Norwegen: UNESCO-Welterbestätten

Bryggen (Hafenstadt von Bergen)
Im Jahre 1070 wurde die Stadt Bergen in Norwegen gegründet.

Die Stadt wurde ein bedeutender Umschlagplatz für Getreide und Fisch, und so wurde im Jahr 1343 dort ein Kontor der Hanse eröffnet, das „Bryggen“ (Das Wort „Bryggen“ heißt auf Deutsch Brücke oder der Kai) genannt wurde. Das Kontor liegt an der Ostseite der Bucht Vågen und es stehen dort ca. 280 Holzhäuser.

Im Jahr 1702 brach ein Brand aus, der fast alle alten Häuser zerstörte, das Kontor wurde wieder aufgebaut und blieb so lange unbeschädigt, bis im Jahr 1952 wieder ein Brand das Kontor zerstörte. Da der historische Wert bereits bekannt war, baute man das Kontor in seiner alten Form noch einmal auf.
Die Hafenstadt wurde im Jahr 1979 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Felszeichnungen von Alta

Im Fjord von Alta in der Region Trømsø sind Felsenritzungen zu finden - sie stellen das Arbeitsleben der Menschen der damaligen Zeit und außerdem zahlreiche Tiere dar.
Das Jagen, Fallenstellen, Fischen und auch spirituelle Handlungen wird in den Ritzungen erkannt, sowie Bären, Lachse, Kormorane u.a.
Das Alter der ältesten Ritzungen wird auf 6.000 Jahre und das der jüngeren auf 2.000 Jahre geschätzt.
Die Felszeichnungen wurden im Jahr 1985 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Stabkirche von Urnes

Der Ort Urnes liegt in einem Gletschertal am Nordufer des Sognefjords. Dort wurde im 12. Jahrhundert eine Stabkirche errichtet.
Stabkirchen sind Kirchen, die ausschließlich aus Holz bestehen, sogar die Dachschindeln sind hölzern.
In dieser Kirche vereinigten sich keltische Kunst mit dem handwerklichem Können der Wikinger.
Das Nordportal ist aus Holz geschnitzt.
Die Stabkirche von Urnes wurde im Jahr 1979 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.

Stadt und Bergwerke von Røros

Die Stadt Røros im Verwaltungsbezirk Sør-Trøndelag, auf einer Höhe von 630 m, liegt in der Nähe der Grenze zu Schweden - rund 150 km südöstlich von Trondheim.
Røros wurde im Jahr 1644 gegründet und bis zum Jahr 1977 baute man hier Kupfererz ab. Im Jahr 1646 wurde die erste Schmelzhütte in Betrieb genommen. Die Siedlung besteht aus 80 mit Teer beschichteten Holzhäusern.
Das Sozialsystem der Bergwerksbetriebe war schon eingeführt und so hatte der Ort einen Arzt, einen Priester und eine Schule. Die achteckige Kirche entstand im Jahr 1779.
Zudem treffen sich hier jährlich Pferdeschlittenfahrer, die in alte Gewänder gekleidet, die Tradition der früheren Händler auf ihren alten Handelswegen aufleben lassen wollen.
Die Ankunft der über 80 Pferdeschlitten ist in der Ortchaft ein großes Ereignis und wird dementsprechend feierlich begangen
Die Stadt und die Bergwerke von Røros wurden im Jahr 1980 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen und im Jahr 2010 erweitert.

