Schriftsteller und Dichter

  • Max Brod (1884-1968)
    Schriftsteller aus Prag, arbeitete als Schriftsteller, Übersetzer und Komponist. War mit Franz Kafka eng befreundet und wurde nach dessen Tod zum Nachlassverwalter von dessen Gesamtwerk.
  • Karel Čapek (1890-1938)
    einer der bedeutendsten tschechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Auf seinen Bruder Josef Čapek geht die Erfindung des Wortes Roboter (robota, slawisches Wort für Fronarbeit) zurück, das Karel Čapek 1920 in seinem Theaterstück "R.U.R." ("Rossums Universal-Roboter") benutzte.
  • Karel Jaromír Erben (1811-1870)
    Schriftsteller, Dichter, Übersetzer, Literaturhistoriker und Sammler tschechischer Volksmärchen; Vertreter der Romantik.
  • Jaroslav Foglar (1907-1999)
    Verfasser von Jugendbüchern
  • František Halas (1901-1949)
    Dichter
  • Jaroslav Hašek (1883-1923)
    Schriftsteller; berühmt vor allem für seinen Roman "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk"
  • Bohumil Hrabal (1914-1997)
    Schriftsteller; gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Autoren des 20. Jahrhunderts.
  • Josef Jungmann (1773-1847)
    Dichter und Sprachwissenschaftler; war eine der führenden Persönlichkeit der sog. tschechischen Nationalen Wiedergeburt. Als sein bedeutendstes Werk gilt das tschechisch-deutsche Wörterbuch, in dem er die Grundlage für den modernen tschechischen Wortschatz schuf.
  • Franz Kafka (1883-1924)
    deutschsprachiger Schriftsteller aus Prag. Er war einer der einflussreichsten Autoren der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts.
    Zu seinen Werken gehören zahlreiche Erzählungen (u.a. "Die Verwandlung", "In der Strafkolonie", "Forschungen eines Hundes") sowie Romane ("Das Schloss", "Der Prozess") mit einem ganz eigenen "kafkaesken" Stil.
  • Otto Katz (1895-1952)
    österreichisch-tschechischer Schriftsteller; schrieb nach 1933 im Exil unter dem Decknamen André Simone. Er wurde zusammen mit anderen Genossen überwiegend jüdischer Abstammung im Rudolf Slánský-Prozess im November 1952 angeklagt und hingerichtet.
    Zu seinen Werken gehören u.a. "Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror", "Braunbuch II - Dimitroff contra Göring", "Weißbuch über den 30. Juni 1934".
  • Egon Erwin Kisch (1885-1948)
    deutschsprachiger Schriftsteller aus Prag; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Journalisten. Zu seiner Herkunft sagte er während des Exils in Paris 1938: "...mir kann eigentlich nichts passieren.
    Ich bin ein Deutscher. Ich bin ein Tscheche. Ich bin ein Jud. Ich bin aus gutem Hause. Ich bin Kommunist. Ich bin Corpsbursch. Etwas davon hilft mir immer."
  • Milan Kundera (geb. 1929)
    Schriftsteller. International bekannt wurde er durch seine Prosawerke "Das Buch der lächerlichen Liebe" und "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins".
  • Karel Hynek Mácha (1810-1836)
    Dichter der Romantik
  • Božena Němcová (1820-1862)
    Schriftstellerin. International berühmt wurde sie mit dem 1855 erschienenen Roman "Babi�?ka".
  • Jan Neruda (1834-1891)
    Journalist, Dichter und Schriftsteller; Mitarbeiter der Zeitung "Tagebote" aus Böhmen, ab 1861 Feuilletonist der Zeitung "Národní listy".
    Der chilenische Lyriker Neftali R. R. Basualto (1904-1973) schrieb aus Verehrung für den engagierten Prager Nationaldichter unter dem Pseudonym Pablo Neruda.
  • Jaroslav Seifert (1901-1986)
    Schriftsteller; erhielt 1984 den Nobelpreis für Literatur
  • Josef Škvorecký (geb. 1924)
    Schriftsteller, Übersetzer und Verleger; ließ sich ab 1970 in Kanada nieder und gründete dort den Exilverlag "Sixty-eight Publishers" für tschechische Literatur von regimekritischen Autoren wie Václav Havel oder Milan Kundera
  • Josef Kajetán Tyl (1808-1856)
    einer der bedeutendsten tschechischen Theaterdramatiker; u.a. "Die Bergarbeiter aus Kuttenberg", "Jan Hus", "Drahomira und ihre Söhne"
  • Ludvík Vaculík (geb. 1926)
    Schriftsteller;er erhielt zahlreiche Friedenspreise
  • Michael Viewegh (geb. 1962)
    Autor mit viel Sinn für Humor, der gerade in Deutschland viele Leser findet; z.B. Roman "Völkerball"

