Budapest: Stadtgeschichte

Schon etwa 2000 vor Christus war das Gebiet um Budapest bewohnt. Um 10 v. Chr. wurde das Gebiet westlich der Donau, der heutige Stadtteil Óbuda von den Römern besiedelt, die im Jahre 19 dort die Festung Aquincum erbauten. Die neue Provinz erhielt den Namen Pannonia Inferior. Die Festung wurde der Sitz des römischen Statthalters. Nach dem Untergang des Römischen Reiches, drangen die Hunnen aus dem Osten in die Provinz ein und übernahmen per Vertrag Aquincum. Einige Jahre später begannen die Hunnen mit ihren blutigen Eroberungszügen und etablierten das hunnische Großreich unter König Attila (395-453). Nach dessen Tod zerfiel dieses, und andere Stämme, wie die Ostgoten, Langobarden, Awaren und Slawen besiedelten das Gebiet.

Ende des 9. Jahrhunderts kamen sieben ungarische Stämme ins Land und ließen sich in der Gegend um Óbuda nieder. Sie unternahmen Eroberungszüge nach West- und Südeuropa. Erster ungarischer König wurde im Jahr 1000 Stephan I. (969-1038). Unter ihm begann die Christianisierung des Landes. Die Residenzen der Könige befanden sich in Esztergom und Székesfehérvár. Im 12. Jahrhundert siedelten sich Kaufleute in Buda und Pest an und die Städte gewannen an wirtschaftlicher Bedeutung. 1241 fielen die Mongolen in das Gebiet ein und zerstörten die Stadt fast vollständig. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde unter König Béla IV (1206-1270), König ab 1235, auch die Burg erbaut und Befestigungen entstanden. Nachdem im Jahre 1301 die Linie der Arpáden ausgestorben war, wurde der Thron von der Anjou-Dynastie bestiegen.

Ungarn erlebte in den folgenden Jahren einen politischen und wirtschaftlichen Aufschwung. Anfang des 16. Jahrhundert fielen Buda und Pest in die Hand der Türken. Während der 150 Jahre andauernden osmanischen Herrschaft wurden die Kirchen in Moscheen umgewandelt und viele Heilquellen zu Bädern ausgebaut. 1686 gelang es dem Hause Habsburg unter Karl von Lothringen die Stadt zurück zu erobern. Als Dank für die Befreiung von den Türken erhielten die Habsburger von den Ungarn das Thronfolgerecht. Widerstände seitens der Bevölkerung wurden niedergeschlagen. 1740 bestieg die Österreicherin Maria Theresia (1717-1780) den Thron und ein neuer Königspalast entstand. Vierzig Jahre später wurde Deutsch zur Amtssprache erklärt und Buda und Pest zu Universitätsstädten. Im Jahre 1873 fand die Vereinigung der Städte Buda, Pest und Óbuda zur Landeshauptstadt Budapest statt.


Ein paar Jahre später wurde die erste U-Bahnlinie des europäischen Kontinents in Budapest eröffnet. Zur Jahrtausendfeier der Landnahme der Ungarn wurden viele neue Gebäude und Denkmäler, wie das Milleniumsdenkmal am Heldenplatz und die Fischerbastei errichtet.

Während des Ersten Weltkrieges kämpfte Österreich-Ungarn auf deutscher Seite. Nach der Niederlage und dem Zerfall der österreichischen Monarchie entstand im März 1919 in Ungarn eine Räterepublik, die allerdings nur einige Monate lang existierte. Im November 1919 zog der ultrakonservative Miklós Horthy (1868-1957) in Budapest ein und übernahm die Macht. Tausende Anhänger der Räterepublik wurden im Zuge des Weißen Terror ermordet. Wirtschaftlich ging es in den Nachkriegsjahren mit Budapest und dem Rest Ungarns bergab, dennoch nahm Ungarn auch im Zweiten Weltkrieg teil, als Verbündeter Deutschlands. Die ungarischen Juden wurden deportiert und ermordet. Ende 1944 belagerte die Rote Armee Budapest und es kam zu Straßenkämpfen in der Stadt. Nach der Befreiung im Februar 1945 waren Dreiviertel der Stadt zerstört.

Nachdem Ungarn 1949 zur Volksrepublik erklärt worden war, wurde das "stalinistische System" im Land eingeführt. Budapest vergrößerte sich im Laufe der Jahre durch die Eingemeindung weiterer Stadtgebiete und der Ausbau der Schwerindustrie wurde gefördert. Im Oktober 1956 kam es in der Stadt zum Ungarischen Volksaufstand, der blutig niedergeschlagen wurde und Zehntausende Tote und eine schwer verwüstete Innenstadt hinterließ. 200.000 Ungarn verließen daraufhin das Land. In den 1970er wurden die alten Stadtkerne von Budapest saniert, um den Tourismus anzukurbeln, was auch gelang. Am 23.Oktober 1989 wurde Ungarn zur Republik erklärt und die sozialistischen Denkmäler und Embleme, wie der Rote Stern auf dem Parlament wurden entfernt. Im Jahr 2000 wurden zur 1000-Jahrfeier der Staatsgründung einige neue Gebäude errichtet und Budapest verschönert. Außerdem wurden die Krönungsinsignien aus dem Nationalmuseum ins Parlament überführt.

Am 1. Mai 2004 wurde Ungarn Mitglied der EU, was vor allem im Budapest groß gefeiert wurde.

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