Feiertage, Veranstaltungen und Landessitten

Inhaltsverzeichnis

Feiertage

Datum Feiertag
4. Januar Unabhängigkeitstag: es wird an das Datum von 1948 erinnert, an dem Burma aus dem britischen Commonwealth austrat.
12. Februar Tag der Einheit
Es wird an das Datum von 1947 erinnert, an dem die Volksgruppe der Panglong in die Union integriert wurde.
2. März Tag der Landarbeiter
An diesem Tag werden die einfachen Arbeiter geehrt.
27. März Tag des Widerstands
Der Tag erinnert an den Widerstand gegen die japanische Besatzungsmacht während des zweiten Weltkrieges.
1. Mai Tag der Arbeit
19. Juli Tag des Märtyrers
Der Tag erinnert an den Gründer des burmesischen Staates Durch Aung San im Jahre 1947.

Kulturveranstaltungen

Im Laufe der Geschichte Burmas wurde die Hauptstadt bzw. Königsstadt mehrfach verlegt. Es waren die folgende Städte:

Mitte Apri - THINGYAN FESTIVAL
Thingyan bedeutet "von einem Jahr ins andere zu gleiten". Es ist das burmesisches Neujahrsfest oder auch Wasserfestival. Das Kalenderjahr besteht auch aus zwölf Monaten, es beginnt jedoch im April und endet im März. Neujahr fällt auf die zweite Kalenderwoche des Monats April. Das Wasserfestival wird drei Tage ab diesem Datum gefeiert, indem man sich gegenseitig mit Wasser bespritzt. Das Fest wird seit ca. 500 Jahren gefeiert. Man glaubt, mit dem Wasser die begangenen Sünden des alten Jahres abwaschen zu können, so dass jeder das neue Jahr unschuldig beginnen kann.

Mitte April - Taunggi Feuer- Balloon Festival
Das Festival wird in der Stadt Taunggyi, der Hauptstadt des Staates Shan State, während des Thingyan Festivals abgehalten. Es wird Kathein, die Übergabe der gelben Roben an die Mönche gefeiert.
Es ist das größte Fest in Burma. Es nehmen dabei nicht nur Einheimische an dem Fest teil.

Ende September - Regatta Festival auf dem königlichen See
Der König nahm mit seinem Boot und seinem Hofstaat an der Regatta teil, die auf dem königlichen See abgehalten wurde.
Unter König Anaukphetlun, 1605 - 28, wurde mit der Sitte begonnen. Der König konnte so die Fähigkeiten seiner Marine testen und die Besten auszeichnen. Die heutigen Rennen werden von Musik und Gesängen begleitet.

Oktober - Festival des Lichts, Ende der Buddhistischen Fastenzeit
Am Ende der Fastenzeit werden Häuser, Straßen und Städte illuminiert. Das Fest liegt zur Zeit des Vollmonds.
Das Fest geht auf die Geschichte zurück, in der Buddha mit Licht vom himmlischen Thvatimsa herabsteigt. Während des Festes lässt man auch Feuerballone aufsteigen.

November - Myanmar Tazaungdine Festival
Im Monat Tazaungmon, dem November, wird die Gottheit des Vollmondes Tazaungdine mit Licht und Lebensmittelgaben geehrt.
Während dieser Zeit werden den Mönchen gelbe Roben angeboten. Dieses Kathein Festival stellt den Höhepunkt des Tazaungdine Festival dar und wird insbesondere in den größeren Städten gefeiert, wo sich Tausende von Menschen versammeln.

Pagoden-Festival
Irgendwo findet fast immer eines der zahlreichen Pagodenfeste statt.

Landessitten

Burma-Boxen, Lethwei
Bei dieser extrem harten Kampfsportart Lethwei handelt sich dabei um einen sehr alten Kampfstil aus Birma, aus dem sich 1996 das Burma-Boxen entwickelt hat. Es wird nur mit Bandagen oder getappten Händen gekämpft. Neben dem Einsatz von Fäusten, Ellenbogen, Füßen oder Knien, war früher auch der Kopfstoß eine Methode, um den Gegner außer Gefecht zu setzen.

Thanka-Schminke
Die burmesische gelbe Schminke wird aus dem Holz des Thankabaumes hergestellt. Die Paste aus der Baumrinde wird sowohl ins Gesicht als auf den Körper geschmiert. Die Schminke dient nicht nur kosmetischen Zwecken, sondern zugleich auch als Sonnenschutz.