Ärzte

  • Vinzenz Priessnitz (1799-1851)
    Landwirt. Priessnitz war zwar kein Arzt, entdeckte aber dennoch die heilende Kraft des kalten Wassers, lange bevor Sebastian Kneipp dies beschrieb. 1831 erhielt er die Bewilligung zur Eröffnung einer Wasser-Heilanstalt in Lazne Jeseniky, in der er Kurgäste aus ganz Europa mit kalten Duschen und Bädern behandelte.
  • Jan Evangelista Purkyne (1787-1869)
    Physiologe; schrieb u.a. zwei bedeutende Werke zur physiologischen Optik ("Beiträge zur Kenntnis des Sehens in subjektiver Hinsicht" (1819-25), "Beobachtungen und Versuche zur Psychologie der Sinne" (1823-26). Er erforschte außerdem die Anatomie des Menschen und beschrieb Teile der menschlichen Nervenzellen sowie die Kleinhirnrinde.
  • Johann Schroth (1800-1856)
    Landwirt. Auch er war kein Arzt, gründete aber trotzdem 1829 in Lipova Lazne eine Heilanstalt, in der die Warmwasserbehandlung als Heilverfahren angewendet wurde. Er führte außerdem die so genannte "Schroth-Kur" für Übergewichtige ein, eine kalorienarme Diät aus Getreidebrei, Haferschleim und trockenem Brot.

Architekten und Baumeister

  • Matthias von Arras (tschechisch Matyáš z Arrasu, 1290-1352)
    französischer Architekt und Baumeister, der in Böhmen wirkte. Er leitete u.a. Bauarbeiten zum gotischen Neubau am Veitsdom in Prag und zur Burg Karlstein.
  • Antonin Balsanek (1865-1921)
    Architekt, repräsentiert die Architektur am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. In seinen Werken findet sich der Einfluss von Barock und Renaissance, gleichzeitig wurde er zur Leitfigur der Jugendstilarchitektur. Einer der schönsten Jugendstilbauten, an denen er beteiligt war, ist sicherlich das Obecni Dum (Repräsentationshaus) in Prag.
  • Josef Go�?ár (1880-1945)
    Architekt und Stadtplaner; bedeutender Protagonist der modernen tschechischen Architektur; Werke u.a. Haus zur Schwarzen Madonna in Prag und Bank der Tschechoslowakischen Legionen in Prag
  • Frantisek Maxmilian Kanka (1674-1766)
    Architekt und leitender Vertreter des klassischen Barocks. Seit 1724 arbeitete er als kaiserlicher Architekt im Auftrag von Adel und Kirche. Zu seinen schönsten Werken gehören u.a. das Cerninsky Palac (Czernin-Palais) am Hradschin, der Vrtbovska Garten an der Kleinseite in Prag, Chram Sv. Klimenta (Dom des Heiligen Kliments) in der Altstadt von Prag.
  • Jan Kotera (1871-1923)
    Architekt, Designer und Grafiker. Er gilt als Wegbereiter der modernen tschechischen Architektur. Gemeinsam mit Frantisek L. Gahura schuf er im Auftrag von Tomas Bata (siehe unten) die Stadt Zlin, die mit ihren modernen Städtebau-Konzepten die damalige internationale Architektenszene in Entzücken versetzte. Niedrige Preise bei hohem Wohnstandard war die Devise des Architekten-Duos, das es tatsächlich schaffte, langweilige Plattenbauten in einer sozialen Siedlung zu vermeiden.
  • Josef Mocker (1835-1899)
    Architekt, Restaurator und Baumeister. 1873 wurde er mit den Endarbeiten am St. Veits-Dom beauftragt. Er war außerdem für die Restaurierung zahlreicher bedeutender Bauten verantwortlich, z.B. Pulverturm in Prag, Hradschin, Burg Karlstejn und Schloss Konopiste.

