen bleiben und meist einen qualvollen Tod erleiden müssen. Damit ist nicht einmal der Walfang das größte Problem für den erhalt dieser herrlichen Meeressäuger, sondern die meist kilometerlangen und nahezu unzerreißbaren Fischernetze. Auch der Meeres-Wissenschaft wird man gerecht, so dominiert in einem Saal das erste deutsche Tauchboot "Geo", mit dem eine Tiefe von ca. 200 m erreicht werden konnte.

Und natürlich kommen auch die Freunde der lebenden Fische nicht zu kurz. Es beginnt mit den Fischen und anderen Lebewesen im Hafen von Stralsund. In dem hierzu präparierten großen Aquarium realisiert ein altes Fahrrad sogar den Müll im Meer. Von hier geht es in den verschiedenen Aquarien über die Bodden, die Kreideküste und Seegraswiesen oder das Schärenmeer bis zum Kattegatt. Es werden hier u.a. Plötze, Saiblinge, Dorsche, Hornhechte, Lippfische oder auch Seenelken vorgestellt.

Für Kinder

Einen besonders für Kinder geeigneten Ausstellungsteil gibt es vor und auf dem Dach des Museums. Hier können Kinder (und ihre erwachsenen Begleiter) sogar auf installierten Fahrrädern "virtuell" mit einer Reihe von Meeresbewohnern um die Wette radeln. Auf dem Dach selber können sie sich dann an lebenden Pinguinen erfreuen oder in einer (künstlichen) Seegraswiese Verstecken spielen - während die Älteren den herrlichen Blick über den Hafen, den Bodden und die Insel Rügen genießen. Ein besonderes Highlight ist natürlich auch der Blick auf die neue Brücke von Stralsund nach Rügen.

Öffnungszeiten, Anschrift

Öffnungszeiten
Das Museum hat wie folgt geöffnet:
Juni bis September täglich von 09:30 bis 21:00 Uhr
Oktober bis Mai von 09:30 Uhr bis 19:00 Uhr

Stiftung Deutsches Meeresmuseum Stralsund (DMM-Stralsund)
Katharinenberg 14-20
18439 Stralsund
Tel.: 0049 - (0) 3831 - 2650 - 0
Fax: 0049 - (0) 3831 - 2650 - 209
www.meeresmuseum.de
www.ozeaneum.de

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