Schottland: Bevölkerung, Städte

Inhaltsverzeichnis

Kurzübersicht

Schottland gehört seit 1707 zusammen mit England und Wales zum Königreich Großbritannien - und heutzutage zusammen mit Nordirland zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland (UK). Schottland umfasst eine Fläche von 77.910 km², bei rund 5,4 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt von Schottland ist seit 1437 Edinburgh. Nach dem Austritt von Großbritannien aus der EU gehört auch Schottland nicht mehr dazu. Die Währung ist das Englische Pfund. Weltweit bekannt sind u.a. der Schottenrock, der Dudelsack, der schottische Whisky und die schottischen Highlands. Durch die zerklüftete Landschaft der Highlands entstanden viele Seen und teils tief eingeschnittene Seen, die in Schottland als Loch bezeichnet werden, wobei Loch Ness sicherlich das bekannteste ist.

Interessant ist, dass England, Wales und Schottland jeweils eigene Fußball-Nationalmannschaften haben. In Schottland liegt der höchste Berg von Großbritannien, es ist der 1.345 m hohe Ben Nevis in der Nähe von Fort William. Der längste Fluss von Schottland ist der 193 km lange Tay, der über den Firth of Tay in die Nordsee mündet. Westlich vor Schottland liegt die Inselgruppe der Hebriden, die in die Inneren und die Äußeren Hebriden getrennt sind. Im Norden von Schottland liegen die Inselgruppen der Orkney-Inseln und weiter entfernt die Shetland-Inseln, die besonders durch die Shetland-Pullover und Shetland-Ponys bekannt sind.

Bevölkerung

Anzahl
Schottland hat ca. 5,4 Mio. Einwohner.

Ethnische Zusammensetzung
Die Bevölkerung Schottlands besteht in der Mehrheit aus Schotten (88%), gefolgt anderen Gruppen des Vereinigten Königreiches (7,5%), sowie aus Iren (1%), Pakistanis (0,6%), Chinesen (0,3%) und Indern (0,3%).

Religionszugehörigkeit
1,9 Mio. der Einwohner sind ohne Religionszugehörigkeit, 1,7 Mio. sind Presbyter (Church of Scotland), 0,84 Mio. sind Katholiken und rund 290.000 Mio. gehören zu anderen christlichen Kirchen. Zudem leben ca. 76.700 Moslems in Schottland.

Landessprachen
Die offizielle Amtssprache ist Englisch, daneben gibt es aber Walisisch, Schottisch als unab-hängige und auch in den Schulen unterrichteten Sprachen, sowie vereinzelt Gälisch.

Hauptstadt, weitere Städte

Die Hauptstadt von Schottland ist Edinburgh, die größte Stadt ist jedoch Glasgow.

Edinburgh
Edinburgh liegt liegt in Lothian an der Ostküste von Schottland - auf der Südseite des Firth of Forth. Die Stadt hat etwa 525.000 Einwohner. Seit 1437 ist die Stadt die Hauptstadt von Schottland und seit 1999 zudem Sitz des schottischen Parlaments. Seit 1996 ist Edinburgh eine der 32 schottischen Council Areas. Unbestrittene Highlights sind das Edinburgh Castle, der Holyrood Palace, die Scottish National Gallery, die National Museen of Scotland, die Princes Street sowie die Royal Mile. Eine ausführliche und bebilderte Beschreibung von Edinburgh findet man bei Goruma hier >>>

Glasgow
Glasgow liegt am Fluss Clyde und ist eine der 32 Council Areas Schottlands. Die Stadt ist mit rund 633.500 Einwohnern vor Edinburgh die größte Stadt von Schottland und nach London und Birmingham die drittgrößte Stadt des Vereinigten Königreichs (UK). Sehenswert bzw. erwähnenswert sind u.a. die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert, die Universität Glasgow, die Universität Strathclyde, die Glasgow Caledonian University, die University of the West of Scotland sowie die Glasgow School of Art und das Royal Conservatoire of Scotland. Vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 fand in der Stadt die 26. Weltklimakonferenz (COP 26) statt. Eine ausführliche und bebilderte Beschreibung von Glasgow findet man bei Goruma hier >>>

Aberdeen
Aberdeen liegt im Nordosten von Schottland an der Mündung des rund 131 km langen Don in die Nordsee. Der Don entspringt in den Cairngorm Mountains im Nordosten von Schottland. Aberdeen ist eine der 32 Council Areas von Schottland und hat zwei Universitäten, wobei die Universität Aberdeen im Jahr 1495 als dritte Universität in Schottland gegründet wurde. Die Stadt hat rund 227.500 Einwohner, wobei rund 10% der Bevölkerung Studenten sind. Typisch für das Stadtbild ist der silbergraue Granit (Felssüat Quarz und Glimmer) der Gebäude, der aus den umliegenden Steinbrüchen stammte. Im Sonnenlicht beginnt der Glimmerl des Granit zu glitzern, weshalb Aberdeen auch als Silver City genannt wird. Wegen der Blumenanlagen hat die Stadt wiederholt den Wettbewerb Britain in Bloom gewonnen. Als Anfang der 1970er Jahre die ersten Ölfelder in der Nordsee erschlossen wurden, hatte sich Aberdeen zu einem Hauptversorgungszentrum für die Offshore-Ölplattformen entwickelt. Jedoch gehen die Ölvorräte allmählich zur Neige. Am Ufer des Don befindet sich die kopfsteingepflasterte Altstadt.

