Luxemburg: Geschichte

Bis etwa zum Jahr 1000

Erste Besiedlungsspuren durch den Volksstamm der Kelten reichen bis ins zweite Jahrhundert vor Chr. zurück. Bei der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar (100 v. Chr. bis 44) zwischen 58 - 51 v.Chr. wurde auch das heutige Gebiet Luxemburgs dem Römischen Reich einverleibt. Der Untergang des Römischen Reiches ging mit der Besiedelung Galliens durch die Franken (ab dem 5. Jhd.) einher. Es setzte die allmähliche Christianisierung ein. So wurde schon 698 das Kloster Echternach von dem in England geborenen Missionar Willibrord (658 - 739) gegründet.

Vom Jahr 1000 bis zum 18. Jahrhundert

Mit der Gründung der Stadt und Grafschaft Luxemburg durch Siegfried 963 wurde der Grundstein des Hauses Luxemburg gelegt. Der ursprüngliche Name "Lucilinburhuc" für den wahrscheinlich schon römisch besiedelten Burgplatz an der Alzette findet sich noch im heutigen Wort. Aus diesem Geschlecht gingen fünf deutsche Kaiser hervor, Heinrich VII. (1308), Karl IV. (1346), Wenzel I. (1376), Jobst v. Mähren (1410), Sigismund (1410). 1354 erfolgte die Heraufstufung der Grafschaft zum Herzogtum, welches bis heute besteht. Von 1482 bis 1659 gehört das Land zu den Habsburgern und zwar der spanischen Linie, bis es im Rahmen der ersten luxemburgischen Teilung an Frankreich fiel. Im Rahmen der Vereinigung wurde Luxemburg von 1684 - 1697 komplett französisch, um 1713 nach dem spanischen Erbfolgekrieg an die österreichischen Niederlande (das noch nicht entstandene Belgien) zu fallen. Im Zuge der Französischen Revolution und Napoleon gehörte Luxemburg von 1795 - 1814 wieder zu Frankreich.

Das 19. Jahrhundert bis 1914

Der Wiener Kongress mit seiner Neuordnung Europas nach Napoleon erklärte das Land zu einem unabhängigen Großherzogtum, das aber in Personalunion mit dem Deutschen Bund und dem Königreich der Niederlande verbunden war. Der Anschluss an die belgische Revolution von 1830 führte 1839 zur Abtretung der wallonischen Landesteile an Belgien. Während der so genannten "Luxemburgkrise" versuchte Napoleon II. das Land zu kaufen, was aber dann zur Neutralitätserklärung im Vertrag von London (1866) führte. Luxemburg blieb bis 1919 Mitglied im Deutschen Zollverein. Nach dem Aussterben der niederländischen Linie fiel die Regierung 1890 an das Haus Nassau-Weilburg, dessen Großherzöge das Land bis heute führen.

Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart

Während des Ersten Weltkriegs (1914 - 18) war Luxemburg von den Truppen des Deutschen Reiches besetzt. Das gleiche passierte während des Zweiten Weltkriegs (1939 - 45) und führte sogar zur formellen Annexion 1942 durch das Dritte Reich. Das Land hatte sehr unter der Besatzung zu leiden, die eine Germanisierung durchsetzen wollte. Der innere Widerstand war so groß, dass es sogar einen Generalstreik gegen die Zwangsrekrutierung gab. Die Unterdrückung der Sprache führte dazu, dass sich "Lëtzebuergesch" zum nationalen Symbol entwickelte. Große Zerstörungen durch die Einwirkungen der Kampfhandlungen, besonders bei der Ardennenoffensive im Winter 1944, ließen das Land leiden.

Die seit 1922 bestehende Zoll- und Wirtschaftsunion wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf die Niederlande ausgedehnt. Daraus entstanden die Benelux-Staaten. 1952 wurde Luxemburg Sitz der Montanunion, dem Vorgänger der Europäischen Wirtschaftsunion (EWG).

Als Gründungsmitglied der heutigen Europäischen Union (EU) ist es heute Sitz des Ministerrates, der Kommission, des Rechnungshofes, des Gerichtshofes und der Investitionsbank der EU, und spielt damit eine hervorstechende Rolle beim Aufbau und der Weiterentwicklung des europäischen Gedankens.

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