Dänemark: Diverse Reiseinfos

Formalien, Visa

Deutsche Staatsangehörige können mit Reisepass oder Personalausweis sowie mit vorläufigem Reisepass nach Dänemark einreisen. Für Kinder bis zum vollendeten sechzehnten Lebensjahr ist die Einreise mit Kinderausweis oder mit Eintragung in den Reisepass der Eltern möglich. Kinderausweise werden für Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr ohne Lichtbild anerkannt. Im Hinblick auf die Sicherheitskontrollen in den dänischen Flughäfen ist bei einer Weiterreise per Flugzeug in ein Land, das nicht Mitglied des Schengener-Abkommens ist, die Mitnahme eines Reisepasses erforderlich. Dies gilt auch für Grönland und die Färöer. An den Grenzen zur EU finden aufgrund des Schengen-Abkommens keine regelmäßigen Grenzkontrollen statt.

Erteilung von Visa in Deutschland
Personen (z.B. in Deutschland lebende Ausländer), die ein Visum benötigen, können dies unter der folgenden Adresse erhalten:

Botschaft des Königreichs Dänemark
Rauchstraße 1
10787 Berlin
Tel: +49 (0)30-50 50 20 00

Devisen
Die Ländeswährung von Dänemark ist die Dänische Krone.
1 Dänische Krone (dkr) = 100 Øre

Die Ein- und Ausfuhr von Devisen unterliegt keinerlei Beschränkungen.

Warenein- und -ausfuhr
Die Ein- und Ausfuhr von Waffen, Munition oder Sprengstoff ist strikt verboten. Außerdem ist die Ein- und Ausfuhr von Pflanzen und Tieren verboten, die nach dem Washingtoner Artenschutzgesetz geschützt sind. Ein Verstoß kann empfindliche Strafen nach sich ziehen. Umzugsgut, Erbschaftsgut, persönliches Gepäck und ein Kraftfahrzeug können grundsätzlich bei Wohnsitzwechsel innerhalb der EU ohne Zollabgaben eingeführt werden. Insbesondere bei der Einfuhr von Kraftfahrzeugen gelten jedoch teilweise besondere Vorschriften, vor allem im Hinblick auf die Zulassungsabgabe, die bei Neufahrzeugen beispielsweise bei einem Wert bis zu 34.400 Dänische Kronen (ca. 4.600 EUR) mit 105% des Neuwertes berechnet wird, während auf den darüber hinausgehenden Betrag ein Satz von 180% zur Anwendung kommt. Bei Gebrauchtwagen kommt der erhöhte Satz, je nach Alter des Fahrzeugs, schon bei einem geringeren Wert zum Tragen.

Anreise und Verkehr

Öresundverbindung
Dieses Eisenbahn - und Autobahnbauwerk verbindet den Raum Kopenhagen mit dem schwedischen Raum Malmö. Die Verbindung wurde am 1. Juli 2000 von den dem schwedischen König Gustav XII. Adolf und der dänischen Königin Margarethe II. feierlich dem Verkehr übergeben. Das Bauwerk besteht aus drei Teilen:
Von Kopenhagen aus beginnt es mit dem 3.510 m langen Drodgentunnel, dessen Südseite aus zwei Eisenbahnröhren und dessen Nordseite aus zwei Autobahnröhren besteht. Der Tunnel endet auf der künstlich aufgeschütteten 4.055 m langen Insel Peberholm, wo der Verkehr ebenerdig verläuft. Den Abschluss des Bauwerks bildet die zwischen dieser Insel und dem schwedischen Festland liegende Öresundbrücke. Die Brücke ist 7.845 m lang und besitzt eine maximale Höhe ihrer Pylone von 206 m. Die Brücke ist als Schrägseilbrücke ausgeführt.
Der Zug benötigt von Kopenhagen Hauptbahnhof bis Malmö rund 30 Min. und verkehrt im 20 Minutentakt. Fußgänger und Fahrradfahrer können die Brücke nicht benutzen. Im Juli 2008 betrug die Maut für einen PKW unter 6 m Länge 220 und für ein Motorrad 125 dänische Kronen, die bar oder per Kreditkarte bezahlt werden können.

