Kaiserslautern: Stadtgeschichte

Das Gebiet um das heutige Kaiserslautern war seit der Jungsteinzeit (etwa 5000 v. Ch.) nördlich der Lauter besiedelt. Um 250 n. Chr. gab es im Bereich der heutigen Stiftskirche eine Besiedlung durch die Römer. Um 830 wurde Kaiserslautern als Villa Luthra erstmals urkundlich erwähnt.

Ab dem Jahr 1152 ließ der Kaiser Friedrich I. (= Barbarossa) eine Pfalz, ein Hospital und ein Prämonstratenserkloster im heutigen Stadtgebiet errichten. Rudolf von Habsburg gab dem Ort Lautern im Jahr 1276 die Stadtrechte. Im Jahr 1284 entstand ein weiteres Kloster, diesmal gegründet vom Franziskanerorden. Nach 1300 beginnt man den Bau der Stadtmauer Lauterns, und König Albrecht schenkte der Stadt den Stadtwald Spitzrain. 1322 wurde das Reichsland und somit auch Lautern an Böhmen verpfändet. Erstmalig taucht der Name Kaiserslautern in der Verpfändungsurkunde auf. 1375 wurde Lautern zur Oberamtsstadt der Kurpfalz, an die sie zuvor verpfändet worden war. Im Jahre 1510 reformierte man das Verwaltungssystem der Stadt, somit gab es nun nicht mehr nur den Rat und den Bürgermeister sondern auch einen aus den Zünften organisierten Gemeinderat und einen Gemeindebürgermeister. In den Jahren 1510 und 1511 wurde das Prämonstratenserkloster geschlossen und zu einem weltlichen Chorherrenstift umgewandelt. Johann Casimir baute 1571 schließlich neben der Barbarossaburg das Schloss von Kaiserslautern. Das Fürstentum Lautern wurde sechs Jahre später gegründet.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde Kaiserslautern mehrmals besetzt: Zunächst 1621 durch Spanien, dann 1632 halten die Schweden Einzug nach Kaiserslautern.

Im Jahr 1688 wurde die Stadt im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697) von den Franzosen eingenommen. Während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714) um das Erbe des letzten spanischen Habsburgers wurden im Jahr 1703 das Schloss und die Burg Kaiserslauterns zerstört. Nach den Napoleonischen Kriegen (1804-1812) war Kaiserslautern zunächst französisch, wurde aber nach den Befreiungskriegen im Jahr 1816 bayerisch. Im Jahr 1810 erbaute man die Kaiserstraße als Hauptachse durch Kaiserslautern. 1843 wird Kaiserslautern durch König Ludwig I. erstmals Barbarossastadt genannt, in diesem Jahr wurde auch die erste Eisenbahnstrecke der Stadt eingeweiht. Im Zuge der Revolution von 1849 forderte die Pfalz die Unabhängigkeit von Bayern. 1916 konnte schließlich auch die Straßenbahn ihren Betrieb aufnehmen.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Kaiserslautern zur Industriestadt: Die Kammgarnspinnerei, Nähmaschinenfabriken, wie Pfaff und Kayser sowie weitere metallverarbeitende Betriebe prägten das Bild einer prosperierenden Stadt.

Nach einer kurzen Herrschaft eines Arbeiter- und Soldatenrats unterstand mit dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 Kaiserslautern bis 1930 abermals der französischen Regierung. Schon ab 1923 bildeten sich jedoch separatistische Bewegungen. Von der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten war 1933 selbstverständlich auch Kaiserslautern betroffen, im Jahr 1938 wurde die Synagoge zerstört. Die Luftangriffe der Alliierten in den Jahren 1944 und 1945 zerstörte Kaiserslautern fast vollständig. Am 20. März 1945 konnten die Amerikaner die Stadt einnehmen.

Mit dem Wiederaufbau nach dem Kriegsende entwickelte sich der Großraum Kaiserslautern zur größten US-amerikanischen Garnison außerhalb der USA. Army und Airforce (Ramstein Airbase) prägen bis heute maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung der Region.

In der öffentlichen Wahrnehmung der Kaiserslauterer wurde das Erlangen der deutschen Fußballmeisterschaft in den Jahren 1951 und 1953 durch den 1. FC Kaiserslautern zum wichtigsten Ereignis der 50er Jahre. Bei einem tragischen Unfall am 14. November 1956 stürzte ein amerikanischer Düsenjäger in das Bezirksamt. 1968 wurde das Neue Rathaus eingeweiht, welches eines der ersten Rathaus-Hochhäuser Deutschlands war. Mit der Eingemeindung umliegender Orte wurde Kaiserslautern 1969 zur Großstadt. Die Gründung der Universität 1970 festigte den Ruf als wichtigsten Bildungsstandort der Region.

1966 zog das Automobilunternehmen Opel nach Kaiserslautern, was mit zum Wiederaufleben der Industrie der Stadt beitrug. Die Krise folgte jedoch schon wenige Jahre später, da die Stadt durch die Beanspruchung weiter Flächen durch das Militär in ihren Ausdehnungsmöglichkeiten stark eingeschränkt wurde. Kurz nachdem die Stadt 1976 das 700-jährige Jubiläum der Verleihung ihrer Stadtrechte gefeiert hatte, musste die Kammgarnspinnerei 1981 Konkurs anmelden, während in der Nähmaschinenfabrik Pfaff und auch bei Opel zahlreiche Entlassungen anstanden. Kurze Zeit später wurde die amerikanische Garnison verkleinert.

1988 ereignete sich die Flugtag-Katastrophe auf der Airbase Ramstein, bei der 67 Zuschauer den Tod fanden, als nach einer Flugkarambolage der italienischen Kunstflugstaffel Flugzeuge in die riesige Zuschauermenge stürzten.

Die französische Garnison wurde 1992 ganz aus Kaiserslautern abgezogen.

1995 wurde das neue Pfalztheater eingeweiht, 1991 gewann der 1. FC Kaiserslautern abermals die Deutsche Fußballmeisterschaft. Im Jahr 2000 fand die Landesgartenschau in Kaiserslautern statt. Das heutige Kaiserslautern entwickelt sich zu einer Wissenschafts- und IT-Stadt.

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