Uppsala: Stadtgeschichte

Die Anfänge der Stadt

Im 7. Jahrhundert war 5 Kilometer vom heutigen Uppsala entfernt der Ort Gamla Uppsala eins der politischen und religiösen Zentren der Wikingerkultur. Uppsala trug damals noch den Namen Aros später Östra Aros. Im Laufe des 11. Jahrhunderts wurde Schweden immer weiter christianisiert. 1164 wurde Gamla Uppsala zum Erzbischofssitz.

Östra Aros fungierte damals als wichtiger Handelshafen für die Gegend. Gamla Uppsala verlor im Laufe des 13. Jahrhunderts hingegen immer mehr an Bedeutung. Nachdem die Kirche in Gamla Uppsala abgebrannt war, entschied man sich 1273, den Bischofssitz nach Östra Aros zu verlegen. Dort baute man die imposante Kathedrale (Domkyrka) Die Stadt wurde bald darauf in Uppsala umbenannt und erlebte vor allem durch Kirchendiener, Pilger und Reisende einen Aufschwung.
Im Jahr 1302 wurden Uppsala die Stadtrechte verliehen.

Uppsala in Mittelalter und Früher Neuzeit

Im Laufe der Jahre ließen sich immer mehr Handwerker und Kaufleute in der Stadt nieder. 1473 wurden Teile der Stadt durch einen großen Brand beschädigt. Darunter auch die Domkirche. 1477 gelang es dem Erzbischof Jakob Ulfsson, die Erlaubnis des Papstes einzuholen, eine Universität zu errichten. So entstand die Universität Uppsala als erste Universität Skandinaviens. Zu einem wirtschaftlichen Niedergang der Stadt kam es im 16. Jahrhundert, so wurde 1521 im Zuge des Befreiungskriegs der Bischofsitz angezündet. Desweiteren sank der Einfluss der Kirche im Zuge der Reformation nachhaltig. Viele kirchliche Güter und Besitztümer, wie z.B. das Kloster, wurden nun von der Krone eingezogen. Durch die sinkenden Aufträge seitens der Kirche verringerte sich zudem die Einwohnerzahl.

Ein Wendepunkt kam mit dem Bau des Schlosses 1547, welcher viele Arbeiter in die Stadt zog. Unter Johan III. wurde die Universität in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach Stockholm verlegt, kehrte jedoch schon Anfang der 1590er Jahre, im Zuge eines Großen Treffens, bei dem auch die kirchlichen Verhältnisse neu geordnet wurden, nach Uppsala zurück. Gustav II. Adolf (1594-1632) unterstützte die Universität mit Schenkungen, so dass sie finanziell abgesichert war. Die Universität wurde ein wichtiger Faktor in der weiteren Entwicklung der Stadt.

Ein schwerer Schicksalsschlag traf die Stadt im Jahr 1702, als in der Nacht vom 15. auf den 16. Mai ein großer Brand ausbrach. Durch diesen wurden große Teile der Stadt zerstört. Darunter auch das Schloss, die Domkirche und viele Universitätsgebäude. Um sich von dem Brand zu erholen, brauchte es Jahrzehnte. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wuchs Uppsala nur wieder langsam.

Uppsala in der Moderne

Einen Aufwärtstrend erlebte die Stadt erst wieder 1866 mit der Einweihung der Eisenbahnlinie von Stockholm nach Uppsala, die die Errichtung vieler Industrien nach sich zog. Bis 1910 hatten sich bereits über 90 Gewerbebetriebe in der Stadt angesiedelt. Uppsala entwickelte sich somit allmählich zu einer Industriestadt. Zwischen 1920 und 1950 arbeiteten um die 40% der Bevölkerung in Industriebetrieben. Auch wenn es ab 1950 abwärts mit der Industrie ging konnte sich Uppsala bis heute wirtschaftlich behaupten, wobei sich die wirtschaftlichen Prioritäten in den letzten Jahren verschoben haben. Die Wissenstechnologie ist immer weiter in den Vordergrund gerückt. Wachsende Zweige sind vor allem die IT-Branche und die Medizin, mit medizinischer Forschung. Auch die Universität hat in Uppsala noch einen großen Stellenwert. Sie arbeitet heute eng mit den Wissenschaftszweigen zusammen.

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