Bildende Künstler

  • Mikolas Ales (1852-1913)
    Maler. Sein Werk wurde durch das wachsende Selbstbewusstsein der Tschechen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beeinflusst. Er bediente sich bei der Auswahl der Themen für seine patriotisch-orientierte Werke in der tschechischen Geschichte. In Prag gibt es viele Bauten, die mit seinem Namen in Verbindung stehen, u.a. das Nationaltheater, das Repräsentationshaus, das Vrtbovsky Palais und der Wenzelplatz. Einen Namen machte sich Ales auch als Buch- und Zeitschriftenillustrator.
  • Meister Theoderich aus Prag (2. Hälfte des 14. Jahrhunderts)
    Maler der Gotik, im 14. Jahrhundert in den Diensten von Karl IV. Sein bedeutendstes Werk sind die 127 Heiligengemälde in der Heilig-Kreuz-Kapelle der Burg Karlstein. Einige seiner Arbeiten können im St.Veits-Dom in Prag bewundert werden.
  • Frantisek Kupka (1871-1975)
    Maler und Illustrator, am Anfang seiner Laufbahn für satirische Zeichnungen bekannt, wechselte als eine der ersten Künstler vom Jugendstil zur Abstraktion. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der "Abstraction-Creation" Gruppe, deren Vorstandsmitglied er wurde.
  • Josef Lada (1887-1957)
    Illustrator und Kinderbuchautor; bekannt geworden vor allem durch seine Figuren wie Kater Mikesch und die Illustrationen zu Jaroslav Hašeks "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk".
  • Josef Manes (1820-1871)
    Maler und Illustrator. Seine Werke gehören zur italienischen Renaissance, bekannt ist sein sog. "manesscher Typ von Volksfiguren", d.h. die Abbildungen von Normalsterblichen aus dem täglichen Leben, die das slowakische Volk repräsentierten. In Prag gibt es zahlreiche seiner Werke, z.B. in der National Galerie im Sternberg-Palais, Altstädter Rathaus.
  • Alfons Mucha (1860-1939)
    weltberühmter Jugendtstilmaler und Plakathersteller. Sein Werk "Slawisches Epos", bei dem es sich wohl um das monumentalste Werk des Jugendstils handelt, kann in Moravsky Krumlov (Mährisch Kronau, 30 km von Brünn), bewundert werden.
  • Josef Vaclav Myslbek (1848-1922)
    einer der bedeutendsten tschechischen Bildhauer der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Inspiriert durch Gotik, Barock, aber auch Antike schuf er Werke, die den politischen und kulturellen Aufstieg der tschechischen Nation widerspiegeln. Seine Statuen und Statuengruppen können u.a. im Nationaltheater, St. Veits-Dom, auf der Palacky-Brücke oder auf dem Wenzelsplatz bewundert werden.
  • Ladislav Saloun (1870-1946)
    Bildhauer, Vertreter des tschechischen Jugendstils. Viele seiner Werke haben Monumentalcharakter, so das Monument von Meister Jan Hus am Altstadtring im Prag.
  • Karel Skreta (1610-1674)
    bedeutender Maler des tschechischen Barocks. Zu seinen Werken gehören Altarbilder, mythologische Bilder und Porträts, in denen er meisterhaft die Stimmung des Porträtierten verewigte. Seine Arbeiten schmücken u.a. den St. Nikolaus-Dom und St. Tomas-Dom in Prag.
  • Max Svabinsky (1873-1962)
    Maler und Graphiker, ein wichtiger Repräsentant der tschechischen Moderne. Bekannt sind neben anderem seine monumentalen Werke wie der Entwurf für die Fensterdekoration des St. Veits-Doms.
  • Jan Zrzavy (1890-1977)
    Maler, Graphiker und Illustrator, ein bedeutender Vertreter der tschechischen Avantgarde der bildenden Künste am Anfang des 20. Jahrhunderts. Seine Werke galten während der deutschen Okkupation als "entartete Kunst" und standen auch im Widerspruch zu den kommunistischen Ideologien. Erst in den 1960er Jahren wurde er in der CSSR anerkannt, 1965 erhielt er den Ehrentitel des "Nationalkünstlers" (Narodni Umelec).

