Trier: Bekannte Personen

Ambrosius von Mailand (um 340 - 397)
Ambrosius von Mailand wurde um 340 in Augusta Treverorum, dem heutigen Trier gebo-ren. Er war der jüngere Bruder der Heiligen Marcellina und Satyrus von Mailand. Er wurde als
römischer Politiker zum Bischof von Mailand gewählt und gilt als einer der vier lateinischen
Kirchenlehrer der Spätantike der Westkirche. Im Jahr 1295 wurde ihm der Ehrentitel Kirchen-vater verliehen. Ambrosius von Mailand ist am 4. April 397 in Mediolanum, dem heutigen Mailand verstorben.

Peter Arnold (geb. 1952)
Hornist. Peter Arnold wurde am 16. April 1952 in Trier geboren. 1998 begründete Peter Arnold gemeinsam mit Stephan Rinklin die Internationalen Glottertäler Horntage. Zudem war er als Dirigent von Blasorchestern tätig.

Wolf Stefan Traugott Graf von Baudissin (1907 - 1993)
General, Militärtheoretiker und Friedensforscher. Wolf Stefan Traugott Graf von Baudissin wurde am 8. Mai 1907 in Trier geboren. 1925/1926 studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin zwei Semester Rechtswissenschaft, Geschichte und Nationalökonomie, trat jedoch danach in Potsdam als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment 9 der Reichswehr ein. Aber bereits 1927 verließ er das Militär, um eine landwirtschaftliche Ausbildung zu absolvieren. Nach dem Abschluss an der Technischen Hochschule München trat er 1930 erneut in den aktiven Dienst und wurde 1933 zum Leutnant befördert. 1935 wurde er Regimentsadjutant im Infanterie-Regiment 9 und besuchte ab 1938 die Ausbildung zum Generalstabsoffizier an der Wehrmachtsakademie in Berlin.

1939 wurde er zum Hauptmann befördert und1941 auf Wunsch Erwin Rommels zum Generalstab des Afrikakorps versetzt. Bereits Zeit darauf geriet er 1941 in britisch-australische Kriegsgefangenschaft, die er bis 1947 im Kriegsgefangenenlager Durringhile, Victoria, verbrachte. Während dieser Zeit wurde er in Abwesenheit zum Major befördert.
Im Jahr 1956 kam er im Rang eines Obersten zur neu aufgestellten Bundeswehr. Er war maßgeblich, zuletzt im Rang eines Generalleutnants, am Aufbau der Bundeswehr und insbesondere an der Entwicklung des Prinzips der „Inneren Führung“ beteiligt. Er ist am 5. Juni 1993 in Hamburg verstorben.

Guildo Horn (geb. 1963)
Schlagersänger. Guildo Horn wurde am 15. Februar als Horst Köhler in Trier geboren. Er begann 1991 in Trier als Schlagersänger. Von Oktober 1992 bis 1994 trat er mit ironisch ge-färbten Schlagertexten im Kölner Musikclub Luxor auf. 1994 trat er zum ersten Mal in der ZDF-Hitparade auf, wo er den dritten Platz belegte. Zudem tourte er durch Deutschland und trat auch auf dem Musikfestival Rock am Ring auf. 1998 belegte er mit "Guildo hat euch lieb!" einen 7. Platz beim Eurovision Song Contest. Der Song war von Stefan Raab geschrieben

Eric Jelen (geb. 1965)
Tennisspieler. Eric Jelen wurde am 11. März 1965 in Trier geboren. Seine größten Erfolge hatte er mit Boris Becker, Carl-Uwe Steeb und Patrik Kühnen als Sieger bei den Davis-Cup-Turnieren 1988 und 1989. Im Jahr 1992 hatte er seine Karriere beendet.

Christian Jost (geb. 1963)
Komponist und Dirigent. Christian Jost wurde am 17. Oktober in Trier geboren. Er gilt als einer der populärsten deutschen Komponisten und Dirigenten der Gegenwart. Jost studierte von 1983 bis 1989 an der Musikhochschule Köln und am San Francisco Conservatory of Mu-sic Komposition, Werkanalyse und Dirigieren. Als Stipendiat wurde er u. a. von der Stiftung Kulturfonds des Deutschen Volkes und der Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nord-rhein-Westfalen gefördert. Von 1996 bis 1998 hatte er die Volksrepublik China besucht, wo er mit chinesischen Orchestern zusammen gearbeitet hatte.

