Bagan: Sehenswürdigkeiten

Die historische Tempelanlagen des alten Bagan

Natürlich können nicht alle historischen Bauwerke beschrieben werden, die um die alte Stadt Bagan herum erhalten geblieben sind. Die folgende winzige Auswahl stellt lediglich die wichtigsten kurz vor.

Ananda-Tempel
Dieser buddhistische Tempel entstand im Jahre 1091 unter der Herrschaft des Königs Kyanzittha. Der Name des sicherlich berühmtesten Tempels von Bagan bezieht sich auf Buddhas Cousin. Einst aber hieß er “Ananta-Temple" und korrespondierte mit den Worten “ananta pinya", was so viel wie “endlose Weisheit" heißt. Der im indischen Architekturstil gehaltene Tempel beinhaltet vier stehende Buddhastatuen, die mit Blattgold verziert sind und jeweils in eine der vier Himmelsrichtungen schauen. Der Tempel besteht aus mehreren Terrassen und endet in einer kleinen Pagoda und einem Schirm (= hti). An den Seiten der Terrassen und am Fundament sind Terra-Cotta Illustrationen zu sehen, die Szenen aus dem Jataka (= folkloristische Mythenliteratur, welche die Geburt des Buddhas behandelt) darstellen.

Bupaya Pagoda
Diese kleine Pagoda am Ayeyarwady-Fluss wurde etwa in den 1000er Jahren erbaut und besticht durch ihre runde Form. Die gesamte Pagoda ist mit Blattgold geschmückt. Das eigentliche Bauwerk wurde im Erdbeben von 1975 komplett zerstört und später mit modernen Materialien wieder aufgebaut – mit nur wenig Beachtung für das historische Original.

Dhammayangyi-Tempel

In den 1100ern erbaut, entstand dieser Tempel entweder unter König Narathu oder unter König Alaungsithu. Auf jeden Fall ist der Dhammayangyi-Tempel der größte Bagans. Er wurde niemals vollendet und hält sich in seiner Bauart eng an den Ananda-Tempel.

Gawdawpalin-Tempel

Die Konstruktion dieses Tempels zog sich von der Herrschaft Narapatisithus (1174–1211) bis zu der des Königs Htilominlo (1121-1234) hin. Der zweitgrößte Tempel Bagans ähnelt dem Thatbyinnyu-Tempel, weist zwei Stockwerke auf und enthält drei tiefere und vier höhere Terrassen. Nachdem er während des Erdbebens 1975 schwer beschädigt worden war, wurde er in den darauf folgenden Jahren wieder neu aufgebaut.

Htilominlo-Tempel

Der Tempel entstand unter dem König Htilominlo im Jahre 1211, besitzt drei Stockwerke und misst ganze 46 m Höhe. Das aus rotem Ziegel gefertigte Bauwerk zeigt im Erdgeschoss vier Buddhastatuen, die jeweils in eine der vier Himmelsrichtungen schauen. Auch er wurde 1975 im Erdbeben beschädigt und später restauriert.

Lawkananda Pagoda

Die „Freude der Welt“ ist eine buddhistische Zedi, die unter dem König Anawrahta entstanden ist. Die Pagode enthält die Kopie einer Zahn-Reliquie des Buddha und erhielt 2003 einen mit Edelsteinen geschmückten Schirm (= hti), der heute auf dem Dach der Pagoda thront.

Mahabodhi-Tempel

Mitte der 1200er Jahre unter Htilominlo erbaut, wurde er in Anlehnung an den gleichnamigen Tempel in Bihar (Indien) gestaltet. Am charakteristischsten ist der große Pyramidenturm mit den vielen Nischen, in denen über 450 Bilder vom Buddha stehen. Der Tempel wurde im Erdbeben 1975 zerstört und später restauriert.

Mingalazedi Pagoda

Die 1284 unter König Narathihapate erbaute Pagoda ist eine der wenigen Tempel von Bagan mit einer kompletten Anordnung von glasierten Terra-Cotta-Fliesen, die aus dem Leben Buddhas berichten. Über mehrere Ebenen gelangt man zur Stupa, welche von einem Schirm mit Edelsteinen gekrönt wird.

Nathlaung Kyaung-Tempel

Dieser Tempel ist Vishnu geweiht und stellt den einzigen überlebenden Hindu-Tempel von Bagan dar. Zugleich ist er einer der ältesten Tempel Bagans. Seine Entstehung fällt in die 1000er und unter die Herrschaft von König Anawratha. Er enthält Statuen von 7 Avatars (= Gott oder göttliche Eigenschaften in tierischer oder menschlicher Gestalt).

Shwegugyi-Tempel

Unter dem König Alaungsithu entstand 1131 dieser Tempel, der auf einem gewaltigen Steinfundament steht. Der Tempel ist u.a. für seine bogenförmigen Fenster bekannt.

Shwesandaw Pagoda

Diese buddhistische Pagoda enthält eine Serie von fünf Terrassen, die von einer zylindrischen Stupa gekrönt werden. Auf der Stupa liegt ein mit Edelsteinen geschmückter Schirm. Die Pagoda entstand 1057 unter Anawrahta. In ihr werden (angeblich) heilige Haare des Gautama Buddha aufbewahrt.

Tharabha-Tor

Das Haupttor nach Bagan liegt im Osten des Terrains und ist eines der wenigen übrig gebliebenen Tore der alten Stadtmauer. Das Tor besteht aus zwei Schreinen, die einander gegenüber stehen. Diese stellen zwei Schutzgeister mit den Namen Mahagiri und Shwemyitna dar.

