Mongolei: Pflanzen

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Bäume

Die Waldflächen nehmen nur einen geringen Teil der Landesfläche ein, die wesentlichen Vorkommen beschränken sich auf die Hänge der nördlichen Gebirge.

Am Fuß der Gebirge stehen Fichten, Tannen, Zirbelkiefern und Lärchen. Birken und Birken-Lärchen-Mischwälder gibt es in der Gebirgswaldsteppe und an Flußauen findet man überwiegend Espen, Pappeln, Birken und Wüstenulmen.

Andere Pflanzen

Typische Pflanzen der Steppengebiete in der Zentralmongolei sowie im Osten des Landes sind Zwiebelgewächse, Federgräser und zahlreiche Wermutarten. In den Frühlings- und Sommermonaten, speziell von Mitte Juni bis Mitte August, bekommt man die Steppe von ihrer schönsten Seite zu sehen, denn dann beginnt die Blütezeit von Lilien, Orchideen und zahlreichen Kräutern.

Schier unglaublich ist das gewaltige Vorkommen vom Edelweiß, welches in Europa aufgrund seiner Seltenheit unter Naturschutz steht und in der Mongolei ganze Wiesen bedeckt. Das Edelweiß gehört zur Familie der Korbblütler und wächst an sonnigen kalkreichen Rasenhängen, auf steinigen Wiesen, an Kalksteinfelsen sowie in Felsspalten in Gebirgen bis 2500 m. Die Pflanze wird 3 – 20 cm hoch und hat eine charakteristische Blüte, die aus 5 – 6 kleinen gelben Blütenköpfen besteht, die von weißen Blättchen in Sternform umrandet sind. Das Edelweiß ist in den Pyrenäen, Alpen, Karpaten und in Zentralasien verbreitet.
In der Wüste im Süden der Mongolei herrscht, bis auf die Saxaul-Büsche, eine sehr spärliche Vegetation.

Nutzpflanzen

Eine der wichtigsten Nutzpflanzen, besonders für die Nomaden, ist der Saxaul-Busch bzw. –Baum, dessen inselartig vorkommende Massenbestände in der Wüste Gobi auch als Saxaul-Wälder bezeichnet werden. Der 2 bis 4 m große Strauch erscheint oft auch als niedriger Baum, dessen Charakteristikum sehr kleine Blätter sind, die den Anschein erwecken, die Pflanze wäre komplett blattlos. Das dicke und schwere Holz wird aufgrund seiner langen Brennbarkeit sehr gerne als Brennholz verwendet, und die wasserspeichernde und aufgeschwemmte Rinde dient den Nomaden als Wasserreservoir.
Landwirtschaft wird in der Mongolei nur sehr beschränkt betrieben, da nicht ausreichend fruchtbares Land zur Verfügung steht.

Heilpflanzen

Die Mongolei ist bekannt für ihre Vielfalt an Heilpflanzen. Zu den bekanntesten gehören der Weißdorn und der Blaue Eisenhut. Der Weißdorn ist ein baumhoher Strauch, der Höhen von bis zu 12 m erreichen kann. Charakteristisch sind die namensgebenden Dornen und weißen Blüten sowie die roten Früchte des Strauchs. Die Wirkstoffe der getrockneten Blätter und Blüten sind bekannt für ihre blutdruckregulierende Wirkung und werden auch bei Herzerkrankungen sowie bei Arterienverkalkung eingesetzt.

Trotz seiner überaus starken Giftigkeit ist das Alkaloid Aconitin des Blauen Eisenhuts von großer Bedeutung in der Heilkunde. In reiner Form wird es bei Nervenschmerzen, Rheumatismus, Gicht, Rippenfellerkrankungen sowie bei Entzündungen und Wundheilungsprozessen eingesetzt. Kümmel gehört zu den Pflanzen, die angebaut werden. Es hat eine krampflösende sowie die Verdauung fördernde Wirkung und wird gerne schweren Speisen zugesetzt und zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden verwendet.

Giftpflanzen

Eine sehr giftige Pflanze ist der Blaue Eisenhut, der mit Vorliebe auf feuchten Weiden und in höheren Berglagen wächst. Die zu den Hahnenfußgewächsen gehörende Pflanze wird 50 – 150 cm groß und ist vor allem an den in Rispen stehenden, blau-violetten Blüten erkennbar. Das giftige Alkaloid Aconitin ist in der gesamten Pflanze vertreten, die größte Menge enthalten jedoch die Knollen. Es genügen allerdings bereits wenige Gramm, um die Vergiftungssymptome innerhalb 10-30 min auftreten zu lassen. Sie beginnen mit einem Kribbeln im Mund, Fingern und den Zehen, es folgen Schweißausbrüche, Erbrechen, Krämpfe und Durchfall. Der Blutdruck fällt ab und es kommt schließlich zum Tod durch einen Herz- oder Atemstillstand. Das an Flußauen wachsenden Geißblatt ist ebenfalls giftig und löst bei Verzehr größerer Mengen der roten Beeren Durchfall und Erbrechen aus.

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