Slowenien: Tiere

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Säugetiere

In den Wäldern von Slowenien leben Rothirsche, Rehe, Wildschweine, verschieden Marderarten und Füchse. In den höheren Lagen findet man Gämse, Mufflons, Murmeltiere und Steinböcke. Letztere wurden früher wegen des Fleisches und vor allem wegen ihrer Hörner stark gejagt. Das Horn galt, zu Pulver zermahlen, als Aphrodisiakum. Heute stehen sie unter strengem Naturschutz.

Mufflons werden auch als Europäisches Wildschaf bezeichnet. Sie wurden von Sardinien und Korsika aus eingeführt und leben hauptsächlich in geschlossenen Waldgebieten. Sie erreichen eine Größe von 65 bis 90 cm und werden im Durchschnitt 8 bis 10 Jahre alt. Typisch ist der grau- bis gelblichfarbene Sattelfleck auf dem braunen Fell und die das ganze Leben über wachsenden Hörner der Männchen, die so eine Länge von 0,45 m erreichen können. Die Hörner der Weibchen sind viel kürzer oder gar nicht vorhanden. Die Mufflons haben einen stark ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn, am besten ist aber der Sehsinn ausgebildet. Zu ihrer Nahrung gehören Gräser, Kräuter und Gehölze, aber auch Pilze und Früchte.

Zu den Raubtieren Sloweniens gehören Wölfe, zahlreiche Luchse, Wildkatzen und rund 600 Braunbären. Diese gehören zur Familie der Echten Bären und sind auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Es gibt allerdings auch zahlreiche Unterarten des Braunbärs. Der in Slowenien vorkommende Europäische Braunbär lebt in den Alpen, den Pyrenäen, in Ost- und Südeuropa und in Skandinavien. Sie bewohnen Bergregionen und baumarme sowie baumlose Gebiete. Das Raubtier ist ein Allesfresser, wobei der pflanzliche Teil der überwiegende ist. Dazu gehören reife Beeren, Früchte und Wurzeln.

Den tierischen Teil ihrer Nahrung stellen Insekten, bodenbrütende Vögel, kleine Nager, Huftiere und auch Aas dar. Zwischen Oktober und April hält der Braunbär Winterruhe. In dieser Zeit kommen auch die Jungtiere zur Welt. Ein ausgewachsenes Männchen kann eine Größe von 2,30 m und ein Gewicht von 350 kg erreichen. Dem Menschen kann der Braunbär gefährlich werden, wenn er überrascht wird oder wenn das Muttertier das Gefühl, ihr Junges verteidigen zu müssen. Häufig kann man auch den Fischotter beobachten.

Eurasischer Fischotter
Der Eurasische Fischotter (Lutra lutra) gehört zur Gattung der Altweltotter (Lutra), in der Unterfamilie der Otter (Lutrinae) in der Familie der Marder (Mustelidae). Auffallend ist sein dichtes braunes Fell, das im Wasser einen hervorragenden Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit bietet. Das rührt daher, dass das Fell über rund 50.000 Härchen pro cm² verfügt. Zum Vergleich sind es beim Menschen etwa 120. Das Tier erreicht eine Kopf-Rumpflänge zwischen 60 und 90 cm - bei einer Schwanzlänge von 35 bis 45 cm. Ihr Gewicht schwankt zwischen 7.000 bis 12.000 g. Beim Tauchen im Wasser verschließen sich sowohl die Ohren wie auch die Nasenlöcher. Die Tiere leben in sauberen und unverbauten Gewässer mit einem ausreichenden Nahrungsangebot sowie mit guten Versteckmöglichkeiten bevorzugen. Sie halten sich sowohl in Brack-, Salz- und Süßwasserregionen und deren Feuchtgebiete. Man findet die Tiere bis in Höhen von ca. 3.500 m. Sie sind Einzelgänger und leben in markierten Revieren. Als Unterkunft und Versteck benutzen sie Uferunterspülungen, die Wurzeln alter Bäume oder die Bauten von Bisams, wobei die Tiere zahlreiche verschiedene Unterkünfte in ihren Revieren nutzen. Die Nahrung der Eurasischen Fischotter sind meist Fische und dabei vorwiegend eher langsame auf dem Grund der Gewässer lebenden Arten, wie beispielsweise Aale und einige Barscharten. Aber auch Frösche, Flusskrebse, Ratten, Mäuse und Wasservögel stehen auf ihrem Speiseplan. Man findet die Fischotter, ihrer Bezeichnung zufolge, in Europa und großen Teilen von Asien und in Nordafrika und zwar hoch bis zur Arktis sowie von Großbritannien bis nach Kamtschatka.