Thatbyinnyu-Tempel

Der in der Mitte der 1100er unter Alaungsithu erbaute Tempel ist trotz seiner Kreuzesform nicht symmetrisch. Er verfügt über zwei Stockwerke, wobei auf dem zweiten eine Statue des sitzenden Buddhas zu finden ist.


Hinweis!
Beim Besichtigen des Tempelareals ist darauf zu achten, dass die alten religiösen Bauwerke von den Birmanen als aktive heilige Stätten betrachtet werden. Respektvolles Verhalten und angemessene Kleidung zeichnen daher den umsichtigen Reisenden aus!

Weitere Pagoden, Stupas und Tempel in der Nähe Bagans

Dhammayazika Pagoda
Dieser buddhistische Tempel liegt im Dorf Pwasaw, östlich von Bagan. Er entstand 1196 unter Narapatisithu und weist drei Terrassen auf, die Terra-Cotta-Fliesen mit Darstellungen von der Geburt Buddhas enthalten.

Hmyatha Umin und Thameewhet Umin

Der unterirdische Tempel liegt östlich von Nyaung U und stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Kondawgyi Pagode

Diese Pagode mit ihren vielen Terrassen und der Stupa liegt ein paar Meter südlich des Thetkya-Muni-Tempels.

Kyaukku Umin Tempel

Übersetzt bedeutet der Name „Felsenhöhlentempel“. Er liegt ein paar hundert Meter weiter südöstlich von der Kondawgyi Pagode. Den schwer zu findenden Tempel erreicht man am besten per Boot oder Taxi.

Manuha Temple

Dieser buddhistische Tempel in Myinkaba wurde 1067 vom Mon-König Manuha erbaut und ist mithin einer der ältesten von Bagan. Das rechteckige Gebäude hat zwei Stockwerke und zeigt drei Statuen des sitzenden Buddha.

Myazedi Pagoda

In der Myazedi Pagoda im Dorf Myinkaba kann man ein Beispiel der berühmten „Myazedi-Inschrift" (auch "Rajakuma-Inschrift" oder "Gubyaukgyi-Steininschrift") sehen. Diese Inschrift geht auf das Jahr 1113 zurück und gilt als älteste überlebende Steininschrift Myanmars.

Nanpaya-Tempel

Der Palast-Tempel ist ein hinduistisches Heiligtum in Myinkaba, einem Dorf südlich von Bagan. Er wurde vom Mon-König Manuha erbaut und diente diesem auch als Residenz. Der Tempel enthält Darstellungen einiger Hindu-Götter.

Payathonzu-Tempel

Die “Gruppe der drei Buddhas" liegt in Minnanthu, einem Dorf südwestlich von Bagan. Der Tempel besteht eigentlich aus drei Tempeln, die durch enge Durchgänge miteinander verbunden sind. Im Innenbereich des Tempels sind Fresken zu sehen. Kürzlich wurde der Tempel mit helleren Stupas versehen.

Sapada Pagode

Inmitten der Stadt Nyaung U in der Anawratha-Road liegt diese Pagode, welche im singhalesischen Stil gestaltet worden ist.

Shwezigon Pagode
Die bekannte Pagoda liegt in Nyaung U, der wohl größten Stadt nahe Bagans Es handelt sich dabei um einen Prototyp einer burmesischen Stupa. Die Pagoda besteht aus einer mit Blattgold verzierten Stupa, welche von kleineren Tempeln und Schreinen umgeben ist. Ihr Bau zog sich von der Regierungszeit des Königs Anawratha bis zu der von Kyanzittha im Jahre 1102 hin. Angeblich soll das imponierende Bauwerk einen Knochen und einen Zahn des Buddha enthalten.

Sulamani Tempel
Dieser buddhistische Tempel in Minnanthu ist einer der am meisten besuchten Tempel Bagans. Er wurde 1183 durch König Narapatisithu erbaut und ähnelt sowohl dem Thatbyinnyu-Tempel als auch dem Dhammayangyi-Tempel. Nach dem Erdbeben 1975 wurde er restauriert.

Thetkya-Muni Tempel

Der Tempel aus dem 13. Jahrhundert besitzt drei Terrassen mit einer Stupa und weist im Inneren einige Wandmalereien auf. Er ist ungefähr 500 Meter östlich von der Bootsanlegestelle in Nyaung U zu finden.

Ein Wort zur Architektur

Die Pagoden Burmas sind in der Regel von Stupas gekrönt. Die Bauform der Stupa kam ursprünglich aus Indien und Sri Lanka, von wo der praktizierte Theravada Buddhismus stammt. Eine Stupa stellt eine Weiterentwicklung der indischen Grabhügel dar. Die Stupas erheben sich in Burma in der Regel über einer rechteckigen oder quadratischen Basis. Diese werden in Burma unterteilt in:
Zedi: Massive, solide Baukörper
Patho: Hohle Stupas, die mit Gängen und Kammern durchzogen sind.

In der Nähe von Bagan war zeitweise die Pilgerstätte für Theravada-Buddhisten vom Festland Südostasiens. Das höchste Ziel im Leben eines Burmesen ist der Bau einer Stupa. Dies gereicht sowohl dem Sponsor als auch dessen Nachfahren zur Ehre. Der Stifter erhielt den Namen, ehrbarer Stupabauer, Paya-dagayi.

Ayeyarwady-Fluss

Ayeyarwady-Fluss (auch Irrawadi)
Bagan erstreckt sich am östlichen Ufer des Ayeyarwady-Flusses, eines 2.092 Kilometer langen Stromes, dessen Einzugsgebiet etwa 414.000 km2 umfasst.
Der Fluss entspringt im Himalaya und fließt von dort nach Myanmar, wo er in den Golf von Martaban (=

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