Slowakei: Pflanzen

Inhaltsverzeichnis

Bäume

Typische Bäume der höheren Regionen sind Fichten und Kiefern.
In tieferen Zonen wachsen überwiegend Eichen, Eschen und Ahorn.
Die Mischwälder bestehen aus Buchen, Eichen, Kiefern und Fichten. Eine Rarität in Zentraleuropa ist der Eibenwald der großen Fatra, welcher ein Erbe des Tertiärs ist.
Charakteristisch für den Tatra-Nationalpark sind die Wald- und die Zedernkiefer, die Blautanne und die Zwergkiefer.
Auch die Krammetsbeere wächst in der Slowakei.
Diesen auch in Nordeuropa und Westasien beheimateten Baum kennt man unter den Bezeichnungen Eberesche, Quitsche, Drosselbeere oder Vogelbeere. Der Baum wird im Durchschnitt bis zu 1 m hoch und wird gern in Gärten und Parkanlagen als Zierbaum angepflanzt. Seinen Namen hat er seinen orange- bis rotfarbenen Früchten zu verdanken, die gerne von Vögeln gefressen werden, besonders von Krammetsvögeln und Wachholderdrosseln. Entgegen der häufigen Annahme sind die Früchte für den Menschen nicht giftig aber ungenießbar, da ihr Geschmack von Apfelsäure und Gerbstoffen bestimmt wird.

Nutzpflanzen

In der Slowakei werden u.a. die Sojapflanze und Hopfen angebaut. Weiterhin Wein, Kartoffeln, Rüben, Mais und diverse Getreidearten. Auch die gelben Rapsfelder kann man hier erleben.

Heilpflanzen

Aus der Rinde des eigentlich stark giftigen Seidelbastes kann man eine Essenz herstellen, die bei Entzündungen des Magens, Darms, der Nieren sowie bei Rheuma, Grippe und Haut-, Ohren- und Augenentzündungen angewandt wird.
Der Augentrost ist eine Wiesenpflanze, die überwiegend auf Berghängen gedeiht und bis zu 30 cm groß wird. Verwendet werden die weißen Blüten, die im Spätsommer gepflückt werden. Augentrost wird äußerlich bei Augenentzündungen und Augenschwäche sowie innerlich bei Husten und Halsschmerzen angewandt. Interessant ist, dass je höher der Standort der Pflanze ist, desto wirksamer ist sie. Die Chrysantheme aus der Familie der Korbblütler besitzt Blüten in den verschiedensten Farben. Diese Blütenkörbe werden oft als Badezusatz oder Extrakt verwendet. Eingesetzt wird die Pflanze bei Regelschmerzen und ist auch ein Bestandteil vieler Mittel gegen Kopf-, Filz- und Kleiderläuse.
Der Wermut wächst als ein bis 1,20 m groß werdender Busch mit kleinen, runden und gelben Blüten verbreitet an Felshängen, auf trockenen Grasflächen, an Bach- und Flussufern sowie an Straßenrändern. Durch seine Bitterstoffe und ätherische Öle wirkt er magenstärkend und appetitanregend. Man sollte jedoch davon absehen, die Heilpflanze in der Schwangerschaft anzuwenden.
Des weiteren können auch größere Mengen und eine längere Anwendung des Wermuts Kopfschmerzen und Schwindel hervorrufen.

