Myanmar: Geschichte

Bis etwa zum Jahr 1000

Ab ca. 500 v. Chr. wanderten verschiedene Volksstämme von Norden ein. Die Birmanen ließen sich im Norden des Landes nieder und gründeten die Stadt Tagaung nördlich von Mandalay.
In der Mitte des Landes gründeten die Puy ihre Hauptstadt Sri Ksetra und im Süden das Volk der Mon die Hauptstadt Thaton. Die Mon sind chinesisch-tibetischen Ursprungs.
Schon früh hatte Myanmar regelmäßigen Kontakt mit Indien, von wo es auch den Buddhismus übernahm.

Vom Jahr 1000 bis zum 17. Jahrhundert

Gegen 1044 wurde das erste Burmesische Reich mit der Hauptstadt Pagan vom König Anawratha gegründet. Das Reich, die Pagan-Dynastie, hatte seine Blüte bis zu dem Einfall der Mongolen, die Pagan 1287 zerstörten. Das Reich zerfiel in viele Kleinstaaten.
Es folgte die Ava-Dynastie in den Jahren 1364 bis 1553 und die Toungoo-Dynastie von 1486 bis 1752.
Die Konbaung- oder Alaungpaya-Dynastie 1742 - 1885 breitete sich nach Osten aus, und drang in das Thai-Gebiet ein, wo sie die Hauptstadt Ayutthaya 1767 zerstörte.

Im 18. und 19. Jahrhundert

Von 1824 bis 1885 versuchten die Briten in drei Kriegen, das Land zu erobern, was ihnen schließlich auch gelang. Sie gliederten Birma nach der Eroberung an die britische Kolonie Indien an.
Erst im Jahr 1937 wurde Birma verwaltungstechnisch unabhängig von Indien.

20. Jahrhundert bis heute

Im zweiten Weltkrieg besetzten die Japaner 1942 das Land. Die Alliierten eroberten es jedoch 1944 - 1945 zurück.
Am 4. 1. 1948 erlangte Birma seine Unabhängigkeit und trat aus dem Commonwealth aus.Nach dem Staatsstreich von General Ne Win im Jahre 1962 begann sich das Land mehr und mehr zu isolieren.
Am 4. 1. 1974 trat eine neue Staatsverfassung in Kraft, die demokratische Elemente besaß.
Das Land trat 1979 aus der Gruppe der Blockfreien aus.Ne Win gab 1981 die Präsidentschaft ab, verblieb aber im Amt des Parteivorsitzenden der sozialistischen Einheitspartei bis 1988. Zwei Monate später, am 18. 9. 1988, übernahm das Militär die Gewalt, nachdem die Demokratiebewegung blutig niedergeschlagen worden war. Das State Law and Order Restoration Council (SLORC) übernahm die Macht im Land.
Aus den Wahlen im Jahre 1990 ging die Opposition NLR als Siegerin hervor, die SLORC blieb jedoch an der Macht. Diese wurde 1997 dann aber aufgelöst und von der Partei mit der Bezeichnung:
"State Peace and Development Council (SPDC)" abgelöst. Ende 2000 fanden Gespräche zwischen der Partei und der Oppositionellen Aung San Suu Kyi, die jahrelang unter Hausarrest stand und mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, statt. Aung San Suu Kyi wurde 2002 aus dem Hausarrest entlassen. Am 30. 5. 2003 wurde sie jedoch wieder unter Hausarrest gesetzt.
General Khin Nyunt wurde am 25. 8. 2003 zum Premierminister erklärt. Am 19. 10. 2004 wurde dieser durch den General Soe Win ersetzt.
Am 17. 2. 2005 kam die Nationalversammlung zum dritten Mal zusammen, an dieser nahmen jedoch die Oppositionspartien nicht teil, da Aung San Kyi immer noch unter Hausarrest stand.
Anfang Mai 2008 fegte der tropische Wirbelsturm "Nargis" über das Land. Die von ihm angerichteten Verwüstungen überstiegen die Folgen von anderen Wirbelstürmen bei weitem: So fanden mindesten 40.000 Menschen den Tod, über 100.000 wurden verletzt und über eine Million Menschen wurden obdachlos. Selbst in Rangun brach das gesamte öffentliche Leben zusammen. Trotz der ungeheuren Verwüstungen ließen die korrupten, unfähigen und brutalen Machthaber des Landes - von wenigen Ausnahmen abgesehen - keine ausländische Hilfsorganisationen ins Land.

Öffnung und Demokratisierung des Landes
Aber etwa seit Anfang 2012 fand eine geradezu sensationelle Öffnung und Liberalisierung des Landes statt. So konnte beispielsweise Aung San Suu Kyi, die Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1991, die rund 15 Jahre unter Hausarrest stand, bei der Nachwahl zum Parlament am 1. April 2012 teilnehmen und einen der insgesamt 44 zu vergebenden Sitze erringen.

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