Norwegen: Erwähnenswerte Personen

Schriftsteller und Dichter

Matti Aikio (1872-1929)
Erster samischer (lappischer) Dichter Norwegens. Aikio wurde 1872 in Karasjok mit bürgerlichem Namen Mathis Isaksen als Kind eines Lehrers und seiner Frau geboren. Er studierte Pädagogik und übte zunächst ebenfalls den Lehrerberuf aus. Norwegisch lernte Aikio mit 18 Jahren und verfasste daraufhin seine literarischen Werke in dieser Sprache, um auf die Nöte der samischen Minderheit in Norwegen aufmerksam zu machen. Aikio starb 1872 in Karasjok.

Peter Christen Asbjørnsen (1812-1885)
Schriftsteller und Sammler norwegischer Märchen, Forstmeister. Asbjørnsen wurde 1812 im heutigen Oslo geboren. Mit seinem Kommilitonen Jørgen Moe reiste er durch Norwegen, um ähnlich den Gebrüdern Grimm die landesspezifischen Märchen zu sammeln und aufzuschreiben. Damit hat er wesentlich zur Bewahrung der norwegischen Seele beigetragen. Ab 1858 widmete er sich jedoch dem Beruf des Forstmeisters und verfasste naturwissenschaftliche Beiträge. Asbjørnsen starb 1885 in Kristiania, dem heutigen Oslo.

Bjørnstjerne Martinius Bjørnson (1832-1910)
Schriftsteller und Politiker. Bjørnson wurde 1832 in Kvikne geboren. Er war ein Studienabbrecher und betätigte sich zunächst als Journalist. 1903 erhielt er als erster Skandinavier den Nobelpreis für Literatur. Zu seinen Werken gehört u.a. "Maria Stuart in Schottland" (1866 auf deutsch erschienen) Weiterhin ist Bjørnson der Verfasser der norwegischen Nationalhymne. Zu seinem Bekanntenkreis gehörte Ibsen. Als Politiker kämpfte er vehement für eine Republik. Bjørnson starb 1910 in Paris.

Finn Carling (1925-2004)
Dichter, Kritiker und Schriftsteller. Carling wurde 1925 in Oslo in eine Familie der oberen Mittelschicht hineingeboren, litt jedoch zeitlebens an zerebraler Kinderlähmung. Sein Psychologiestudium brach er ab. In seinen Werken thematisierte Carling oft seine gesundheitliche Not, war jedoch auch als humorvoll bekannt. "Die Glaskugel" (1949) war Carlings erstes Schauspiel – autobiografisch wie nahezu alle nachfolgenden Texte. Er starb 2004 in Oslo.

Jon Fosse
(geb.1959)
Fosse ist ein Autor und Schriftsteller. Neben der Veröffentlichung von Lyrik und Romanen widmete er sich später auch dem Schreiben von Theaterstücken. Seine Theaterstücke "Die Nacht singt ihre Lieder", " Das Kind" oder der "Traum" wurden in deutscher Übersetzung auch auf deutschen Bühnen gespielt. .Er gehörte mit zu den Schriftstellern, die in den 1980er Jahren den Postmodernismus in Norwegen einführte. Im Jahr 2007 erhielt er das Ritterkreuz des französischen Ordre national du Mérite.

Jostein Gaarder (geb. 1952)
Schriftsteller. Gaarder wurde 1952 in Oslo geboren, wo er später u.a. Philosophie und Theologie studierte. Er unterrichtete ein Jahrzehnt lang und hatte seinen literarischen Durchbruch mit dem Buch "Sofies Welt" (1991), das 1999 als Film in die Kinos kam. Mehrfach ausgezeichnet, widmet sich Gaarder in seinen Büchern vor allem Kindern und Jugendlichen. Seine Geschichten sind definitiv philosophisch geprägt.

Inger Hagerup (1905-1985)
Lyrikerin, Schriftstellerin und Übersetzerin. Inger Johanne Halsør wurde 1905 in Bergen geboren und heiratete nach dem Besuch der Osloer Handelsschule den Studienrat Anders Hagerup. Im Jahr 1939 erschien ihr erster Gedichtband "Jeg gikk meg vill i skogene". Hagerup schrieb ebenso Kinderbücher und Theaterstücke, die weite Verbreitung und hohe Auflagen fanden. Sie übersetzte darüber hinaus den Roman "Herr der Fliegen" in die norwegische Sprache. Hagerup starb 1985 als Mutter zweier Kinder in Fredrikstad.

Knut Hamsun (1859-1952)
Schriftsteller. Hamsun, der mit bürgerlichem Namen Knud Pedersen hieß, wurde 1859 in Vågå als Sohn von Kleinbauern geboren. Er war viel auf Reisen (USA, Frankreich, Deutschland etc.) und verdingte sich anfangs seinen Unterhalt u.a. als Hafen- und Farmarbeiter. Im Jahr 1890 erschien sein Buch "Hunger", das ihm erste literarische Anerkennung brachte. Er zählt zu den bedeutendsten norwegischen Literaten des 20. Jahrhunderts. 1920 wurde ihm der Literaturnobelpreis für sein bekanntestes Werk "Segen der Erde" (erschienen 1917) verliehen. Hamsun starb 1952 in Nørholm.

Henrik Ibsen (1828-1906)
Schriftsteller und Dramatiker. Ibsen wurde 1828 in Skien geboren als Nachkomme einer der angesehensten und ältesten Familien Norwegens. Nach einer Apothekerlehre schloss er sich einer Intellektuellengruppe in Oslo an. Sein literarischer Stil war für den Naturalismus in Deutschland und Norwegen sehr bedeutend. Neben vielen Werken, ist das Schauspiel "Peer Gynt" Ibsens bekanntestes Stück. Es wurde von Edvard Grieg vertont. Ibsen starb 1906 im heutigen Oslo.

Jonas Lie (1833-1908)
Schriftsteller und Dramatiker. Jonas Laurits Idemil Lie wurde 1833 in Eiker geboren und studierte Rechtswissenschaften im derzeitigen Oslo. Seine Gedichtsammlung "Digte" (1866) machte Lie berühmt. Fortan arbeitete er außerdem nicht mehr als Jurist, sondern als Journalist. Vier Jahre später erschien seine Novelle "Der Geisterseher", die es ihm ermöglichte, ausschließlich als Literat zu leben. Seine Schriften sind impressionistisch und neuromantisch geprägt und haben Thomas Mann beeinflusst. Lie starb 1908 in Stavern.

Maler

Erik Bodom (1829-1880)
Landschaftsmaler. Bodom wurde 1829 in Vestby geboren. Seine Ausbildung in Oslo brach er ab, um sich ganz der Malerei zu widmen. Er lernte u.a. bei dem Norweger Hans Fredrik Gude, der sich auf Landschaften spezialisiert hatte. Gemeinsam bereisten sie Düsseldorf. Bodoms Landschaften sind romantisch-melancholischer Natur und hängen sowohl in London als auch in Norwegen. Bodom starb 1879 in Düsseldorf.

Hans Fredrik Gude (1825-1903)
Landschafts- und Marinemaler. Gude wurde 1825 in Oslo geboren und studierte an der hiesigen Königlichen Zeichenschule. Sein Studium setzte er an der Düsseldorfer Akademie fort, wo er später auch als Professor für Landschaftsmalerei arbeitete. Es folgten ebenso Berufungen an die Karlsruher und die Berliner Akademie. Seine Werke (z.B. "Norwegische Küste") hängen u.a. in der Berliner Nationalgalerie. Gude starb 1903 in Berlin.

