Meran: Stadtgeschichte

Die Geschichte der Stadt Meran in Italien reicht weit zurück.

Bereits zur Zeit der Römer befand sich auf dem heutigen Stadtgebiet eine römische Siedlung mit dem Namen Castrum Maiense. Daraus ging der heutige Stadtteil Mais hervor.

Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 857. In dieser Urkunde, in der dem Bischof von Chur mehrere Güter der Umgebung geschenkt wurden, hieß die Stadt noch Mairania.

Im weiteren Verlauf der Geschichte, welche allerdings zum größten Teil nicht schriftlich Belegbar ist, erfuhr die Stadt einen Bedeutungsaufschwung und wurde unter den Grafen von Tirol von 1317 bis 1420 Hauptstadt Tirols.

Im Jahr 1363 übergab die Landesherrin Gräfin Margarethe Maultasch, das Gebiet den Habsburgern.

Das 15. Jahrhundert bedeutete für Meran einen relativen Niedergang, da durch die Verlegung des landesfürstlichen Hofs nach Innsbruck sowie die Verlegung der Münzstätte nach Hall mit einem Bedeutungsverlust einher gingen. Die bisher prosperierende Stadt sah sich der zunehmenden Konkurrenz von Bozen und Innsbruck ausgesetzt, welche nach und nach bedeutendere Positionen in Handel und Verkehr einnahmen.

Größere, überregionale Bedeutung erlangte Meran erst ab den 1830er Jahren mithilfe des Tourismus zurück. Dabei gilt das Jahr 1836 als der Beginn des Kurortes Meran.

Der Wiener Arzt Dr. Johann Huber hob in mehreren Schrift das milde, mediterrane Klima und die reine Luft Merans hervor, welche besonders die Heilung von Lungenleiden ermöglichen sollte.

Dies zeigt gewaltige Strahlkraft, besonders am Wiener Hof. Spätestens ab dem Jahr 1855 kann man von Meran als Kurort sprechen, den sowohl Adelige als auch das Großbürgertum sowie weitere schöngeistige Prominenz besuchten. Sogar die österreichische Kaiserin Sisi verlebte hier zwei Kuraufenthalte.

Eine Zäsur in der Geschichte der Stadt stellt das Ende des Ersten Weltkrieges 1918 dar. Die Jahrhunderte alte Zugehörigkeit zu Österreich wurde zunächst durch die Besetzung Südtirols und die spätere Annektierung durch Italien aufgehoben. Nach der Machterlangung der Faschisten in Italien kam es, anders als in Bozen und Brixen nicht zu umfänglichen Italianisierungsbestrebungen. Damit war der Druck auf die Stadtbewohner, sich zwischen Assimilierung oder Auswanderung zu entscheiden bedeutend geringer. Während des Zweiten Weltkrieges war diente Meran als Lazarettstadt.
Im September kam es zur Deportation der jüdischen Gemeinde der Stadt, an die heute das Denkmal im Hof der Otto-Huber-Straße 36 erinnert. In der Nachkriegszeit gelang es, Meran erneut als einen bedeutenden Kurort zu etablieren, was schlussendlich bei der Ausprägung als dezidiertes und beliebtes Fremdenverkehrsziel half.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Stadt ab 1948 mehr Autonomie zugestanden und diese ab dem Jahr 1972 durch das Südtirol-Paket maßgeblich erweitert. Die Autonomie der heutigen Provinz Trentino-Südtirol ist in der italienischen Verfassung verankert. Durch diese Selbstverwaltungsrechte wurde ab 1972 Bozen zur Hauptstadt der autonomen Provinz Südtirol.

Im Jahr 1998 erfolgte die länderübergreifende Gründung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino die zu einer guten Zusammenarbeit der im Jahr 1918 getrennten Gebiete führen soll.

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