Musiker

  • Karel Ancerl (1908-1973)
    Dirigent. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges arbeitete er u.a. als Chef der Oper des 5. Mai und Mitarbeiter des tschechischen Rundfunks. Nach dem Einmarsch der Deutschen verlor er seine Arbeit und wurde 1942 ins KZ Theresienstadt, später nach Auschwitz deportiert. Als einziger seiner Familie überlebte er. Von 1950 bis 1968 war Ancerl Dirigent der tschechischen Philharmonie. Im Zuge des Prager Frühlings emigrierte er nach Kanada und leitete dort bis 1972 das Toronto Symphony Orchestra.
  • Ema Destinnova (geb. Emilie Kittlova, 1878-1930)
    Sopranistin, zu ihrer Zeit war sie der bekannteste Star der Opernwelt. Obwohl hervorragend ausgebildet und talentiert, fand sie in den ersten Jahren ihrer Karriere kein festes Engagement. Erst 1898 kam sie zur Bühne, an der Königlichen Hofoper in Berlin. Ihre erfolgreichen Jahre beginnen 1908 mit dem achtjährigen Engagement an der Metropolitan Opera in New York. Sie sang dort in Smetanas, zum erstenmal in den Vereinigten Staaten aufgeführten Oper "Die verkaufte Braut", die Rolle der "Marenka". Puccini komponierte für Destinnova die Oper "Das Mädchen aus dem goldenen Westen", die ein großer Erfolg wird. 1916 kehrte Ema Destinnova nach Böhmen zurück, 1923 beendete sie ihre Karriere auf. Ihr Grab kann auf dem Slavinsky Friedhof in Prag besichtigt werden.
  • Antonin Dvorak (1841-1904)
    Komponist und gemeinsam mit B. Smetana der Hauptvertreter der tschechischen klassischen Musik. Zu seinen Werken gehören u.a. "Rusalka" (Oper, 1900), "Requiem" (Kirchenmusik, 1890), zahlreiche Symphonien ("Aus der neuen Welt", 1893), Kammermusiken, Klavierwerke und Chöre.
  • Zdenek Fibich (1850-1900)
    Komponist, schrieb zahlreiche Opern, Kammermusiken, drei Sinfonien, Lieder und Gesangsduette. 1899 wurde er zum Operndramaturgen des Nationaltheaters in Prag ernannt. Fibich wurde nach seinem Tod auf dem Vyšehrad beigesetzt.
  • Karel Gott (geb. 1939)
    populärer Schlagersänger, auch "die goldene Stimme aus Prag" genannt
  • Leos Janacek (1854-1928)
    Komponist; Durchbruch mit Oper "Jenufa" (Uraufführung in Prag 1916); weitere Werke u.a. Opern "Katja Kabanowa", "Das schlaue Füchslein" und "Aus einem Totenhaus", zwei Streichquartette, Sinfonietta und die Glagolitische Messe.
  • Jeroným Rafael Kubelík (1914-1996)
    Dirigent und Komponist tschechischer Herkunft mit Schweizer Staatsbürgerschaft. Dirigent der tschechischen Philharmonie von 1942 bis 1948. Rafael Kubelík ist auf dem Vyšehrader Friedhof in Prag beigesetzt.
  • Bohuslav Martinu (1890-1959)
    Komponist der Moderne
  • Josef Myslive�?ek (1737-1781)
    Komponist; schrieb zahlreiche Messen, Kantaten, Psalmen, Oratorien, Opern und Orchestermusiken
  • Václav Neumann (1920-1995)
    Dirigent, Violine- und Viola-Spieler; Mitbegründer und Erster Geiger im Smetana-Quartett, Dirigent in Karlsbad und Brünn. 1956 wurde er Dirigent an der Komischen Oper in Berlin und 1964 Dirigent des Gewandhausorchesters in Leipzig. Von 1968 bis 1990 war er Dirigent der Tschechischen Philharmonie. In der Wendezeit wurde Neumann künstlerisches Aushängeschild der sanften Revolution in Prag.
  • Otakar Ostr�?il (1879-1935)
    Komponist und Dirigent; Schüler von Zdeněk Fibich. Von 1920 bis 1935 war er Dirigent und Chef des Prager Nationaltheaters.
  • Libor Pešek (geb. 1933)
    Dirigent, Pianist, Cellist und Posaunist; Chefdirigent der Slowakischen Philharmonie 1980/81, Chefdirigent des Royal Liverpool Orchestra 1987-1997
  • Jakub Jan Ryba (1765-1815)
    Lehrer, Kantor und Komponist; schrieb v.a. Kirchenmusik (Messen, z.B. "Die Böhmische Hirtenmesse")
  • Bedrich Smetana (1824-1884)
    Komponist. Seine Werke sind eine Synthese aus leidenschaftlicher Wärme und volksnaher Lyrik, die wohl am besten in dem Zyklus "Mein Vaterland" zum Ausdruck kommt, aus dem auch das berühmte Werk "Moldau" stammt. Seine bekannteste Oper ist "Die verkaufte Braut" (1868), weiterhin schrieb er "Dalibor" (1868), "Libuse" (1881) und andere Opern. Wegen fortschreitender Taubheit zog sich Smetana 1874 aus dem öffentlichen Leben zurück, 1882 fiel er in geistige Umnachtung.
  • Josef Suk (1874-1953)
    Komponist und Violinist, studierte bei Dvorak Komposition und heiratete später dessen Tochter. Zu seinen Werken gehören Orchesterkompositionen, Bühnenmusiken und Chormusik.
  • Vaclav Talich (1883-1961)
    Erster Dirigent der tschechischen Philharmonie von 1919 bis 1941
  • Jaromir Vejvoda (1902-1988)
    Komponist und Kapellmeister, der durch den Schlager "Skoda Lasky" ("Rosamunde", auf englisch "Beer Barrel Polka") von 1927 berühmt wurde. Eine kleine Gedenkstätte für Jaromir Vejvoda gibt es auf dem Hauptplatz in Zbraslav umweit von Prag. Im Restaurant Skoda lasky, in dem der gleichnamige Schlager entstanden sein soll, kann durchaus schmackhaft gegessen werden.

