Erfurt: Sehenswürdigkeiten

Highlights der Stadt

St. Severi-Kirche
Diese Kirche ist eines der Wahrzeichen der Stadt und steht direkt neben dem Erfurter Dom auf dem Domberg. Ihr genaues Alter konnte bisher nicht bestimmt werden, indes geht man von einer Gründung um das frühe 9. Jahrhundert aus.

Erfurter Dom
(Marienkirche)

Dieser Dom ist der älteste und bedeutendste Sakralbau der Thüringischen Landeshauptstadt. Im 8. Jahrhundert errichtet, diente er kurze Zeit als Bischofssitz und war bis in das 19. Jahrhundert Sitz des Kollegiatsstifts St. Marien.

Domplatz
Der Domplatz ist eines der Wahrzeichen Erfurts. Es handelt sich dabei um den größten Marktplatz von ganz Deutschland, der noch über eine intakte Randbebauung verfügt.

Krämerbrücke
Als eines der bekanntesten Wahrzeichen von Erfurt wurde diese 75 Meter lange Steinbrücke nach mehreren Holzkonstruktionen 1325 erbaut. Beide Enden waren durch jeweils eine Kirche bestimmt: Die westlich gelegene Benediktinerkirche steht leider nicht mehr; sie wurde 1810 abgerissen.

Besondere Viertel

Venedig
"Venedig" wird in Erfurt ein inselartiges Stadtgebiet genannt, in dem sich die Gera in diverse Nebenarme aufspaltet. Früher standen hier sieben Mühlen. Heute ist hier eine Parkanlage zu finden. Zwei neu erbaute Brücken erlauben leichtere Verbindungen zu Fuß entlang der Gera und zum Petersberg.

Petersberg
Dieser Hügel liegt mitten in der Stadt, in direkter Nähe zum Erfurter Dom und der Severikirche. Er beheimatet die Peterskirche und die Zitadelle Petersberg. Historische Schätzungen gehen davon aus, dass schon im frühen 8. Jahrhundert eine Besiedelung des Erfurter Petersberges angenommen werden darf. Über Jahrhunderte hinweg war der Berg Kloster und Festung zugleich. Hier hatte die Gestapo ihren Sitz und nach dem Kriege die DDR-Staatssicherheit. Seit dem Jahre 1964 kann man den Petersberg besichtigen.

Besondere Plätze

Anger
Im Mittelalter war der Anger ein Marktplatz, doch wurde er in den 1970ern zu einem Einkaufsboulevard umgestaltet. Sein Reiz wird durch die vielen wundervollen Gebäude bestimmt, die ihn säumen. Zu diesen Gebäuden gehören das "Haus Dacheröden", das 1833 aus dem "Haus zum Goldenen Hecht" und dem das "Haus zum Großen und Neuen Schiff" zusammengesetzt wurde. Beide stammten aus dem 16. Jahrhundert. Der russische Zar Alexander I. residierte einst im Anger Nr. 6.

Domplatz
Der Domplatz ist eines der Wahrzeichen Erfurts. Es handelt sich dabei um den größten Marktplatz von ganz Deutschland, der noch über eine intakte Randbebauung verfügt. Einst als Hauptmarktplatz genutzt und mit einem Galgen versehen, lassen sich heute auf dem Domplatz noch der Obelisk und die Minerva-Statue aus dem 18. Jahrhundert finden. Am bekanntesten aber ist der Platz als "Vorhof" zu den beiden anderen Wahrzeichen von Erfurt: dem Erfurter Dom und der Severikirche. Diese beiden Kirchen laufen aufeinander zu und werden über 70 Treppenstufen vom Domplatz aus erreicht. In jedem Sommer ist der Domplatz Austragungsort für die Domstufen-Festspiele, und im Winter breitet sich hier der Erfurter Weihnachtsmarkt aus.

Fischmarkt
Den Erfurter Fischmarkt findet man, indem man den Bereich zwischen dem Anger und dem Domplatz aufsucht. Hier kreuzen sich die Königsstraße und der alte Nord-Süd-Handelsweg. Viele sehenswerte Gebäude lassen sich hier ausmachen wie etwa das Erfurter Rathaus und die im 16. Jahrhundert konstruierte Statue des Hl. Martin im Gewand eines römischen Kriegers. Weiterhin stehen hier noch das Haus zum Roten Ochsen und das Haus zum Breiten Herd.

