Kroatien: Tiere

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Säugetiere

Zu den Wildtieren gehören die eher selten sichtbaren Bären, Wölfe und Luchse sowie Wildschweine, Dachse, Füchse, Rehe und Gämsen. Letzteren galten in Kroatien bereits als ausgestorben, bis einige Tiere aus Slowenien eingewandert sind.

Wildschwein
Das Wildschwein (Sus scrofa) gehört zur Gattung der Wildschweine (Sus) in der Familie der Schweine (Suidae). Das Wildschwein ist eines der bedeutendsten Jagdtiere Europas. Schon seit Jahrtausenden spüren die Menschen ihm nach, um sein Fleisch zu verzehren und Borsten und Haut zu verarbeiten. Seit der Antike ranken sich Sagen und Legenden um den kraftvollen Waldbewohner. Den Erymanthischen Eber einzufangen, der in Arkadien wütete, war eine von den zwölf Aufgaben, die Herkules lösen musste, um in den Stand einer Gottheit erhoben zu werden. Im Mittelalter wurde die Wildschweinjagd mit einem Spieß, der Saufeder, durchgeführt und galt als Beweis von Mut, Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer. Das Wildschwein besitzt einen massigen, gedrungenen Körper der in einem kleinen, ca. 25 cm langen, am Ende mit Borsten versehenen Schwanz ausläuft.

Sein kompakter, keilförmiger Kopf macht beinahe ein drittel der gesamten Körperlänge von bis zu 2 m aus und geht ohne eigentlichen Hals in einen starken Nacken über. Es besitz einen kurzen, kräftigen Rüssel, der in einer Rüsselscheibe endet, die von Knorpel verstärkt ist. Das Fell ist schwarz bis silbergrau gefärbt und besteht aus langen, steifen, am Ende mehrfach gespaltenen Borsten, die auf dem Rücken eine Kammmähne bilden. Besonders im Winter sind die Borsten mit einem kurzen, feinen Wollhaar durchwachsen, das vor Kälte schützt. Die Jungtiere (Frischlinge) haben ein rotbraunes Fell mit gelblicher Längsstreifung. Ausgewachsene Männchen (Eber) erreichen eine Schulterhöhe von 110 cm und dabei ein Gewicht von bis zu 300 kg. Die Weibchen (Bachen) sind kleiner und deutlich leichter. Die oberen Eckzähne (Hauer) der Männchen sind nach oben gebogen und ragen bei älteren Tieren aus dem geschlossenen Maul heraus. Wildschweine können 20 Jahre alt werden.

Luchse waren früher weitverbreitet in Europa, Asien und Nordamerika. Aber sie wurden von den Jägern als Konkurrenten angesehen und gnadenlos gejagt. Heute sind sie in der Schweiz, Jugoslawien, auf der Iberischen Halbinsel und in Österreich z. T. wieder erfolgreich angesiedelt worden. Typisch für den Luchs sind die Pinselohren und die Backenbärte, die der innerartlichen Kommunikation dienen. Mit 80 - 110 cm Körpergröße ist der Europäische Luchs die größte in Europa vorkommende Wildkatze.

Axishirsche
Der Axishirsch (Axis axis) gehört zur Gattung der Axishirsche (Axis) in der Familie der Hirsche (Avis). Die Axishirsche gibt es in Kroatien ausschließlich entlang der Adriaküste, auf Cres und den Brioni-Inseln. Ansonsten sind sie in Indien, im Süden Nepals und auf Sri Lanka heimisch. Die etwa 80 cm großen Tiere haben ein geflecktes rotbraunes Fell und einen weißen Bauch und Beine. Sie bevorzugen offenes Gelände und meiden dichte Wälder. Neben Kroatien wurden sie auch in den Süden der USA, auf Hawaii, in Südamerika und auf den Andamanen eingeführt.

Mufflon
Die Europäischen Mufflons (Ovis gmelini musimon) sind die westlichste und kleinste Unter-art der Armenischen Mufflons (Ovis gmelini) in der Gattung der Schafe (Ovis) in der Familie der Hornträger (Bovidae) Die Männchen werden auch als Widder bezeichnet. Man schätzt, dass die Mufflons vor etwa 10.000 Jahren in Armenien domestiziert wurden. Damit sind diese Tiere nach dem Hund eine der am längsten domestizierten Tiere. Die Europäischen Mufflons haben eine Kopf-Rumpflänge bis zu etwa 120 cm und eine Schulterhöhe von rund 90 cm. Das Gewicht bei den Männchen (Widdern) liegt zwischen 35 bis 50 kg und bei den Weibchen (Schafen) zwischen 25 bis 40 kg. Das glatte Haarkleid der Widder ist während des Sommers rotbraun, meist mit einem weißlichen Sattelfleck, während die Schafe eher bräunlich sind. Im Winter sind beide Geschlechter etwas dunkler gefärbt. Die Widder haben auffallende schneckenförmig ge-drehte Hörner mit einer Länge bis zu 80 cm, während die Weibchen entweder keine Hörner, wie beispielsweise auf Sardinien oder nur kleinere und leicht nach hinten gebogene Hörner besitzen, wie z.B. auf Korsika. Die Mufflons können sehr gut sehen, wobei die seitlich stehenden Augen es ermöglichen, ohne Kopfdrehung einen weiten Umkreis zu überblicken. Zu ihrer Nahrung gehören Gräser, Kräuter und Gehölze, aber auch Pilze und Früchte.