Struve-Bogen

Der Struve-Bogen wird im Englischen als Struve Geodetic Arc bezeichnet. Die englische Bezeichnung charakterisiert bereits ein wenig, um was es sich bei diesem "Bogen" handelt. Der Struve-Bogen ist ein Netz von geodätischen Vermessungspunkten, die sich auf einer Länge von rund 2.821 km über 10 Länder von Fuglenes (bei Hammerfest/Norwegen) auf einer nördlichen Breite von 70°40'11'' und einer Länge von 23°38'48" östlich des Nullmeridians von Greenwich bis nach Staro-Nekrassowka (Ukraine) auf einer nördlichen Breite von 45°19'54" und einer östlichen Länge von 28°55'14" erstrecken.
Der Bogen wurde in den Jahren 1816 bis 1855 unter der Leitung des deutschen Astronoms Friedrich Georg Wilhelm von Struve (1793 -1864) und des russischen Offiziers Carl F. Tenner (1783–1859) errichtet. Es diente seinerzeit der exakten geodätischen Vermessung der Erdoberfläche und stellt die erste akkurate Vermessung eines langen Abschnitts eines Meridians dar.
Eine ausführliche Beschreibung des Struvebogens finden Sie bei Goruma hier >>>

Vega-Archipel

Der Vega-Archipel liegt in der Region Sør-Helgeland - in Nähe des Polarkreises.
Seine Fläche beträgt ca. 1.037 km². Zu der Inselgruppe (Archipel) gehören ca. 6.000 Inseln, die teilweise Schären (in der Eiszeit entstandene Inseln) sind. Die größte Insel ist Vega, auf der schon vor 1.0000 Jahren menschliches Leben nachgewiesen werden konnte.
Das Leben auf der Insel war hart und wurde nur durch Fischen und Sammeln von Eiderdaunen und Jagen möglich.
Auf der Insel befinden sich Fischerdörfer, Entenfarmen, Leuchttürme, landwirtschaftliche Nutzungsgebiete und Häfen für die Boote der Fischer. Das Vega-Archipel wurde im Jahr 2004 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Westnorwegische Fjorde - Geirangerfjord und Næerøyfjord

Der Nærøyfjord liegt in der Kommune Aurland, ca. 100 km im Landesinneren, seine Länge beträgt 17 km.
Eingerahmt ist der Fjord von ca. 1.700 m hohen Felswänden, auf denen Gletscherseen liegen.
Der Fjord ist teilweise nur 300 m breit. Die Entfernung beider Gletscher voneinander beträgt ca. 120 km.
Der Geirangerfjord liegt ca. 60 km im Landesinneren, die umliegenden Berge haben alpinen Charakter.
Es gibt zahlreiche Wasserfälle an den Fjorden, in der Nähe gibt es Wälder mit Rehen und Polarfüchsen, in den Gewässern leben Lachse, Robben, Delfine, Wale u.a. - außerdem zahlreiche Vogelarten.
Die westnorwegischen Fjorde wurde im Jahr 2005 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen.

Stätten der Industriekultur in Rjukan und Notodden

Das Kraftwerk Vemork in Rjukan beherbergt heutzutage ein Industriemuseum mit einer Ausstellung über die Sabotageaktionen der Briten und der norwegischen Untergrundbewegung während des Zweiten Weltkriegs.
Die Stromerzeugung findet immer noch statt, aber in einer unterirdischen Anlage. Das Wasserkraftwerk wurde von 1907 bis 1911 errichtet und mit dem Wasser des 104 m hohen Wasserfall Rjukanfossen angetrieben. Es war seinerzeit das größte Kraftwerk der Welt. Im Jahr 1934 wurde neben dem Kraftwerksgebäude eine Anlage zur Herstellung von Schwerem Wasser (Deuterium) errichtet, das aber in den 1970er Jahren abgerissen wurde.
Diese Schwerwasserfabrik war während des Zweiten Weltkrieges das Ziel der Operation Gunnerside, einer von mehreren Sabotageaktionen von norwegischen Untergrundkämpfern und Briten, um es den Nationalsozialisten, die das Land am 9. April 1940 besetzt hatten, unmöglich zu machen, weiterhin Schweres Wasser (Deuterium) zu erzeugen.
Schweres Wasser besaß seinerzeit für die Herstellung einer A-Bombe große Bedeutung.
Der erste Angriff war auf die Werksanlagen war am 27. Februar 1943 erfolgt.
Die Kraftwerksanlagen in Rjukan einschließlich der Bahnstrecke und der früheren Unterkünfte wurden im Juli 2015 gemeinsam mit dem Wasserkraftwerk von Notodden in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

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