Das mittelalterliche Aberdeen bestand aus Holz- und Flechtwerkhäusern, kleinen Höfen und armseligen Hütten, die auf drei kleinen Sand- und Kieshügeln standen und von kleinen Lochs und Hügeln umgeben waren. Im südlichen Teil der High Street befindet sich die King’s College Chapel, die als erstes Gebäude der Universität 1505 fertiggestellt wurde. Bis zum 19. Jahrhundert besaß Old Aberdeen ein eigenes Marktrecht. Heutzutage steht das Viertel mit seinen Gebäuden aus dem Jahr 1641 unter Denkmalschutz und ist ein beliebter Treffpunkt der Studenten der Stadt.
Sehenswert sind folgende Museen und Gebäude:

  • Maritime Museum
    Diese Meeresmuseum zeigt Exponate zur Geschichte des Hafens Aberdeen, der Seefahrt, der Fischerei und der Ölindustrie. Glanzstück der Ausstellung ist die maßstabs- und detailgetreue Nachbildung einer großen Ölbohrplattform, der Murchison-Plattform.
  • Blairs Museum
    Das Museum an der South Deeside Road im früheren Blairs College widmet sich der katholischen Kirchengeschichte Schottlands und dem tragischen Schicksal Maria Stuarts. Das nahe gelegene Maryculter ist der Märchenwelt gewidmet.
  • Tolbooth
    Das Tolbooth-Museumbefindet sich im Turm des Gebäudes und ist eine Art von Gefängnis-Museum, in dem der Besucher einige Exponate über die Stadtgeschichte und Kriminalgeschichte Aberdeens finden kann. Es befindet sich im dem ältesten Gebäude Aberdeens, wobei die Spitze des Turms im Originalzustand aus den Jahren 1630 und 1706 erhalten ist.
  • Aberdeen Art Gallery
    Die Aberdeen Art Gallery ist eine 1884 gegründete Kunstgalerie im Turm des , die durch den Nachlass des Granithändlers Alexander Macdonald im Jahr 1900 einen großen Aufschwung erhalten hatte.
  • St. Machar’s Cathedral
    Die St. Machar’s Cathedral ist eine Kathedrale der Church of Scotland in Old Aberdeen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Auffallend an dem 1440 von Bischof Leighton geweihten Granitbau sind die beiden Westtürme mit Sandsteinspitzen, die zwischen 1518 und 1530 unter Bischof Dunbar errichtet wurden.
  • Brig o’Balgownie
    Brig o’Balgownie ist eine mittelalterlichen Brücke über den Don, die 1320 l von Robert the Bruce errichtet wurde. Bis ins 19. Jahrhundert war sie der einzige nördliche Zugang zur Stadt
  • Brig o’Dee
    Brig o’Dee ist eine 1842 verbreiterte siebenbogige Brücke, die ursprünglich von Bischof Dunbar zwischen 1520 und 1527 errichtet wurde.
  • Marischal College
    Das Marischal College sind Granitbauten der Architekten Archibald Simpson, William Smith und James Matthew, die man an der Union Street findet. Eines dieser Gebäude ist das 1593 gegründete College in der Broad Street. Es sollte ein protestantisches Gegengewicht zum katholischen King’s College in Old Aberdeen halten. Baubeginn der heutigen Anlage mit dem 72 m hohen Mitchell Tower war 1837. Das Marischal College ist - nach dem Escorial in der Nähe von Madrid - das zweitgrößte Granitgebäude der Welt. Das hier befindliche Museum informiert über den Nordosten Schottlands, besitzt aber auch sehr sehenswerte anthropologische Sammlungen aus Ägypten, Nigeria, Papua-Neuguinea, Hawaii und Tibet.
  • Provost Skene’s House
    Das Provost Skene’s House von 1545 ist das älteste Wohnhaus Aberdeens. Es erhielt seinen Namen nach Sir George Skene of Rubislaw, einem wohlhabenden Kaufmann, der durch den Ostseehandel mit Danzig reich geworden war und von 1676 bis1685 sogar Bürgermeister von Aberdeen war. Heute zeigt hier das Städtische Museum prähistorische Funde und informiert über vergangene Epochen von Cromwell bis zur viktorianischen Ära des 19. Jahrhunderts.