Giftplanzen

Der geschützte und sehr stark giftige Seidelbast wächst als 40 - 150 cm großer Strauch in der Großen Fatra. Seine Äste sind grau bis hellbraun und wenig verzweigt. Die zwischen Februar und April erscheinenden Blüten haben 4 Blütenblätter, sind rosa-rot bis violett und sehr stark duftend. Die zwischen August und November reifenden erbsengroßen Beeren sind leuchtend rot und enthalten einen schwarzen Samen.
Die Heimat des Seidelbastes ist Kleinasien, Nordasien und Europa. Man findet ihn vorwiegend auf Hügelland und in Laub- und Mischwäldern. Aber er wächst auch in Nadelwäldern und in den Alpen bis zu einer Höhe von etwa 2.000 m und wird gerne als Zierpflanze in Gärten, Parks und Spielplätzen angepflanzt. Es sind alle Teile stark giftig, aber die Giftstoffe konzentrieren sich besonders in der Rinde und in den Samen der Beeren.
10 - 12 Beeren gelten für einen Erwachsenen als eine tödliche Dosis, für Kinder sind die Mengen entsprechend kleiner. Bei Berührung kommt es zu Hautreitzungen mit Rötung, Blasenbildung und starkem Juckreiz über eine längere Zeit. Bei Aufnahme der Pflanzenteile kommt es zu einer starken Reizung der Schleimhäute im Mund und im Magen-Darm-Trakt, zum Brennen und Kratzen im Mund und zur Schwellung der Lippen und der Mundschleimhaut. Weitere Anzeichen einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, verstärkter Speichelfluss, Trockenheit im Mund, Bauchschmerzen, Durstgefühl, Schluckbeschwerden, Unruhe, Kopfschmerzen, eine erhöhte Nasensekretion, Desorientiertheit, blutiger Urin sowie wässriger und blutiger Durchfall. Möglich sind auch Krämpfe, Atemstörungen und eine Nierenentzündung. Selbst wenn die Vergiftung überstanden ist, können Nierenschädigungen und Störungen des Magen-Darm-Traktes über eine längere Zeit bestehen bleiben. Alle Anzeichen einer Vergiftung sind immer sehr ernst zu nehmen, da 1/3 aller Seidelbastvergiftungen tödlich verlaufen.

Stark giftig ist auch die Eibe, ein immergrüner Nadelbaum, der bis zu 20 m hoch wird. Insgesamt ist die Eibe selten geworden, da sie früher wegen ihrem Holz fast ausgerottet wurde. Außer den Nadeln sind auch die Samen giftig, die im erst grünen, dann roten Samenmantel heranreifen, der aber selber ungiftig ist. Die zahlreichen Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Durchfall, Schwindelgefühl, Leibschmerzen, Pupillenerweiterung bis hin zu Bewusstlosigkeit. Oft tritt schon nach 1,5 Stunden der Tod durch Herzstillstand ein. Auch die Tollkirsche und eine Reihe von Pilzen sind giftig, wober der Knollenblätterpilz, der mit dem Wiesenchampignon verwechselt werden kann, ein tödliches Gift enthält.

Weitere Pflanzen

Endemische (nur in der Slowakei vorkommende) Pflanzen sind der Meeresaugen-Frauenmantel, das Augentrost und die Wachsblume. In der Niederen Tatra wächst das Alpen-Edelweiß, die Weiße Kuhschelle und der streng geschützte Tüpfel-Gletscher-Enzian.
Eine Orchidee der Kleinen Fatra ist der Rotbraune Frauenschuh. Sie wird zwischen 20 und 60 cm groß, und ihre Holzschuhen ähnelnden Blüten sind goldgelb und purpur-blau geadert. Sie wächst vor allem in lichten Mischwäldern sowie an Wald- und Gebüschrändern. Der Rotbraune Frauenschuh ist in den Alpen, den Pyrenäen und in Norwegen verbreitet und sehr selten.
Zu den Pflanzen der Großen Fatra gehören die auf sonnigen und kalkhaltigen Steinrasen wachsenden und geschützten Alpenastern, der giftige Seidelbast sowie das besondere Fatra-Veilchen.
Eine Besonderheit in Pieniny ist der Spierstrauch.

Weitere ebenfalls hier wachsende Pflanzen sind die Flockenblume, die Chrysantheme und der Wermut.
Im Nationalpark der Großen Fatra wachsen die Fatra-Zyklamen, die zahlreichen Farnarte und die Dotterblume.

Die aus Südchina, Ostindien und Australien stammende Wachsblume ist eine Kletterpflanze, deren meterlangen Triebe mit dem Alter verholzen. Auffällig sind die sternförmigen, weiß bis hellrosafarbenen und besonders nachts stark duftenden Blüten.
Der Wermut stammt ursprünglich aus Nordafrika und Südeuropa.

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