Olaf Gulbransson (1873-1958)
Karikaturist, Maler und Zeichner. Gulbransson wurde 1873 in Christiania (Oslo) geboren und erhielt seine Ausbildung an der örtlichen Königlichen Kunst- und Handwerksschule. Vor allem politische Karikaturen und Buchillustrationen veröffentlichte er zu Beginn seiner Laufbahn. Später studierte er in Paris weiter. Seinen Durchbruch hatte Gulbransson als Zeichner der Münchner Satire-Zeitschrift Simplicissimus. Gulbransson starb 1958 bei Tegernsee.

Edvard Munch (1863-1944)
Maler und Grafiker. Munch wurde 1863 in Løten als Sohn eines Militärarztes und einer Kaufmannstochter geboren. Er erhielt eine Ausbildung an der Königlichen Zeichenschule in Oslo und hat den Expressionismus in der modernen Malerei maßgeblich beeinflusst und geformt. Während seines Lebens war Munch oft auf Reisen, darunter in Frankreich und Deutschland. Sein berühmtestes Werk ist "Der Schrei" aus dem Jahr 1893. Munch starb 1944 in Oslo.

Könige und Königinnen

Von 1730 bis heutzutage

Name, Lebensdaten Regierungszeit Besonderheiten
Harald V.
(geb. 1937)
1991 bis jetzt regierend Mehrfache Teilnahme als Regattasegler an Olympischen Spielen
Olav V.
(1903-1991)
1957-1991 Vernarrt ins Lösen mathematischer Gleichungen dritten Grades
Håkon VII.
(1872-1957)
1905-1957 Setzte sich in beiden Weltkriegen für eine neutrale Haltung Norwegens ein
Oskar II.
(1829-1907)
1872-1905 König von Schweden und Freimaurer
Karl IV.
(1826-1872)
1859-1872 Der romantische Komponist August Södermann
widmete seinem Tod einen Trauermarsch
Oskar I.
(1799-1859)
1844-1859 König von Norwegen und Schweden, Patensohn von Joseph Bonaparte
Karl III. Johann
(1763-1844)
1818-1844 Große militärische Karriere, u.a. Kriegsminister von Frankreich
Karl II.
(1748-1818)
1814-1818 Adoptierte aus Mangel an eigenen Kindern zwei Jungen
die seine Thronfolger in Norwegen und Schweden wurden
Christian Friedrich
(1786-1848)
17. Mai 1814-10. Oktober 1814 Regierte aber neun Jahre lang als Herrscher über Dänemark
Friedrich VI.
(1768-1839)
1808-1814 Kämpfte in Napoleonischen Krieg auf der französischen Seite;
unterschrieb Frieden von Kiel
Christian VII.
(1749-1808)
1766-1808 Schaffte als Reformer die Leibeigenschaft ab
Friedrich V.
(1723-1766)
1746-1766 Früher Tod als Melancholiker und Alkoholkranker
Christian VI.
(1699-1746)
1730-1746 Die dänisch-norwegische Union erlebt eine lange Friedenszeit

Von 1299 bis 1730

Name, Lebensdaten Regierungszeit Besonderheiten
Friedrich IV.
(1671-1730)
1699-1730 Außerdem König von Dänemark;
führte Tagebücher in deutscher Sprache
Christian V.
(1646-1699)
1670-1699 Versuchte 1686 vergebens Hamburg zu erobern
Friedrich III.
(1609-1670)
1648-1670 Begründer des norwegischen
und dänischen Absolutismus
Christian IV.
(1577-1648)
1588-1648 Ließ viele Städte und Schlösser errichten
Friedrich II.
(1534-1588)
1559-1588 Förderer der Wissenschaften und der Schifffahrt
Christian III.
(1503-1559)
1534-1559 Während und durch seine Herrschaft erfuhren
Dänemark und Norwegen die Reformation
Friedrich I.
(1471-1533)
1523-1533 War außerdem König von Dänemark
und Kanonikaus von Köln
Christian II.
(1481-1559)
1513-1523 Auch der Tyrann genannt;
zudem regierte er über Dänemark und Schweden
Johann I.
(1455-1513)
1481-1513 Mit Christina von Sachsen verheiratet;
Herrscher auch über Dänemark und Schweden,
Herzog von Schleswig und Holstein
Christian I.
(1426-1481)
1450-1481 Begründer der oldenburgischen Linie
sowie Graf von Oldenburg
Karl I.
(1409-1470)
1449-1450 Heiratete dreimal in seinem Leben;
u.a. König von Schweden
Christoph III. von Bayern
(1416-1448)
1439/1442-1448 Starb an einer Blutvergiftung
Erik III.
(1382-1459)
1389/1397/
1412-1439/1442
Auch Erich I. von Pommern genannt,
herrschte ebenso über Dänemark und Schweden
Margarethe I.
(1353-1412)
1380/1388-1412 Regierte auch über Dänemark und Schweden
und schaffte Kalmarer Union
Olaf IV.
(1370-1387)
1380-1387 Starb bereits mit 17 Jahren und beendete
damit die männliche Folkunger-Linie
Håkon VI. Magnusson
(ca. 1341-1380)
1355-1380 Investierte viel Zeit in die Wirtschaft Norwegens
Magnus VII. Eriksson
(1316-1374)
1319-1355 War außerdem König von Schweden
und starb bei einem Schiffsunfall
Håkon V. Magnusson
(1270-1319)
1299-1319 Gilt als großer Reformer der norwegischen Verwaltung

Von 1135 bis 1299

Name, Lebensdaten Regierungszeit Besonderheiten
Erik II. Magnusson
(1268-1299)
1280-1299 Hatte große Herausforderungen
in Sachen Friedens- und Außenpolitik zu bestehen
Magnus VI. Håkonsson
(1238-1280)
1263-1280 Auch lagabætir genannt = der Gesetzesverbesserer
Skule Bårdsson
(1189-1240)
1239-1240 Galt als ausgezeichneter militärischer Stratege
Håkon IV. Håkonsson
(1204-1263)
1217-1263 Meist als Håkon der Alte bezeichnet;
nahm mit Norwegen am "juristischen Jahrhundert" teil,
um inneren Frieden herzustellen
Philipp Simonsson
(12. Jahrhundert-1217)
1207-1217 Zudem der letzte Bagler-König
Inge II. Bårdsson
(1185-1217)
1205-1217 Sorgte außerdem als Birkebeiner-König
für zehnjährigen Frieden zwischen Birkebeinern und Baglern
Erling Steinvegg
(12. Jahrhundert-1207)
1204-1207 Baglerkönig; Eltern unbekannt
Guttorm Sigurdsson
(1199-1204)
1204 War bereits als Vierjähriger norwegischer König;
außerdem Birkebeiner-König
Håkon III. Sverresson
(etwa 1170-1204)
1202-1204 War zunächst als Abenteurer unterwegs
Inge Magnusson
(12. Jahrhundert-1202)
1196-1202 Herrschte auch über die Bagler,
deren Partei sich nach Magnussons Tod auflöste
Jon Kuvlung
(12. Jahrhundert-1188)
1188 Heerkönig von Norwegen
Sverre Sigurdsson
(1151-1202)
1177/1184-1202 Brachte den Färingern Selbstverwaltung
und die Abschaffung der Sklaverei
Øystein Møyla
(12. Jahrhundert-1177)
1176-1177 Møyla = Mädchen;
wurde wegen seiner kleinen zierlichen Figur und Art so genannt
Magnus V. Erlingsson
(1156-1184)
1161-1184 Sohn des Jerusalemfahrers
und erster gekrönter König Skandinaviens
Håkon II. Herdebrei
(1147-1162)
1159-1162 Herdebrei = Breitschulter;
erlag dem Tod bereits mit 15 Jahren
Øystein II. Haraldsson
(1125-1157)
1142-1157 Gilt als zupackend und tatkräftig,
unternahm mehrere Feld- und Raubzüge
Inge Krogrygg
(1135-1161)
1136-1161 Herrschte zusammen mit seinen Brüdern,
die sich später tödliche Schlachten lieferten
Sigurd II. Haraldsson
(etwa 1132-1155)
1136-1155 Auch Munn genannt, aufgrund seines schiefen Mundes
Harald IV. Gille
(1103-1136)
1130-1136 Wurde im Bett einer Geliebten
von Thronanwärter Sigurd Slembe getötet
Magnus IV. Sigurdsson
(etwa 1115-1139)
1130-1135 Auch der Blinde genannt;
1. König im Bürgerkrieg

