Gibraltar: Sehenswürdigkeiten

Obwohl Gibraltar nur eine Fläche von 6,5 km² einnimmt - bei rund 35.500 Einwohnern - gibt es auf diesem britischen Überseeterritorium neben dem markanten Felsen und den Berberaffen einiges zu sehen. So u.a. die Synagogen und die Moschee, die Seilbahn, die Häfen und natürlich die Straße von Gibraltar

Mainstreet
Die Main Street“ (Hauptstraße) ist eine rund 1 km lange Straße, deren Verlauf im Prinzip noch aus dem 14. Jahrhundert stammt. Sie ist die Hauptverkehrsader von Gibraltar. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung durch die Altstadt, die verkehrsberuhigt ist und von Gebäuden gesäumt ist, die eine Mischung aus genuesischem, portugiesischem, andalusischem, maurischem und britischem Regency-Stil aufweisen. Man findet hier zahlreiche Geschäfte, Büros, Pubs und Restaurants. Nahezu alle Gebäude an der Straße wurden beschädigt, als die Stadt von 1779 bis 1783 von einerfranzösischen und spanischen Flotte angegriffen wurde. Als die Fassade der Kathedrale St. Mary the Crowned 1801 auf Anordnung des britischen Gouverneurs umgestaltet und verkleinert wurde, um die Straße zu begradigen, wurde der Verlauf der Straße nur geringfügig angepasst,

Fels von Gibraltar
Der 426 m hohe Fels von Gibraltar mit seinen Aussichtspunkten und der Ruine der Maurischen Burg (Moorish Castle) ist sicherlich die bedeutendste Sehenswürdigkeit von Gibraltar. Vom Ende der Mainstreet führt in rund 6 Minuten eine Seilbahn auf eine Höhe von 412 m. Der Felsen besteht aus etwa 200 Millionen Jahre altem Jurakalkstein

Seilbahn
Die Seilbahn in Gibraltar wurde im Jahr 1966 eröffnet. Sie verbindet das Stadtzentrum am Ende der Mainstreet mit der Spitze des Felsens auf einer Höhe von 412 m. Sie wurde seitdem mehrfach modernisiert, zuletzt im Jahr 1986, als die heutigen Kabinen eingeführt wurden Die Fahr dauert rund 6 Minuten.

Berberaffen
Die Herkunft dieser Tiere ist nicht genau geklärt, aber wahrscheinlich wurden sie aus Marokko eingeführt. Eine Legende besagt, dass die britische Herrschaft in Gibraltar beendet sei, sobald der letzte Affe den Felsen verlassen hätte. Hintergrund dieser Legende ist eine Geschichte aus der Zeit der Belagerung Gibraltars von 1779 bis 1783 Damals sollen die Engländer von den Tieren vor einem Nachtangriff der Spanier und Franzosen gewarnt worden sein. Der britische Premierminister Winston Churchill ließ Berberaffen aus Marokko importieren, um den vermutlich wegen Inzucht kränkelnden Affenstamm wieder zu stärken, und hatte damit Erfolg. Heutzutage leben auf dem Felsen zwischen 250 und 300 Tiere

Die Tropfsteinhöhle St. Michael’s Cave
Die Tropfsteinhöhle liegt auf einer Höhe von 300 m. Mit etwa einer Million Besuchern jährlich ist sie die meistbesuchte der etwa 150 Höhlen auf dem Felsen von Gibraltar Die Höhle entstand durch Einwirkung von Regenwasser auf den Kalkstein. Daher finden sich in der Höhle auch zahlreiche Stalaktiten und Stalagmiten. 1974 wurde eine Schale aus der Jungsteinzeit in der Höhle gefunden, was darauf hinweist dass sie bereits während der Frühgeschichte genutzt wurde. Ebenso wurden Höhlenmalereien entdeckt, die eine mit Holzkohle gemalte Ziege zeigen. Diese Malereien wurden aufgrund des Stils auf die Solutréen Zeit, vor 15 bis Zwanzigtausend datiert.

Moorish Castle
Das mittelalterliche Moorish Castle ist die bekannteste Festungsanlage Gibraltars, deren Anfänge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Die Anlage mit ihrem markanten Turm bietet nicht nur einen authentischen Einblick in die jahrhundertelange Verteidigungsgeschichte Gibraltars, sondern auch Ausblicke auf die Stadt und die Bucht. Die Anlage ist gut erhalten, wobei die Innenräume eher einfach gestaltet sind, sodass der Fokus vor allem auf der Architektur und der Aussicht liegt.

Great Siege Tunnels (Festungstunnel)
Die Great Siege Tunnels sind ein gutes Beispiel für die militärische Ingenieurskunst. Sie wurden im 18. Jahrhundert in den Felsen gesprengt, und dienten als Verteidigungsanlage während der Großen Belagerung. Besucher können die Tunnel begehen, Kanonenstellungen besichtigen und sich anhand von Ausstellungen in die Geschichte zurückversetzen lassen. Besonders eindrucksvoll sind die Ausblicke auf den Flughafen und das Umland.

World War ll Tunnels
Diese Tunnelanlage aus dem Zweiten Weltkrieg zeigt anschaulich die strategische Bedeutung Gibraltars im 20. Jahrhundert. Die geführten Touren bieten Einblicke in die damaligen Lebens- und Arbeitsbedingungen unter dem Felsen. Die Anlage ist jedoch weniger bekannt als die Great Siege Tunnels.