Verbindung über den großen Belt
Diese Eisenbahn und - Autobahnverbindung verbindet die dänischen Inseln Fünen mit der Insel Seeland, auf der sich u.a. Kopenhagen befindet. Von Seeland aus führt eine Autobahn-Hängebrückenverbindung (Ostbrücke) mit einer Länge von 6.790 m auf die kleine Insel Sprogö. dabei ist die hängebrücke selbst nur 2,700 m lang, der andere Teil ist eine so genannte Balkenbrücke. Die rund 8.000 m lange Eisenbahnverbindung läuft dagegen halbkreisförmig ebenfalls von Seeland bis zur Insel Sprogö. Mit einer maximalen Höhe von 254 m sind die Pylone der Ostbrücke die höchsten Punkte Dänemarks. Die kleine Insel Sprogö wurde für diesen Zweckrund auf das Vierfache ihrer ursprünglichen Fläche vergrößert.
Auf der Insel verlaufen beide Verbindungen ebenerdig und führen dann gemeinsam über die 6.611 m lange Balkenbrücke (Westbrücke) nach Fünen. Die Verbindung wurde am 14. Juni 1998 durch die dänische Königin Margarethe II. dem Verkehr übergeben.
Die Maut betrug im Juli 2008 für einen PKW 200 dänische Kronen. Die Maut kann bar, mit Kreditkarten - und das auch in zahlreichen anderen Währungen wie dem Euro bezahlt werden.

Reisen im Land

In Dänemark lässt sich auf verschiedenste Art und Weise reisen.

Flugverbindungen
Innerdänische Flughäfen sind Århus, Aalborg, Billund, Esbjerg, Karup, Sønderborg, Skive, Thisted, Vojens, Odense, Rønne und werden regelmäßig angeflogen.

Bus
Es ist in Dänemark häufig schneller, einen Überlandbus anstelle der Bahn zu nehmen. Die Verbindung ist in der Regel direkter.

Eisenbahn
Täglich fahren mehrere Züge von Deutschland aus nach Kopenhagen. Über Flensburg gelangt man nach Jütland und Fünen. Innerdänisch verbinden Intercity-Züge alle Landesteile sowie die größeren Städte. Regional- und Lokalzüge fahren ebenfalls in alle Richtungen und Städte. In Gebieten ohne Bahnanschluss sorgen Überlandbusse für eine reibungslose Abwicklung des Personentransports.

Straßen
Das dänische Straßennetz zählt zu den besten der Welt. Es umfasst ca. 71.950 km.

Mietwagen
In Dänemark ist ein Auto problemlos zu mieten.

Fährverbindungen
Dänemark ist ein Inselreich, die Fährverbindungen sind daher regelmäßig. Eine besonders schnelle und bequeme Verbindung geht von Rostock-Warnemünde nach Gedser.

Verkehrsregeln

Höchstgeschwindigkeiten
Seit dem 01.05.2004 beträgt die gesetzliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf dänischen Autobahnen 130 km/h. Sonstige Höchstgeschwindigkeiten: Haupt- und Landstraße 80 km/h, Ortschaften 50 km/h. PKW mit Anhänger dürfen max. 70 km/h fahren.

Besondere Vorschriften
Autos und Motorräder müssen rund um die Uhr das Abblendlicht einschalten.

Promillegrenze
Die Blutalkohol-Promillegrenze beträgt 0,5.

Notruf
Im Fall eines Unfalls oder anderer Probleme mit dem Auto oder dem Motorrad erreichen Sie Auskünfte und Hilfe unter folgenden Nummern:
Tel.: 79 42 42 85
Mobil: 0045 - 79 42 42 85
Den ADAC erreichen Sie 24 h lang in München unter folgender Nummer:
0049 - (0)89 - 22 22 22

Internationales Kfz-Kennzeichen

Das internationale Kfz-Kennzeichen von Dänemark lautet:

DK

Touristeninformation

Dänisches Fremdenverkehrsamt in Deutschland
Postfach 70 17 40
22017 Hamburg
Tel: 0049 - (0)1805 - 32 64 63
https://www.tourismus.de/europa/daenemark/fremdenverkehrsamt/

Feiertage

Es gibt eine Reihe von Feiertagen, die kein festes Datum besitzen, sondern sich nach der Lage des Osterfestes richten. Das Osterfest liegt dabei auf dem ersten Sonntag, der auf den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt. Aschermittwoch, der Beginn der Fastenzeit, die am Karsamstag endet, liegt 46 Tage vor Karsamstag. Das Datum für Pfingsten ist dann 50 Tage nach Ostern. Das Fronleichnamfest wird am 2. Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Allerheiligen wird bei den orthodoxen Christen am 1. Sonntag nach Pfingsten begangen, bei den katholischen Christen liegt der Termin jedoch fest auf dem 1. November. Am 31. Oktober wird bei den Protestanten der Reformationstag begangen. An diesem Tag findet auch das Halloweenfest statt.