Von 870 bis 1130

Name, Lebensdaten Regierungszeit Besonderheiten
Sigurd I. Jórsalafari
(etwa 1090-1130)
1103-1130 Auch Jerusalemfahrer genannt;
weiterhin König der Isle of Man
Øystein I. Magnusson
(etwa 1088-1123)
1103-1123 Förderte intensiv den Ausbau der Infrastruktur
Olaf Magnusson
(etwa 1099-1115)
1103-1115 Verstarb im Alter von 16 Jahren an einer unbestimmten Krankheit
Magnus III. Berrføtt
(etwa 1073-1103)
1093-1103 Genannt Magnus Barfuß bzw. Sryrjaldar-Magnus
(Kriegs-Magnus); überaus kriegerischer König
Olav III. Kyrre
(11. Jahrhundert-1093)
1066-1093 Auch der Ruhige genannt; sprach Latein und las bevorzugt
Magnus II. Haraldsson
(1048-1069)
1066-1069 Doppelkönig mit seinem Bruder Olav III. Kyrre
Harald III. Hardråde
(1015-1066)
1047-1066 Auch der Harte genannt;
fiel in einer Schlacht um England durch einen tödlichen Pfeil
Magnus I. den Gode
(etwa 1024-1047)
1035-1047 Der Gute genannt; war König von Norwegen und von Dänemark
Knut II. den Store
(etwa 995-1035)
1028-1035 Der Große genannt;
war ebenfalls König von Dänemark und von England
Olav II. Haraldsson
(995-1030)
1015-1028 Wird heute der Heilige genannt,
war zu Lebzeiten als der Dicke bekannt
Sven Tveskæg bzw. Sven I. Gabelbart
(etwa 965-1014)
1000-1014 Hat vermutlich seinen Vater vom Thron verstoßen;
war zudem König von Dänemark und König von England
Olav I. Tryggvason
(963-1000)
995-1000 Gilt als erster christlicher König des Landes
Sven Tveskæg bzw. Sven I. Gabelbart
(etwa 965-1014)
987-995 Unternahm mehrere Invasionen auf England;
musste sich nach Gefangenschaft Thron zurückerobern
Harald Blauzahn
(etwa 910-987)
961-987 Überfiel die Normandie als Führer der Wikinger
Harald II. Gråfell
(10. Jahrhundert-970)
961-970 Gråfell = Graufell;
vermutlich während einer Schlacht vom vermeintlich
verbündeten Onkel Harald Blauzahn ermordet worden
Håkon I.
(etwa 920-961)
935-961 Auch der Gute; jüngerer Bruder von Erik I.
Erik I.
(etwa 885-954)
933-935 Auch Blutaxt genannt; soll 18 seiner Brüder ermordet haben
Harald Hårfagre
(852-933)
870-933 Wahrscheinlich 1. König Norwegens;
Hårfagre = Haarschön, Schönhaar

Ministerpräsidenten

Goruma stellt nachfolgend alle Ministerpräsidenten Norwegens ab der Einführung des Parlamentarismus im Jahr 1884 vor. Die legislative Macht in Norwegen liegt seit besagtem Jahr beim Parlament, das den Ministerpräsidenten als Chef der Regierung wählt.
Sollte eine Person zu verschiedenen Zeiten mit Unterbrechungen das Amt inne gehabt haben, so wird der Politiker entsprechend oft in der Tabelle dargestellt.

Ministerpräsidenten von 1945 bis heute

Name Amtszeit Parteizugehörigkeit
Jens Stoltenberg
(geb. 1959)
2005 bis jetzt amtierend Arbeiterpartei (Ap)
Kjell Magne Bondevik
(geb. 1947)
2001-2005 Christliche Volkspartei (KrF)
Jens Stoltenberg
(geb. 1959)
2000-2001 Arbeiterpartei (Ap)
Kjell Magne Bondevik
(geb. 1947)
1997-2000 Christliche Volkspartei (KrF)
Thorbjørn Jagland
(geb. 1950)
1996-1997 Arbeiterpartei (Ap)
Gro Harlem Brundtland
(geb. 1939)
1990-1996 Arbeiterpartei (Ap)
Jan Peder Syse
(1930-1997)
1989-1990 Konservative Partei Høyre (H)
Gro Harlem Brundtland
(geb. 1939)
1986-1989 Arbeiterpartei (Ap)
Kåre Willoch
(geb. 1928)
1981-1986 Konservative Partei Høyre (H)
Gro Harlem Brundtland
(geb. 1939)
1981-1981 Arbeiterpartei (Ap)
Odvar Nordli
(geb. 1927)
1976-1981 Arbeiterpartei (Ap)
Trygve Bratteli
(1910-1984)
1973-1976 Arbeiterpartei (Ap)
Lars Korvald
(1916-2006)
1972-1973 Christliche Volkspartei (KrF)
Trygve Bratteli
(1910-1984)
1971-1972 Arbeiterpartei (Ap)
Per Borten
(1913-2005)
1965-1971 Zentrumspartei (Sp)
Einar Gerhardsen
(1897-1987)
1963-1965 Arbeiterpartei (Ap)
John Lyng
(1905-1978)
1963-1963 Konservative Partei Høyre (H)
Einar Gerhardsen
(1897-1987)
1955-1963 Arbeiterpartei (Ap)
Oscar Torp
(1893-1958)
1951-1955 Arbeiterpartei (Ap)
Einar Gerhardsen
(1897-1987)
1945-1951 Arbeiterpartei (Ap)

Ministerpräsidenten von 1884 bis 1945

Name Amtszeit Parteizugehörigkeit
Vidkun Quisling
(1887-1945)
1942-1945 Faschistische Partei Nationale Sammlung (NS)
Johan Nygaardsvold
(1879-1952)
1935-1940 Arbeiterpartei (Ap)
Johan Ludwig Mowinckel
(1870-1943)
1933-1935 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Jens Hundseid
(1883-1965)
1932-1933 Zentrumspartei (Sp)
Peder Kolstad
(1878-1932)
1931-1932 Zentrumspartei (Sp)
Johan Ludwig Mowinckel
(1870-1943)
1928-1931 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Christopher Hornsrud
(1859-1960)
1928-1928 Arbeiterpartei (Ap)
Ivar Lykke
(1872-1949)
1926-1928 Konservative Partei Høyre (H)
Johan Ludwig Mowinckel
(1870-1943)
1924-1926 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Abraham Berge
(1851-1936)
1923-1924 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Otto Bahr Halvorsen
(1872-1923)
1923-1923 Konservative Partei Høyre (H)
Otto Albert Blehr
(1847-1927)
1921-1923 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Otto Bahr Halvorsen
(1872-1923)
1920-1921 Konservative Partei Høyre (H)
Gunnar Knudsen
(1848-1928)
1913-1920 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Jens Bratlie
(1856-1939)
1912-1913 Konservative Partei Høyre (H)
Wollert Konow
(1845-1924)
1910-1912 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Gunnar Knudsen
(1848-1928)
1908-1910 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Jørgen Løvland
(1848-1922)
1907-1908 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Christian Michelsen
(1857-1925)
1905-1907 Zentrumspartei (Sp)
Francis Hagerup
(1851-1921)
1903-1905 Konservative Partei Høyre (H)
Otto Albert Blehr
(1847-1927)
1902-1903 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Johannes Steen
(1827-1906)
1898-1902 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Francis Hagerup
(1851-1921)
1895-1898 Konservative Partei Høyre (H)
Emil Stang
(1834-1912)
1893-1895 Konservative Partei Høyre (H)
Johannes Steen
(1827-1906)
1891-1893 Sozialliberale Partei Venstre (V)
Emil Stang
(1834-1912)
1889-1891 Konservative Partei Høyre (H)
Johan Sverdrup
(1816-1892)
1884-1889 Sozialliberale Partei Venstre (V)

