Chemnitz: Bekannte Personen

Georgius Agricola (1494-1555)
Georgius Agricola wurde 24. März 1494 in Glauchau geboren. Dieser deutsche Wissenschaftler, Humanist und Arzt wird nicht zu unrecht auch als "Vater der Mineralogie“ bezeichnet. Außerdem gilt er Begründer der modernen Geologie und Bergbaukunde. Er war am 21. November 1555 in Chemnitz verstorben.

Michael Ballack (geb. 1976)
Michael Ballack wurde am 26. September 1976 in Görlitz geboren, war aber bereits im Alter von 6 Monaten mit seinen Eltern nach Karl-Marx-Stadt, das heutige Chemnitz gezogen.
In Chemnitz absolvierte er das dortige Sportgymnasium. Seine Karriere führte ihn über den Chemnitzer FC und den 1. FC Kaiserslautern 1999 zu Bayer 04 Leverkusen. Mit den Rheinländern erreichte er 2002 das Finale der Champions League. Anschließend wechselte er zum FC Bayern München und gewann dort dreimal das Double.
Mit 29 Jahren wechselte nach England zum FC Chelsea und war auch dort an mehreren Titelgewinnen beteiligt. Zum Abschluss seiner Laufbahn kehrte er für zwei Jahre nach Leverkusen zurück. Er gewann insgesamt fünf nationale Meisterschaften. Für die deutsche Nationalmannschaft trat er von 1999 bis 2010 in 98 Spielen an und war ab 2004 ihr Mannschaftskapitän. Er nahm mit ihr an zwei Weltmeisterschaften und drei Europameisterschaften teil und erreichte dabei ein WM- und ein EM-Endspiel. Sein 2002 geborener Sohn Emilios war im Alter von 18 Jahren im 5. August 2021 bei einem Quadunfall in Portugal ums Leben gekommen.

Erich Basarke (1878-1941)
Erich Basarke wurde am 15. November 1878 in Graudenz im heutigen Polen geboren. Der Architekt war für die Stadt am gleichnamigen Fluss einer der bedeutendsten Baumeister des 20. Jahrhunderts. Von Ihm stammen in Chemnitz u.a. folgende Gebäude bzw. Anlagen: Radrennbahn in Chemnitz-Altendorf von 1909, die Bernsdorfer Schule in Chemnitz-Bernsdorf von 1910, das Gebäude der Handelskammer zu Chemnitz von 1912, die Montagehalle der Werkzeugmaschinenfabrik Union in Chemnitz von 1913, das Bankgebäude der Deutsche Bank AG von 1926, der Erweiterungsbau des Kaufhauses Tietz von 1927, der Erweiterungsbauten mit Uhrturm der Werkzeugmaschinenfabrik Schubert & Salzer von 1927, sowie die Handschuhfabrik der Gebrüder Becker von 1929. Basarke war am 23. April 1941 in Chemnitz verstorben, wo er auf dem Städtischen Friedhof seine letzte Ruhestätte fand.

Waleri Bykowski (1934-2019)
Waleri Bykowski wurde am 2. August 1934 in Pawlowski Possad bei Moskau geboren. Er war dreimal mit sowjetischen Raumkapseln im All. Besonders erwähnenswert ist sein Flug vom 26. August 1978 als er zusammen mit dem DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn in Sojus 31 zur Raumstation Saljut 6 gestartet war, wo sie die Stammbesatzung Wladimir Kowaljonok und Alexander Iwantschenkow besuchten. Nach einer Woche kehrten Bykowski und Jähn zur Erde zurück Er war am 27. März 2019 in Lossino-Petrowski bei Moskau verstorben. Im September 1978 wurde er Ehrenbürger von Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz.

Michael Degen (geb. 1932)
Michael Degen wurde am 31. Januar 1932 in Chemnitz geboren. Er hat sich als deutscher Theater- und Filmschauspieler einen Namen gemacht und ist seinem Fernsehpublikum insbesondere durch Franz Peter Wirths filmische Adaption von Thomas Manns "Die Buddenbrooks” bekannt geworden. Den Fernsehzuschauern war er ab Oktober 2000 an der Seite von Joachim Król und Uwe Kockisch in der ARD-Krimireihe Donna Leon in der Rolle des Vice-Questore Patta zu sehen. Er überstand als Sohn jüdischer Eltern die NS-Zeit nur durch die aufopferungsvolle und lebensgefährliche Hilfe von deutschen Freunden. Degen war am 9. April 2022 in Hamburg verstorben.

