Saarbrücken: Stadtgeschichte

Frühe Besiedlung und Gründung der Stadt
Auf dem Stadtgebiet des heutigen Saarbrückens wurden viele Siedlungsreste gefunden, die von einer Anwesenheit der Römer zeugen. Solcherlei Hinweise gibt es insbesondere im Stadtteil St. Arnual sowie am Fuß des Halbergs. Sicher ist, dass sich am östlichen Flussufer der Saar eine kleine römische Garnison befunden hatte und am Halberg ein römisches Mithräum. Ein allererstes Mal findet das heutige Saarbrücken in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto III. Erwähnung. In diesem Dokument aus dem Jahre 999 heißt die Stadt noch Castellum Sarabrucca. Sie wurde von Otto III. dem Bistum Metz als Geschenk übereignet.

Saarbrücken im Hoch- und Spätmittelalter
Etwa um das Jahr 1120 beginnt sich die Grafschaft Saarbrücken zu entwickeln. In der Umgebung des Castells hatten sich zu dieser Zeit bereits Burgmannen, Händler und andere Berufsklassen angesiedelt. Die sich aus dieser Ansammlung vergrößerende Siedlung war das heutige Alt-Saarbrücken. Unter dem Grafen Johann I. erhielten Alt-Saarbrücken und St. Johann das Stadtrecht. Im Jahre 1353 ging Saarbrücken als Besitz an das Haus Nassau. In deren Händen sollte es bis zur Französischen Revolution bleiben. Die Grafschaft Nassau-Saarbrücken kam schließlich 1574 als Erbe an den Grafen Philipp III. Dieser führte bald die Reformation in Saarbrücken ein und sorgte mithin für die Verbreitung des lutherischen Bekenntnisses. Wie so viele andere deutsche Städte auch, so wurde Saarbrücken ebenfalls während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) verwüstet und entvölkert. Mit dem Jahre 1677 kamen dann die Truppen des franszösischen Königs Ludwig XIV. und brannten Saarbrücken infolge des Französisch-Niederländischen Krieges nieder. Von der Stadt blieben gerade einmal acht Häuser stehen.

Die wirtschaftliche Blüte Saarbrückens
Etwa siebzig Jahre nach diesen verheerenden Katastrophen konnte Saarbrücken nach dem Regierungsantritt Wilhelm Heinrichs ab 1741 einen beeindruckenden wirtschaftlichen Wandel erleben, in deren Zentrum die Steinkohlegruben und die Eisenschmelzen standen. In diesen Jahren der Blüte entstand neben anderen herrschaftlichen Bauten auch das barocke Residenzschloss Saarbrücken, für dessen Konzeption sich Friedrich-Joachim Stengel auszeichnete. Gemeinhin wurde aus Saarbrücken damals eine wundervolle Barockstadt mit einheitlichem Stadtbild und vielen prächtigen Sichtachsen.

Saarbrücken unter französischer Besatzung
Mit dem Jahre 1793 kamen die französischen Revolutionstruppen nach Saarbrücken, besetzten die Stadt und plünderten das Stadtschloss, das dann durch den Beschuss preußischer Bundestruppen in Brand geriet. Nach den beiden Frieden von Campo Formio (1797) und Lunéville (1801) ging Saarbrücken an Frankreich, kam aber nach dem Wiener Kongress (1815) an das Königreich Preußen. Während des Deutsch-Französischen Krieges wurde 1870 unmittelbar vor der Stadt die opferreiche Schlacht bei Spichern geführt. Nachdem sich die preußischen Truppen aus Saarbrücken zurückgezogen hatten, wurde die Stadt einmal mehr von der französischen Armee eingenommen. Kurze Zeit später aber eroberten die deutschen Truppen nach schweren Verlusten die Stadt zurück. Für den Ausgang des Krieges war sie aber nur wenig von Bedeutung.

Saarbrücken im 20. Jahrhundert
Erst am 1. April 1909 entstand eigentlich die heutige Stadt Saarbrücken. Diese Gründung ging auf einen Beschluss aus dem Jahre 1908 zurück, nach dem die selbständigen Städte Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach zu einer Stadt vereint wurden. Der „neue“ Name war Saarbrücken, und die bisherige Stadt wurde zukünftig unter dem Namen Alt-Saarbrücken geführt. Ein kleiner Skandal hing mit dem Streit um den zu wählenden Stadtnamen zusammen. Die Bürgermeister der Städte Saarbrücken und St. Johann duellierten sich um die zukünftige Namensgebung. Wir können uns wohl vorstellen, wer gewonnen hat. Jedenfalls überlebten beide das Duell.

Nach dem Ersten Weltkrieg folgten die Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles, der regelte, dass das Saarland (und mit ihm auch Saarbrücken) unter die Verwaltung des noch jungen Völkerbundes gestellt werden sollte. 1935 entschieden sich die Einwohner des Saarlandes in einer Volksabstimmung für den Anschluss des Saarlandes an Deutschland.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde in der Stadt das Gestapo-Lager Neue Bremm erbaut, in welchem etwa 400 Gefangene untergebracht worden waren. Die Stadt wurde durch alliierte Bombardements im Jahre 1944 erheblich zerstört und seit Mai 1945 unter französische Militärregierung gestellt. Ab 1947 indes war das Saarland ein unabhängiger Staat, dessen Hauptstadt Saarbrücken war, und gehörte ab 1957 als Bundesland zur Bundesrepublik Deutschland.

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