Europäischer Damhirsch
Der Europäische Damhirsch (Dama dama dama) ist eine Unterart des Damhirschen (Dama dama) in der Gattung Damhirsche (Dama) in der Familie der Hirsche (Cervidae). Die Tiere besitzen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 120 bis 140 cm, eine Schulterhöhe zwischen 80 bis 100 cm und einen etwa 20 cm langen Schwanz. Das Gewicht der Männchen liegt zwischen 50 und 90 kg, während die Weibchen zwischen 35 und 55 kg wiegen. Das Gewicht der Männchen schwankt jedoch im Jahresverlauf, so verlieren sie während der Brunftzeit bis zu einem Viertel ihres Gewichts. Dagegen sind die jahreszeitlichen Schwankungen bei den Weibchen mit 5 bis 7 kg weniger stark ausgeprägt. Die Farbe der Tiere ist jahreszeitlich und individuell ziemlich variabel. In der Regel besitzen sie im Sommer ein Fell mit einer hellen rostbraunen Färbung und mit auffallend weißen Flecken. Die Bauchseite sowie die Läufe sind hell und einfarbig, während der Hals einfarbig hell rostbraun ist.

Der weiße Spiegel am Hinterteil ist von einem schwarzen Rand begrenzt. Während des Winters ist die Farbe des Damhirsches auf dem Rücken und an den Seiten schwärzlich, an Kopf, Hals und Ohren braungrau und an der Unterseite aschgrau. Die weißen Flecken des Sommerkleids sind dann nur noch andeutungsweise sichtbar. Der Wechsel vom Sommerhaarkleid ins Winterhaarkleid beginnt zwischen Anfang und Mitte September. Im Vergleich zu anderen wildlebenden Huftieren findet man beim Damhirsch verhältnismäßig häufig Farbanomalien.

So besitzen in freier Wildbahn bis zu 30% eine von der normalen Färbung abweichende Fellfarbe, mit einer schwarzen Färbung als häufigste Abweichung. Weiße Damhirsche findet man allerdings vor allem in Tierparks und in Zoos, da sie in freier Wildbahn als abnorme Abweichung von den Jägern geschossen werden. Das auffallende Schaufelgeweih bildet sich nur bei den Männchen aus, den Weibchen fehlt es. Es dient zum Ausfechten der Rangordnung. In der Regel werfen die Tiere zwischen Anfang April und Anfang Mai das Geweih ab, wobei das neue Geweih unmittelbar danach zu wachsen beginnt und bei etwas älteren Tieren eine Länge von 60 cm erreichen kann - in seltenen Fällen sogar 90 cm

Reptilien, Amphibien

Vor allem in der Nähe der Küste leben viele Kriechtiere. Dazu gehören Geckos, Eidechsen wie die Mauereidechse, Blindschleichen und die tag- und nachtaktive Europäische Sumpfschildkröte. Diese ist zwar weit verbreitet, aber in ihrem Bestand stark rückläufig und somit gefährdet. Finden kann man sie an Gewässern mit gutem Wasserpflanzenbestand und schlammigen Grund, aber man wird sie eher selten zu Gesicht bekommen, da diese Tiere sehr scheu sind. Der flache und ovale Panzer kann bis zu 36 cm lang werden, und diese Schildkröte hat einen ziemlich langen Schwanz. Ihre Nahrung ist überwiegend tierisch. Sie besteht u.a. aus Fischen, Molchen, Kaulquappen, Krebschen und Wasserschnecken. Im Winter vergräbt sich die Schildkröte im Bodenschlamm und überbrückt die kalte Zeit in einer Winterstarre. Man findet hier die giftige Kreuzotter.

Eine Besonderheit ist der in unterirdischen Höhlen lebende und zu den Amphibien zählende Grottenolm. Der Schwanzlurch aus der Familie der Olme wird bis zu 30 cm lang und hat reduzierte Extremitäten, weswegen er äußerlich an einen Aal erinnert. Seine Haut ist nicht pigmentiert und hat eine gelblich bis rosa-weißliche Farbe. Da er ständig im Dunkeln lebt, sind seine Augen von einer dünnen Haut überwachsen, wodurch er blind ist. Auffällig sind die roten Kiemenbüschel zu beiden Seiten des Kopfes. Der Grottenolm ist der einzige in Europa vorkommende Olm und wurde früher für ein Drachenjunges gehalten.

Gifttiere

Was manche Menschen etwas überraschen wird, dass es in Slowenien auch Skorpione gibt. Die Tiere gehören zu den Spinnentieren Sie sind nachtaktiv und halten sich tagsüber versteckt. Im Schnitt erreichen Skorpione eine Körperlänge von 5 - 10 cm, wobei es sowohl nach unten wie auch nach oben Ausnahmen gibt. Die großen Scheren dienen dem Graben von Erdgängen und Höhlen sowie dem Fangen und Festhalten der Beute.