Musiker

a-ha
Pop-Rockband. Im Jahr 1982 gründeten Pål Waaktaar-Savoy und Magne Furuholmen die Band a-ha, die sich mit dem Welthit "Take on me" 1985 international hervortat. Weiteres Mitglied der im Jahr 2010 aufgelösten Musikgruppe ist der Sänger Morten Harket gewesen. Zu den Hits gehörten auch Titel wie "Hunting high and low", "The Sun Always Shines on T.V." und "Lifelines". Besonders markant ist Harkets hohe Stimme gewesen. Die Band war ein Riesenerfolg in Sachen Export für Norwegen.

Leif Ove Andsnes (geb. 1970)
Pianist. Andsnes wurde 1970 in Karmøy geboren und studierte später in Bergen. Er ist ein international anerkannter Pianist mit Soloauftritten u.a. in Oslo, London und München. Es existieren Tonträger mit Interpretationen von Chopin, Grieg, Liszt etc. von ihm. Andsnes wurde bisher vielfach ausgezeichnet, z.B. mit dem Deutschen Schallplattenpreis sowie dem Deutschen Kritikerpreis.

Kirsten Flagstad (1895-1962)
Opernsängerin (Sopran). Flagstad wurde 1895 in Hamar als Tochter einer Musikerfamilie geboren und studierte in Stockholm. Besonders ihre Richard Wagner-Interpretationen sorgten für weltweiten Ruhm. Flagstad zählt zu den bedeutendsten internationalen Opernsängerinnen. Tonträger mit von ihr gesungenen Opern und Operetten sind so zahlreich, wie bei keinem anderen Vertreter ihres Metiers. Sie trat u.a. am Broadway und in London auf. Flagstad starb 1962 in Oslo.

Jan Garbarek (geb. 1947)
Jazz-Saxophonist. Garbarek wurde 1947 in Mysen geboren. Das Saxophonspiel brachte er sich selbst bei. Garbarek ließ sich von amerikanischen Saxophonisten beeinflussen und bringt als neues Element norwegische Folklore in sein Spiel, das ihn unverwechselbar macht. Er ist einer der wichtigsten europäischen Jazzmusiker der Gegenwart. Gerade in der skandinavischen Jazz-Szene spielt Garbarek eine führende Rolle. Das 1973 erschienene Album "Witchi-Tai-To" markiert seinen Durchbruch als Jazz-Saxophonist.

Edvard Hagerup Grieg (1843-1907)
Komponist. Grieg wurde 1843 in Bergen in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Er studierte in Leipzig am Konservatorium. Zu seinen Freunden und Bekannten zählten u.a. Brahms, Liszt und Tschaikowsky. Sein berühmtestes Orchesterstück ist "Peer Gynt" – das in Musik übersetzte Drama von Henrik Ibsen. Griegs Werke werden der Epoche der Romantik zugeordnet. Er komponierte auch Klavier- und Kammermusiken und ist der einzige norwegische Komponist, den man international kennt. Grieg starb 1907 in Bergen.

Morten Harket (geb. 1959)
Komponist, Sänger und ehemaliger Frontmann der Gruppe a-ha. Harket wurde 1959 in Kongsberg geboren. Bevor er Anfang der 1980er Jahre bei a-ha begann und internationale Hits wie "Take on me" landete, sang Harket bei No-Name-Bands wie Ten Sing und Soldier Blue. Harket brachte auch Platten als erfolgreicher und preisgekrönter Solokünstler heraus, darunter "Wild Seed" (1995). Seit der Auflösung von a-ha im Dezember 2010 gibt es eine kreative Pause in Harkets Musikerkarriere.

Maria Mena (geb. 1986)
Popmusikerin, Sängerin und Songwriterin. Mena wurde 1986 in Oslo als Tochter eines professionellen Schlagzeugers und einer Songwriterin geboren. Ihr Debütsong "My Lullaby" erschien 2001 bei Sony Music und landete in Norwegen auf Platz 5 der Hitparade. Im Jahr 2007 erhielt sie die Goldene Schallplatte für ihre Platte "Apparently Unaffected" - ein Mix aus Pop und Ballade. Zwei Jahre später wurde sie zur Künstlerin des Jahres mit dem Spellemann Award gekürt.

Nils Petter Molvær (geb. 1960)
Jazz-Trompeter und Musikproduzent. Molvær wurde 1960 in Langevåg geboren. Molvær ist schöpferischer Vorreiter in der Zusammenlegung von Jazz und elektronischer Musik. Mit seinem ersten Album "Khmer" spielte er sich sofort in die Herzen eines großen Publikums und gewann den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Sein Erfolg basiert auf der Fusion von Trompete und Elektro-Beats. Für den deutschen Film "Stratosphere Girl" lieferte Molvær zudem den Soundtrack.

Alexander Rybak (geb. 1986)
Komponist, Sänger, Schauspieler, Violinist. Rybak wurde 1986 im weißrussischen Minsk in eine Musikerfamilie hineingeboren, mit der er sieben Jahre später nach Norwegen umzog. Er beherrscht mehrere Sprachen und Instrumente. Im Jahr 2009 gewann Rybak den Eurovision Song Contest mit "Fairytale". Als Schauspieler an einem Osloer Theater überzeugte er in einer "Anatevka"-Inszenierung und wurde ausgezeichnet. Rybak ist ein viel versprechendes Talent.

Alfred Andersen-Wingar (1869-1952)
Komponist. Andersen-Wingar wurde 1869 in Kristiania geboren, wo er neben Paris auch studierte. Er beherrschte das Violinen- und Bratschenspiel. Zu seinen Kompositionen, die der Spätromantik zugeordnet werden, gehören u.a. Opern, Ouvertüren und Sinfonien. Zwischen 1911 und 1918 arbeitete er als Dirigent der Volkssinfoniekonzerte in Kristiania, dem heutigen Oslo. Andersen-Wingar starb 1952 in Oslo.

Schauspieler, Regisseure

Bent Hamer (geb. 1956)
Drehbuchautor, Produzent und Regisseur. Hamer wurde 1956 in Sandefjord geboren und studierte später in Stockholm. Mit "Kitchen Stories" (2003) landete er einen großen Erfolg in Cannes und wurde mit dem Europäischen Verleihpreis ausgezeichnet. International erfolgreich war auch der 2005 erschienene Film "Factotum" mit Matt Dillon, für den er das Drehbuch mitschrieb. Auch eine Oscar-Nominierung hat Hamer schon zu verzeichnen für den 2007 herausgekommenen Film "O'Horten".