Stephan Hermlin (1915-1997)
Stephan Hermlin wurde am 13. April 1915 als Rudolf Leder in Chemnitz geboren. Der deutsche Schriftsteller und Übersetzer aus dem Französischen erlangte v.a. durch seine Essays, Erzählungen und seine Lyrik Berühmtheit. Er gehörte zu den gefeiertsten Schriftsteller der DDR. Politisch war er umstritten, so hatte er im August 1961 in einem offenen Brief an Wolfdietrich Schnurre und Günter Grass den Bau der Berliner Mauer gerechtfertigt. Aber er hatte auch 1968 die Niederschlagung des Prager Frühlings kritisiert. Er war am 6. April 1997 in Berlin verstorben

Stefan Heym (1913-2001)
Stefan Heym wurde am 10. April 1913 in Chemnitz als Helmut Flieg geboren. Der Sohn einer jüdischen Chemnitzer Kaufmannsfamilie konnte nach einem bewegten Leben auf ein ungeheures Schaffen zurückschauen. Gleich sein erster Roman – "Hostages“ von 1942 – wurde ein Bestseller. In seinen Werken setzte sich Heym mit aktuellem Zeitgeschehen kritisch auseinander und verband es in kunstvoller Manier mit historischen und religiösen Stoffen. Von 1994 bis 1995 war er Abgeordneter der PDS, der heutigen Linkspartei, im 13. Deutschen Bundestag. Stefan Heym war am 6. Dezember 2001 in En Bokek in Israel verstorben, aber seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee. Im Oktober 2001 wurde er Ehrenbürger von Chemnitz.

Sigmund Jähn (1937-2019)
Sigmund Jähn wurde am 13. Februar 1937 in Morgenröthe-Rautenkranz in Sachsen geboren. Jähn flog am 26. August 1978 in der sowjetischen Raumkapsel Sojus 31 zusammen mit Waleri Fjodorowitsch Bykowski zur sowjetischen Raumstation Saljut 6. Der Flug dauerte 7 Tage, 20 Stunden und 49 Minuten. Während der 124 Erdumkreisungen führte Jähn zahlreiche Experimente durch. Sojus 31 blieb als Rückkehrkapsel für die Stammbesatzung an Saljut 6 an-gedockt, während er und Bykowski mit der Sojus 29 zur Erde zurückgekehrt waren. Bis zu seinem Tod am 21. September 2019 in Strausberg hatte er hier gelebt. Er war verheiratet und hatte zwei Töchter. Neben zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen wurde er im September 1978 Ehrenbürger von Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz

Simone Lang (geb. 1971)
Simone Lang wurde am 30. April 1971 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren. Sie war eine deutsche Eiskunstläuferin.

Barbara Ludwig (geb. 1962)
Barbara Ludwig wurde am 8. Februar 1962 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz geboren. Die SPD-Politikerin war von 2006 bis 2020 Oberbürgermeisterin ihrer Heimatstadt Chemnitz.

Jutta Müller (geb. 1928)
Jutta Müller wurde am wurde am 13. Dezember 1928 als Jutta Lötzsch in Chemnitz geboren. Zu-nächst war sie Lehrerin für Deutsch und Sport. Doch ihre Liebe galt besonders dem Eiskunstlauf. 1949 wurde sie DDR-Meisterin im Paarlauf. Jutta Müller studierte später an der Deutschen Hochschule für Körperkultur Leipzig (DHfK Leipzig). Seit 1955 hat Jutta Müller junge Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer trainiert und zur Weltspitze geführt. Zuerst erhielt ihre Tochter Gabriele Seyfert zwei Weltmeistertitel 1969 und 1970. Ihre größten Erfolge als Trainerin erreichte sie jedoch mit Katarina Witt. Insgesamt über 57 Medaillen bei olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gehen auf ihre hervorragende Trainerleistung zurück. Damit ist Jutta Müller die erfolgreichste Eiskunstlauftrainerin der Welt.
Für die Entwicklung des Eiskunstlaufsports, die Förderung junger Talente in Chemnitz und ihr langjähriges Engagement in der Stadt wurde sie im Dezember 2008 Ehrenbürgerin von Chemnitz

Günter Naumann (1925-2009)
Günter Naumann wurde am 17. November 1925 in Chemnitz geboren. Der deutsche Schauspieler Naumann wurde v.a. als "Hauptmann Beck" in der Krimireihe Polizeiruf 110 berühmt. Er war am 6. November 2009 in Berlin-Köpenick verstorben.

Fred Otto (1883-1944)
Fred Otto wurde am 4. Dezember 1883 in geboren. Der deutscher Architekt und Stadtbaurat hatte in den 1920er Jahren das Stadtbild von Chemnitz erheblich mitgeprägt, einer Stadt, in der er am 22. September 1944 auch verstorben ist.

Sylke Otto (geb. 1969)
Sylke Otto wurde am 7. Juli in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz geboren. Sie ist eine frühere deutsche Rennrodlerin, die im Laufe ihrer Karriere 37 Weltcuprennen gewinnen konnte und je fünfmal Europa- und Weltmeisterin wurde. Viermal gewann sie den Gesamtweltcup. Bei den Olympischen Spielen 2002 (in Salt Lake City) sowie bei den Olympischen Spielen 2006 (in Turin) konnte sie Gold erreichen – es waren die Höhepunkte ihrer Laufbahn. Im Jahr 1996 wurde sie Soldatin auf Zeit mit dem Dienstgrad Hauptfeldwebel. Sie ist Mutter von zwei Töchtern.