Herrmannsplatz
Dieser kleine, indes sehr malerische Platz beinhaltet die Gedenksäule zur Erinnerung an den Stadtrat Carl Herrmann. Sie wurde 1876 errichtet.

Karl-Marx-Platz
Die kleine Grünanlage entstand im frühen 19. Jahrhundert als großzügiger Park, wurde aber im Rahmen des Ausbaus des Juri-Gagarin-Rings in den 1970ern sehr dezimiert. Der heutige Platz ist nur noch ein Überrest des alten Parks. Noch immer aber ist er wunderschön und gesäumt von einem Springbrunnen und alten Bäumen.

Leipziger Platz
Dieser dreieckige Platz wurde zwischen 1904 und 1916 als Schmuckplatz der Stadt eingerichtet. Die heutige Form geht auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, als hier eine kleine Parkanlage mit einem Brunnen entstand. 2000 wurde der Stadtplatz erneuert.

Benediktplatz
Der kleine nur 800 m² umfassende Benediktsplatz liegt vor der Krämerbrücke in der historischen Altstadt. Unter der Bezeichnung Für der Kremerbrucken wurde der Platz im Jahr 1510 erstmals erwähnt und 1817 erfolgte die Umbenennung in "Vor der Krämerbrücke". Im Jahr 1831 wurde er zur Erinnerung an die Benediktikirche in Benediktsplatz umbenannt. Am Benediktsplatz treffen die Michaelisstraße, Kreuzgasse, Krämerbrücke, Rathausbrücke und sowie der Fischmarkt zusammen. Im Jahr 2020 wurde der Platz umgestaltet.

Besondere Bauwerke

Krämerbrücke
Als eines der bekanntesten Wahrzeichen von Erfurt wurde diese 75 Meter lange Steinbrücke nach mehreren Holzkonstruktionen 1325 erbaut. Beide Enden waren durch jeweils eine Kirche bestimmt: Die westlich gelegene Benediktinerkirche steht leider nicht mehr; sie wurde 1810 abgerissen. Indes kann man die Ägidienkirche am östlichen Ende noch bewundern. 1472 wurden auf der Krämerbrücke 62 Häuser erbaut, die auch bewohnt wurden. Viele dieser Häuser riss man mit der Zeit ab, doch viele stehen noch und werden auch bewohnt. Somit ist die Krämerbrücke die einzige bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen. Die Brücke "teilt" die unter ihr hindurchfließende Gera, die hier nicht breiter als ca. 10 m ist und das bei einer Tiefe von einigen Dezimetern. Vor der Brücke treffen sich gerne die Jugendlichen der Stadt, viele auch mit ihren Hunden, die hier ein Bad in der Gera nehmen können.

Neue Mühle
Die letzte noch funktionstüchtige Wassermühle von Erfurt steht in der Nähe des Rathauses am Ufer der Gera. In der Mühle ist seit 1992 eine kleine Ausstellung untergebracht, welche alte Geräte zeigt und die Geschichte der Erfurter Mühlen erzählt.

Steinernes Haus
Bei dem so Steinernen Haus handelt es sich um ein Zeugnis spätmittelalterlicher profaner Baukultur aus dem Mittelalter, das spätestens seit dem Ende des 13. Jahrhunderts jüdischen Besitzern gehörte. Damit ergänzt das Gebäude die Ritualgebäude Alte Synagoge und Mikwe. Einzigartig ist die noch erhaltene Ausstattung des Obergeschossraumes mit einer spitzbogiger Lichtnische mit Rauchabzug, sowie kaum veränderten Außenwänden mit Ritzfugen sowie einer farbige Holzbalkendecke, deren Balken wohl von 1241/1242 stammten. Die Deckenbretter sind mit einem Radmotiv verziert, während die Balken jeweils unterschiedliche Ornamente besitzen.

Museen

Die folgenden Museen sind nur eine kleine Auswahl aus dem reichhaltigen Angebot der Stadt:

Angermuseum

Das Anger-Museum besteht aus zwei Außenstellen: der Barfüßerkirche und dem Wohnhaus von Margaretha Reichart. Hier ist die wohl bedeutendste Sammlung mittelalterlicher Kunstgegenstände aus Thüringen zu sehen. Daneben werden noch diverse Graphiken aus dem 20. Jahrhundert gezeigt.