Römisch-katholische Kathedrale von Gibraltar
Die römisch-katholische Kathedrale von Gibraltar (Marienkathedrale) ist die Bischofskirche des katholischen Bistums Gibraltar. Zur Zeit der Mauren war an der Stelle eine Moschee errichtet worden. Sie wurde nach der Reconquista in eine Kirche umgewandelt. Unter dem katholischen König Ferdinand () und Königin Isabella () wurde sie jedoch abgerissen und um 1500 durch einen größeren Neubau ersetzt - der Kern der heutigen Kathedrale bildet. Nachdem Gibraltar 1704 in britischen Besitz gelangt war, unternahm Spanien mit der Großen Belagerung von 1779 bis 1783 den letzten Versuch einer Rückeroberung. Dabei wurde die Kirche schwer beschädigt.

Da die teilweise aus dem Exil zurückkehrende katholische Gemeinschaft nicht die finanziellen Mittel hatte, sie wiederherzustellen, bot der britische Gouverneur Robert Boyd seine Unterstützung an, unter der Bedingung, dass das Bauwerk verkürzt wurde, um die Main Street begradigen zu können. Bei der darauf folgenden Instandsetzung erhielt die Kirche die Fassade und den Glockenturm im spätbarock-klassizistischen Stil. Kirchenrechtlich blieb Gibraltar bis 1816 offiziell Teil des spanischen Bistums Cádiz. In diesem Jahr errichtete der Heilige Stuhl das Apostolische Vikariat Gibraltar mit der Kirche als dessen Sitz. Mit der Errichtung des Bistums Gibraltar im Jahr 1910 wurde die Kirche zur Kathedrale.

Synagogen
Gibraltar beherbergt eine rund 700 Mitglieder umfassende orthodoxe jüdische Gemeinde mit insgesamt vier Synagogen. Die älteste ist die Flemish and Great Synagogue von 1724. Neben der Großen Synagoge gibt es noch die Abudarham Synagogue von 1820 The Little Synagogue (Esnoga Chica) von 1789 und die Nefusot Yehuda Synagogue von 1800

Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee
Die Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee wurde am 8. August 1997 eingeweiht. Die Moschee ist eine der größten Moscheen in einem nichtislamischen Land. Das Gebäude liegt am Fuß des Affenfelsens und war ein Geschenk des saudi-arabischen Königs Fahd

Häfen
Der Fährhafen von Gibraltar liegt direkt neben dem Flughafen auf der Westseite des Felsens. Er ist vom historischen Zentrum aus leicht zu erreichen. Vom Hafen von Gibraltar bis zum Stadtzentrum sind es nur 15 Minuten zu Fuß. Kreuzfahrtschiffe machen am Gibraltar Cruise Terminal an der North Mole Road fest. Auf der Mole befindet sich das Kreuzfahrtterminal. Im Terminalgebäude gibt es einige Souvenirgeschäfte, eine Cafeteria, einen Taxi Booking Desk und ein Büro der Touristeninformation.

Marina Bay ist neben Ocean Village Marina und Queensway Quay Marina der größte der drei Yachthäfen in Gibraltar. Er liegt in der Bucht von Gibraltar, zwischen der Nordmole des Hafens und der Landebahn des internationalen Flughafens von Gibraltar.

Gibraltar North Mole Lighthouse
Das Gibraltar North Mole Lighthouse (Leuchtturm) ist einer von mehreren Leuchttürmen in Gibraltar. Das Bauwerk ist ein gusseiserner schwarzgestrichener Turm auf der Westseite des Felsen von Gibraltar, am westlichen Arm der Nordmole am Hafen von Gibraltar. Die Feuerhöhe beträgt 18 m, bei einer Nenntragweite des roten Feuers von 5 sm = 9,3 km.

Straße von Gibraltar
Die Straße von Gibraltar ist eine Meerenge, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet bzw. voneinander trennt Im Norden der Straße liegt auf dem europäischen Festland die spanische Stadt Tarifa, und das britischen Überseegebiet Gibraltar. Im Süden liegt Marokko und die spanischen Exklave Ceuta. Die Straße von Gibraltar ist zwischen 14 bis 44 km breit und etwa 60 km lang. Sie erreicht eine Tiefe von 300 m bis 900 m. Die Bezeichnung der Wasserstraße bezieht sich auf den 426 m hohen Felsen von Gibraltar, auf dem wildlebende Berberaffen die Bewohner und Touristen erfreuen Die Straße von Gibraltar ist eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt, die täglich von ca. 300 Handelsschiffen durchfahren wird. Zum Schutz der Meeressäuger in der Meerenge wurde von der spanischen Regierung für Schiffe eine Höchstgeschwindigkeit von 13 Knoten (24 km/h) festgelegt.

Vor etwa 5,6 Millionen Jahren schloss sich die letzte Verbindung des Mittelmeers zum Atlantik – die Straße von Gibraltar – infolge tektonischer Bewegungen. Danach war das Mittelmeer weitgehend ausgetrocknet, da die Zuflüsse zu wenig Wasser brachen waren und starke Verdunstung herrschte. Zurück blieb eine ausgedehnte Salzwüste mit mächtigen Salzablagerungen am Meeresboden, die als „Messinische Salinitätskrise bezeichnet wird..Vor etwa 5,33 Millionen Jahren kam es dann am Übergang vom Miozän zum Pliozän zur so genannten Zancleum-Flut. Dabei durchbrachen die Wassermassen des Atlantiks die Barriere bei Gibraltar und riesige Wassermassen strömten in das ausgetrocknete Becken. Wahrscheinlich war diese Flut eine der größten in der Erdgeschichte, bei der bis zu 100 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde in das Mittelmeerbecken strömten. Innerhalb weniger Jahre wurde das Becken wieder komplett gefüllt

Literatur, weitere Hinweise

Geo G+J Medien GmbH Hamburg

ZDF Info

ARD Wikipedia

KI Gemini

Ki Perplexity

T. Kruse Asthalter, Leipzig