Helmut Schelsky (1912-1984)
Helmut Schelsky wurde am 14. Oktober 1912 in Chemnitz geboren. Dieser neben Theodor W. Adorno und René König wohl einflussreichste Soziologe der Nachkriegszeit zeichnete sich aber auch als Publizist und Herausgeber aus.
Er war am 24. Februar 1984 in Münster verstorben.

Jörg Schüttauf (geb. 1961)
Jörg Schüttauf wurde am 26. Dezember 1961 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz geboren. Dieser deutsche Schauspieler spielte in vielen Film- und Fernsehproduktionen mit, so u.a. in Ete und Ali (1985) und Berlin is in Germany (2001). Aber seinen Durchbruch hatte als Schauspieler hatte er 1992 in der Titelrolle des Films Lenz unter der Regie von in Egon Günthers. Einem breiten Publikum wurde er jedoch vor allem in der Fernsehreihe Tatort als Frankfurter Kommissar Fritz Dellwo bekannt. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er lebt mit seiner Familie in Caputh bei Potsdam (Stand 2022)

Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)
Karl Schmidt-Rottluff wurde am 1. Dezember 1884 in Rottluff, heutzutage ein Stadtteil von Chemnitz, als Karl Schmidt geboren. Er war ein deutscher Maler, Grafiker und Plastiker. Er gilt als ein Klassiker der Moderne und als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus. Er war am 10. August 1976 in Berlin verstorben. Im Jahr 1946 wurde er Ehrenbürger von Chemnitz

Matthias Schweighöfer (geb. 1981)
Matthias Schweighöfer wurde am 11. März 1981 in Anklam geboren. Er ist ein sehr bekannter deutscher Schauspieler, Regisseur und Produzent, der in Chemnitz das Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium besucht hatte. Im Jahr 1997 hatte er unter der Regie von Andreas Dresen in dem Fernsehfilm Raus aus der Haut das erste Mal eine Rolle in einem Film erhalten. Bekannte Filme mit ihm sind u.a. Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat von 2008, Polizeiruf 110: Zerstörte Träume von 2001 oder Tatort: Weil sie böse sind von 2010. Mit der Regieassistentin Angelika Schromm hat er eine Tochter (geb. 2009) und einen Sohn (2014). Derzeit (Stand 2022) ist er mit der deutschen Schauspielerin Ruby O. Fee (geb. 1996) liiert

Peter Seifert (geb.1941)
Peter Seifert wurde am 27. Juli 1941 in Zwickau geboren. Er studierte und promovierte an der Technischen Hochschule in Karl-Marx-Stadt.
Zur Zeit der Wende kam er im Dezember 1989 zur SPD. 1990 wurde er in den Stadtrat in Chemnitz und Vorsitzender der SPD-Fraktion. Von 1993 bis 2006 war er Oberbürgermeister der Stadt. Im August 2016 wurde er Ehrenbürger der Stadt

Matthias Steiner (geb. 1982)
Gewichtheber. Matthias Steiner wurde am 25. August 1982 in Wien geboren. Steiner kam wegen Unstimmigkeiten mit dem österreichischen Verband und nicht zuletzt wegen seiner späteren Frau Susann nach Deutschland, die im Juli 2007 in der Nähe von Heidelberg an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorben war. Erst Anfang 2008 erhielt er nach langem Kampf mit der Bürokratie die deutsche Staatsbürgerschaft. Steiner gewann auf der Olympiade in Peking im August 2008 die Goldmedaille im Superschwergewicht (über 105 kg) - mit 203 kg im Reißen und 258 kg im Stoßen - also mit insgesamt 461 kg. Er startete für den Chemnitzer AC.

Kati Winkler (geb. 1974)
Kati Winkler wurde am 16. Januar 1974 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz zur Welt. Sie war eine deutsche Eiskunstläuferin, die ihre Karriere im Eistanz mit René Lohse startete. Seit 2008 ist sie verheiratet und ist Mutter von zwei Töchtern.

Katarina Witt (geb. 1965)
Katarina Witt wurde am 3. Dezember 1965 in damaligen West-Staaken geboren, das von 1961 bis 1969 zu Falkensee gehörte. Diese deutsche Eiskunstläuferin gilt als erfolgreichste Sportlerin auf diesem Gebiet in der gesamten Geschichte der Olympischen Spiele. Sie erreichte dort praktisch alles, was man erreichen kann, so wurde sie zweimal Olympiasiegerin und viermal Weltmeisterin und sechsmal Europameisterin. Mit Chemnitz ist sie verbandelt, weil sie dort ihre schulische und insbesondere ihre sportliche Ausbildung erlangte und zwar in der Karl-Marx-Städter Kinder- und Jugendsportschule (heute: Sportgymnasium Chemnitz). Ab 1977 trainierte sie in Chemnitz bei Jutta Müller.
Großes Aufsehen erregte sie 1998 mit Aktfotos im Playboy. Nach dem Ende ihrer Karriere ist sie als Schauspielerin und Moderatorin tätig. Sie wurde im Dezember 1988 Ehrenbürgerin von Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz.

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