Naturwissenschaftler

  • Prokop Divis (1698-1765)
    widmete sein Leben der Erforschung der Elektrizität. Er studierte die Wirkung der Elektrizität auf Pflanzen und setzte sie bei der Heilung von Rheuma und Lähmung ein. Seine größte Entdeckung ist der geerdete Blitzableiter, den er am 17. Juli 1754 in einem Garten in Primstice bei Znojmo aufbaute.
  • Jaroslav Heyrovský (1890-1967)
    Physikochemiker; entwickelte die elektrochemische Analysenmethode der Polarographie unter Verwendung der Quecksilbertropfelektrode und erhielt dafür 1959 den Nobelpreis für Chemie.
  • Frantisek Krizik (1847-1941)
    Entdecker und Elektrotechniker, auch "tschechischer Edison" genannt. Berühmt wurde er durch seine Entwicklung der differenziellen Bogenlampe, die er 1881 in Paris ausstellte und dafür die Goldmedaille gewann. Später baute er Autos mit Stromantrieb, elektrische Dreschmaschinen und elektrische Lokomotiven.
  • Johann Gregor Mendel (1822-1884)
    österreichisch-tschechischer Augustinermönch und Naturforscher; er war begeisterter Bienenzüchter und untersuchte die Vererbung von Merkmalen bei Erbsen. Dabei entdeckte er die Regeln der Vererbung und gilt deshalb als Vater der Genetik.
  • Kaspar Graf Sternberg (1761-1838)
    Theologe, Politiker, Mineraloge und Botaniker; er gründete das Vaterländische Museum des Königreichs Böhmen in Prag (heute: Nationalmuseum) und gilt als Begründer der modernen Paläobotanik.

