Oxford: Stadtgeschichte

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

Die heutige Stadt Oxford geht auf die Gründung eines Klosters im 8. Jahrhundert durch die Nonne und Prinzessin Frideswide zurück. Sie war eine Sächsin und gilt heute als Schutzpatronin der Stadt. Erste urkundliche Erwähnung Oxfords war im Jahre 912. Um 1066 eroberten Normannen die Stadt. Robert d'Oilly ließ Oxford Castle errichten. Oxford galt damals bereits als wohlhabendes Handelszentrum.

Im 12. Jahrhundert wurden die ersten Colleges der Universität von Oxford errichtet. Zunächst waren dies Klöster mit angeschlossenen Lehranstalten. So kamen vermehrt Lehrer und Studenten in die Stadt, die sonst beispielsweise nach Paris an die Universität gegangen wären. In dessen Folge kam es zu Anspannungen zwischen der Bevölkerung und der wachsenden Studentenzahl.

Im Jahre 1349 wütete in Oxford die Pest und tötete rund ein Drittel der Oxforder Einwohner. Im Englischen Bürgerkrieg von 1642 unterstützte Oxford den englischen König, der aus London fliehen musste. Seine Geschäfte führte er von nun an im Christ Church fort. Ende des 18 . Jahrhunderts ist der Oxford Kanal ein gewinnbringender Verkehrsweg geworden, um mit London und Birmingham Handel zu treiben. In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die erste Eisenbahnstrecke nach London gebaut.

Vom 20. Jahrhundert bis heute

Zur Zeit des Ersten Weltkrieges zogen viele Studenten - motiviert durch einen nationalen Aufbruch - an die Front gegen Deutschland, so dass der Universitätsbetrieb rapide heruntergefahren werden musste. Die Zahl der Studenten verringerte sich um diese Zeit von rund 1.400 auf 370.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es dann einen starken Bevölkerungsschub in Oxford, da sich hier Verlagshäuser und Drucker niedergelassen hatten, die der Stadt zu einem großen Aufschwung verhalfen. Die Industrialisierung, insbesondere die Automobilproduktion, hielt zudem Einzug und lockte 10.000de neue Einwohner und Gastarbeiter an. Die Stadt wurde zunehmend multikulturell.

Später im Zweiten Weltkrieg gab es im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg, kaum studentische Patrioten, die zum Kampf gegen Nazideutschland bereit waren. Oxford blieb von Bombardierungen verschont und der Lehrbetrieb wurde nicht eingestellt.

Im Jahre 1965 kam es zu studentischen Unruhen, die durch marxistische Befreiungstheorien ausgelöst worden waren. Margaret Thatcher wurde im Jahre 1985 die Ehrendoktorwürde der Universität verweigert.

Im Jahre 2016 wird voraussichtlich die dritte Auflage des "Oxford English Dictionary" erscheinen.

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