Sie sind in der Lage einen sich bewegenden Menschen auf eine Entfernung von ca. 1.000 m wahrzunehmen. Das Gehör spielt für die sozialen Beziehungen der Tieren eines Rudels eine wichtige Rudels. Insgesamt wird das Vorkommen der Europäischen Mufflons auf etwa 70.000 Tiere geschätzt. Mit 18.000 Tieren leben die meisten in Tschechien. Der Bestand in Deutschland beträgt rund 16.000 Tiere. In Ungarn leben rund 11.000 und in Österreich rund 8.000 Mufflons. Am An-fang der 1980er Jahre
waren Mufflons von Frankreich eingewandert, wo derzeit im Kanton Wallis etwa 200 Tiere leben. Man findet die Tiere außerdem auf Zypern, in Bulgarien, Frankreich, Kroatien, Serbien und der Slowakei. Auf Zypern zieren sie die 1-, 2- und 5 Centstücke. In Kroatien findet man die Tiere Im Biokovo-Gebirge, im Kelebit und auf der Halbinsel Peljesac, die im Durchschnitt 8 bis 10 Jahre alt werden. Typisch ist der grau- bis gelblichfarbene Sattelfleck auf dem braunen Fell und die das ganze Leben über wachsenden Hörner der Männchen, die so eine Länge von 0,45 m erreichen können. Die Hörner der Weibchen sind viel kürzer oder gar nicht vorhanden. Die Mufflons haben einen stark ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn, am besten ist aber der Sehsinn ausgebildet. Zu ihrer Nahrung gehören Gräser, Kräuter und Gehölze, aber auch Pilze und Früchte.

Reptilien

Eidechsen sind recht häufig in Kroatien, einige Arten sind sogar endemisch (nur in Kroatien vorkommende), so wie die Karst-Eidechse und die Pracht-Kieleidechse.
Letztere ist nur 7 cm lang und ist an den einen Kiel formenden Rückenschuppen gut erkennbar. Wenn die Männchen geschlechtsreif werden, färbt sich der Kopf unten und an den Seiten blau und die Körperunterseite orange-rötlich.

Smaragdeidechse
Die Smaragdeidechse ist eine der oft vertretenen Arten. Mit einer Körperlänge von rund 50 cm ist sie eine der vier größten Eidechsen weltweit, auch wenn zweidrittel davon auf den Schwanz entfallen. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen, Würmern und Schnecken.

Die Smaragdeidechse bewohnt überwiegend trockenes Gelände mit viel Sonneneinstrahlung, Wiesen mit Büschen, Geröllhalden, lichte Hecken und Felshänge.
Eine besondere Eigenschaft, die sie mit einigen anderen Eidechsenarten gemein hat, ist dass sie in einer Gefahrensituation ihren Schwanz aktiv von ihrem Körper lösen kann. Dieser zappelt noch für rund 20 Minuten und lenkt so den Räuber von der flüchtenden Eidechse ab. Nach einer Weile wächst der Schwanz nach, allerdings kann er dann nicht mehr abgetrennt werden.

Auf die Eidechsennatter, Katzennatter, Äskulapnatter, Vierstreifen-, Ringel-, Pfeil-, Schlank-, Zorn- und Leopardennatter kann man häufig im Karst und in den Steineichenwäldern treffen. All diese Schlangen sind ungiftig.

Äskulapnatter
Die Äskulapnatter (Zamenis longissimus) gehört zur Gattung der in der Familie der Nattern (Colubridae). Die Äskulapnatter erreicht in der Regel eine Länge von etwa 150 cm bis 170 cm - in seltenen Fällen bis zu 2 m und gehört damit zu den längsten Schlangen Europas. Die Grundfärbung der Schlange reicht von gelb-braun, grau-braun, oliv-grün bis hin zu grau-schwarz. Meist weist der Rücken der Schlange eine Zeichnung in Form von sehr feinen kurzrn weißen Strichen auf, während die Bauchseite hellgelb gefärbt ist und längs zwei Kanten aufweist, die der Schlange beim Klettern helfen Ihren Namen erhielt die Schlange nach dem Gott der Heilkunst Asklepios aus der griechischen Mythologie, um dessen Stab sich vermutlich diese Schlange windet.