Politiker und Herrscher

  • Madeleine Albright (geb. Marie Jana Korbel; geb. 1937)
    Tochter des tschechischen Diplomaten Josef Korbel, der als U.N.-Diplomat in den USA arbeitete und später politisches Asyl beantragte. 1957 wurde Madeleine US-Bürgerin. Sie begann eine akademische Laufbahn zur Professorin. Ihre politische Karriere gipfelte unter Präsident Bill Clinton, der sie 1997 zur Außenministerin der USA ernannte.
  • Edward Benes (1884-1948)
    Mitbegründer, Außenminister und Präsident der Tschechoslowakei. 1938 ging er nach London ins Exil und gründete dort 1940 die tschechische Exilregierung. Am 12. Dezember 1943 unterzeichnete er in Moskau mit Stalin einen tschechoslowakisch-sowjetischen Beistandsvertrag, der auch die Nachkriegszusammenarbeit verankerte. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmten die so genannten Beneš-Dekrete die teilweise Verstaatlichung der tschechoslowakischen Wirtschaft sowie die Enteignung und Aussiedlung der Sudetendeutschen.
  • Alexander Dubcek (1921-1992)
    slowakischer Politiker, Erster Sekretär der Kommunistischen Partei und Leitfigur des Prager Frühlings von 1968. Nach der Zerschlagung der Reformbewegung musste Dub�?ek 1969 als Parteichef der KPČ zurücktreten. 1989 wurde er rehabilitiert und zum Präsidenten des tschechoslowakischen Parlaments gewählt.
  • Emil Hácha (1872-1945)
    Präsident der Tschechoslowakei 1938/39 und ab 1939 Staatspräsident des Protektorats Böhmen und Mähren
  • Karl IV. (1316-1378)
    römisch-deutscher König ab 1346, König von Böhmen ab 1347 und römisch-deutscher Kaiser ab 1355. Er gilt als der bedeutendste Kaiser des Spätmittelalters.
  • Václav Havel (1936-2011)
    Schriftsteller und Politiker, einer der führenden Regimekritiker in der ČSSR. Nach der Wende war er von 1989 bis 1992 Präsident der Tschechoslowakei und von 1993 bis 2003 Präsident der Tschechischen Republik. Havel starb wenige Tage vor Weihnachten an den Folgen seiner Lungenkrebserkrankung
  • Václav Klaus (geb. 1941), konservativ-liberaler Politiker. Seit 2003 ist er Präsident des Landes
  • Tomáš Garrigue Masaryk (1850-1937)
    Gründer und erster Staatspräsident der Tschechoslowakei
  • Antonín Novotný (1904-1975)
    von 1957 bis 1968 Präsident der ČSSR. Er verfolgte gegenüber Regimekritikern eine harte Repressionspolitik und setzte die stalinistische Politik bis weit in die 1960er Jahre hinein fort. Zu Beginn des Prager Frühlings am 5. Januar 1968 wurde er zum Rücktritt als Chef der Kommunistischen Partei und als Präsident gezwungen wurde.
  • František Palacký (1798-1876)
    Historiker und Politiker; er engagierte sich für die tschechische Nationalbewegung der 1830/40er Jahre, z.B. für die Gründung des Nationaltheaters). Er war auch politisch tätig, z.B. als Präsident des ersten Slawenkongresses.
  • Rudolf Slánský (1901-1952)
    von 1945 bis 1951 Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er an der Machtübernahme der Kommunisten im Jahr 1948 beteiligt und in diesem Zusammenhang für die Verfolgung zahlreicher Gegner der Kommunistischen Partei verantwortlich. 1951 wurde er verhaftet und des Hochverrats angeklagt. Neben politischen Gründen spielten wahrscheinlich auch antisemitische Motive für die Anklage eine Rolle. Slansky wurde in einem Schauprozess als angeblicher "Leiter eines staatsfeindlichen Verschwörungszentrums" zum Tode verurteilt und 1952 hingerichtet. 1963 wurde er juristisch rehabilitiert.
  • Ludvík Svoboda (1895-1979)
    General und nach dem Prager Frühling von 1968 bis 1975 Präsident der ČSSR.
  • Jan Zizka von Trocnov (um 1360-1424)
    der bedeutendste Heerführer der Hussiten