Deutsches Gartenbaumuseum

Auf etwa 1.500 qm werden in der Cyriaksburg Dauerausstellungen zu vielen Themen geboten. Weitere Informationen gibt es unter: www.gartenbaumuseum.de

Naturkundemuseum Erfurt

1922 eröffnet und nach unzähligen Wirren schließlich 1995 in der Ruine des Waidspeichers untergebracht, zeigt das Naturkundemuseum ausgiebige Sammlungen zu prähistorischer Flora und Fauna sowie zu Mineralien.

Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch"

Im "Haus am Stockfisch" ist seit 1974 das stadtgeschichtliche Museum von Erfurt untergebracht. In dem Gebäude der Spätrenaissance sind Exponate ausgestellt, die den historischen Weg der Stadt von den ersten Ansiedlungen bis hin zu den Ereignissen von 1990 zeigen. Daneben gibt es noch viele Sonderausstellungen. Weiterhin gehören das Carillon im Bartholomäusturm (das Glockenspiel), das Druckereimuseum, das Museum Neue Mühle und die Wasserburg Kapellendorf zum Stadtmuseum.

Opernhäuser, Theater

Neues Opernhaus - Theater Erfurt
Zwischen 1999 und 2003 wurde das Neue Opernhaus von Erfurt errichtet, so dass das Theater Erfurt nun über einen Neubau verfügt. Jungfernstück war die Oper "Luther" von Peter Aderhold. Die Oper liegt malerisch zwischen Dom und St. Severi-Kirche und bietet neben den klassischen Bereichen der Oper, der Operette sowie des Konzertes auch Schauspielaufführungen an. 800 Zuschauer finden im Großen Saal und 200 in die Studiobühne Platz. Der Höhepunkt jeder Theatersaison sind die Erfurter Domstufenfestspiele, die vom Theater Erfurt ausgerichtet werden und auf den Stufen zum Dom und zur St. Severi-Kirche stattfinden.

Alte Oper
1894 wurde die Alte Oper von Erfurt eröffnet und feierte im Jahre 2004 nach einer liebevollen Renovierung eine Art von klassizistischer Wiedergeburt. 970 Zuschauer finden hier Platz und können sich Vorführungen nicht nur aus dem Bereich Konzert & Oper anhören, sondern auch Theater-, Kabarett- und Musicaldarbietungen. Ein Besuch lohnt sich sehr. Die Ausstattung im Stil der 20er Jahre ist äußerst charmant.

Die Arche
Die Arche gibt es seit 1979. Sie ist ein Erfurter Kabarett und hat ihre Spielstätte im "Theater Waidspeicher". Weitere Informationen sind erhältlich unter: www.kabarett-diearche.de

Kirchen und Klöster

Erfurt trug einst den Beinamen "Deutsches Rom", was mit der hohen Zahl von Kirchen und Klöstern zusammenhing. Heute sind nur noch 24 Kirchen erhalten, ganze 75 immerhin im größeren eingemeindeten Raum Erfurt. Die folgende Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Erfurter Dom (Marienkirche)
Dieser Dom ist der älteste und bedeutendste Sakralbau der Thüringischen Landeshauptstadt. Im 8. Jahrhundert errichtet, diente er kurze Zeit als Bischofssitz und war bis in das 19. Jahrhundert Sitz des Kollegiatsstifts St. Marien. Seit dem Jahre 1994 ist der Erfurter Dom wieder eine Kathedrale des neu gegründeten Bistums Erfurt. Der Dom ist auch Sitz des Domkapitels. Sehr sehenswert ist zum einen die Glocke, die Gloriosa. Die Glocke des Domes ist die größte frei schwingende europäische Glocke aus dem Mittelalter. Darüber hinaus ist der Glas-Gemäldezyklus im Inneren der Kirche und der Hochaltar mehr als prächtig.

Barfüßerkirche
1231 erbaut und einst ein Kloster der Minoritenbrüder (Franziskaner), wurde sie nach einem Bombenangriff während des Zweiten Weltkrieges stark zerstört. Heutzutage ist nur noch die Ruine zu sehen. Hier finden im Sommer Thatervorstellungen statt.