Fridtjof Mjøen (1897-1967)
Schauspieler, Mediziner und Regisseur. Fridtjof Otto Rudolf Greverus Mjøen wurde 1897 in Magdeburg geboren und studierte in Rostock Medizin. Im Jahr 1928 feierte er sein Schauspieldebüt in "Schneeschuhbanditen" - einem deutsch-norwegischen Film. Ende der 1930er Jahre spielte er zusammen mit Gustav Gründgens am Schauspielhaus in Berlin. Nach dem Krieg tat er sich zunehmend als Regisseur in Norwegen hervor. Mjøen starb 1967 in Oslo.

Aud Egede Nissen (1893-1974)
Stummfilmschauspielerin. Nissen wurde 1893 in Bergen als Tochter eines Politikers geboren. Ihr filmisches Debüt gab sie 1913 in dem dänischen Film "Wenn die Liebe spricht". Ein Jahr später hatte sie ihre erste Rolle in einem deutschen Film. Sie arbeitete mit vielen wichtigen Regisseuren zusammen, darunter Lubitsch und Murnau. Vor allem verruchte Rollen wie die Tänzerin Cara Carozza in Fritz Langs Film von 1921, "Dr. Mabuse, der Spieler", zählten zu ihrem Repertoire. Nissen starb 1974 in Oslo.

Liv Ullmann (geb. 1938)
Schauspielerin und Regisseurin. Ullmann wurde 1938 in Tokio als Tochter eines norwegischen Ingenieurs geboren. Zurück in Norwegen absolvierte Ullmann eine Ausbildung am Schauspielausbildung, die sie in London fortsetzte. Später arbeitete sie mit dem Regisseur Ingmar Bergman in dem Film "Persona" zusammen, der ihren Weltruhm begründete. Anfang der 1990er Jahre begann sie selbst Regie zu führen und wurde mehrfach ausgezeichnet – z.B. für "Sophie" oder "Die Treulosen".

Nobelpreisträger

Hinweis

Es werden hier nur die Nobelpreisträger vorgestellt, die zum Zeitpunkt der Verleihung die norwegische Staatsangehörigkeit besaßen.
Im Jahr 2014 gab es zwei norwegische Nobelpreisträger für "Physiologie oder Medizin" sowie für "Physik" - das Ehepaar May-Britt und Edvard Moser.

Friedensnobelpreisträger

Preisträger(in) Jahr der Verleihung Grund der Verleihung
Fridtjof Nansen
(1861-1930)
1922 Als Erfinder des Nansen-Passes für Flüchtlinge
Christian Lous Lange
(1869-1938)
1921 Für seine Tätigkeit als Generalsekretär der Interparlamentarischen Union

Nobelpreis für Chemie

Preisträger(in) Jahr der Verleihung Grund der Verleihung
Odd Hassel
(1897-1981)
1969 Zusammen mit dem Briten Derek H. R. Barton:
Für ihre Arbeiten in der Entwicklung des Konformationsbegriffes
und dessen Anwendung in der Chemie

Nobelpreis für Literatur

Preisträger(in) Jahr der Verleihung Grund der Verleihung
Sigrid Undset
(1882-1949)
1928 Vornehmlich für ihre mächtigen Schilderungen
aus dem mittelalterlichen Leben des (skandinavischen) Nordens
Knut Hamsun
(1859-1952)
1920 Für sein monumentales Werk "Segen der Erde"
Bjørnstjerne Bjørnson
(1832-1910)
1903 Als ein Beweis der Anerkennung für seine edle, großartige und vielseitige Wirksamkeit als Dichter
die immer durch einmalige Frische der Eingebung und durch eine seltene Seelenreinheit ausgezeichnet war

Nobelpreis für Physiologie oder Medizin

Preisträger(in) Jahr der Verleihung Grund der Verleihung
May-Britt Moser
(geb. 1963)
2014 Gemeinsam mit ihrem Mann und dem
britisch-amerikanischen John O'Keefe
für ihre herausragenden Arbeiten
bei der Erforschung der zellulären Grundlagen
für die räumliche Orientierung.
Edvard Ingjald Moser
(geb. 1962)
2014 Gemeinsam mit seiner Frau und dem
britisch-amerikanischen John O'Keefe
für ihre herausragenden Arbeiten
bei der Erforschung der zellulären Grundlagen
für die räumliche Orientierung.

Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften

Preisträger(in) Jahr der Verleihung Grund der Verleihung
Finn E. Kydland
(geb. 1943)
2004 Zusammen mit dem Amerikaner Edward C. Prescott:
Für ihre Beiträge zur dynamischen Makroökonomik:
Die Zeitkonsistenz von Wirtschaftspolitik und die treibende Kraft von Konjunkturzyklen
Trygve Magnus Haavelmo
(1911-1999)
1989 Für seine Formulierung der wahrscheinlichkeitstheoretischen Grundlagen der Ökonometrie
Ragnar A. K. Frisch
(1895-1973)
1969 Zusammen mit dem Niederländer Jan Tinbergen:
Für Entwicklung und Anwendung dynamischer Modelle zur Analyse von Wirtschaftsprozessen

Sportler

Simen Agdestein (geb. 1967)
Schachgroßmeister und Fußballspieler. Agdestein wurde 1967 in Asker geboren. Mit 15 holte er den Landesmeistertitel im Schach, drei Jahre später den Großmeistertitel. Auch als Fußballspieler schaffte er es in die Nationalliga. Wegen einer Verletzung am Knie und der Verweigerung, in eine ausländische Mannschaft zu wechseln, um sich noch weiter zu profilieren, endete Agdesteins Fußballkarriere 1992. Er ist u.a. als Schachlehrer tätig.

Magnus Øen Carlsen (geb. 1990)
Schachspieler und Schachgroßmeister. Carlsen wurde 1990 in Tønsberg geboren und begann bereits mit fünf Jahren Schach zu spielen. Sein Lehrer war sein Vater. Carlsen hält den Titel des derzeit jüngsten lebenden Schachgroßmeisters der Welt.

Anders Aukland (geb. 1972)
Skilangläufer. Aukland wurde 1972 in Tønsberg geboren und an der Norwegischen Sporthochschule (NIH) ausgebildet. Sein Weltcup-Debüt gab er 1993. Olympisches Gold holte er 2002 bei den Winterspielen in Salt Lake City. Die Goldmedaille gewann Aukland ebenso 2003 bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften. Bisher konnte er sechs Weltcup-Siege verzeichnen.

Ole Einar Bjørndalen (geb. 1974)
Biathlet. Bjørndalen wurde 1974 in Drammen geboren und gilt als einer der erfolgreichsten Athleten aller Zeiten. Bereits 1992 gewann er bei den Junior-Weltmeisterschaften. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 gewann er sogar alle vier ausgetragenen Biathlon-Wettbewerbe, die zur Verfügung standen. Im Jahr 2011 ehrte man Bjørndalen mit der renommiertesten Auszeichnung des Skipsorts – mit der Holmenkollen-Medaille.

Bjørn Dæhlie (geb. 1967)
Skilangläufer. Dæhlie wurde 1967 in Elverum geboren und debütierte 1989 im Weltcup. Insgesamt siegte er 46 Mal beim Weltcup. Drei Teilnahmen an Olympischen Winterspielen brachten ihm weiterhin acht Mal Gold ein. Und auch bei den nordischen Skiweltmeisterschaften holte Dæhlie neun goldene Medaillen nach Hause. Er kann mit Abstand die größten Erfolge als Skilangläufer nachweisen, seitdem es die Olympischen Winterspiele gibt.