Schauspieler, Regisseure

  • Věra Chytilová (geb. 1929)
    Filmregisseurin und Drehbuchautorin
  • Miloš Forman (geb. 1932)
    Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor; u.a. Regisseur von "Einer flog über das Kuckucksnest" und der Verfilmung von Peter Shaffers Theaterstück "Amadeus" (beide mit zahlreichen Oscars ausgezeichnet).
  • Miroslav Horní�?ek (1918-2003)
    Schauspieler, Schriftsteller, Regisseur, bildender Künstler und Theatertheoretiker
  • Jan Svěrák (geb. 1965)
    Filmregisseur, Schauspieler und Drehbuchautor; gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Filmregisseure seit den 1990er Jahren. Er erhielt 1997 mit "Kolya" einen Oscar für den besten ausländischen Film.

Sonstige

  • Tomas Bata (1876-1932)
    bedeutender tschechischer Industrieller, Gründer des Bata-Konzerns, einer der weltweit größten Schuhhersteller. Er gilt deshalb als der tschechische "Schuh-Kaiser".
  • Josef Dobrovský (1753-1829)
    Philologe und Slawist; gilt als Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache
  • Jan Palach (1948-1969) und Jan Zajic (1950-1969)
    Studenten, die sich aus Protest gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts während des Prager Frühlings von 1968 am 19. Januar bzw. 25. Februar 1969 auf dem Wenzelsplatz öffentlich verbrannten.
  • Emil Skoda (1839-1900)
    Gründer der legendären Skoda-Werke in Pilsen. Die Skoda-Werke wurden zuerst die wichtigste Waffenfabrik in Österreich-Ungarn und später die bedeutendste Maschinenbaufabrik der damaligen Tschechoslowakei. Der Konzern war kurzzeitig (1925-45) mit dem tschechischen Automobilhersteller Skoda fusioniert, der eine der ältesten Automarken der Welt - neben Mercedes Benz und Peugeot - den Skoda herstellt.
  • Josef Skupa (1892-1957)
    begnadeter Puppenmacher, dessen Figuren Spejbl und Hurvinek auch in Deutschland sehr beliebt sind.
  • Max Wertheimer (1880-1943)
    Psychologe; gilt gemeinsam mit Wolfgang Köhler und Kurt Koffka als der Begründer der Gestaltpsychologie bzw. der Gestalttheorie