Er erhielt Kompositionsaufträge vieler Orchester aus aller Welt, unter anderem vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Shanghai Symphony Orchestra, dem Residentie Orkest Den Haag, dem Musikkollegium Winterthur, den Berliner Philharmonikern und dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. Als Residenzkünstler verpflichteten ihn im Jahr 2000 das Orchester der Beethovenhalle Bonn, 2003 die Staatskapelle Weimar, 2005die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg. Außerdem 2009 die Komische Oper Berlin, 2011 die Dortmunder Philharmoniker, sowie2012 das Nederlands Philharmonic Orkest und das National Symphony Orchestra Taiwan. Als Dirigent leitete er u. a. das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, die Bremer Philharmoniker, die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die Essener Philharmoniker sowie das Orchester der Komischen Oper Berlin. Derzeit (2023) lebt er in Berlin.

Ludwig Kaas (1881 - 1952)
Theologe, Politiker. Ludwig Kaas wurde am 23 Mai 1881 in Trier geboren. Er war ein katholischer Theologe und Politiker der Zentrums-Partei. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde er Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei, deren Vorsitzender er zwischen1928 und 1933 war. Unter ihm wurde die Partei auf einen rechten Kurs eingeschworen. In Verkennung der Realität, hatte er die Gefahr, die von Adolf Hitler und der NSDAP ausging, nicht nur unterschätzt, sondern er war sogar zur Zusammenarbeit mit ihnen bereit. Das zeigte sich u.a. als er nach Hitlers Machtübernahme am 30. Januar 1933 seine Partei dazu gedrängt hatte, dem Ermächtigungsgesetz zuzustimmen, das dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler die Möglichkeit gab, ohne den Reichstag auf dem Verordnungswege zu regieren. Anschließend ging er nach Rom und war auf Seiten des Heiligen Stuhls mit der Ausfertigung des Konkordats mit dem Deutschen Reich beteiligt. Danach hatte er verschiedene Ämter in der Kurie inne.
Er verstarb am 15. April 1952 in Rom

Gitta Lind (1925 - 1974)
Schlagersängerin. Gitta Lind wurde am 17. April 1925 als als Rita Gracher in Trier geboren. Ihre größten Erfolge hatte sie in den 1950er Jahren. Sie ist am 9. November 1974 in Tutzing in Bayern verstorben.

Karl Heinrich Marx (1818 - 1883)
Das berühmteste Kind der Stadt Trier kam dort am 5. Mai 1818 zur Welt. Marx war Philo-soph, politischer Journalist und ein vehementer Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft sowie der klassischen politischen Ökonomie. Er wurde zum einflussreichsten, aber auch umstrittensten Theoretiker des Kommunismus. Seine Theorie wird größtenteils gespeist von der wissenschaftlichen Kritik am kapitalistischen Gesellschaftssystem. Seine bekanntesten Werke sind das "Kommunistische Manifest" von 1848 und der dreibändige Band "Das Kapital“, dessen Erstveröffentlichung am 14. September 1867 erfolgt war. Marx ist am 14. März 1883 in London verstorben.

Caspar Olevian (1536 - 1587)
Caspar Olevian wurde am 10. August 1536 als Sohn eines Bäckers, Zunftmeisters, Ratsherrn und städtischen Rentmeisters geboren. Seine Mutter war Tochter eines Metzgerzunftmeisters und Ratsherrn in Trier geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Reformation in Deutschland. Studenten hatten auf einem Fluss in der Nähe von Bourges ihren Kahn zum Kentern gebracht und waren dabei alle ertrunken. Caspar Olevian, der vom Ufer aus den Unfall beobachtet hatte, war bei dem Versuch, Hilfe zu leisten, selbst in Gefahr geraten. In seiner Todesangst gelobte er, sich dem Studium der Theologie und der Verkündigung des Evangeliums zu widmen.

Wegen dieses Gelübdes begab er sich im März 1558 nach Genf, wo er bei Johannes Calvin (1509-1564) unterrichtet wurde. Aber wegen dessen Krankheit wechselte er nach Zürich und Lausanne. Im Juni 1559 kehrte er nach Trier zurück. Vom Rat der Stadt erhielt er eine Anstellung als Lateinlehrer. Ab August 1559 trat öffentlich als Prediger auf und vergrößerte durch seine mitreißende evangelische Predigt den Zulauf zur relativ kleinen evangelischen Gemeinde derartig, dass in kurzer Zeit etwa ein Drittel der Bevölkerung der Stadt Trier zur evangelischen Gemeinde zählte. Aber noch 1559 fiel Trier auf Betreiben des Erzbischofs und Kurfürsten von Trier Johann VI. von der Leyen (1510-1567) an die katholische Seite. Daher wurde ihm vom Rat der Stadt das Predigen in städtischen Räumen verboten. Ein Predigtverbot an anderen Orten der Stadt wurde von den Räten des Erzbischofs und Kurfürsten ausgesprochen.