Stein Eriksen (geb. 1927)
Skirennläufer. Eriksen wurde 1927 in Oslo geboren. Bei den Olympischen Winterspielen 1952 in der norwegischen Hauptstadt holte Eriksen Gold im Riesenslalom und eroberte die Zuschauerherzen im Sturm. Von nun an war er die Verkörperung des Sports aufgrund seiner besonderen Ausstrahlung. Ohnehin genoss er den Ruf als erster männlicher Skiläufer mit Goldmedaille, der nicht aus den Alpen kam. Direkt nach dem Olympiasieg wanderte Eriksen in die USA aus.

Frode Estil (geb. 1972)
Skilangläufer. Estil wurde 1972 in Lierne geboren. Er gewann zwei Mal Olympisches Gold und zwei Mal Olympisches Silber. Bei Weltmeisterschaften holte er vier Mal Gold, zwei Mal Silber und drei Mal Bronze. Estil war außerdem Sportler des Jahres 2001 in Norwegen und beherrscht vier Sprachen, darunter Deutsch. Im Jahr 2007 wurde ihm die ehrenvolle Holmenkollen-Medaille verliehen.

Ivar Formo (1951-2006)
Skilangläufer. Er war vierfacher Olympia-Medaillen-Gewinner und holte Bronze in der Weltmeisterschaft von 1974. Im Jahr 1975 zeichnete man ihn mit der Holmenkollen-Medaille aus. Ein Jahr später wurde er zum Sportler des Jahres in Norwegen auserwählt. Formo ertrank auf tragische Weise am 2. Weihnachtsfeiertag 2006 beim Schlittschuhlaufen auf einem See in der Nähe von Oslo.

Sonja Henie (1912-1969)
Eiskunstläuferin. Henie wurde 1912 im heutigen Oslo als Tochter eines Pelzhändlers geboren und gab ihr Olympia-Debüt im Alter von elf. Sie holte drei Mal Olympisches Gold für ihr Land – und zwar in den Jahren 1928, 1932 sowie 1936. Hinzu kamen zehn gewonnene Weltmeisterschaften als Einzelläuferin und sechs Europameisterschaftssiege. Nach ihrer Sportkarriere widmete sie sich dem Film. Henie starb 1969 im Flugzeug nach Paris.

Tor Arne Hetland (geb. 1974)
Skilangläufer. Hetland wurde 1974 in Stavanger geboren und debütierte 1990. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City gewann er Gold als Sprinter, vier Jahre später in Turin holte er mit seinem Team Silber. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften gewann er im Laufe seiner Karriere, die er 2009 beendete, insgesamt drei Mal Gold. Hinzu kamen elf Weltcupsiege.

Odd-Bjørn Hjelmeset (geb.1971)
Skilangläufer. Hjelmeset wurde 1971 in Sandane geboren. Als Meister des klassischen Laufstils holte er u.a. Olympisches Bronze 2002 in Salt Lake City. Olympisches Silber gewann er 2010 in Vancouver bei 4 x 10 km. Hjelmeset kann bisher acht Weltcupsiege verzeichnen sowie fünf Mal Gold bei Nordischen Skiweltmeisterschaften. Für seine Verdienste überreichte man ihm 2007 die Holmenkollen-Medaille.

Roar Ljøkelsøy (geb.1976)
Skispringer. Ljøkelsøy wurde 1976 in Orkdal geboren und begann bereits im Alter von neun Jahren mit Skisprüngen. Im Jahr 1993 debütierte er im Weltcup. Er holte insgesamt zwei Mal Olympisches Bronze bei den Winterspielen in Turin. Bei den Skiflug-Weltmeisterschaften von 2004 und 2006 kassierte Ljøkelsøy Gold für seine Leistungen. Nach seinem Rücktritt 2010 engagiert er sich als Botschafter für Athleten in der Organisation "Right to Play".

Hilde Gjermundshaug Pedersen (geb. 1964)
Skilangläuferin. Pedersen wurde 1964 in Hamar geboren. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 holte sie Silber mit der Staffel, in 2006 Bronze beim klassischen 10-km-Lauf. Pedersen hat außerdem zwei Goldmedaillen bei der Weltmeisterschaft 2005 in Oberstdorf erreicht und eine Goldmedaille beim World Cup 1997. Mitte ihrer Vierziger Jahre zog sie sich als Skilangläuferin zurück.

Liv Grete Poirée (geb. 1974)
Biathletin. Poirée, geborene Skjelbreid, kam 1974 in Bergen zur Welt. Ihr größter Erfolg umfasste den Gewinn von vier Mal Gold während einer einzigen WM. Das war 2004 und sie war die erste Athletin der Welt, der dies gelang. Hinzu kamen mehrere Olympische Silber- und Bronzemedaillen in den Jahren 1998 und 2002. Im Jahr 2006 gab sie ihren Rückzug aus dem Profisport bekannt.

Bente Skari (geb. 1972)
Skilangläuferin. Skari, geborene Martinsen, wurde 1972 in Oslo geboren. Insgesamt holte sie fünf Olympische Medaillen, darunter einmal Gold im 10-km-Lauf nach klassischem Stil in Salt Lake City 2002. Fünf Mal Gold erreichte sie ebenfalls bei verschiedenen Weltmeisterschaften zwischen 1999 und 2003. Damit zählt sie zu den erfolgreichsten Skilangläuferinnen der Welt.

Vibeke Skofterud (geb. 1980)
Skilangläuferin. Skofterud wurde 1980 in geboren und läuft seit 1999 professionell Ski. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver siegte sie beim 4x5-km-Staffellauf. Skofterud gewann davor bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2003 Silber und zwei Jahre später Gold in der Staffel. Sie ist bekennend homosexuell und tritt damit für mehr Offenheit im Sport und im öffentlichen Leben ein.

Kristin Størmer Steira (geb.1981)
Skilangläuferin. Steira wurde 1981 in Mo i Rana geboren und debütierte beim Weltcup 2002. Sie gewann bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf 2005 Gold mit der norwegischen 4x5-km-Staffel. Bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 siegte Steira ebenfalls mit der 4x5-km-Staffel. Ihr Club heißt IL Forsøk.

Andreas Thorkildsen (geb. 1982)
Speerwerfer. Thorkildsen wurde 1982 in Kristiansand geboren und zum Sportler des Jahres 2004 sowie 2008 in Norwegen gewählt. Er siegte mehrfach für sein Land. Unter anderem holte er Gold bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen sowie bei den Olympischen Spielen von Peking 2008. Ein Jahr später erreichte er den Weltmeistertitel bei der WM in Berlin mit einer Weite von 89,59 m.

Vegard Ulvang (geb. 1963)
Skilangläufer. Ulvang wurde 1963 in Kirkenes geboren. Sechs Olympische Medaillen, davon drei mal Gold hat er zu verzeichnen. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1991 und 1993 holte er ebenfalls den Sieg in der Staffel nach Hause. Im Jahr 1991 verlieh man Ulvang die renommierte Holmenkollen-Medaille und im Jahr 1992 ernannte man ihn in Norwegen zum Sportler des Jahres. Weiterhin kann er neun Weltcup-Siege sein eigen nennen. Im Jahr 1997 gab Ulvang das Ende seiner Profilaufbahn bekannt.

Axel Paulsen (1855-1938)
Eiskunstläufer und Erfinder des Eiskunstlaufsprungs "Axel". Paulsen wurde 1855 im heutigen Oslo geboren. Er hatte den Titel Champion of the World inne mit Anfang 30. Nach Paulsen ist einer der kompliziertesten Sprünge der Eiskunstlaufdisziplin benannt. Außerdem trat er als Eisschnellläufer an. Im Jahr 1938 verstarb Paulsen.