Sportler

  • Věra Čáslavská (geb. 1942)
    Kunstturnerin; siebenfache Olympiasiegerin. Sie widmete ihre internationalen Medaillen den Helden des Prager Frühlings von 1968. Weil sie das "Manifest der 2000 Worte", eines der wichtigsten Texte des Prager Frühlings (auch bekannt unter "2000 Worte, die an Arbeiter, Landwirte, Beamte, Künstler und alle gerichtet sind") unterschrieb, erhielt nach Beendigung ihrer Sportlerkarriere zunächst keine Anstellung. Nach der Wende wurde sie rehabilitiert.
  • Helena Fibingerová (geb. 1949)
    Leichtathletin, Kugelstoßerin; Weltmeisterin und ehemalige Weltrekordhalterin
  • Ivan Hlinka (1950-2004)
    einer der berühmtesten Eishockeyspieler der Welt. Dreifacher Weltmeister, Trainer des tschechischen Olympiasiegers 1998 in Nagano.
  • Jan Kodeš (geb. 1946)
    Tennisspieler; gewann drei Grand Slam Turniere
  • Jan Koller (geb. 1973)
    Fußballer
  • Jarmila Kratochvílová (geb. 1951)
    Leichtathletin, Mittelstreckenläuferin; zweifache Weltmeisterin, aktuelle Weltrekordhalterin über 800 m und Weltrekordhalterin über 400 m, wobei sie als erste Frau der Welt unter 48 Sekunden lief.
  • Ivan Lendl (geb. 1960)
    Tennisspieler, gewann in seiner Karriere acht Grand Slam-Turniere
  • Martina Navrátilová (geb. 1956)
    US-amerikanische Tennisspielerin tschechischer Herkunft, gilt als eine der besten Tennisspielerinnen aller Zeiten; u.a. neunfache Wimbledon-Siegerin im Einzel und unzählige Grand Slam-Turniersiege
  • Pavel Nedved (geb. 1972)
    Fußballer
  • Kateřina Neumannová (geb. 1973)
    Skilangläuferin; gewann bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin bei ihrem vermutlich letzten olympischen Rennen ihre erste olympische Goldmedaille (über 30 km)
  • Tomáš Rosický (geb. 1980)
    Fußballer
  • Roman Šebrle (geb. 1974)
    Leichtathlet, Zehnkämpfer; Olympiasieger und derzeitiger Weltrekordhalter; der erste, der mehr als 9.000 Punkte erreichte
  • Helena Suková (geb. 1965)
    Tennisspielerin
  • Emil Zátopek (1922-2000)
    Leichtathlet, Langstreckenläufer; vierfacher Olympiasieger (1948 in London über 10.000 m sowie 1952 in Helsinki über 10.000 m, 5.000 m und den Marathon). Er kommentierte seine Leistung von 1952 mit den berühmt gewordenen Worten: "Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft." Zatopek war außerdem mehrfacher Weltrekordler und galt in der Tschechoslowakei als Volksheld.
  • Dana Zátopková (geb. 1922)
    Leichtathletin, Speerwerferin; Ehefrau von Emil Zatopek. Sie wurde 1952 Olympiasiegerin in Helsinki.
  • Jan Železný (geb. 1966)
    Leichtathlet, Speerwerfer; dreifacher Olympiasieger und derzeitiger Weltrekordhalter

Theologen und Philosophen

  • Hroznata (um 1170-1217)
    böhmischer Märtyrer; trat 1198 in Rom in den Prämonstratenser-Orden ein und stiftete ein Kloster für die Prämonstratenser. Später wurde er von Rittern aus dem Egerland auf der Burg Königsberg an der Eger eingekerkert und starb dort. 1897 wurde er vom Papst zum Märtyrer erklärt.
  • Jan Hus (um 1369-1415)
    Priester, christlicher Reformer und Märtyrer. Die nach ihm benannte Bewegung der Hussiten wurde von ihm ins Leben gerufen. Er kritisierte in seinen Lehren den weltlichen Besitz der Kirche und die Habsucht des Klerus.
  • Jan Amos Komensky (lat. Comenius, 1592-1670)
    Theologe, Pädagoge, Philosoph, Religionsdenker. Er erarbeitete ein zusammenhängendes Schulkonzept, in dem die natürliche Kindesentwicklung berücksichtigt wurde, und beschrieb in seinen Arbeiten kindliches Denken und Verhalten. Zu seinem Werken gehören u.a. "Orbis Sensualium pictus", "Schola ludus" und "Didactica magna".
  • Karl Klemens Serol (1740-1801)
    Philosoph; er entwickelte das Prinzip der dyadischen Dialektik, einer speziellen Theorie des Fortschritts.
  • Kardinal František Tomášek (1899-1992)
    Erzbischof von Prag

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