Rumänien: Pflanzen

Bäume

Die in Rumänien heimischen Baumarten sind meist charakteristisch für die einzelnen Vegetationszonen. In der Waldsteppe sind verschiedene Eichenarten, Buchen und Ulmen die vorherrschenden Bäume, in den Ebenen und niedrigen Hügelregionen wachsen überwiegend Steineichen, Kornelkirchen, Linden, Eschen und der Bergahorn. Buchen sind die typischen Bäume der Regionen in 1200 bis 1400 m Höhe, in Höhen von 1700 m bis 1800 m des Bihor-Gebirges überwiegen schließlich die Nadelhölzer. Die zahlreichen Nationalparks Rumäniens zeichnen sich auch durch ihre ganz eigenen Baumarten aus: so sind die Zirbel- und Kriechkiefern typisch für den Calimani Nationalpark, und die für Europa einzigartigen und in Rumänien endemischen Banater Schwarzkiefern und Haselbäume kann man im Vânãtori-Neamt Nationalpark bewundern.

Nutzpflanzen

Zu den wichtigsten Nutzpflanzen gehören die Kartoffel, der Mais und der Apfelbaum. Die Kartoffel gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und verbreitet sich vegetativ durch unterirdische Knollen, die im Endeffekt auch die eigentliche Kartoffel darstellen. Oberirdische Teile sind allerdings giftig, ebenso wie die nach zu langer Lagerung entstehenden Sprosse direkt an der Kartoffel. Obwohl die Kartoffel ursprünglich aus den südamerikanischen Anden stammt, wird sie heute weltweit angebaut.

Heilpflanzen

Die seltene Engelwurz hat auffällig große Dolden und liebt sonnige bis halbschattige und feuchte Standorte. Er stärkt die physische und psychische Widerstandskraft, bekämpft Krämpfe und beugt Depressionen vor. Weiterhin wirkt er harntreibend, verdauungsfördernd und appetitanregend. Allerdings sollte man während der Schwangerschaft vorsichtig mit ihm umgehen, da er den Uterus stimuliert. Verwendet wird hauptsächlich die Wurzel der Pflanze. Bei Überdosierung und direktem Hautkontakt kann es allerdings auch zu Hautreizungen kommen.

Giftpflanzen

Eine weit verbreitete, aber auch giftige Pflanze ist der Besenginster. Der Strauch erreicht eine Höhe von bis zu 2 m und hat auffällige, leuchtend gelbe Blüten. Das auch als goldgelbe Alpenrose oder Rosenbaum bekannte und am Rodnei-Gebirge wachsende Rhododendron ist aufgrund der in den Blüten, Blättern, Früchten und im Nektar enthaltenen Diterpene sehr stark giftig. Die zu den Heidekrautgewächsen gehörende Pflanze führt durch Magenreizungen und Lähmungserscheinungen zu Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfen und in sehr schweren Fällen sogar zum Tod durch Atemlähmung. Das aus Nordamerika stammende Rhododendron hat seinen Ursprung in Asien und hat auch dort das Hauptverbreitungsgebiet.
Eine weitere giftige Pflanze ist die zu den Wolfsmilchgewächsen gehörende Sumpfwolfsmilch, die man vermehrt auf Sumpfwiesen und in Ufergebüschen findet.

Eingeführte Pflanzen

Einige der heute in Rumänien heimischen Baumarten sind einst eingeführt worden, so z.B. auch die Robinie, deren ursprünglicher Verbreitungsraum in Nordamerika liegt. Die Kartoffel, die wie die Robinie zu den Nutzpflanzen Rumäniens gehört, stammt ursprünglich aus den südamerikanischen Anden.

Weitere Pflanzen

Das Donaudelta ist ein einzigartiges Biotop und die Heimat zahlreicher seltener und außergewöhnlicher Pflanzen. Das Federgras, der Sanddorn und der salzresistente Queller sind hier zu Hause. Die weltweit größte zusammenhängende Schilflandschaft beeindruckt nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihre Farbenprächtigkeit, besonders in den Frühlings- und Sommermonaten.
Im Frühling blühen hier die Sal- und Silberweiden sowie der Wasserraps und die Sumpfwolfsmilch mit ihren großen gelben Dolden, während die unzählbaren weißen Blüten der Seerosen wie auch die Wasserminze die Farbtupfer im Sommer bilden.

Das Donaudelta ist allerdings nicht das einzige Biotop Rumäniens, die Gebirge des Karpatenbogens zeichnen sich ebenfalls durch einige seltene Besonderheiten aus, wie u.a. das Edelweiß, der Enzian und das giftige Rhododendron. Das Edelweiß gehört zur Familie der Korbblütler und wächst an sonnigen kalkreichen Rasenhängen, auf steinigen Wiesen, an Kalksteinfelsen sowie in Felsspalten. Die Pflanze wird 3 – 20 cm hoch und hat eine charakteristische Blüte, die aus 5 – 6 kleinen gelben Blütenköpfen besteht, die von weißen Blättchen in Sternform umrandet sind.
Das Edelweiß ist außer in den Karpaten auch in den Pyrenäen, Alpen und in Zentralasien verbreitet.
Weitere seltene Arten Rumäniens sind die Engelwurz, das zu den Orchideengewächsen gehörende Torf-Glanzkraut und das Karlszepter, auch als Moorkönig bekannt, die man alle im Nationalpark Vânãtori-Neamt finden kann. Berühmtheit hat auch das Narzissenfeld östlich von Abrud erlangt.

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