Molla Mallory (1893-1959)
Tennisspielerin. Mallory, geborene Bjurstedt, kam 1893 in Oslo zur Welt. Sie holte acht Mal den norwegischen Meistertitel und einmal Olympisches Bronze im Tennis. Während ihres Lebens in Amerika setzte Mallory die Siege fort. Sie gewann rekord- und vorbildhaft die amerikanischen Tennismeisterschaften (heutiger Titel: US Open) acht Mal, nämlich 1915 bis 1922 und noch einmal 1926. Mallory starb 1959 in Stockholm.

Wissenschaftler

Niels Henrik Abel (1802-1829)
Mathematiker. Abel wurde 1802 auf der norwegischen Insel Finnøy geboren und studierte an der Universität der heutigen Stadt Oslo. Er tat sich vor allem in der Analysis hervor (Abelsche partielle Summation) und begründete die Gruppentheorie mit. Ihm zu Ehren vergibt die norwegischen Regierung seit 2003 den mit 6 Millionen Kronen dotierten Abel-Preis für außergewöhnliche wissenschaftliche Arbeiten in der Mathematik. Abel starb 1829 in Froland.

Roald Engebreth Gravning Amundsen (1872-1928)
Polarforscher. Amundsen wurde 1872 im heutigen Fredrikstad geboren und studierte in Kristiania Sprachen, Zoologie und Philosophie. Er erreichte am 14. Dezember 1911 als erster Mensch den Südpol. Auch seine Nordpol-Expedition ist legendär. Demnach wird vermutet, dass er auch da der Erste war. Amundsen starb am 18. Juni 1928 in der Nähe der arktischen Bäreninsel, als er den Italiener Umberto Nobile - mit dem er 1926 in einem Luftschiff den Nordpol überflogen hatte - mit Hilfe eines Kleinflugzeugs suchen und retten wollte.

Kristian Olaf Bernhard Birkeland (1867-1917)
Physiker. Birkeland wurde 1867 in Kristiania geboren, wo er später u.a. auch studierte. Nach mehreren Auslandsaufenthalten verfasste er im Jahr 1896 als erster eine wissenschaftliche Analyse des Phänomens Nordlicht. Birkelands Forschungen und Erkenntnisse sowie 59 Patente waren Anlass für sieben Nobelpreis-Nominierungen. Birkeland starb 1917 in Tokio. Nach ihm ist eine Asteroid benannt worden; den Nobelpreis erhielt er nicht.

Cato Maximilian Guldberg (1836-1902)
Mathematiker und Chemiker. Guldberg wurde 1836 im heutigen Oslo geboren. In die Geschichte ist er eingegangen durch die gemeinsame Formulierung des Massenwirkungsgesetzes im Jahr 1867 zusammen mit seinem Schwager Peter Waage. Guldberg arbeitete viele Jahre an der Osloer Universität. Auf ihn geht ebenso die Guldberg-Regel aus dem Jahr 1890 zurück. Der berühmte norwegische Mathematiker und Chemiker Cato Maximilian Guldberg starb 1902 in Oslo.

Johan Ernst Gunnerus (1718-1773)
Botaniker, Mykologe, Ornithologe und Zoologe. Gunnerus wurde 1718 in Christiania geboren. Er studierte in Kopenhagen, Halle und Jena. Später lehrte er als Theologieprofessor an der Kopenhagener Universität. Als Botaniker schuf er das zweibändige Werk "Flora Norvegica". Es existiert eine nach ihm benannte Pflanzengattung (Gunnera). Der Wissenschaftler forschte ebenso in Sachen Polarlichter und machte für die Nachwelt wichtige Erkenntnisse. Gunnerus starb 1773 in Kristiansund.

Gerhard Armauer Hansen (1841-1912)
Arzt, Zoologe, Entdecker des Lepra-Erregers. Hansen wurde 1841 in Bergen geboren und studierte in Oslo. Zurück in Bergen, arbeitete er im Institut für Lepraforschung, wo er 1873 den Erreger der Krankheit entdeckte und darüber Schriften verfasste. Hansen hatte sich 1860 mit einer Syphilis angesteckt und starb 1912 in Florø an den Folgen der Erkrankung. Heute existiert in Bergen ein nach ihm benanntes medizinisches Museum.

Thor Heyerdahl (1914-2002)
Anthropologe, Botaniker, Ethnologe, Geologe und Zoologe. Heyerdahl wurde 1914 in Larvik geboren und studierte in Oslo. Im Laufe seines Lebens hat er an vielen Expeditionen teilgenommen z.B. nach Peru, Bolivien, auf die Galápagosinseln und nach Russland. Zu Ruhm gelang er 1947 durch die Kon-Tiki-Expedition, bei der er mit einem Floß 8.000 km über den Ozean zurücklegte. Heyerdahl starb 2002 im italienischen Andora. Sein Abenteuer- und Forscherleben wurde mehrfach verfilmt und zu Literatur verwandelt.

Fridtjof Nansen (1861-1930)
Philanthrop, Polarforscher, Politiker und Zoologe. Nansen wurde 1861 in Store Frøen geboren und studierte später Zoologie an der Universität des heutigen Oslo. Er nahm an verschiedenen Tiefseeexpeditionen teil, war Professor an der Hochschule, wo er bereits sein Studium absolviert hatte und widmete sich später zunehmend der Politik. Als Staatsmann hielt er unter anderem die Position als Völkerbundkommissar. Im Jahr 1922 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen, weil er sich für die internationale Flüchtlingshilfe einsetzte. Nansen starb 1930 in Lysaker.

Weitere Personen

Anathon Aall (1867-1943)
Philosoph. Aall wurde 1867 in Nesseby geboren und studierte später in Norwegens Hauptstadt Philosophie und Theologie. Weitere Studien absolvierte er u.a. in Berlin und Paris. Aall veröffentlichte mehrere philosophische Schriften und Arbeiten zur Geschichte von Ideen sowie einen Aufsatz mit dem Thema "Über die Wirkung der Wiederholung eines Elementes bei gleichzeitiger Vorführung mehrerer Schriftzeichen". Als Professor und Dekan an der Universität Oslo lehrte er bis zu seinem Tod im Jahr 1943.

Anders Behring Breivik (1979)
Rechtsextremist und bekennender Täter zweier Terrorattacken in Norwegen 2011. Breivik wurde 1979 in Oslo geboren, wo er mehrere Schulen besuchte. Sein Geld verdiente er später mit verschiedenen Firmen, z.B. Online-Handel, wovon die meisten jedoch pleite gingen. Am 22. Juli 2011 führte das Mitglied eines Osloer Sportschützenvereins zwei Anschläge in Oslo und auf der Insel Utøya durch und tötete dabei insgesamt 77 Menschen. Breivik ist bekennender Anti-Islamist und strenger Rechtsextremist, der nach Eigenaussagen seine Tat 15 Jahre lang geplant haben will.

Breivik wurde am 24. August 2012 vom Osloer Bezirksgericht, entgegen dem Antrag der Staatsanwaltschaft, für zurechnungsfähig erklärt und zu 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt – es ist die höchsten Strafe, die das norwegische Strafrecht kennt.