Ägidienkirche
Diese Kirche stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert und steht am östlichen Ende der Krämerbrücke. Gemeinsam mit einer am anderen Ende gelegenen Benediktinerkirche bildete sie die beiden Brückenköpfe. Die Benediktinerkirche indes steht nicht mehr. Wer auf die Krämerbrücke gehen möchte, muss von der östlichen Seite durch ein begehbares Tor in der Kirche hindurch. Sehr empfehlenswert ist der Turm der Kirche, der bestiegen werden darf und einen herrlichen Ausblick über die Altstadt von Erfurt bietet.

Kaufmannskirche
Die nach dem Dom wohl älteste Kirche der Stadt wurde dem Hl. Gregor geweiht. Der dem Besucher heute präsentierte Bau geht auf das 14. Jahrhundert zurück.

Peterskirche
Diese Kirche steht seit dem 11. Jahrhundert und war einst die Klosterkirche des mittelalterlichen Kollegiatsstiftes, von dem fast keine Spuren mehr vorhanden sind. Ihre charakteristischen hölzernen Turmhelme erhielt sie im späten 15. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche in ein Magazin umgewandelt und baulich entstellt. Seit 1990 ist sie ein Ausstellungsraum.

Schottenkirche St. Nicolai und St. Jacobi
Diese dreischiffige Basilika ist eine frühere Benediktiner-Klosterkirche aus dem frühen 12. Jahrhundert. Der Name geht auf Marianus Scotus zurück, der in Regensburg die Abtei St. Jacob gründete und die Erfurter Kirche zu einem Filialkloster erklärte. 1820 wurde das Klostergebäude geschlossen und 1964 wieder eingeweiht.

St. Severi-Kirche
Diese Kirche ist eines der Wahrzeichen der Stadt und steht direkt neben dem Erfurter Dom auf dem Domberg. Ihr genaues Alter konnte bisher nicht bestimmt werden, indes geht man von einer Gründung um das frühe 9. Jahrhundert aus. Die Kirche erlebte die wechselvolle Geschichte der Stadt mit und erfuhr im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte diverse Umbauten und Rekonstruktionen - die letzten in den1990er Jahren. Die Kirche ist wie ihr Nachbar, der Dom, über 70 Treppenstufen vom Domplatz aus zu erreichen. Besonders berühmt ist der Sarkophag des Hl. Severus, der der Kirche auch den Namen gab und dessen sterbliche Überreste hier beigesetzt wurden. Die katholische Bonifatiuskapelle sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen.

Synagogen

Alte Synagoge
Diese alte Erfurter Synagoge liegt in unmittelbarer Nähe zur Krämerbrücke, dem ältesten Teil Erfurts in der Waagegasse 8. Sie gilt als die älteste erhaltene Synagoge von Mitteleuropa. Die ältesten Teile der Synagoge gehen auf das späte 11. Jahrhundert zurück, als es hier eine große jüdische Gemeinde gab. Die zweite Bauphase geht auf das Jahr 1270 zurück, als man auf den alten Mauern ein neues Gebäude errichtete.
Um 1300 wurde die Synagoge nach Norden erweitert. Aber bereits um 1350 wurde das Gebäudevon dem Eigner in ein Warenlager umgewandelt.
Nach 1945 wurde das Gebäude als Restaurant als Ausstellungsraum für Künstler und sogar als Tischtennisspielstätte und Tanzsaal verwendet. Das zur Wende 1989 völlig verfallene Gebäude wurde liebevoll rekonstruiert und wurde 2009 als Gedenkstätte und Museum fertig gestellt.

Kleine Synagoge
Diese Erfurter Synagoge wurde im Jahr 1840 geweiht. Sie ist ein zweigeschossiger Bau mit einer klassizistischen Fassade. Im Jar 1885 erwarb der Erfurter Kaufmann Römpler das Gebäude und widmete das Haus zu einem Fasslager für Essenzen und Spirituosen um. Von 1918 bis 1993 diente es als Wohnhaus in städtischem Besitz, weswegen es den Zerstörungen während der Nazizeit entgangen war. Im Jahr 1998 wurde das Gebäude seiner neuen Bestimmung übergeben. Es dient seitdem als Ausstellungsstätte, als Ort für Tagungen und Vorträge, etwa 80% der Aktivitäten besitzen einen Bezug zum Judentum. Die Gedenkstätte Kleine Synagoge befindet sich "An der Stadtmünze 4-5 in Erfurt.