Als Beute dienen Insekten, Spinnen und auch kleinere Schlangen, die mit dem nach vorne geschleuderten Giftstachel getötet werden. Das darin enthaltene Gift ist für große Wirbeltiere normalerweise ungefährlich. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, deren Gift schädlich oder sogar tödlich wirken kann. Aber dieser Umstand trifft nur auf wenige Arten zu. Die in Slowenien lebenden Arten sind eher harmlos, da sie schwach giftig sind und nur lokale Effekte verursachen können. Man findet sie hauptsächlich im felsigen Gelände.

Auf den trockeneren Hochplateaus kann man auf die nach der italienischen Stadt Taranto benannte Tarantel treffen. Sie gehört zu den Wolfsspinnen, wird 3 bis 5 cm groß und ist hellbraun gefärbt, mit einer dunklen Zeichnung auf dem Rücken. Die nachtaktive Spinne lebt in Höhlen und Baumspalten. Interessant ist, dass sie ihre Beute nicht im Netz fängt, sondern aktiv auf die Jagd geht. Auf dem Speiseplan stehen dann Eidechsen und kleinere Nagetiere.

Der Giftstachel kann auch für den Menschen gefährlich werden, wobei sich die Symptome nach einem Biss fast immer lokal äußern. Es kann zu mäßigen bis leichten Schmerzen sowie zu lokalen Entzündungen mit Rötungen, Juckreiz und Schwellungen kommen. Verbreitet ist die Tarantel im Mittelmeergebiet, den Tropen, Subtropen und in Südeuropa Die 1 cm große, grau-braune Dornfingerspinne ist die gefährlichste Spinnenart Mitteleuropas. Sie gehört zu den Sackspinnen und besitzt zwei stark ausgeprägte gelbrote Kieferklauen. Nach einem Biss führt das injizierte Gift zu einer blauroten Verfärbung, zum Anschwellen und Schmerzen der Stelle. Es kann auch zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und leichtem Fieber kommen. Und wie erwähnt, gibt es in Slowenien auch die Kreuzotter.

Kreuzotter
Die Kreuzotter (Vipera berus) gehört zur Gattung der Echten Ottern (Vipern) in der Familie der Vipern (Viperidae). Diese Schlange erreicht etwa eine Länge zwischen 50 bis etwa 80 cm. Eine Länge von 1 m oder gar mehr wird nicht erreicht und gehört ins Land der Fabeln. Es muss festgestellt werden, dass das äußere Erscheinungsbild dieser Schlange von pechschwarz über braun bis hellgrau und sogar rötlich variiert und sie deshalb anhand ihrer Farbe sehr schwer z.B. von der Aspisviper zu unterscheiden ist.

Sogar ihr charakteristisches Zickzackmuster auf dem Rücken kann fehlen, z.B. bei der schwarzen Variante (Höllenotter). Sie besitzt im Gegensatz zur harmlosen Schlingnatter, mit der sie gelegentlich verwechselt wird, gekielte Schuppen und einen kurzen und spitz zulaufenden Schwanz. Sie gehört zu den lebend gebärenden Schlangen - mit 4 bis 20 Jungen pro Wurf. Sie ernährt sich vorwiegend von Mäusen und Fröschen und Eidechsen, die sie mit dem Kopf voran verschlingt. Mit Ausnahme der Aspisviper, die in einigen Biotopen des Schwarzwalds vorkommt, ist sie in Deutschland die einzige Giftschlange.

Vögel

Der Osten Sloweniens gehört den Störchen und den Graureihern. Weitere Vogelarten sind Birk- und Auerhühner, Kolkraben und die scheuen Steinadler, die man eher selten zu Gesicht bekommt. In den Wäldern kann man oft den Uhu hören. Eine weitere Vogelart ist der Gänsegeier. Er gehört zur Familie der Altweltgeier, wird 97 - 104 cm groß und hat eine Flügelspannweite von rund 2,50 m. Das Gefieder ist bis auf den weißen Kopf und Hals sandfarben. Charakteristisch ist die gelblich-weiße Halskrause. Der Gänsegeier ernährt sich ausschließlich vom Aas und greift niemals noch lebende Tiere an. Er kommt neben Slowenien auch in Marokko, Algerien, Spanien, Sardinien, Griechenland und in der Türkei vor.

Zu den Zugvögeln gehören u.a. Wildenten, Wildgänse, Regenpfeifer, Schnepfen und Seeschwalben.
Auch Bussarde, Falken und Habichte leben im Land. Zudem findet man hier zahlreiche Arten von Singvögeln sowie Tauben und Krähen.

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