Henrik Bull (1864-1953)
Architekt. Bull wurde 1864 in Christiania (Oslo) als Sohn eines Stadtplaners geboren. Er studierte in Oslo und in Berlin und war ab 1888 als Architekt tätig. Zu seinen Arbeiten zählen Kirchen, aber auch mehrere wichtige Osloer Gebäude wie z.B. das Nationaltheater. Auch das berühmte Winteratelier in Ekely von Edvard Grieg entwarf Bull. Es folgten Einrichtungsgegenstände und sogar ein Schokoriegel namens "Lohengrin" für das Osler Unternehmen Freia. Bull starb 1953 in Oslo.

Johan Fjeldsted Dahl (1807-1877)
Verleger und Buchhändler. Dahl wurde 1807 in Kopenhagen geboren und fand früh Zutritt in bedeutende kulturelle Kreise. Zunächst arbeitete er als Angestellter im Buchhandel, machte sich aber 1832 selbständig. Dahl verkörperte den wichtigsten norwegischen Buchhändler des 19. Jahrhunderts in den 1830ern und 1840ern, denn bei ihm traf sich alles, was in Oslo Rang und Name hatte. Als Verleger konzentrierte er sich besonders auf wissenschaftliche Bücher. Im norwegischen Verlagswesen leistete er Pionierarbeit. Dahl starb 1877 im heutigen Oslo.

Ole-Johan Dahl (1931-2002)
Informatiker. Dahl wurde 1931 in Mandal in eine Familie von Seefahrern hineingeboren und studierte an der Universität Oslo numerische Mathematik. Im Laufe seines Lebens war der Experte für Programmiersprachen u.a. als Forschungsdirektor des Norwegischen Rechenzentrums tätig sowie als erster Informatikprofessor Norwegens an der Osloer Universität. Im Jahr 2001 erhielt er den Turing-Preis. Es folgten weitere Auszeichnungen z.B. durch den norwegischen König. Dahl starb 2002 in Asker.

Bernt Ivar Eidsvig - Ordensname Markus (geb. 1953)
Bischof des Bistum Oslo, Theologe, katholischer Priester. Eidsvig wurde 1953 in Rjuken geboren und studierte später in Oslo Theologie. Anfang der 1980er Jahre erhielt er die Priesterweihe und wurde zunächst u.a. der Bergener Pfarrer. Seit 1991 trägt Eidsvig den Ordensnamen Markus, der ihm in Österreich verliehen wurde. Papst Benedikt XVI. persönlich ernannte ihn 2005 zum katholischen Bischof von Oslo.

Sverre Fehn (1924-2009)
Architekt. Fehn wurde 1924 in Kongsberg geboren und studierte später Architektur an der Universität Oslo. Sein Name wurde weltweit bekannt durch den Bau des norwegischen Pavillons bei der 1958 in Brüssel stattfindenden Weltausstellung. Der Vertreter der Moderne hat außerdem zwischen 1958 und 1962 den nordischen Pavillon bei der Biennale in Venedig entworfen. Im Jahr 1997 erhielt er den renommiertesten Architektur-Preis der Welt, den Pritzker-Preis. Fehn starb 2009 in Oslo.

Helge Ingstad (1899-2001)
Archäologe und Abenteurer. Ingstad wurde 1899 in Meråker geboren und studierte später Rechtswissenschaften. Nach wenigen juristischen Arbeitsjahren zog er als Trapper nach Kanada, wo er durch seinen Bestseller "Mein Leben in der Wildnis" (1931) bekannt wurde und man den Ingstad Creek nach ihm benannte. Weltweiten Ruhm erhielt der vorübergehende Gouverneur Grönlands außerdem durch die Entdeckung von Wikingersiedlungen in L’Anse aux Meadows, Kanada. Ingstad starb 2001 in Oslo.

Gisle Johnson (1822-1894)
Theologe. Johnson wurde 1822 in Fredrikshald geboren. Er studierte u.a. an der Universität des heutigen Oslos sowie in Berlin und Leipzig. Ab 1860 lehrte er als Theologie-Professor an seiner Heimatuniversität. Sein moderner Bibelansatz, insbesondere aber auch die Auseinandersetzung mit Luther, dessen Leben und der Zeit der Reformation machten ihn zu einem der einflussreichsten norwegischen Theologen im 19. Jahrhundert. Darüber hinaus gründete er die Innere Mission in Norwegen mit. Johnson starb 1894 in Nøtterøy.

Eva Joly (1943)
Juristin sowie Mitglied im Europäischen Rat. Joly wurde 1943 in Oslo geboren und studierte später u.a. Französisch an der dortigen Universität. In Paris legte sie ein Juraexamen samt Promotion ab. Joly oblag in Norwegen als Beraterin des Justizministeriums und der Polizei die Zusammenstellung einer Anti-Korruptions-Kommission. Ihr Name wurde international bekannt, als sie die so genannte Elf-Aquitaine-Leuna-Affäre aufdeckte. Reader's Digests wählte sie 2002 zur Europäerin des Jahres. Seit 2009 ist Joly im Europäischen Parlament.

Kristen Nygaard (1926-2002)
Informatiker. Nygaard wurde 1926 in Oslo geboren, wo er später Mathematik studierte. Als Leiter des Computing Office war er u.a. Betreuer von Ole-Johan Dahl, mit dem er nachher oft zusammenarbeitete. Gemeinsam erhielten sie 2002 den ACM Turing Award, der als Nobelpreis für Informatik bekannt ist. Nygaard, Ehrendoktor an mehreren Universitäten, ist als Vorreiter in Sachen Programmiersprachen in die Geschichte eingegangen. Er starb 2002 in Oslo.

Erik der Rote (etwa 950-1003)
Entdecker, Eroberer, Seefahrer. Erik "der Rote" Thorvaldsson wurde ca. 950 in Jæren geboren. Die Familie tauchte in Island ab, nachdem sich der Vater einen Mord hat zuschulden kommen lassen. Auch Erik mordete später und wurde aus Island verwiesen. Er floh nach Grönland, kehrte nach einigen Jahren zurück, um Isländer zu mobilisieren, Siedlungen in Grönland zu errichten (diese überlebten 5 Jahrhunderte). Alles geschah seinerzeit über den Seeweg. Erik der Rote verkörpert wie kein zweiter das Bild des Wikingers. Er starb 1003 im grönländischen Brattahlíð an einer Epidemie.

Erik Andreas Rotheim (1898-1938)
Erfinder und chemischer Ingenieur. Rotheim wurde 1898 im heutigen Oslo geboren und studierte später Ingenieurwesen in der Schweiz. Zurück in Norwegen, gründete er seine eigene Firma. Im Jahr 1926 erfand er die Sprühdose und erwarb in mehreren Ländern das Patent. Diese Erfindung machte ihn berühmt. Rotheim starb 1938 in Oslo.

Eilert Sundt (1817-1875)
Soziologischer Pionier, Ethnologe und Theologe. Sundt wurde 1817 in Farsund geboren und studierte später im heutigen Oslo Theologie. Sundt gründete u.a. 1850 die Gesellschaft zur Förderung der Volksbildung. Er gilt als Wegbereiter der so genannten Oral History auf dem Gebiet der Soziologie in Norwegen. Weiterhin war er ein Anhänger der norwegischen Nationalromantik sowie der Aufklärung. Sundt starb 1875 in Eidsvoll.

Johan Vaaler (1866-1910)
Erfinder der Büroklammer. Vaaler wurde 1866 in der Nähe von Oslo geboren und studierte später Mathematik und Physik. Danach arbeitete er in einem Patentbüro in Oslo. Im Jahr 1899 erfand Vaaler die Büroklammer, erhielt aus Deutschland das kaiserliche Patent und machte damit eine der wichtigsten Erfindungen Norwegens. Vaaler starb 1910 im heutigen Oslo.

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