Neue Synagoge
Diese Synagoge, die von der jüdischen Landesgemeinde Thüringens als Gotteshaus verwendet wird, wurde im Jahr 1952 errichtet und ist damit die einzige in der Zeit der DDR errichtete Synagoge. Die jüdische Landesgemeinde Thüringens umfasst ca. 750 Mitglieder, wovon ca. 300 in Erfurt leben. Das Gotteshaus liegt am Juri Gagarin Ring 16.

Öffentliche Gebäude

Kaisersaal
Der Kaisersaal wurde 1994 nach ausgiebigen Renovierungsarbeiten als Kulturzentrum wiedereröffnet. Er ist historisch unglaublich bedeutend für die Stadt, fand doch hier 1791 die Uraufführung von Schillers "Don Carlos" statt, traten doch hier Genies wie N. Paganini, F. Liszt und C. Schuhmann auf, wurde doch hier 1891 das "Erfurter Programm" von der SPD verabschiedet. Im Kaisersaal haben zwischen 350 und 600 Gäste Platz. Neben kleineren Feiern wie der Abiturabschlussfeier finden hier auch Kabarettveranstaltungen, Partys und Modeschauen statt.

Thüringer Staatskanzlei
Am Anger befindet sich der Sitz der Thüringischen Staatskanzlei, in der der Ministerpräsident residiert. Diese Institution wurde in einer früheren kurmainzischen Statthalterei untergebracht. Besonders bemerkenswert sind das Portal und das barocke Frontgebäude. In diesem Haus haben sich einst berühmte Gäste eingefunden, zu denen bsp. Schiller, von Humboldt, Wieland und Herder zählten. Als im Jahre 1808 Napoléon auf Goethe traf, fand auch dieses Ereignis hier statt.

Erfurter Rathaus
Das Rathaus der Thüringischen Landeshauptstadt befindet sich zwischen dem Domplatz und dem Anger und wurde zwischen 1870 und 1874 errichtet. Die Erfurter Geschichte kann sich mit Hilfe der Wandgemälde im Inneren des Bauwerks erschließen lassen. Der Festsaal ist besonders beeindruckend und oftmals Ort für Konzerte.

Villen, Paläste und Festungen

Cyriaksburg (Ciriaxburg)
Im westlichen Teil von Erfurt, auf einem Hügel nahe der Stadt, liegt diese unter Denkmalschutz stehende Burg aus dem späten 15. Jahrhundert. Das Deutsche Gartenbaumuseum wurde hier untergebracht. Die Burg steht an dem Ort, wo einst das Cyriakskloster gestanden hatte. Von der im 19. Jahrhundert teilweise abgerissenen Burg sind heute insbesondere noch die beiden Festungstürme zu sehen, von denen einer seit 2000 eine Aussichtsplattform besitzt.

Schloss Molsdorf, das "Thüringer Versailles"
Dieses Schloss aus dem 18. Jahrhundert liegt im Örtchen Molsdorf, südlich von Erfurt. Es ist ein sehr schönes Beispiel für die spätbarocke Architektur und verfügt über eine über 8 Meter weite Parkanlage. Seit 1998 beherbergt das Schlossmuseum den Nachlass des Künstlers Otto Knöpfer. Dieser kann besichtigt werden. Im Festsaal des Schlosses finden fast das ganze Jahr über - außer im Januar und im Februar - Kammerkonzerte statt.

Zitadelle Petersberg (Festung Petersberg)
Diese beinahe komplett erhaltene Barock-Festung geht auf das 17. Jahrhundert zurück und steht auf dem Petersberg, der sich direkt neben dem Domplatz erhebt. Sie ist die einzige noch erhaltene europäische Stadtfestung im Barock-Stil. Für ihren Bau zeichnete sich v.a. Antonio Petrini verantwortlich. Die Nutzung der Festung war bisher wenig rühmlich. Nachdem die Franzosen hier ihre Erfurter Geiseln eingekerkert hatten und 1848 renitente Demokraten hier inhaftiert waren, sperrten die Nationalsozialisten ab 1933 politische Gegner hier ein. Den Abschluss der Reihe machte die Stasi, die zu DDR-Zeiten weite Teile der Festung für ihre Zwecke nutzte. Heutzutage steht die Zitadelle der Öffentlichkeit zur Besichtigung zur Verfügung. Ein Café und viele Hotels in der näheren Umgebung runden das Bild ab.

