Yangon: Stadtgeschichte

Yangons Ursprünge gehen auf des 5. Jahrhundert v. Chr. zurück, als sie als Dagon von den Mon gegründet wurde, die zur damaligen Zeit die unteren Teile des heutigen Myanmar dominierten.

Die Stadt war wenig mehr als ein kleines Fischerdorf, das sich um die Shwedagon-Pagode gebildet hatte. Bis zum Jahre 1755 hieß sie so und gehörte zum Reich der Mon. Nachdem aber das untere Burma 1753 durch den burmesischen König Alaungphaya unterworfen worden war, erhob er die damals kleine Stadt 1755 zur Hauptstadt seines Reiches und benannte sie in Yangon um, was etwa "Ende des Streites" bedeutet und sich aus den beiden Worten "yan" und "koun" zusammensetzt.

1824 eroberte Großbritannien die Stadt, traten allerdings schon 1826 ihren Herrschaftsanspruch wieder ab. 1841 wurde die Stadt von einem Feuer schwer verwüstet. Schon 1852 kam sie nach dem zweiten britisch-burmesischen Krieg erneut unter englische Kontrolle. Großbritannien integrierte das untere Burma in das Gebiet von British India. Die gegenwärtigen Grenzen der Stadt wurden etabliert. Downtown, also die Cantonment-Straßen, wurde in einer schachbrettartigen Weise entlang der östlichen Ufer des Yangon Flusses angelegt.

Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Yangon zu einer modernen Stadt, die von den Briten zum kommerziellen und politischen Hauptzentrum des unteren Burmas gemacht wurde. Zudem richteten die Briten ein westliches Bildungssystem in Burma ein und errichteten das Rangoon College (heute Yangon University) und das theologische Kolleg für die Karens (heute das Myanmar Institut für Theologie). Zudem entstanden viele religiös motivierte Schulen, die zum Ziel hatten, den Privilegierten Englisch zu lehren.

Während der Kolonialzeit waren Rangoons Hauptindustrien der Reis und das Nutzholz (v.a. Teak), obwohl andere Exportgüter wie Rau-Wolle, Edelsteine, Cheroots (Zigarren) und Elfenbein ebenso ausgeführt wurden.

Ein starkes Erdbeben und eine dadurch entstehende Flutwelle (Tsunami) zerstörten die Stadt 1930 weit gehend. Weitere Zerstörungen ereigneten sich im Zweiten Weltkrieg und mit der Besetzung Rangoons durch die Japaner 1942.

1948 erlangte Burma die Unabhängigkeit von Großbritannien und wählte Rangoon zu seiner Hauptstadt. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatten Inder noch die Mehrheit der Einwohner gebildet; indes entstand nach 1948 aber eine burmesische Majorität. Der englische Name Rangoon wurde 1989 offiziell in Yangon geändert, was umstritten ist, denn die regierende Militär-Junta von Myanmar ist von einigen Ländern nicht offiziell als legitime Regierung anerkannt worden. So gebrauchen bspw. die USA noch immer sowohl den alten Namen Rangoon als auch den früheren Namen Burma für das ganze Land.

Am 6. November 2005 hat die gegenwärtige Militärregierung Myanmars die Regierungsministerien nach Pyinmana (in die Mandalay-Division im Norden des Landes) verlegt. Yangon hat damit seinen Hauptstadtstatus - wohl aus strategischen Gründen - verloren.