Tahiti: Geschichte

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Frühgeschichte

Tahiti und die es umgebenden Inseln wurden wahrscheinlich um ca. 1.500 Jahre v.Chr. von Tonga, Samoa und Südostasien aus besiedelt . Als erstes wurden die Society-Inseln und Marquesa-Inseln besiedelt. Die Bevölkerung nannte sich selbst Maohi. Die Insel Rahitea, damals als Hawiki bekannt. Es taucht auch heute noch in vielen Legenden der Polynesier, z.B. bei den Maoris auf Neuseeland, als das Land auf, von dem die Vorfahren aufbrachen.
Man vermutet heute, dass von hier aus die Besiedlungswellen nach Hawaii, den Osterinseln und Neuseeland erfolgten.
es entstanden zahlreiche voneinander unabhängige Stammesreiche, die streng hierarchisch in Adelige, Freie und Unfreihe gegliedert waren. Meist lagen dazu die religiöse und weltliche Macht in einer Person vereint. Das politische und religiöse Zentrum der damals ca. 35.000 hier lebenden Menschen war Raiatea, wo sich die mythische Geburtsstätte des Kriegsgottes Oro und der „Marae Taputapuatea“ - die heiligste Kultstätte Polynesiens - befan

Die Europäer kommen

Der erste Europäer, der auf der Insel landete war Fernando Magellan (1480-1521), der im Jahre 1521 dort für kurze Zeit ankerte.
Im Jahre 1595 erreichte Alvaro Mendana die Marquesa-Inseln. Er war auf der Suche des sagenhaften südlichen Kontinent. Er nannte die Inseln nach seinem Herren, Marquesas de Mendoza.
Im Jahre 1606 kehrte Fernandez de Quiros wieder zurück und entdeckte die Tuamotu-Inseln.
Am 18. Juni 1767 erreichte der Brite Samuel Wallis (1728-1795) auf der Suche nach dem südlichen Kontinent die Inseln. Er hielt sich mehrere Wochen in Tahiti auf. Man nahm neuen Proviant auf und entdeckte, dass z.B. gegen einen metallenen Nagel viel Sex gekauft werden konnte. Wallis taufte die Insel zu Ehren des britischen Königs King George Island. und nahm die Insel offiziell für Großbritannien.
Als nächster erreichte der Franzose Bourgainville im Jahr 1768 Tahiti. In Unkenntnis der Besitzverhältnisse nahm Antonie de Bougainvillea (1729-1811) ein Jahr später die Insel für Frankreich in Besitz. Als er nach Frankreich zurückkehrte berichtete er dort von den edlen Wilden und den freizügigen Frauen.
Damit wurde Tahiti zum Paradies auf Erden, “La Nouvelle Cythère” sollte die nächsten Jahrhunderte die Phantasien vieler Männer anregen.
James Cook war mit dem Auftrag, während einer Sonnenfinsternis den Transit der Venus zu beobachten und zu vermessen, im April 1769 nach Tahiti gekommen. Er blieb für drei Monate und segelte anschließend nach Neuseeland weiter.
Er nahm von der Insel den Priester und Navigator Tupaia mit an Bord, der wegen politischer Unruhen die Insel verlassen musste. Der gebildete Tupaia war James Cook bei seinen weiteren Reise von großem Nutzen. Er diente ihm beispielsweise in Neuseeland als Übersetzter, was für ihn nicht schwierig war, da die Maoris auf Neuseeland ebenfalls Polynesier waren, und die Sprachen ziemlich eng miteinander verwandt sind.
Der Spanier Boenechea kam 1772 mit seinem Schiff der Aguilla von Peru aus nach Tahiti. Wie alle vor ihm, beanspruchte er die Inseln für seine Nation. Er errichtete die erste Siedlung auf Tahiti. Da die Spanier jedoch mit ihrer Missionstätigkeit nicht erfolgreich waren, zogen sie im Jahr 1775 wieder ab.
James Cook fand die verlassene Missionsstation dann auf seiner zweiten Reise im Jahre 1777 vor.
1779 hatte die Bounty unter seinem Kapitän William Bligh (1754-1817) sechs Monate auf Tahiti verbracht. Als das Schiff wieder aufbrach, fing die Besatzung an zu meutern. Die Geschichte der Meuterei ist vielfach beschrieben und auch verfilmt worden. Näheres siehe unter Pitcairn.
Im Jahr 1843 wurde sie zum französischen Protektorat erklärt und im Jahr 1881 Teil der französischen Kolonie Ozeanien.