Universitäten und andere Bildungseinrichtungen

Fachhochschule Erfurt
Etwa 4.200 Studenten studieren an der Erfurter Fachhochschule, die sich den Gebieten Architektur, Gartenbau, Ingenieurswesen, Informatik u.a. verschrieben hat. Sie besteht seit 1991. Im Profil der studentischen Ausbildung ist sie an den regionalen Bedürfnissen orientiert.

Priesterseminar Erfurt

Das PSE ist der einzige Ausbildungsort für Priesteramtsanwärter aus den katholischen Diözesen Ostdeutschlands. Momentan lassen sich 35 Seminaristen dort zum Priester "ausbilden".

Universität Erfurt
Als eine der ältesten Universitäten Deutschlands kann die Universität Erfurt mit berühmten Absolventen wie Martin Luther oder Christoph M. Wieland aufwarten.
1392 wurde die Universität gegründet und war zu bestimmten Zeiten bisweilen die größte des deutschen Landes.
Von 1819 bis 1994 war sie geschlossen, bietet nun aber wieder 30 Studiengänge (darunter auch Katholische Theologie) für 4.000 Studenten an.
In der Abbildung ist das Collegium Maius dargestellt, das früher der Sitz der Universität war.

Parks

Erfurt ist eine grüne Stadt und gesäumt von diversen Parkanlagen, Gärten und bewaldeten Gebieten. Die folgende Auswahl an Parks und Gärten ist daher unvollständig:

Brühler Garten

Der 1,5 Hektar große Brühler Garten liegt in der Erfurter Altstadt und steht unter Denkmalschutz. Im Jahre 2001 wurde er liebevoll neu gestaltet.

Luisenpark (Dreibrunnenpark)

Der Dreibrunnenpark befindet sich im südöstlichen Erfurt, direkt an der Gera, und wird im Gedenken an den Besuch der Königin Luise auch "Luisenpark" genannt. Eine kleine Fußgängerbrücke aus Holz führt zum Botanisch-Dendrologischen Garten.

Hirschgarten

Etwa im Jahre 1780 wurde mit dem Hirschgarten die erste öffentliche Parkanlage von Erfurt eingerichtet. Erst 1956 kam die heutige Springbrunnenanlage hinzu und 1978 die Neuordnung der Bepflanzung. Der am Ende des Angers gelegene Park besticht durch seine alten Bäume und seine angenehme Atmosphäre.

Nordpark

Der Nordpark liegt im nördlichen Erfurt und stellt mit seinen 9 Hektar die größte Parkanlage der Thüringer Landeshauptstadt dar. Die weitläufige Landschaft des 1938 angelegten Parks führt an der Gera entlang bis zum Stadtzentrum und bis zum nördlichsten Ende von Erfurt.

Stadtpark

Dieser Park liegt gleich in der Nähe des Hauptbahnhofs und besticht durch seine wundervolle Treppenanlage. Der beliebte Stadtpark bietet neben streng geometrischen Gestaltungselementen auch einen Pavillion, den Sorgebrunnen und Korkbäume.

Steigerwald

Im südlichen Erfurt liegt der Steigerwald, ein 700 Hektar riesiges bewaldetes Gebiet, das als Erfurts "Grüne Lunge" bezeichnet wird. Der Wald ist wegen seiner guten Wandermöglichkeiten sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen sehr beliebt. 36 Kilometer markierte Wanderwege machen ihn zu einem Paradies für Erholung Suchende.

Südpark

Der Südpark befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Erfurter Stadion und zum Steigerwald. Er ist über 7 Hektar groß und ging aus dem 1978 geschlossenen Südfriedhof hervor.