Heutzutage dient der Stab in verschiedenen Darstellungen immer noch als Symbol der Ärzte, Tierärzte und Apotheker. Und sogar in der Flagge der WHO (World Health Organization) befindet sich ein Äskulabstab. Die Äskulapnatter wurde von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild e.V. mit Sitz in Bonn zum Tier des Jahres 2000 gekürt. Außerdem steht die Schlange seit 2009 auf der Roten Liste gefährdeter Tiere
unter der Stufe "Vom Aussterben bedroht." Deswegen schaltete sich die "Arbeitsgruppe Äskulapnatter" ein und züchtete die Tiere. Infolgedessen hatten sich die Schlangen beispielsweise im Ulfenbachtal im Odenwald in Südhessen so stark vermehrt, dass sie für die Anwohner zu einer Plage wurden. Es gibt von der Äskulapnatter keine Unterarten.

Nicht selten sind im Land zudem die giftigen Hornvipern und die Kreuzottern. Auch die Wiesenotter, die Eidechsennatter und die Europäische Katzennatter kommen in Kroatien vor.

Kreuzotter
Die Kreuzotter (Vipera berus) gehört zur Gattung der Echten Ottern (Vipera) in der Familie der Vipern (Viperidae). Diese Schlange erreicht etwa eine Länge zwischen 50 bis etwa 80 cm. Eine Länge von 1 m oder gar mehr wird nicht erreicht und gehört ins Land der Fabeln. Es muss festgestellt werden, dass das äußere Erscheinungsbild dieser Schlange von pechschwarz über braun bis hellgrau und sogar rötlich variiert und sie deshalb anhand ihrer Farbe sehr schwer z.B. von der Aspisviper zu unterscheiden ist. Sogar ihr charakteristisches Zickzackmuster auf dem Rücken kann fehlen, z.B. bei der schwarzen Variante (Höllenotter).

Sie besitzt im Gegensatz zur harmlosen Schlingnatter, mit der sie gelegentlich verwechselt wird, gekielte Schuppen und einen kurzen und spitz zulaufenden Schwanz. Sie gehört zu den lebend gebärenden Schlangen - mit 4 bis 20 Jungen pro Wurf. Sie ernährt sich vorwiegend von Mäusen und Fröschen und Eidechsen, die sie mit dem Kopf voran verschlingt. Die Schlange greift einen Menschen von sich aus nicht an und sucht bei Bodenerschütterungen meistens das Weite, sodass der Wanderer das Tier nur selten überhaupt zu Gesicht bekommt. Ihr Gift ist sehr unangenehm, aber bei einem gesunden Erwachsenen nicht tödlich. Auch ist nicht mit bleibenden Schäden zu rechnen.

Insekten

Auf Mücken stößt man glücklicherweise nur in vereinzelten Sumpfgebieten, Singzikaden wie die Blutrote Zikade sind in Kiefernwäldern und auf Weinbergen dagegen häufig zu hören und weniger sehen.
Weiterhin findet man hier Bienen, Wespen und Hornissen. Auch Ameisen, Schmetterlinge und Libellen kann man hier beobachten.

Unterwasserwelt

Delphine leben im Kvarner. Allerdings handelt es sich dabei fast ausschließlich um den Großen Tümmler, die Art, die durch den Film "Flipper" berühmt geworden ist. Er kommt in allen Ozeanen vor und hält sich häufig in tropischen Breiten auf. Diese Delphine erreichen Körpergrößen von 1,90 bis 4 m und sind bis auf den helleren Bauch einheitlich grau gefärbt. Typisch ist auch seine kurze Schnauze. Zu seiner Hauptnahrung gehören kleine Fische sowie Tintenfische und Krebse.

An der Adria gibt es sechs Haiarten, davon kann aber nur einer, der Menschenhai, dem Menschen gefährlich werden.
Er kommt aber nur selten in die Nähe der Küste.

Andere Meeresbewohner sind u. a. Muscheln, Schnecken, Kalmare, Oktopusse, Langusten, Hummer, Krebse und Garnelen.
Seeigel klammern sich unter Wasser an Felsen, so dass hier Vorsicht geboten ist.

Zu den Meeresfischen gehören die Zahn- und Goldbrasse, der Wolfsbarsch, der Drachenkopf, die Makrele, Sardinen und Stichlinge.

Andere in Kroatien verbreitete Fischarten sind Forellen, Aale, Karpfen und Hechte. In Krka, Vrljika und Neretva gibt es beispielsweise drei endemische, also nur hier vorkommende, Weichmaulforellenarten.

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