Basel: Stadtgeschichte

Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. ließen sich Angehörige des Stammes der Kelten am Rheinknie nieder. Im Jahr 44 v. Chr, dem Todesjahr von Julius Caesar, gründeten die Römer die Siedlung Augusta Raurica. Diese befand sich 10 bis 20 Kilometer stromaufwärts von der Stelle entfernt, an welcher sich das heutige Basel ausbreitet. Zudem entstand eine Burg auf dem Münsterhügel, auf welchem gegenwärtig das Baseler Münster thront. Die Lage der Stadt am Rhein ließ sie schon früh sehr bedeutend werden. Zu diesem Lagevorteil kam hinzu, dass sie für Jahrhunderte zwischen dem Bodensee und der Nordsee die einzige Brücke über den Rhein besaß. Damals hieß die Stadt noch Basilia und trug somit einen lateinischen Namen, der für das Jahr 374 erstmalig dokumentiert worden ist.

Um das Jahr 450 kamen die Alemannen nach Basel und einige Dekaden später die Franken. Nachdem Basel seit 912 zu Burgund gehört hatte, kam es 1032 zum Heiligen Römischen Reich. Diesem sollte sie bis 1501 angehören. Zur Jahrtausendwende erhielt Basel den Status einer freien Reichsstadt. Vom Jahre 999 an bis zur Reformation wurde Basel, das 740 Bischofsstadt geworden war, von so genannten Fürstenbischöfen regiert. Im Jahre 1019 begann unter dem deutschen Kaiser Heinrich II. (973-1024) der Bau der Kathedrale von Basel, die allgemein unter dem Namen Baseler Münster bekannt geworden ist. Dieses Sakralbauwerk sollte erst 1500 fertig gestellt werden. 1080 begann man mit dem Bau der ersten Stadtmauer. In den Jahren 1225 und 1226 ließ Bischof Heinrich von Thun die erste Brücke über den Rhein erbauen. Kleinbasel wurde zu dieser Zeit auch gegründet, diente aber lediglich dem Schutz der neuen Brücke.

Das 14. Jahrhundert brachte zwei Katastrophen nach Basel. Infolge der Pestepidemie des Jahres 1348 verstarben fast 50% der Stadteinwohner, und während des Baseler Erdbebens von 1356, dem bis heute wohl schwersten Erdbeben Mitteleuropas, starben zwar „nur“ 20 Menschen. Doch wurden weite Teile der Stadt vernichtet und mussten neu aufgebaut werden.

Die Stadt Kleinbasel wurde im Jahre 1392 von der Bürgerschaft Großbasels für 29.800 Gulden erworben. So konnte sich die Stadt am Ende des 14. Jahrhunderts von der bischöflichen Vorherrschaft befreien. 1397 verbannte man alle Juden aus der Stadt

Ein ungemein bedeutendes Ereignis fand in den Jahren zwischen 1431 und 1449 statt. In dieser Zeit nämlich tagte in der Stadt das Konzil von Basel, das zu den wichtigsten Synoden des 15. Jahrhunderts gezählt werden muss. Es wurde noch vom Papst Martin V. (1368-1431) einberufen. In seinem Verlauf wurde mit Felix V. (1383-1451) im Jahr 1439 der letzte katholische Gegenpapst in der Geschichte gewählt.

Im Jahre 1459 wurde durch Papst Pius II. (1405-1464) mit der Universität von Basel die erste Universität der Schweiz eingerichtet. An ihr sollten im Laufe der Geschichte wichtige Persönlichkeiten wie Erasmus von Rotterdam, Paracelsus und Hans Holbein d J. unterrichteten. Zur selben Zeit wurde durch Schüler Gutenbergs der Buchdruck in Basel eingeführt. Die Stadt erhielt im Jahre 1471 vom Kaiser Friedrich III. (1415-1493) das Messeprivileg.

Mit dem Jahr 1499 kam der Schwabenkrieg (auch Schweizer- bzw. Engadiner Krieg) nach Basel, ein kriegerischer Konflikt zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft (= lockeres Bundesgeflecht einiger Ortschaften und Kantone) und dem Haus Habsburg-Österreich um die Vorherrschaft im Grenzgebiet beider Mächte. In dessen Folge löste sich Basel vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, was indes erst 1648 rechtlich fixiert wurde. Die Stadt trat 1501 der Schweizer Eidgenossenschaft als 11. Ort bei. Der Bischof residierte weiterhin in Basel, bis die Stadt nach dem Einzug der Reformation 1529 zum reformierten Glauben übertrat. Maßgeblicher Reformator der Stadt war Johannes Oekolampadius (1482 - 1531), ein Schweizer Theologe und Humanist. 1536 wurde die erste Ausgabe der Christianae religionis institutio von Johannes Calvin (1509-1564) in Basel veröffentlicht. Darin legte der französische Reformator seine Lehre des Calvinismus dar.

Fünf gravierende Pestepidemien ereigneten sich in Basel zwischen 1563 und 1611. Trauriges Resultat waren etwa 11.000 Tote.

1795 konnte im Frieden von Basel der Krieg zwischen Frankreich, Spanien und Preußen beendet werden. Und schon zwanzig Jahre später wurde vom Wiener Kongress (1815) die ewige bewaffnete Neutralität der Schweiz anerkannt. Infolge der Aufteilung des ehemaligen Fürstbistums Basel gingen der Jura sowie das Laufental an Bern und Birseck an Basel.

Im Jahre 1833 erfolgte ein längerer Widerstand der Landgemeinden (= Baselbiet) gegen die Vorherrschaft der Stadt, welchen Basel nach der Schlacht an der Hülftenschanz verloren geben musste. Die Folge war, dass sich die Landgemeinden als eigener Halbkanton Basel-Landschaft einrichteten und nur die rechtsrheinischen Gemeinden Bettingen, Riehen und später Kleinhüningen bei Basel verblieben. Diese sind seitdem als Halbkanton Basel-Stadt vereint.

Die erste Schweizer Eisenbahn fuhr im Jahre 1844 von St. Louis über Basel. 16 Jahre später trug man die Stadtmauern ab. Von diesem einstigen Befestigungsbauwerk sind heutzutage nurmehr einige Tore übrig geblieben wie etwa das Spalentor.

Eine welthistorische Veranstaltung ereignete sich in Basel zwischen dem 26. und dem 29. August 1897: Es fand nämlich damals der von Theodor Herzl organisierte 1. Zionistischen Weltkongress statt, in dessen Folge die „Schaffung einer öffentlich und gesetzlich gesicherten Heimat für das jüdische Volk in Palästina“ beschlossen worden ist. Um diesem Ziel angemessen dienlich werden zu können, wurden eine jüdische Bank sowie ein Fonds gegründet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Basel mehrfach irrtümlich durch Luftbombardements der Alliierten in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise resultierten daraus nur leichte Schäden.

Basel-Mulhouse
konnte 1953 als erster binationaler Flughafen der Erde eingeweiht werden. 1993 wurde er sogar trinational. Im Jahre 1960 konnte Basel die zweitausendjährige Stadtgeschichte feiern. Sechs Jahre später „schon“ erhielten die Frauen das kantonale Stimmrecht. Eine Wiedervereinigung der Halbkantone Basel-Stadt und Baselland scheiterte im Jahre 1969. Grund dafür waren die Stimmen Basellands, die sich gegen eine Vereinigung aussprachen. Dafür konnten beide Halb-Kantone im Jahre 2001 ihre 500jährige Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft feiern.

Neuen Kommentar hinzufügen