Datum Feiertag
April Buß- und Bettag
1. Mai Tag der Arbeit
Mai Christi Himmelfahrt
5. Juni Grundgesetztag
15. Juni Waldemarstag
23. Juni Sankthansaften (der Abend vor St.-Hans-Tag)
24. Juni St.-Hans-Tag
24., 25., 26. Dezember Weihnachten

Kulturveranstaltungen

Am 15. Juni wird der Waldemarstag gefeiert. Der Sage zufolge fiel an diesem Tage die dänische Nationalflagge, der Dannebrog, bei Lyndaniz in Estland vom Himmel, wo der dänische König Valdemar II. (der Sieger) im Jahre 1219 einen Kreuzzug gegen die heidnischen Wenden führte. Seit 1913 ist dieser Tag in Dänemark Nationalfeiertag, an dem kleine Dannebrog-Fähnchen verkauft werden.

Am 23. Juni wird der Johannisabend Sankt Hans Aften gefeiert. Der Abend vor dem Geburtstag Johannes des Täufers ist zu einem der beliebtesten Gedenktage geworden. Oft trifft man sich mit Familie und Freunden und isst gemeinsam zu Abend. Um 22 Uhr wird auf Plätzen ein großer Holzstoß mit einer Hexenpuppe auf der Spitze entzündet. Zusammen singt man das bekannte Mittsommernachtslied des dänischen Dichters Holger Drachmann, die "Midsommervise".

Am 10. November feiern die Dänen das Sankt-Martin-Fest. Bei vielen Dänen kommt an diesem Abend Enten- oder Gänsebraten auf den Tisch. Der Legende zufolge wurde Martin vom Geschnatter einiger Gänse verraten, als er sich aus Bescheidenheit verbarg, um seiner Ernennung zum Bischof zu entgehen.

Sportveranstaltungen

Sport ist nicht gleich Sport in Dänemark. Das altnordische Wort "idræt" bezeichnet nicht immer Sport. Obwohl beide Wörter im täglichen Sprachgebrauch oft synonym verwendet werden, ist der Unterschied mehr als nur sprachlich. Der Begriff "idræt" wird benutzt, um ein breites Spektrum an Aktivitäten, die Wohlbefinden, Bewegung, Spaß, Gemeinschaftserleben und die Entwicklung der Persönlichkeit zum Ziel haben. Alle Sportvereine verwenden das Wort "idræt". Der Begriff "Sport" wird nur auf den Teilbereich der körperlichen Ertüchtigung angewandt, bei dem es um Leistungen und messbare Resultate geht.

Angeln erfordert in Dänemark eine Lizenz, die in Post-Shops, in Touristenbüros oder bei Veranstaltern von Angeltouren gekauft werden kann.
Etwa 5.000 Küstenkilometer Dänemarks sind zum Baden geeignet.
Wassersportarten wie Segeln, Kanufahren oder Tauchen sind in Dänemark sehr beliebte Sportarten. Boote und Ausrüstungen können vor Ort gemietet werden.
Es gibt zahlreiche Golfplätze in Dänemark.

Landessitten

Eines der wichtigsten Wörter im Leben der Dänen ist "hygge", das bedeutet: 'es sich gemütlich machen'.

Rettung der dänischen Juden

Während des Zweiten Weltkriegs war Dänemark vom 9. April 1940 bis zum 5. Mai 1945 besetzt. Zu militärischem Widerstand kam es dabei nur vereinzelt in Kopenhagen oder auf Jütland. Aber erstaunlicherweise ließen die Besatzer die dänische Regierung und andere Institutionen bis 1943 im Amt. Sogar das Heer und die Flotte ließ man unter dänischem Kommando.