Dundee
Dundee liegt am Firth of Tay im Osten von Schottland. Die Stadt mit rund 150.000 Einwohnern ist die viertgrößte schottische Stadt und eine der 32 Council Areas. Seit 1878 hat hier das Bistums Dunkeld der Römisch-Katholischen Kirche ihren Sitz. Es sei erwähnt, dass Dundee im Jahr 1303 von den Engländern unter Edward I. (), zerstört wurde. Die Plünderungen und Zerstörungen durch die Engländer hatten sich in den folgenden Jahrhunderten mehrmals wiederholt, sodass nur noch wenige historische Gebäude erhalten geblieben sind.

Im Jahr 1881 wurde die Universität Dundee gegründet und das 1888 gegründeten Dundee Technical Institute ist die heutige University of Abertay Dundee hervorgegangen. Früher beherbergte der Hafen eine großen Walfangflotte. Heutzutage wird er als öffentliche Parkanlage sowie als Einkaufs- und Unterhaltungszentren und Sportanlage genutzt. Hier liegt nur noch das1824 vom Stapel gelaufen Kriegsschiff HMS Unicorn von der britischen Marine, das erstaunliche 144 Jahre lang verwendet wurde. Am Discovery Point liegt zudem das RRS-Discovery-Expeditionsschiff , das Robert Falcon Scott im Rahmen eines Antarktis-Expeditions-Museums genutzt hatte. Bekannt ist Dundee heutzutage als Stadt der Marmelade, wobei die Orangenmarmelade von der Kaufmannsfrau Janet Keiller stammt. Der hiesige Fluss Tay wird u.a. von einer 1887 errichteten Eisenbahnbrücke überquert.

Paisley
Paisley liegt in den schottischen Lowlands etwa 11 km westlich von Glasgow. Die Stadt hat rund 77.000 Einwohner und ist damit die fünftgrößte Stadt von Schottland. Auf ihrem Gebiet befindet sich der Flughafen von Glasgow. Bekannt ist Paisley besonders durch das nach ihr benannte Paisleymuster für Textilien. Besonders sehenswert ist die hiesige Paisley Abbey - ein ehemaliges Kloster, während die Klosterkirche heutzutage die Pfarrkirche der presbyterianischen Church of Scotland ist. Die ältesten Dokumente der Abtei gehen auf das Jahr 1219 zurück. Ein Feuer im Jahre 1307 hatte große Teile der Gebäude zerstört, die jedoch im Laufe des 14. Jahrhunderts wiederaufgebaut wurden.

East Kilbride
East Kilbride ist mit ca. 74.500 Einwohnern die sechstgrößte Stadt von Schottland. Die Stadt befindet sich in der schottischen Council Area von South Lanarkshire, etwa 15 km südlich von Glasgow. Es gibt hier nur wenige Sehenswürdigkeiten, wobei das Town Centre - das größte Einkaufszentrum Schottlands – erwähnenswert ist. West Kilbridge hat dagegen nur rund 4.800 Einwohner und liegt an der Westküste und gehört zur Council Area North Ayrshire.

Hamilton
Hamilton mit ca. 53.000 Einwohnern liegt am Zusammenfluss von Clyde und Avon Water, etwa 15 km südöstlich von Glasgow. Die Stadt ist der Verwaltungssitz der Council Area South Lanarkshire. Außerdem befindet sich hier ein Campus der University of the West of Scotland

Cumbernauld
Cumbernauld wurde erst im Jahr 1956 gegründet und liegt zwischen den Flüssen Clyde und Forth. Der Grund für die Neugründung war die damalige Übervölkerung von Glasgow. Die Stadt umfasst heutzutage etwa 52.000 Einwohner und ist damit die achtgrößte Stadt Schottlands. Architekten, wie die Büros von Gillespie, Kidd & Coia und Geoffrey Copcutt, waren an der Planung von Gebäuden beteiligt, darunter sind:
• Sacred Heart Church
• Cumbernauld College
• Cumbernauld Town Centre
• Cumbernauld House

Ayr
Ayr mit ca. 47.000 Einwohnern liegt im Südwesten von Schottland, am Firth of Clyde, wo der River Ayr mündet. Sie ist die Hauptstadt der alten Grafschaft Ayrshire und Verwaltungssitz der Council Area South Ayrshire. In der Stadt befindet sich das römisch-katholische Bistum Galloway mit seiner über 1600-jährigen Geschichte. Neben Paisley, Hamilton und Dumfries hat die University of the West of Scotland hier einen ihrer Standorte. Im Norden der Stadt liegt der Flughafen Glasgow-Prestwick.

Greenock
Greenock mit ca. 45.000 Einwohnern liegt im Westen von Schottland in der alten schottischen Graf-schaft Renfrewshire - südlich der Mündung des Flusses Clyde in den Meeresarm Firth of Clyde - etwa 40 km westlich von Glasgow. Der Ingenieur und Erfinder James Watt (1736-1819) wurde hier am 30 Januar 1736 geboren - im hiesigen McLean Museum befindet sich ein Denkmal von ihm. Sehenswert ist das hiesige Rathaus mit seinem 75 m hohen Turm von 1886. Greenock besitzt eine Partnerschaft mit Duisburg in NRW.