Bulgarien: Geschichte

Vor dem Jahr 1000

Nach dem Ende der letzten Eiszeit siedelten sich vor etwa 9.000 Jahren Menschen aus dem Süden und Südosten im Gebiet des heutigen Finnlands an.
Im 7. Jahrhundert v. Chr. ließen sich griechische Siedler an der Schwarzmeerküste nieder und mischten sich mit den in bulgarischem Gebiet lebenden Thrakern. Im 2. Jahrhundert v. Chr. unterwarfen die Römer das Land und machten es bis zu ihrem Untergang im 3. Jahrhundert zur Römischen Provinz. Seit dem 3. Jahrhundert fielen immer wieder Goten und Hunnen in das Gebiet ein. Ab dem 5. Jahrhundert siedelten sich slawische Völker in der Region nördlich der Donau an.
Das erste Bulgarische Reich wurde im Jahr 681 gegründet, nachdem die Bewohner des Landes unter Herrscher Asparuch Byzanz geschlagen hatten. Während des 8. und 11. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Byzanz um die Vorherrschaft auf dem Balkan. Im Jahr 865 ließ sich Zar Boris taufen und führte das Christentum ein.

Vom Jahr 1000 bis zum 17. Jahrhundert

1018 wurde Bulgarien endgültig in das byzantinische Reich eingegliedert. Erst 1187 konnte das bulgarische Reich wieder hergestellt werden. Während des 13. und 14. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Kriegen mit Byzanz und den Tataren. Im 14. Jahrhundert griffen die Osmanen Bulgarien an und besiegten das Reich. Ab 1393 wurde Bulgarien für fast 500 Jahre türkische Provinz.

Im 18. und 19. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert machten zahlreiche Bauernaufstände die Unzufriedenheit der bulgarischen Bevölkerung mit dem Osmanischen Reich deutlich. Im ganzen Land regte sich der Widerstand gegen die türkische Besetzung. 1876 kam es zum so genannten Aprilaufstand, der von den türkischen Truppen blutig niedergeschlagen wurde. Mit Hilfe der Russen erlangte Bulgarien 1877/78 seine Unabhängigkeit.

Im 20. und 21. Jahrhundert

1912 führten die verbündeten Bulgaren, Serben und Griechen gemeinsam den "Ersten Balkankrieg" gegen die Türkei. Schon 1913 kam es zum "Zweiten Balkankrieg". Bulgarien musste gegen die ehemaligen Verbündeten und die Türkei eine schwere Niederlage hinnehmen.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs erklärte Bulgarien zunächst seine Neutralität. 1915 schloss sich das Land jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn an. Im Jahr 1918 erklärte Bulgarien seine Kapitulation. Nach einem Putsch 1923 folgte die Regierung eines Bündnisses bürgerlicher Parteien bis 1931. Auch im Zweiten Weltkrieg erklärte Bulgarien zunächst seine Neutralität, trat dann jedoch dem Dreimächtepakt bei. 1944 erklärte die Sowjetunion Bulgarien den Krieg. Die Rote Armee besetzte das Land und die Kommunistische Partei übernahm mit Hilfe der Sowjetunion die politische Macht.
1946 wurde nach einem Volksentscheid die Monarchie durch die Volksdemokratie ersetzt. Ende der 40er Jahre wurden umfassende Verstaatlichungsmaßnahmen eingeleitet und das stalinistische System übernommen. Bis 1989 herrschte die Kommunistische Partei unter Todor Schivkov uneingeschränkt im Land.
Am 10.11.1989 wurde Schivkov gestürzt. Zwischen 1990 und 1997 wechselten sich die Sozialistische Partei und die Oppositionsparteien an der Regierung ab. Das Land schlug einen marktwirtschaftlichen Kurs ein, Preise stiegen, Löhne wurde jedoch nicht angeglichen, so dass die Mehrheit der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebte.
Im Jahr 2000 wurden zwischen der EU und Bulgarien Beitrittsverhandlungen aufgenommen, die zu einem positiven Ergebnis führten. Seit dem 1. Januar 2007 ist Bulgarien Mitglied der EU, und bereits seit dem Jahr 2004 Mitglied der NATO.

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