Lucca: Stadtgeschichte

Die Stadt Lucca hat etruskische Ursprünge, wovon auch ihr Name Zeugnis ablegt, denn die Bezeichnung Lucca geht auf das etruskische Wort Luk zurück, was etwa Sumpf bedeutet. Lucca wurde gegen 180 v. Chr. von den Römern als Municipium ausgebaut, wobei der schachbrettartige Plan der Stadt sowie die Piazza dell'anfiteatro und die Piazza San Michele noch heute von der römischen Stadtgestaltung erzählen.

Im Jahre 570 machten die Langobarden, die germanischen Langbärte, Lucca zur Herzogstadt. Dabei dürften sie die logistisch wertvolle Lage erkannt haben, breitete sich Lucca doch am Knotenpunkt zweier Fernstraßen aus, der Via Aurelia und der Via Clodia. Im 8. Jahrhundert jedoch kamen die Franken, die aufstrebende Macht in Westeuropa, und machten Lucca zu einer bedeutenden Stadt der Markgrafen von Tuszien.

Bedingt durch die strategisch günstige Lage konnten die Kaufleute der Stadt ihre Waren (wie bspw. Damast und Brokatstoffe) nicht nur innerhalb von Europa, sondern über den ganzen Orient hin vertreiben. Unter dem Tyrannen Castruccio Castracani (1281-1328 ) gehörte Lucca bereits zu den führenden Städten der Toskana und musste sich hinter Konkurrenten wie Florenz, Siena oder Pisa nicht verstecken. Doch wegen des nicht vorhanden Zugangs zum Meer blieb Lucca schließlcih doch in Ihrer Bedeutung hinter der Rivalin Pisa zurück. Sie war jedoch in dieser Zeit nie besetzt worden - wie andere toskanische Städte -, was sicherlich auch der stabilen Stadtmauer zu verdanken war. Im 15. Jahrhundert war es Paolo Guingi (1400-1430), der die Stadt wirtschaftlich erfolgreich bis zum Niedergang der toskanischen Textilwirtschaft führen sollte.

Napoléon Bonapartes Truppen gelang es im Jahre 1805, Lucca einzunehmen. Elisa Bacciocchi, die Schwester Napoléons, wurde zur Führerin des Fürstentums Lucca bestimmt und ließ die Stadt umgehend nach französischem Vorbild umgestalten. Diese architektonischen Aktivitäten verziehen aber die Fiorentiner nicht, so dass Elisa Bacciocchi nach der (für Napoléon verlorenen Völkerschlacht in Leipzig) 1814 die Stadt wieder verlassen musste.

Nach dem Wiener Kongress (1815) ging Lucca an die französische Adlige Marie-Louise von Bourbon, nach deren Tod ihr Sohn die Regierungsgeschäfte übernahm. Karl Ludwig veräußerte sein Reich schon 1847 an den Großherzog der Toskana, so dass Lucca von nun an (wieder) zur Toskana gehörte.

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