Zoologischer Garten

Thüringer Zoopark Erfurt
Dieser zu den flächenmäßig größten Zoos Deutschlands zählende Tierpark wurde 1959 eröffnet und liegt im Norden der Stadt am Hang des Roten Berges. Er beheimatet ca. 1.200 Tiere aus 128 Arten. Zu sehen sind u.a. Elefanten, Löwen, Giraffen und Nashörner sowie seltene Haustiere und Affen. Der Blick von diesem 63 Hektar großen Terrain ist atemberaubend. Im Jahre 2005 entstand die Löwensavanne, in der u.a. sieben Löwen leben (Stand 2007). 2006 kamen das Kangaroo-Land und die Adlervoliere hinzu. Besonders stolz ist man in Erfurt auf die regelmäßigen Nachzuchten der vom Aussterben bedrohten Südlichen Breitmaulnashörner. Im Zoo befindet sich ein privat betriebenes Indian Camp, in dem Kinder und Erwachsene die Kultur und das Leben der Indianer nachempfinden können.
Jedes Jahr finden diverse Veranstaltungen statt, wie der Tag des Pferdes, das Zooparkfest oder "Kuriositäten" wie die Wahl des schönsten Mischlingshundes. Ein großer Spielplatz und ein Streichelzoo stehen den Kindern zur Verfügung.

Flüsse und Seen

Gera
Erfurt befindet sich direkt an der Gera, einem 85 Kilometer langen Nebenfluss der Unstrut. Ihr eigentlicher Name war "Erfes". Nach dieser alten Bezeichnung nun erhielt die größte Stadt Thüringens ihren Namen. Die Gera fließt durch mehrere Stadtteile von Erfurt: zu 1/3 durch die Altstadt und zu 2/3 durch den eigens angelegten Flutgraben. Die Wasserqualität der Gera wurde im Jahr 2001 gemessen und ergab für den Raum Erfurt kritische Werte, was an der landwirtschaftlichen Nutzung und der Entsorgung städtischer Abwässer lag. Das wohl berühmteste Gebäude an bzw. über die Gera ist die Erfurter Krämerbrücke.

Erfurter Seen

Im Norden von Erfurt entsteht seit einigen Jahren ein Naherholungsgebiet. Dieses ist ein Resultat des Jahrzehnte alten Kiesabbaus, der diverse Kiesgruben auf einem Terrain von 9 Kilometern zurückließ. Die Gruben haben sich mit Grundwasser gefüllt und werden in geraumer Zeit eine Fläche von 12 Seen bilden. Acht Baggerseen sind bereits vorhanden und können aufgesucht werden. Mit kräftiger Unterstützung des Regionalen Entwicklungskonzeptes "Erfurter Seen" wird die gesamte Seen-Region zu einem Naherholungsgebiet gemacht, in welchem man baden, segeln, angeln, radfahren und wandern wird können. Wobei: Die meisten dieser Aktivitäten sind schon heute möglich.

Kunsthalle Erfurt - Haus zum Roten Ochsen
Das Haus zum Roten Ochsen ist ein Renaissance-Gebäude am Fischmarkt im Stil der Renaissance. Das Gebäude wurde im Jahr 1392 erstmals erwähnt und 1562 durch den durch den Waid-Händler Jacob Naffzer 1529–1586) aus Erfurt im Stil der Renaissance umgebaut. Der namensgebende rote Ochse mit seinen goldenen Hörnern befindet sich in der Mitte des Frieses über dem Erdgeschoss, das Fries zeigt zudem die Musen und die antiken Planetengötter. Im ersten Stock des Gebäudes befindet sich der Renaissancesaal, in dem zahlreiche Ausstellungen stattfinden. Das Haus ist Sitz des Erfurter Kunstvereins. Seit 1979 wird das renovierte Gebäude als "Galerie am Fischmarkt“ und seit dem Jahr 2000 als Kunsthalle Erfurt genutzt. Ab dem 18. Jahrhundert wurde es nicht nur als Wohn-, sondern auch als Geschäftshaus genutzt und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts befand ich hier ein Kino.

Kulturhof Krönbacken
Der Kulturhof - Haus zum Güldenen Krönbacken - ist ein früherer Handelshof in der Michaelisstraße 10 in der Altstadt von Erfurt. Er besteht aus dem Haupthaus, einem großen Hof mit mehreren kleinen Gebäuden und einem heutzutage kulturell genutzten Speicher im hinteren Teil. Nach Beendigung der 1990 begonnenen Renovierungsarbeiten im Jahr 1992 trat besonders der Dachstuhl im Obergeschoss in den Vordergrund. Im Norden des Hofes wurde bis Mai 1994 ein moderner Funktionsneubau unter Verwendung des typischen gelben Sandsteines errichtet. Dem seitdem als Kulturhaus für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzten Waidspeicher dient er als Foyer, Garderobe, Treppenhaus und Technikgeschoss.

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