Die Situation änderte sich jedoch nach der Niederlage in Stalingrad. Es kam danach durch die dänischen Widerstandsgruppen zu Streiks und Sabotageaktionen. Als sich die dänische Regierung einem Ultimatum vom 28. August 1943, ein Versammlungsverbot und eine Ausgangssperre zu erlasen sowie Militärgerichte und die Todesstrafe einzuführen, verweigerte, wurde sie abgesetzt. Zudem wurde von den Deutschen das Standrecht eingeführt und die dänische Armee wurde entwaffnet. Die dänischen Kriegsschiffe wurden von ihren Besatzungen versenkt.
Nach der Landung der Alliierten in der Normandie im 1944 wurdeder Verkehr mit die Dänischen Staatsbahn tagelang blockiert, so dass keine deutschen Soldaten an die Front nach Frankreich verlegt werden konnten.
Außerdem weigerten sich die rund 10.000 Beamte umfssende dänischen Polizei, härter gegen den dänischen Widerstand vorzugehen. Daher wurde die Polizei am 19. September 1944 aufgelöst und zudem 2.235 Polizisten in die KZ Neuengamme und KZ Buchenwald deportiert. In den KZ kamen ca. 600 Dänen ums Leben. Von der dänischen Widerstand verloren rund 850 Menschen ums Leben.

Auf Befehl Hitlers wurden ab Februar 1945 Hunderttausende Menschen aus Hinterpommern sowie aus West- und Ostpreußen über die Ostsee nach Dänemark evakuiert. Nach dem Abzug der Deutschen aus Dänemark im Mai 1945 wurden etwa 250.000 Flüchtlinge in Dänemark in den vorherigen Wehrmachtskasernen und Lagern untergebracht. Die letzten von ihnen kamen erst im Februar 1949 nach Deutschland zurück..
Bilanz
Die Dänen verhafteten nach dem Krieg rund 40.000 Menschen wegen des Verdachts der Kollaboration mit den Deutschen und verurteilten davon davon 78 zum Tode verurteilt. Zur Vollstreckung der Todesurteile kam es jedoch nur in insgesamt in 46 Fällen.

Hinweis
In Kopenhagen gibt es ein Museum, in dem die Geschichte des dänischen Widerstands sowie der Judenrettung dargestellt wird. Näheres dazu hier >>>

Im Sommer 1942 kam der überzeugte Nazi und Antisemit Werner Best als Reichsbevollmächtigter nach Dänemark. Best hatte vorher eine unrühmliche Rolle bei der Judenverfolgung in Frankreich gespielt und galt dort als Bluthund von Paris.
Er telegrafierte am 8. September 1943 nach Berlin, um endlich ein Vorgehen gegen die dänischen Juden anzuregen. Bereits am 19. September 1943 wurde seinem Vorschlag gefolgt und Himmler mit der Durchführung von Berlin aus beauftragt.
Aber ein anderer Deutscher in höherer Stellung - Georg Ferdinand Duckwitz - informierte seine Gewährsleute in der dänischen Regierung und Mitglieder der dänischen Juden.

Die Deportationen begannen in der Nacht zum 2. Oktober 1943. An der Aktion waren u.a. ca. 1.500 dänische Polizeibeamte beteiligt sowie eine Einheit der dänischen SS. Wegen der Vorwarnung fielen ihnen aber nur wenige 100 Juden in die Hände, von denen 200 auf ein Schiff zur Deportation verbracht wurden. Aber weder die deutschen Wehrmachtsangehörigen noch gar die dänische Polizei zeigten besonderes Engagement bei der Aktion in den Städten des Landes
Aber die meisten Juden waren bereits aus den Städten aufs Land geflohen und wurden von dort von Fischern, Sportbootführern nach Schweden verbracht. Dabei wurden sie teilweise sogar von der dänischen Polizei unterstützt.. Auf diese Weise wurden rund 7.740 Juden gerettet und nur ca. 70 ermordet. Dänemark war damit das eizige Land, das fast alle seine jüdischen Mitbürger vor den Nazis retten konnte. Eine unglaubliche moralische und auch organisatorische Leistung. Fast ein ganzes Volk hatte in der Stunde der Not zusammen gestanden.

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