Eine Reihe von der Trierer Protestanten, unter ihnen auch Caspar Olevian, wurden gefangen gesetzt und erst freigelassen, nachdem sie gelobt hatten, entweder zum rechtmäßigen katholischen Glauben zurückzukehren oder aber die Stadt zu verlassen. Viele erklärten, wieder katholisch werden zu wollen, aber eine nicht geringe Anzahl von Bürgern wanderte aus, darunter auch Olevian. Die Reformation in Trier war damit gescheitert. Er war am 15. März 1587 in Herborn im heutigen Bundesland Hessen verstorben

Friedrich Spee (1591-1635)
Jesuit und Lyriker. Friedrich Spee von Langenfeld wurde am 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf geboren. Spee war einer der wenigen Geistlichen, der die perversen Hexenprozesse u.a. in seinem 1631 erschienenen Werk "Cautio criminalis" als Verbrechen angeprangert hatte. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Mainz, das von 1619 bis 1623 dauerte, erhielt er am 28. März 1623 die Priesterweihe im Mainzer Dom.
Anschließend war er von 1623 bis 1626 als Dozent an der Jesuiten-Universität in Paderborn tätig und war hier Domprediger. Im 1629 wurde er Professur für Moraltheologie in Paderborn, die Professur wurde ihm aufgrund starker Widerstände gegen seine Lehrinhalte 1631 wieder entzogen. Er war am 7. August 1635 in Trier an der Pest, die er sich bei der Pflege von pestkranken Soldaten geholt hatte. Er wurde in der hiesigen Jesuitenkirche bestattet.

Gerty Spies (1897 - 1997)
Gerty Spies wurde am 13. Januar 1897 als Gertrud Gumprich als Tochter des jüdischen Kaufmanns und Mundartdichters Sigmund Gumprich in Trier geboren. Sie war eine Schriftstellerin. Im Jahr 1929 war sie nach München-Schwabing gesogen, wo sie zu schreiben begonnen hatte, und zwar vor allem Gedichte und Humoristisches. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 geriet sie zunehmend in eine gesellschaftliche Isolation. 1939 wurde sie zur Arbeit in einem Münchner Verlag verpflichtet und schließlich im Juli 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. T

Trotz der grauenvollen Bedingungen gelang es ihr, ermutigt von der ebenfalls dort internierten Schriftstellerin Elsa Bernstein, ihre literarische Arbeit zu intensivieren. 1945 kehrte sie nach München zurück – als eine von rund 200 Überlebenden der früher 12.000 jüdischen Einwohner der Stadt. Sie ist am 10. Oktober 1997 in München verstorben. Eine Ehrung wurde ihr nach ihrem Tod zuteil, als ihre Geburtsstadt Trier die Gerty-Spies-Straße nach ihr benannte, die vorher nach Paul von Hindenburg benannt war. Auch im Stadtbezirk Sendling-Westpark in München gibt es eine Gerty-Spies-Straße.

Trebeta
Trebeta war der Sohn des sagenhaften Königs der Assyrer Ninus. Er soll der Legende an der Mosel die heutige "Stadt“ Trier gegründet haben. Das kam dadurch zustande, dass seine Stiefmutter später Königin Semiramis wurde. Da sie ihren Stiefsohn verfolgte, floh er mit Getreuen mit nach Europa, wo er um 2050 v. Chr., an der Mosel den Ort Trier gegründet haben soll. Die folgende Inschrift am Roten Haus am Trierer Hauptmarkt bezieht sich darauf:
ANTE ROMAM TREVIRIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS.
PERSTET ET ÆTERNA PACE FRVATVR. AMEN.
(Eher als Rom stand Trier eintausend und dreihundert Jahre.
Möge es weiter bestehen und sich ewigen Friedens erfreuen. Amen)

Clara Viebig (1860 - 1952)
Erzählerin: Clara Viebig wurde am 17. Juli 1860 in Trier geboren. Sie war nicht nur eine Erzählerin sondern auch eine, Dramatikerin und Feuilletonistin, die der literarischen Strömung des Naturalismus zugerechnet wird. Ihre Werke gehörten um das "fin-de-siècle", also die Jahrhundertwende, in jede gutbürgerliche Bibliothek. Einige ihrer Werke, besondere ihre autobio-graphische Schriften sowie Romane, die in der Eifel, an der Mosel und am Rhein spielen, wurde vom Rhein-Mosel-Verlag neu aufgelegt. Sie war am 31. Juli 1952 in Westberlin verstorben.

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