Bis heute

1881 wurden die Gambier Inseln annektiert und im Jahre 1900-1901 die Australisch-Inseln. Im 1. Weltkrieg kämpften ca. 1.000 Soldaten aus Tahiti in Europa auf Seiten der Alliierten. Im 2. Weltkrieg war Bora Bora eine Militärbasis für 5.000 US Soldaten.
Nach dem 2. Weltkrieg im Jahre 1946 wurden die Inseln zum Übersee Territorium Frankreichs.
Am 22 Juli 1956 wurden die Inseln offiziell in Französisch-Polynesien genannt.
Seit 1963 unternahmen die Franzosen auf Moruroa und Fangataufa Nuklearversuche.
Die durch die Versuche entstandene politische Oppositionsbewegung, führte zu einer immer stärker werdenden Unhabhängigkeit der Inneren Verwaltung des Inselstaates.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Tahiti von den USA militärisch genutzt.
1959 wurde dann Tahiti, zusammen mit Französisch-Polynesien, zum französischen Überseeterritorium erklärt.

Atombombentests
Seit dem 2. Juli 1966 zündete Frankreich in Französisch-Polynesien, genauer auf Mururoa, was soviel wie "großes Geheimnis" bedeuet, immer wieder Atombomben, wahrscheinlich insgesamt 193. Der letzte Test fand am 27. Januar 1996 auf Mururoa statt. Erst im Jahr 2000 verschwanden die letzten Personen aus der Region, die mit den Tests in irgendeiner Weise zu tun hatten. Die Region ist seidem stark radioaktiv verseucht, vor allem mit Plutonium und Cäsium. Zahlreiche Menschen wurden verstrahlt und starben an den Folgen, meist an Leukämie und Krebs. Von den Folgen der Tests blieben aber auch zahlreiche der dort tätigen Festlandfranzosen nicht verschont. Auch von Ihnen leiden viele an den Folgen der Verstrahlung, der sie in den verschiedensten Tätigkeiten ausgesetzt waren. Viele von ihnen sind bereits verstorben. Der Großmachtwahn der französischen Regierung hat sowohl zahlreiche Menschenleben gekostet, man schätzt deren Anzahl auf ca. 20.000, als auch eine wunderschöne Rifflandschaft stark in Mitleidenschaft gezogen, wenn nicht sogar unwiderruflich zerstört. Im Zusammenhang mit dem Atombombentest wurde am 10. Juli 1985 das Greenpeace-Schiff Rainbow-Warrior im Hafen von Auckland/Neuseeland durch französische Geheimagenten mittels einer Sprengung versenkt. Dabei kam ein Mensch ums Leben.

Missionare

In nur wenigen Jahren wurde die Bevölkerung u.a. durch eingeschleppte Krankheiten, gegen die sie keine Immunabwehr besaßen von ca. 40.000 auf weniger als 20.000 im Jahre 1829 dezimiert.
Pomare II starb 1821, 1827 kam die Königin Pomare IV an die Macht, sie herrschte 50 Jahre lang.
Auf den Society-Inseln hatten die protestantischen Missionare Einfluss gewonnen. Auf den Gambier und Marquesas waren dagegen die katholischen, französischen Missionare unterwegs. Als zwei Missionare der Franzosen auf Tahiti festgenommen wurden, griff Frankreich ein, und sicherte sich die Vormachtstellung auf den Inseln.
Seit 1997 versuchte die London Missionary Society die Inselbewohner zu christianisieren. Nachdem sie den Herrscher Pomare II erfolgreich missioniert hatten, folgte der Rest der Bevölkerung Zeitgleich waren auch zahlreiche Wahlfänger auf die Inseln gekommen. Die Erfolge der westlichen Zivilisation waren leider meist erschreckend.

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