Chinlon-Spiel
Ziel des Spiels ist es, einen Rattanball so lange wie möglich in der Luft zu halten. Alle Körperteile außer dem Knie und den Füßen dürfen hierfür benutzt werden.

Tätowierungen
Traditionell war jeder Mann bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts von den Knien bis zur Hüfte stark tätowiert.
Die schmerzhafte und langwierige Prozedur stellte quasi eine Mannbarkeitsprobe dar. Hin und wieder wurden den jungen Männern Opium zur Erleichterung der Schmerzen gestattet. Als Farbstoff wurde Zinnober, der mit der Zeit verblasst, oder Ruß, der von Dauer ist, benutzt.

Arbeitselefanten
In Myanmar werden auch heute noch viele Arbeitselefanten genutzt. Die Elefanten sind ideal zum Einsatz im Wald.

Betelnuss
Die Betelnuss wird im ganzen Land gekaut. Man erkennt die Betelnusskauer an den schwarzen Zähnen.
Die Betelnuss wirkt stimulierend auf die Stimmung und auf die Verdauung. Die mit einem Mus aus Kalk bestrichenen Blätter werden zusammen mit Betelnussstücken und Pfefferminze gekaut.


Opium
Myanmar ist weltweit einer der größten Produzenten von Opium.
Seit ca. 2.000 Jahren ist Opium als Narkotikum bekannt. Bereits die Römer und Griechen wussten um dessen Wirkung. Man nimmt an, dass das Opium mit arabischen Händlern nach Burma kam.
Das Opium wird in der Bergregion im Norden des Landes, dem so genannten Goldenen Dreieck produziert.
Ab 1805 wurde Morphium aus Opium hergestellt und gegen Ende des 19. Jh. entwickelte die Firma Bayer als weiteres Produkt aus dem Mohn das Heroin, das seinerzeit als nicht süchtig machendes Medikament vertrieben wurde.
Der Beginn der Heroinproduktion im heutigen Myanmar lässt sich wie folgt dokumentieren:

Fast unmittelbar nach der Unabhängigkeit des Landes am 4. Januar 1948 begann das Aufständischen-Problem. Fast 80% des Landes gerieten seinerzeit unter die Kontrolle verschiedener Gruppen von Aufständischen. Allmählich konnte die Regierung die Kontrolle zurückgewinnen. Um 1949/1950 drangen dann von Yunnan/China her nationalchinesische Kuomintang (KMT)-Truppen, die von den kommunistischen chinesischen Truppen zurückgedrängt worden waren, nach Myanmar ein, wo sie für eine Anzahl von Jahren verblieben. Dies verursachte große Probleme, weil diese KMT-Truppen das technische Know-how für die Herstellung von Heroin aus Opium mitbrachten. Sie schufen damit den Heroinmarkt in dieser Region.
Gleichzeitig betrieben sie den ganzen Waffenhandel, d.h. versorgten die anderen Aufstandsorganisationen in Myanmar mit einem Großteil der Waffen. Myanmar unterrichtete die Vereinten Nationen davon. Um 1961/62 wurden diese KMT-Truppen aus Myanmar ausgeflogen, aber in der Praxis blieb ein Teil von ihnen zurück. So waren, als sich 1997 der "Rauschgift-Warlord" Khun Sa der Regierung ergab, viele der höheren Offiziere ehemalige KMT-Offiziere.
Inwieweit das derzeitige Militärregime von der Herstellung des Opiums profitiert und es, wenn auch nicht direkt unterstützt, so doch zumindest duldet, ist umstritten.

Klima

Myanmar ist geprägt vom tropischen Monsunklima, d.h.:

Südwestmonsun
Während des Südwestmonsuns in den Monaten Juni bis September ist es bewölkt, regnerisch, heiß und feucht. Die Temperaturen liegen zwischen 30° C und 40° C.

Nordost-Monsun
Während des Nordost-Monsuns im Winter von Dezember bis April sind die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit nicht mehr so extrem. Der Himmel ist weniger bewölkt. Die Temperauren liegen zwischen 21° C und 28° C.

Im Norden
Im Norden des Landes und um den Inle-See sind die Temperaturen auch im Sommer erträglich. Im Winter kann es hier jedoch nachts recht kalt werden - mit Temperaturen um die 0° C .

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